Die stationären
Versorgungsstrukturen von morgen
Reinhard Busse, Prof. Dr. med. MPH
FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management)
&
European Observatory on Health Systems and Policies
>3.000.000 Arzt-Patienten-Kontakte in der ambulanten Versorgung
380.000 stationäre Patienten im
Krankenhaus
(plus 120.000 leere Betten)
53.000 Notaufnahme-Besuche (davon 45% stationär aufgenommen) 53.000 Stationäre Krankenhausaufnahmen
16.000 CT-Scans in der ambulanten Versorgung 700 stationär aufgenommene Schlaganfallpatienten
15.000 CT-Scans in der stationären Versorgung 500 stationär aufgenommene Herzinfarkt-Patienten
53.000 53.000
16.000 15.000
Sehr viel Aktivität an einem
durchschnittlichen Tag im deutschen
Gesundheitssystem (vor Corona)
aktualisiert/ modifiziert nach Busse et al. (2017): Statutory health insurance in Germany: a health system shaped by 135 years of solidarity, self-governance, and competition. Lancet 390(10097): 882-897
1.700.000 gekaufte Packungen
von frei verkäuflichen (OTC) Arzneimitteln
>2.000.000 abgegebene Packungen von rezeptpflichtigen Arzneimitteln
Damit liegt Deutschland bei ambulanten & stationären
Leistungen über dem EU-Schnitt
+ 50%
+ 33%
OECD/European Observatory on Health Systems and Policies (2019), Deutschland: LänderprofilGesundheit 2019, State of Health in the EU, OECD Publishing, Paris/European Observatory on Health Systems and Policies, Brussels
Eigene Darstellung nach IGES 2019, basierend auf OECD Health Statistics
Bei <600 Neuerkrankungen heißt das: in DE jeder Pat.
4x stationär, in EU12 2x
Die +50% (bzw. -33%) betrifft nicht alle
Diagnosegruppen gleich: EU12-Schnitt vs. Deutschland
bzw. in DE +220%
bzw. in DE +75%
Stationäre Fälle
Eingewiesene Patienten insgesamt:
8,9 Mio. (47%)
2„Notfälle“:
8,7 Mio. (45% der Fälle)
2NOT- AUFNAHME KV-
NOTDIENST
70%
30% 55%
Nach Hause: 18,7 Mio.
45%
In anderen Ländern 22-33%3
Datenquellen: 1 Zi(2019): Zahlen zur ambulanten Notfallversorgung in Deutschland; 2 Statistisches Bundesamt 2020; 3 Geissler A, Quentin W, Busse R (2017): Umgestaltung der Notfallversorgung: Internationale Erfahrungen und Potenziale für Deutschland. In: Klauber J, GeraedtsM, Friedrich J, Wasem J (Hrsg.) Krankenhausreport 2017: Schwerpunkt Zukunft gestalten. Stuttgart: Schattauer, S. 41-59; 4 eigene Berechnungen nach INEK 2021 (Daten bis 31.12.2020)
Aber wie schaffen es die Krankenhäuser, die vielen stationären Patienten zu rekrutieren? Primär über die Notaufnahmen (2019)
„Sichtbare“ Notfälle: 28,4 Mio.
(34/100 Einw.)
19,0 Mio.
9,3 Mio.
1,2 1> 1 Mrd., dav. 200 Mio.
ohne Termin
KV
(insgesamt)
Stationäre Fälle
Eingewiesene Patienten insgesamt:
8,9 Mio.
„Notfälle“:
3,6 Mio.
NOT- AUFNAHME KV-
NOTDIENST
Ca. 80%
Nach Hause
Ca. 20%
Datenquellen: 1 Zi(2019): Zahlen zur ambulanten Notfallversorgung in Deutschland; 2 Statistisches Bundesamt 2020; 3 Geissler A, Quentin W, Busse R (2017): Umgestaltung der Notfallversorgung: Internationale Erfahrungen und Potenziale für Deutschland. In: Klauber J, GeraedtsM, Friedrich J, Wasem J (Hrsg.) Krankenhausreport 2017: Schwerpunkt Zukunft gestalten. Stuttgart: Schattauer, S. 41-59; 4 eigene Berechnungen nach INEK 2021 (Daten bis 31.12.2020)
Was wäre, wenn wir wie Dänemark wären?
19,0 Mio.
(andere Klassifikation)
In kurz:
Viele Krankenhäuser
mit vielen Betten führen zu
• vielen Krankenhausfällen, die
oftmals vermeidbar/ unnötig sind,
• aber auch unnötig pflegerisches und ärztliches Personal binden (und damit zu einer schlechteren Qualität für „echte“ Patienten beitragen);
und
• Patienten mit dringenden und komplexen Erkrankungen verteilen sich
auf zu viele, oftmals nicht adäquat ausgestatte Krankenhäuser.
OECD/European Observatory on Health Systems and Policies (2019), Deutschland: LänderprofilGesundheit 2019, State of Health in the EU, OECD Publishing, Paris/European Observatory on Health Systems and Policies, Brussels
In DE viele Ärzte, viel Pflegepersonal!
Die vielen Patienten binden unnötig Personal (das
pro Einwohner überdurchschnittlich vorhanden ist) …
AU BE
CZ
DK
EST FR
DE
HU
IRL
NL
SVK
CH
DE-KH
AU BE
CZ
DK*
EST FR
DE**
HU
IRL
NL
SVK
CH
DE-KH
0 10 20 30 40 50
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22
Pflegefachkräfte inkl. Hebammen pro 1.000 Fälle
Ärzte pro 1.000 Fälle
2006 2018
x2,6
x 2,2
Eigene Auswertung mit OECD Health statistics
x2,2
x 1,6 2018
2006
x2,1
x 2,0
x1,6
x 1,3
… was aber (wegen der vielen Fälle) pro Patient zu einem
schlechten Patienten-Personal-Verhältnis führt (pro Fall) …
Eigene Auswertung mit OECD Health statistics AU
BE
CZ
DK
EST FR
DE HU
IRL
NL
SVK
CH
DE-KH AU BE
CZ
DK*
EST FR
DE**
HU
IRL
NL
SVK
CH
DE-KH
0 2 4 6 8 10
0 1 2 3 4
Pflegefachkräfte inkl. Hebammen pro 1.000 Bettentage
Ärzte pro 1.000 Bettentage
2006 2018
x3,5
x 3,0
x3,6
x 2,6 2018
2006
x2,7
x 2,4
x2,1
x 1,7
… und insbesondere (wegen der sehr vielen Tage) pro
Bettentag sich in großen Unterschieden niederschlägt
Fiktion der
wohnortnahen Versorgung …
Warum machen wir das?
Hat 2018 Patienten mit Schlaganfall versorgt:
mit Stroke Unit Komplexhandlung ohne
1130 Fälle 60 Fälle 50 Fälle
398 Fälle 377 Fälle
14 Fälle
770 Fälle
10 Fälle
12 Fälle
199 Fälle 580 Fälle
6 Fälle 934 Fälle
51 Fälle 22 Fälle 21 Fälle
24 Fälle
713 Fälle
Schlaganfall-
versorgung in M-V
178 Fälle
166 Fälle 504 Fälle
11 Fälle
2 Fälle 8 Fälle 64 Fälle
20 + 2 Fälle
26 Fälle 20 Fälle
4 Fälle 25 Fälle
„Fälle“
303.042
Patienten 252.902
Verlegungen (17%)
Hirninfarkt 218.586
Davon verstorben:
25.895 = 8,5%*
Davon verstorben:
25.895 = 10,2%**
Andere Formen 34.316
Erstaufnehmendes Haus ohne Stroke
Unit 15.231
Davon verstorben:
16.419 =7,5%***
Erstaufneh- mendes Haus
mit Stroke Unit 203.365 =
93,0% #
Stroke Unit/
Komplex- behandlung
76,9% ##
keine Stroke Unit/
Komplexbehandlung
Wozu führt das? Hier: Schlaganfall (2018) –
Sterblichkeit & Anteil mit leitliniengerechter Stroke Unit/
Komplexbehandlung bei Hirninfarkt
2014: *8,5%, **10,0%, ***7,3%, # 88,4%, ## 76,6%
Stroke Unit-Behandlung bei Hirninfarkt 0,930 x 0,769 =
72%
(+1%/ Jahr)(2014: 0,884 x 0,766 = 68%)
473 Kh. (+10)
700 Kh. (-97)
Eigene Auswertung mit FDZ-Daten
„Fälle“
212.327
Patienten 185.090
Verlegungen (13%)
STEMI 62.226
Davon verstorben:
17.532 = 8,3%*
Davon verstorben:
17.532 = 9,5%**
NSTEMI 119.908
sonstige
Erstbehandlung in Haus ohne Angio/ PCI 2.800
Davon verstorben:
8.176 = 13,1%****
Davon verstorben:
8.138 = 6,8%***
Erstbehandlung in Haus mit Angio/ PCI 59.426 = 95,5% #
Angio/ PCI 52.532 = 88,4% ##
keine Angio/ PCI
Door-to-balloon-Zeit
<=60 min.: 50,7% +
>60 min.
Koronarangiographie innerhalb 60 min.
0,955 x 0,884 x 0,507 =
43%
(+2%/Jahr)(2014: 0,912 x 0,860 x 0,452 = 35%)
2014: *8,8%, **10,0%, ***7,2%, ****13,0%, # 91,2%, ## 86,0%, + 45,2%
570 Kh. (+38)
435 Kh. (-127)
Hier: Herzinfarkt (2018) – Sterblichkeit & Anteil STEMI mit
leitliniengerechter Koronarangiographie innerhalb von 60 min.
Eigene Auswertung mit FDZ-Daten
Fallkonzentration und
v.a. Schnelligkeit/ Facharztverfügbarkeit dürfte auch unsere schlechte Position im internationalen Vergleich erklären!
Platz 23/26
Qualitätsvariation: bei relevanten Outcomes (z.B. 30-Tage-Mortalität, Re-Ops) sehr deutliche Unterschiede unter den >1000 Krankenhäusern
Pross C, Busse R, Geissler A (2017): Hospital quality variation matters - a time-trend and cross- section analysis of outcomes in German hospitals from 2006-2014. Health Policy 121(8): 842-852
>1100 Kh.
>1200 Kh.
>1100 Kh.
1000 Kh.
>1100 Kh.
Angegeben in standardisierten Risikoraten (mit 1 als Mittelwert)
Nimptsch U, Mansky T (2017): Hospital volume and mortality for 25 types of inpatient treatment in German hospitals: observational study using complete national data from 2009 to 2014. BMJ Open 2017;7:e016184. doi: 10.1136/bmjopen-2017-016184
Und sehr klare Evidenz für Zusammenhang von Outcomes mit Fallzahlen gibt: hier Resektionen bei Pankreas-Ca.
Sterblichkeit
322 KHs. mit
durchschnittlich 3 Pat./ Jahr (trotz Mindestmenge von 10!)
17 KHs. mit durchschnittlich
57 Pat./ Jahr -46% -54%
Schlechte Versorgungslage bei Krebs
• Sehr viele von der Krebsgesellschaft zertifizierte Zentren: u.a. 285 für Darmkrebs und 243 für Brustkrebs (d.h. 1 / 300.000 bzw. 350.000 Einw.)
• Aber: 56% der Darmkrebs- und 20% der Brustkrebspatientinnen
außerhalb dieser Zentren behandelt (2019) - über alle Krebsarten 55%
(in absoluten Zahlen: bei 260.000 von 475.000 Patienten) nicht in Zentren! Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs waren es sogar 69 %!
• 2016 missachteten noch 279 von 618 Krankenhäuser mit komplexe
Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse und 274 von 402 mit Eingriffen an der Speiseröhre die jeweiligen Mindestmengen von jeweils 10 pro Jahr.
Regulierung zwar verschärft, wird aber von den Ländern unterlaufen,
derzeit bei der Speiseröhre z.B. 38-mal und Bauchspeicheldrüse 32-mal.
Zumeist < 20min. < 30min. Ggf. länger (< 45min.)
10 min.
Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt (Rufbereitschaft)
Entscheidung zur Verlegung
Ca. 30 min. Verlegung (aber ggf. zu spät für adäquate Therapie) Qualitativ
schlechte Therapie
10 min.
Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt (Rufbereitschaft)
Adäquate Therapie
5 min.
Facharzt Adäquate
Therapie
Eigene Darstellung
Und die Lösung?
Vor Corona galt …
Mehrheit der Kh.
10-50% der Patienten Keine geeignete
technische und personelle Ausstattung
Minderheit der Kh.
40-80% der Patienten Geeignete technische
Ausstattung, aber
Fachärzte nur in Bereitschaft
Ausnahme in DE/ 100% in DK
<20%/ 100% der Patienten Geeignete technische
Ausstattung, Fachärzte 24/7
Zumeist < 20min. < 30min. Ggf. länger (< 45min.)
10 min.
Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt (Rufbereitschaft)
Entscheidung zur Verlegung
Ca. 30 min. Verlegung (aber ggf. zu spät für adäquate Therapie) Qualitativ
schlechte Therapie
10 min.
Assistenzarzt
<30 min. Oberarzt (Rufbereitschaft)
Adäquate Therapie
5 min.
Facharzt Adäquate
Therapie
Eigene Darstellung
…
notwendig war
…
Mehrheit der Kh.
10-50% der Patienten Keine geeignete
technische und personelle Ausstattung
Minderheit der Kh.
40-80% der Patienten Geeignete technische
Ausstattung, aber
Fachärzte nur in Bereitschaft
Ausnahme in DE/ 100% in DK
<20%/ 100% der Patienten Geeignete technische
Ausstattung, Fachärzte 24/7
… aber viele waren schon vor Corona dagegen …
und behaupteten, dass die Pandemie das Gegenteil
beweisen würde
Waren die Krankenhauskapazität sinnvoll? Im Gegenteil …
von März bis Mai 20 gab es 30% weniger stationäre Fälle ggü. 2019, aber auch danach -10%
(die vermutlich nie wieder kommen; entspricht 200 durchschnittlichen oder den 500 kleinsten Krankenhäusern)
März – Dez 2020: -16%
0 50.000 100.000 150.000 200.000 250.000 300.000 350.000 400.000 450.000
02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50
Anzahl Behandlungsfälle
Kalenderwoche der Aufnahme
Behandlungsfälle 2021 Behandlungsfälle 2020 Behandlungsfälle 2019
… und Trend setzt sich 2021 fort
Jan – Mai 21 ggü. 19: -20%
ggü. 20: -5%
Herzinfarkt: v.a. Rückgang bei NSTEMI (-8%),
weniger bei „typischen“ STEMI (-4%; vorw. in erster Welle);
Sterblichkeit minimal höher (8,2% statt 8,0%)
Hüft- und Knieprothesen-Implantation: starker Rückgang, schnelle Wiederaufnahme, Nachholen im Sommer –
insgesamt -9% (Hüfte) bzw. -11% (Knie)
„Ambulant-sensitive Krankenhausfälle“, hier Diabetes:
überdurchschnittlich starker, anhaltender Rückgang (2020:
-17%) bei dieser „patientengetriebenen“ Inanspruchnahme
2021
nochmals -10%
ggü. 2020
Ambulantisierbare Operationen
haben ebenfalls sehr deutlich abgenommen …
Bettenbelegung DRG-Häuser 2019
belegt frei
Bettenbelegung Intensiv in DRG- Häusern 2019
belegt frei
Deutliche Auswirkungen
auf die durchschnittliche stationäre Bettenbelegung
75%
Durchschn.
105.000 leere Betten
70%
Durchschn.
8.000 leere Intensiv-
betten
Deutliche Auswirkungen
auf die durchschnittliche stationäre Bettenbelegung
Bettenbelegung DRG-Häuser 2020
belegt (andere) belegt (Covid) zusätzlich frei schon 2019 frei
Bettenbelegung Intensiv in DRG- Häusern 2020
belegt (andere) belegt (Covid) zusätzlich frei schon 2019 frei
67%
mit starker Variation nach Größe:
bis 149 Betten 62%,
ab 800 Betten 73%
69%
Bettenbelegung DRG-Häuser Jan.- Mai 2021
belegt (andere) belegt (Covid) zusätzlich frei schon 2019 frei
Bettenbelegung Intensiv in DRG- Häusern Jan.-Mai 2021
belegt (andere) belegt (Covid) frei
64%
(bis 299 Betten 60%, ab 800 Betten 69%)
Deutliche Auswirkungen
auf die durchschnittliche stationäre Bettenbelegung
77%
Was muss sich im deutschen
Gesundheitssystem jetzt (wirklich) ändern?
• Viel Kapazität ist nicht „besser“, insbesondere wenn es zu unnötigen Fällen/ Behandlungen führt und durch mangelnde Ausstattung und
„verwässertem“ Personal zu unnötig schlechter Qualität führt wie in Dänemark muss gelten: „Qualität vor Nähe“ weniger ist mehr
(und was ambulant geht, sollte ambulant erbracht werden)
• Zeitnahe Leistungstransparenz (kontinuierliches „DIVI-Register“ nicht nur für Intensivstationen) ist notwendig und sollte selbstverständlich sein.
• Jedes Krankenhaus sollte nur die Leistungen erbringen dürfen, für die es
personell (24/7) und technisch adäquat ausgestattet ist! Planung und
Finanzierung müssen nach dieser Maxime ausgerichtet werden.
[2] Umstellen der Krankenhausplanung
(Feststellbescheide) auf Leistungsgruppen
aufgrund konkreter personeller/
technischer Anforderungen
[3]
Notfallbehandlungen nur dort, wo adäquat möglich: N0 = keine, N1 = unkomplizierte,
N2/N3 mit 24/7 Facharztstandard für
komplexere Notfälle
[4] Kontinuierliche Transparenz über Leistungsgruppen (Krankenhausplan),
Belegungen/
Vakanzen … [1] Nur stationär wenn
notwendig: z.B.
ambulantisierbare Ops
= gleiche Vergütung ambulant/ stationär,
bei ASK* regelhafte Genehmigung durch Medizinischen Dienst
*ambulant-sensitive Krankenhausfälle (HD Diabetes, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Asthma, COPD …)
Maßnahmen [1], [2] und [3] schränken kleinere Häuser auf Basisversorgung ein
Schließung eher durch Träger als Land
Maximalversorgung
Überregionaler Versorgungsauftrag, z.B. komplexe Krebstherapie/ Frühgeborene,
umfassende Notfallversorgung
Regionale Regelversorgung
Notfallaufnahme und -versorgung, Intensivmedizin, Diagnostik und Therapie der wesentlichen akuten
Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, …);
24/7 Fachärzte und technische Ausstattung
Grundversorgung durch
Integriert ambulant-stationäre Zentren Ambulante und stationäre fachärztliche Versorgung
für ca. 12h/ Tag plus Bereitschaft (keine Notaufnahme) und 24/7 Pflege; Fokus auf häufige
chronische Erkrankungen, wohnortnahe Nachbehandlung von akuten Erkrankungen, geriatrische Versorgung, Palliativversorgung KoordinationKooperation
3
2
1
Komplexität des Leistungsspektrums
Versorgungsstufe
Hausärztliche und „normale“ fachärztliche Versorgung
Am Ende wird es ungefähr so aussehen
Fach- krankenhaus
Modifiziert nach Augurszky/ Busse/ Gerlach/ Meyer (2020): Zwischenbilanz nach der ersten Welle der Corona-Krise 2020 –Richtungspapier zu mittel-und langfristigen Lehren
Notfall- stufe (#
Standorte)
Einge- wiesene Patienten
Normale Notfälle
Ausstattungsabhängige Notfälle# &
Risikogeburten
„Normale“ Krebsfälle (Mamma, Darm …) &
Schwerverletzte
Komplexe Krebsfälle (Pankreas …) &
Schwerstverletzte
Hochkomplexe Fälle (Frühgeborene, Transplantationen)
N3
~ (167)* * ** **** **** *****
N2
~ (265)* * ** ****
N1
~ (631)* * ***
N0
~ (677)*
~Notfallstufe: 3 = umfassend, 2 = erweitert, 1 = Basis, 0 = keine; * bei Erfüllen der Mindestanforderungen an Leistungsbereich; ** zusätzlich Facharztstandard 24/7; *** in Ausnahmefällen (etwa auf Inseln mit telemedizinischer Anbindung oder für Schlaganfall in neurologischen Fachkliniken); **** zusätzlich
Zertifizierung notwendig; ***** zusätzlich Mindestmengen; # Stroke Unit, Linksherzkatheter, hohe Intensivwahrscheinlichkeit …