usionen und Kooperationen liegen in der Pharmaindustrie im Trend. Auch im Internet su- chen nun erstmals forschende Pharmaunternehmen mit einem ge- meinsamen Online-Dienst die Zu- sammenarbeit.
Nicht die Insellösung einzelner Unternehmen sei im Internet gefragt, sondern eine Informationsplattform, die dem Internet-Anwender eine um- fassende und schnelle Recherche über praxisrelevante Themen erlau- be, erläuterte Dr. Harald Spangen- berg von SmithKline Beecham bei der Vorstellung des neuen Online- Dienstes „medizin-aktuell“ die Initia- tive der beteiligten acht Pharmaun- ternehmen. Diagnose- und Therapie- informationen sollen die zentralen Bestandteile des Angebotes sein.
Die Firmenarchive und For- schungsabteilungen der acht Koope- rationspartner liefern zusammen mit externen Quellen den Informations- bestand dieses nur für Fachkreise zu- gänglichen Dienstes, der mit dem Paßwort „medizin“ erreichbar ist.
Zur Zeit beteiligen sich ASTA Me- dica AWD GmbH, Bayer Vital GmbH & Co KG, Boehringer In- gelheim Pharma KG, Janssen- Cilag GmbH, Merck KGaA, Novar- tis GmbH, Schering Deutschland GmbH und SmithKline Beecham
Pharma GmbH. Weitere acht Firmen sollen voraussichtlich im Laufe des Jahres hinzukommen.
Gemeinsamer Redaktionsausschuß
Maßgeschneiderte und vor allem zuverlässige Informationen sollen Ärzten und Apothekern im sonst un- durchsichtigen Internet zur Verfügung gestellt werden, betonte Dr. Sören Hermannsson von der Merck KGaG.
Hierfür haben die beteiligten Firmen einen Redaktionsausschuß eingesetzt, der sich aus Mitarbeitern der For-
schungs- und Med-Wiss-Abteilungen der Unternehmen und zur Zeit 15 Ärzten (Niedergelassene und Klini- ker) zusammensetzt, die von einer Marketingfirma ausgesucht worden sind. Das ärztliche Redaktionsteam prüft die Informationen aus den Ab-
teilungen der beteiligten Unterneh- men, recherchiert und kommentiert darüber hinaus auch externe Quellen.
„Alle Informationen werden so konti- nuierlich von Fachleuten kontrolliert und aktualisiert“, verspricht Dr. Elke Rademacher von der Redaktion „me- dizin-aktuell“. Redaktionsrichtlinien sollen die Informationsqualität ge- währleisten. Danach werden nur wis- senschaftlich fundierte Informationen angeboten. Auf die Nennung von Präparatenamen wird zugunsten von Wirkstoffnamen verzichtet.
Bislang werden zirka 1 200 Beiträge und Links (das sind Ver- knüpfungen mit weiteren Internetsei- ten) zur Verfügung gestellt. Sie sind in 21 Fachgebiete gegliedert. Daneben kann der Anwender auch über die
„WWW-Recherche“, die Links auf externe Informationsquellen anbie- tet, über die „Fachinformation“, die die gesamte Produktpalette der Mit- gliedsfirmen auflistet, und über eine Volltextrecherche in den Online- Dienst einsteigen. Zudem faßt ein In- dex die wichtigsten Schlagworte zu- sammen.
Nur ein Paßwort
Diese flache Informationsstruk- tur soll dafür sorgen, daß der Nutzer von „medizin-aktuell“ spätestens nach vier „Klicks“ die gewünschte In- formation auf einem Firmenserver der Kooperationspartner oder auf ei- nem externen Server gefunden hat.
Ein besonderer Vorteil ist, daß sich der Anwender mit einem Paßwort auf allen Servern der Mitgliedsfirmen be- wegen kann, ohne sich neu legitimie- ren zu müssen. Der Service ist unent- geltlich.
Die Adresse lautet: http://www.
medizin-aktuell.de Michael Schmedt
A-1887
P O L I T I K AKTUELL
Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 31–32, 3. August 1998 (15)
Pharmaindustrie
Übers Internet an die Ärzte
Acht forschende Pharmaunternehmen haben sich zu einem Online-Dienst zusammmengeschlossen.
F
Praxisrelevante Diagnose- und Therapieinformationen will der neue Informationsdienst „medizin-aktuell“
Ärzten und Apothekern bieten.