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PRAXIS
DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2020 | www.diepta.de
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eder kann dazu beitra- gen, die Feinstaubbelas- tung möglichst gering zu halten: Am besten nutzt man so oft es geht das Fahr- rad oder öffentliche Verkehrs- mittel anstelle des Autos, redu- ziert die Geschwindigkeit der PKW-Fahrten, rüstet Altfahr- zeuge mit vollwertiger Partikel- abscheidung nach und wählt Kraftfahrzeuge mit geringem Kraftstoffverbrauch und Fein- staubausstoß. Im eigenen Haussollte man von der Nutzung von offenen Kaminen und Einzel- öfen absehen, während man im Garten auf Laub- und Holzver- brennung verzichtet. Außerdem empfiehlt sich die Verwendung von energiesparenden und emis- sionsarmen Gebäudeheizungen.
Generell gilt, dass alles, was Energie spart, auch der Redu- zierung der Feinstaubbelastung dient. Raten Sie Ihren Kunden daher, energiesparsame Haus- haltsgeräte auszuwählen, die
Geräteleistung zu verringern und auf eine gute Wärmedäm- mung zu achten. Darüber hin- aus ist es sinnvoll, Ökostrom zu beziehen, denn mit der Wahl des Stroms ist es ebenfalls mög- lich, Einfluss auf Feinstaub- emissionen zu nehmen. Wäh- rend Kohlekraftwerke hohe Mengen an Feinstaub abgeben, sind Solar- und Windkraftan- lagen frei von Feinstaubemis- sionen.
Persönlicher Schutz Sich vor verschmutzter Luft zu schützen, ist gar nicht so einfach. Am bes- ten hält man Abstand zu Bau- stellen, Hauptverkehrsstraßen, Kraftwerken, Flughäfen und In- dustrieanlagen. Dies gilt insbe- sondere dann, wenn man sich sportlich betätigen möchte:
Empfehlen Sie den Joggern und Radfahrern unter Ihren Kun- den, möglichst abseits dieser Hotspots aktiv zu werden. Den- noch überwiegen trotz Fein- staubbelastung die positiven Einflüsse des Sports und über- treffen die negativen Aspekte der vermehrten Schadstoffauf- nahme.
Asthmatiker oder Raucher, de- ren Lunge ohnehin vorgeschä- digt ist, sollten riskante Orte an Tagen hoher Feinstaubbelas-
tungen am besten ganz meiden.
Auch Mütter mit Babys und Kleinkindern bleiben bei Fein- staub-Alarm besser zuhause, denn für die Kleinen ist die Be- lastung aufgrund der gerin- geren Körpermasse höher als bei Erwachsenen. Sind Kinder dauerhaft einer hohen Stick- stoffdioxidbelastung ausgesetzt, steigt vermutlich ihr Risiko, an Asthma zu erkranken. Vorsicht:
Atemschutzmasken schützen nicht vor Feinstaub oder Stick- oxiden, da die kleinsten Partikel so winzig sind, dass sie die Mas- ken ungehindert passieren.
Keine Panik Trotz der gesund- heitlichen Nachteile dürfen Sie Ihren Kunden auch zu beden- ken geben, dass andere Luftbe- lastungen (wie beispielsweise Tabakrauch) für die Gesundheit noch schädlicher sind – einen Grund zur Panik gibt es daher nicht, aber vielleicht einen Grund das Rauchen aufzuge- ben. Der Rauch einer einzigen Zigarette führt zu einer Fein- staubbelastung, die der eines eineinhalb Stunden im Leerlauf befindlichen Euro3-Dieselmo- tor entspricht. Auch beim Gril- len ist die Feinstaubkonzentra- tion im Garten sicherlich höher als an einer vielbefahrenen Straße. n
Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie und Fachjournalistin
TIPPS GEGEN DIE FEINSTAUBBELASTUNG
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Gefahr für Umwelt und Gesundheit
Feinstaub belastet die Gesundheit, da die Partikel über die Atmung tief