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Brunhart, Andreas (2020): Freier Fall des weltweiten Wirtschaftsklimas gestoppt. Wirtschaft Regional, 12. Juni 2020.

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Gastkommentar

Der Nationalrat hält beim neuen Klimagesetz mass

Die grosse Kammer hat nach einer Marathondebatte die Eckpfeiler des CO2-Gesetzes festgelegt. Sie hat dabei gute Arbeit geleistet. Als der Nationalrat sich das letzte Mal mit der Schweizer Klimapolitik befasste, erlitt die Vorlage am Ende Schiffbruch; die grosse Kammer machte im Dezember 2018 ihre Arbeit zunichte, weil sie sich nicht auf einen Kompromiss einigen konnte. Nun, beim zweiten Anlauf, hat er den Kurs gehalten. In der Gesamtabstimmung sagte nur die SVP Nein zur Vorlage, die der Rat zuvor während fast 13 Stunden beraten hatte.

In weiten Teilen ist der Nationalrat auf der Linie des Ständerats geblie- ben. Teilweise hat er im Vergleich zur kleinen Kammer Abschwä- chungen vorgenommen. Er ist etwa den Kantonen bei der Frage der Ölheizungen entgegengekom- men. Oder der Wirtschaft, weil sich jetzt alle Firmen von der CO2- Abgabe befreien können. Einzig der Entscheid, das Inlandziel zu erhöhen, passt nicht in dieses Muster.

Es ist auf den ersten Blick überra- schend, dass ausgerechnet jene Kammer, die im letzten Herbst besonders stark von der grünen Welle erfasst wurde, nun massge- halten hat. Doch im Wissen da- rum, dass das Klimagesetz dereinst vor dem Volk bestehen muss, war der Nationalrat stets darauf be- dacht, das Fuder nicht zu überla- den. Auch die grossen Wahlsieger des letzten Herbsts, die grünen Parteien, boten dazu Hand.

Nun stehen die Eckpfeiler der Klimapolitik bis 2030 mit einiger Verzögerung endlich fest. Es war höchste Zeit. Gesagt sei aber auch:

bis netto null Emissionen im Jahr 2050 – und so lautet das Fernziel – bleibt noch ein weiter Weg.

Dominic Wirth

Inlandredaktor St. Galler Tagblatt Die Corona-Eindämmungsmassnahmen wurden

in Liechtenstein mittlerweile wieder gelockert und wirtschaftliche Unterstützungspakete geschnürt.

Die wirtschaftliche Entwicklung Liechtensteins ist aber nach wie vor stark vom Coronavirus beein- trächtigt, auch wenn die Arbeitslosigkeit erst moderat von 1,6 % im Februar auf 2,1% im Mai angestiegen ist.

Wirklich massgeblich für die volkswirtschaftli- che Erholung Liechtensteins wird die Konjunktur- entwicklung in den internationalen Absatzmärkten sein, wie auch die stark fallenden Exportzahlen in März, April und Mai zeigten. Umso mehr lohnt sich der Blick auf internationale Konjunkturdaten: Die Grafik zeigt das gleichlaufende und das

vorlaufende Globale Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich.

Diese monatlichen Indizes aggregieren Informatio- nen aus über 1000 Datenreihen (Konjunkturum- fragen in mehr als 50 Ländern) und zeigen ein ad- äquates und zeitnahes Abbild des weltweiten Kon- junkturklimas.

Nachdem die Konjunkturbarometer im Mai ih- ren Rekordtiefststand von etwa 45 Punkten ver- buchten, zeigen die vorgestern veröffentlichten Werte für Juni, dass die Talsohle erreicht sein könn- te (die Werte erhöhten sich leicht auf ca. 50). Dass nicht nur der gleichlaufende, sondern auch der vor- laufende Wert eine Verbesserung zeigt, heisst, dass eine leichten Erholung in den nächsten Wochen

prognostiziert wird. Die Prognoseunsicherheit an- gesichts des ungewissen weiteren Verlaufs der glo-

balen Pandemie ist aber weiter hoch.

Text: Andreas Brunhart Liechtenstein-Institut

Freier Fall des weltweiten Wirtschaftsklimas gestoppt

Dominic Wirth St. Galler Tagblatt

«Die grosse Kammer hat nach einer Mara- thondebatte die Eck- pfeiler des CO2-Geset- zes festgelegt. Sie hat dabei gute Arbeit geleistet.»

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Meinung

Gastkommentar

Zemma

Mit der weiteren Lockerung seit dem 6. Juni 2020 geht die Wirtschaft einen weiteren Schritt in Richtung Normalität. Eine Normalität wie vor Corona ist jedoch in weiter Ferne. Denn das abrupte Herunterfahren verursachte Umsatzein- bussen, welche nicht mehr nachgeholt werden können. Die entgangenen Einnahmen in der Gastronomie und Handel, um nur zwei Branchen zu nennen, sind weg und fehlen gänzlich in den Buchhaltungen 2020. Neben all den Massnahmen seitens der Regierung, welche wir sehr begrüss- ten, entstand auch eine lang gewünschte Solidari- tät in der Bevölkerung. Die so entstandene Wert- schätzung der Bevölkerung war riesengross. Diese Unterstützung hat vielen Betrieben gutgetan.

Danke!

Unter dem Schlagwort «zemma» konnte dies auch medial begleitet werden. Innert wenigen Tagen entstand eine Plattform, um das Gewerbe zu unterstützen und die Bevölkerung darauf aufmerk- sam zu machen. Das schnelle Handeln von Liech- tenstein Marketing in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer machte dies erst möglich.

Durch diese Initiative wurden die Anpassungsfä- higkeit und der Ideenreichtum zahlreicher Unter- nehmen in Liechtenstein beschleunigt. Es entstan- den in kürzester Zeit neue Geschäftsmodelle und Lieferwege, wie zum Beispiel Hauslieferdienste und Onlineplattformen. Und nochmals eine positi- ve Wende, viele dieser Betriebe halten nun an den neuen Verkaufswegen fest und ergänzen so ihre bisherige Geschäftstätigkeit nachhaltig. Bravo!

Auch ein sehr rasanter Digitalisierungsschub konnte beobachtet werden, welcher in Zukunft zu einer Stärkung des Gewerbes führen wird.

Trotz allem müssen wir aber einen erneuten Lockdown verhindern, denn dieser hätte gravie-

rende Folgen für die gesamte Volkswirtschaft und eine langsame Erholung würde im Keim erstickt. Die Wirtschaftskammer rüstet sich bereits für die Zukunft, um dem entgegenzuhal- ten. Es braucht zündende Anreize, um die liech- tensteinische Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen. Ende Juni werden wir hierfür unser traditionelles Unternehmerforum mit dem Arbeitstitel «Die Zeit danach; wie machen wir das Gewerbe fit?» abhalten und möglichst viele innovative Ideen kreieren, um das Gewerbe zu

unterstützen. Über diese Ergebnisse berichte ich gerne zeitnah.

Auch als Wirtschaftskammer mussten wir auf vieles verzichten. So konnten wir unsere jährliche Jahresversammlung nicht in gewohnter Art abhal- ten und werden diese erst im Herbst nachholen.

Sehr schmerzlich waren unsere Lehrlingsanlässe wie der Berufscheck oder die LAP-Feier, welche gänzlich abgesagt werden mussten.

Das Team der Wirtschaftskammer erbrachte in dieser Zeit aber eine überdurchschnittliche Leis- tung zum Wohle aller Unternehmer. Nicht nur durch die persönliche Beratung hinsichtlich der Massnahmenpakete, sondern auch in der sehr schnellen Ausarbeitung von mehreren Schutzkon- zepten. Diese wurden allen Betrieben zur Verfü- gung gestellt, und nicht nur unseren Mitgliedern.

Dies wurde von uns bewusst gemacht, denn in einer Krise müssen alle zusammenhalten. Auch die kostenlose Herausgabe von Schutzmasken für alle betroffenen Betriebe im Land war und ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Dies wurde nur durch die grosszügige Unterstützung der Hilti Family Foundation ermöglicht. Danke!

Seitens der Wirtschaftskammer werden wir auch in den kommenden Wochen und Monaten mit aller Kraft für das einheimische Gewerbe mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dafür sind wir da.

I Freitag, 12. Juni 2020

«Es braucht zündende Anreize, um die

liechtensteinische Wirtschaft wieder in Fahrt zu bringen.»

Rainer Ritter, Präsident der Wirtschaftskammer Liechtenstein

Rainer Ritter, Präsident der Wirtschaftskammer Liechtenstein

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