1. Bis zu welchem Alter dürfen Ferkel ohne Betäubung kastriert werden?
Antwort: 7 Tage
2. Durch welche gesetzlichen Bestimmungen wird dies geregelt?
Antwort: Tierschutzgesetz, Paragraph 5, vierter Abschnitt "Eingriff an Tieren„
3. Welche rechtlichen Änderungen sind in Zukunft zu erwarten?
Antwort: Verbot der betäubungslosen Kastration ab 01.01.2021
4. Welchem Zweck dient die Kastration?
Antwort: - Vermeidung von Ebergeruch im Fleisch
- Vermeidung aggressiver Jungeber im Maststall
5. Erläutern Sie Vor- und Nachteile einzelner Kastrationsverfahren - Immunokastration: Verhindert die Bildung von
Geschlechtshormonen, im besonderen Androstenon. Dadurch entsteht kein Ebergeruch.
Impfung muss zwei Mal im Abstand von mindestens 4 Wochen gesetzt werden, die zweite 4-6 Wochen vor dem Schlachttermin.
Die Immunokastration wird vom LEH in weiten Teilen nicht befürwortet bzw. angenommen, weil die Akzeptanz beim Verbraucher fraglich ist.
- Ebermast: Eber haben bessere Ausschlachtung, eine bessere FVW und die Kosten der Kastration entfallen.
Mögliche Aggressionen im Stall fordern andere Haltungsbedingungen und gutes Management.
Am Schlachthof werden ca. 5 Prozent der Schlachtkörper wegen
„Geruch“ gesondert verarbeitet. Wird vor allem in Ländern mit niedrigeren Schlachtgewichten (unter 70 KG) praktiziert.
- Kastration unter Narkose: Zwei Möglichkeiten.
> Injektion: per Spritze (Ketamin und Azaperon) in die
Nackenmuskulatur. Darf nur vom Tierarzt verabreicht werden.
Hohe Kosten durch das Mittel, hohen Zeitaufwand und Tierarzt.
Erhöhte Verluste im Nachgang, da Narkose lange andauert.
> Inhalation: über das Narkosegas Isofluran.
Über spezielle Verdampfer wird Isofluran gasförmig gemacht und dem Ferkel über „Masken“ verabreicht.
Zur Schmerzausschaltung nach der Narkose muss 20 Minuten vor dem Eingriff ein Schmerzmittel verabreicht werden.
Vorteilhaft ist das schnelle aufwachen aus der Narkose und damit geringe Verlustraten. Außerdem sind im Nachgang der Kastration keine weiteren Änderungen im Betriebsablauf notwendig.
Nachteilig sind die hohen Anschaffungskosten von bis zu 10.000 € (Förderung möglich!) und hohe laufende Kosten, ein großer
Arbeits- und Zeitaufwand und die Gefahr gesundheitlicher Schäden durch austretendes Gas beim Anwender.
Isofluran wird vermutlich gängige Praxis nach der betäubungslosen Kastration.
Dieses Jahr wurden mehrere Geräte als tauglich zertifiziert.
Ein Sachkundenachweis ist erforderlich!
Der „vierte Weg“: Lokale Betäubung der Ferkel durch den Tierhalter.
Die Nachteile einer Narkose würden entfallen.
Ist in Deutschland aber Stand heute nicht erlaubt, da eine komplette Schmerzausschaltung nicht erwiesen ist und somit nicht mit dem
Tierschutzgesetz vereinbar ist.
Diese Alternative spielt in der Kastrationsdiskussion nur eine kleine Rolle.
6. Beschreiben und beurteilen Sie die Erzeugung von
Qualitätsferkeln (Zucht, Haltung, Fütterung, Hygiene ...) Zucht in Richtung Vitalität und hohes Geburtsgewicht,
Verhaltensmerkmale der Sau insbesondere in Zukunft zunehmend wichtig!
Korrekte Besamung der Sau bei optimaler Kondition
Gute Immunität der Sauen durch Impfungen gewährleisten Während der Trächtigkeit viel Ruhe und passende Fütterung
Umgebung für Geburt:
passende Abferkelbucht (genug Platz, Gesäuge gut erreichbar, gutes Klima, trittsicherer Boden unter der Sau, warmes
Ferkelnest)
Gute Hygiene im Abferkelstall (möglichst geringe Keimbelastung bei Geburt!)
Geburtskontrolle entscheidend! Zeit zwischen den Ferkeln,
zeitig fühlen, Aktivität der Ferkel nach der Geburt kontrollieren damit Biestmilch direkt aufgenommen wird
Umsetzen bei vielen Ferkeln: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.
Gute Milchleistung maßgeblich für hohe Absetzgewichte!
Futteraufnahme der Sau kontrollieren!
Früh zufüttern um Verdauungstrakt optimal aufs Absetzen vorzubereiten
Häufige Kontrollgänge und gutes Auge!!
Absetzen: sauberes, trockenes und warmes Ferkelabteil, Wasser und schmackhaftes Futter gut erreichbar,
Wurfgeschwister möglichst zusammenlassen, genügend Platz im Stall,
Futteraufnahme kontrollieren
Bei optimaler Betreuung muss eine Absetzdepression nicht sichtbar auftreten!
Zahlreiche Ferkelerzeuger haben ihre Arbeitsabläufe im Sauenstall auf den Drei-Wochen-Rhythmus umgestellt.
Erläutern Sie das Verfahren und nennen Sie mögliche Vor- und Nachteile.
Vorteile:
-man bekommt größere Sauengruppen und damit auch größere Ferkelpatien
-der 3-Wochen-Rhythmus vor allen Dingen bei kleinerer und mittlerer Betriebsgröße sehr beliebt und weit verbreitet. Die einzelnen Arbeiten lassen sich sehr gut planen und die Arbeitsschwerpunkte wie Belegen, Abferkeln und Absetzen fallen in verschiedenen Wochen an
-
Nennen Sie Maßnahmen, die dazu beitragen können, den „Absetzstress“ der Ferkel zu vermindern und absetzbedingten Krankheiten vorzubeugen.
Die Schweine eines Mastabteils sind komplett zur Schlachtung verkauft worden.
Erläutern Sie, welche Maßnahmen beim Einkauf und der Einstallung der nächsten Partie zu beachten sind.
Beschreiben Sie Ihr Vorgehen bis einschließlich zur ersten Fütterung der neu einge-stallten Tiere (Stallvorbereitung, Maßnahmen an den Tieren).
Haltungsverfahren,
-möglichst wenig Transport- und Umstallstress
- Rangordnungskämpfe mögl. wenig Ferkelwürfe in eine Bucht -Beschäftigungsmaterial
-Futterwechsel und neue Futterzeiten
-Durch Stress verändert sich der Stoffwechsel der Ferkel. Dadurch werden sie geschwächt und sind anfälliger für Infektionen.
-Spaltenboden mind. 20 Grad besser 22 Grad und auch Raumtemperatur überwachen - Begrüßungs- oder Ferkelfutter je leichter die Ferkel umso wichtiger ein Begrüßungsfutter -Ferkelgewichte kennen
-gründlich gereinigt und desinfiziert
-alten Durchgang auswerten und Konsequenzen ziehen -Tränkeleitungen spülen
-Ferkel möglichst immer vom gleichen Ferkelerzeuger beziehen (Kommunikation mit dem Suaenhalter)
Stallvorbereitung:
-einweichen, reinigen und desinfizieren -Stall wieder aufheizen
-Frisches Futter und Wasser