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Darum: KEINE GHETTOSCHULEN IN KÄRNTEN!

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FÜR GEMEINSAME ERZIEHUNG-

GEGEN APARTHEIDI

Am30.November1983wurde von der Kärntner FPÖ ein Antrag im Kärntner Landtag'eingebracht, der die Abschaffung des derzeit bestehenden zweisprachigen Volks- und Hauptschulwesens be- zweckt.

Die FPÖ meint, daBfürdie deutschsprachigen SChüler im zweisprachigen Teil Kärntens "die allge- meine Form der Volks- und Hauptschule mit ausschließlich deutscher Unterrichtssprache nicht ge- wMuleistet" sei.

Die FPO tut so, alsob die deutschsprachigen SChulkinder gegen ihren Willenbzw.den Willen ihrer, Eltem slowenisch lemen müßten und der zweisprachige Teil des Unterrichts auf Kosten des allge- meinen Unterrichts erteüt würde. Slowenischen bzw. zweisprachigen Unterricht erhalten nur Kinder, die ausclrücklich dazu angemeldet sind. Dieser Unterricht macht in der Pra:xis nur einen Teil der ge- samten Unterrichtszeit aus.

Die FPO verlangt, "daB allen Kindem die MOglichkeit geboten wird, den Unterricht zur Gänze in je- ner Sprache zu erhalten,fürdie sich ihre gesetzlichen Vertreter entschieden haben" .

Sie fordert daher die Trennung von slowenisch- und deutschsprachigen SChülem und die Errich- tung von "Sonder"-SChulen und -Klassen für slowenische SChulltinder. Dadurch soll den deutsch- und slowenischsprechenden Eltem das Recht genommen werden, ihre Kinder beide Landesspra- chen in den Volks- und Hauptschulen erlemen zu lassen.

Dieselbe Forderung wird auch in einem Volksbegehrensantrag des Kärntner Heimatdienstes vom 8.

2.1984erhoben. Beide, FP-Antrag und KHD-Volksbegehrensantrag, entspringen demselben Gedan- kengut und sind Ergebnisse einer jahrelangen gezielten deutschnationalen, vor allem vom KHD ge- leiteten Hetzkampagne gegen das zweisprachige SChulwesen in Kärnten.

Eine Annahme der Forderungen von KHD und FPO würde der ersteAnsatzfürden vom KHD schon 1970angeJründigten SChlußstrich (KHD-Aussage: "Also hat die Geschichte in Kärnten noch keinen ,SChlußstr1ch' gezogen. Sie zieht ihn unter zwei Völker nur, wenn eines von ihnen nicht mehr be- steht. ") sein, denn

• das in ÖSterreich geltende und pädagogisch bewährte Prinzip der Koedukation (gemeinsame

• Erziehung ohne Rücksicht auf Geschlecht, religiöses Bekenntnis, nationale und soziale ZugehO-

• rigkeit usw.) soll in Kärnten gebrochen werden;

• die Errichtung sogenannter Ghettoschulen und die Trennung von deutsch- und slowenischspra-

• ehigen SChulkindem bringt ISOLATION statt INTEGRATION, sie bedroht somit die weitere Existenz

• der slowenischen Volksgruppe;

• eine Erhöhung des nationalen und sozialen Drucks auf Angehörige der slowenischen Volksgrup-

• pe in Kärnten wme die Folge. (Der KHD fordert nun verstmkt, ein BerufsverbotfürLehrer, die An-

• gehörige der slowenischen Volksgruppe sind.)

Der FPO-Antrag ist ein pädagogischer Rückschritt. seine Verwirklichung würde die Ausgrenzung der slowenischen Volksgruppe aus dem gesellschaftlichen Leben bedeuten - das wäre DIE APART- HElD MADE IN KÄRNTENI Die gesonderten SChulenfürSlowenen sollten dem Antrag der FPO nach dort errichtet werden, wo nach der geheimen Erhebung der Muttersprache vom14. 11. 1976die slo.

wenische SprachealsAmtssprache zusOtzU,ch zur deutschen zugelassen wurde. (Anmerkung: diese geheime Erhebung der Muttersprache - tatsächlich heutealsMinderheitenfeststellung gewertet - wurde seinerzeit von den Slowenen boykottiert und ergab keine brauchbaren Ergebnisse.) Somit würde das zweiSprachige Gebiet auch in bezug auf das SChulwesen in seinem Umfang reduziert werden.

UND DASwÄRENDIE FOLGEN:

• Die Au1lassung zahlreicher SChulen wegen zu geringer SChülerzahlen;

• mehr Abtellungsuntemcht, vor allem an SCl1ulen, wo diezahlder SChüler nicht mehr hoch ge- nug zur Errichtung von eigenen Klassen wme;

• Trennung der slowen1schsprachigen Kinder von ihren deutschsprachigen Altersgefährten, in Folge verstmkte Absonderung auch außerhalb der SChule;

• steigerung des Deutschnationalismus und der chauvinistischen Hetze durch ständige Agitation gegen "slowenische" Ghettoschulen, Lehrer und SChüler;

• stmkung der rechtseztremen Krc);fte im Land;

• zunahme nationaler Unduldsamkeit und Gef&udung 4es Zu.cmnmenlebens beider Volksgrup- pen.

Darum: KEINE GHETTOSCHULEN IN KÄRNTEN!

GEGEN APARTHEID IN ÖSTERREICH!

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Ich appelliere an die Abgeordneten des Kärnt- ner Landtages

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den Antrag der FPÖ vom 30.

11. 1983, die Anderung des Minderheiten- SChulgesetzes für Kärnten betreffend, ab- zulehnen, sowie an die österreichische Bundesregierung, ihre Pflichten im Zu- sammenhang mit der slowenischen Volksgruppe wahrzunehmen.

Ich unterstütze die Bestrebungen der slo- wenischen Volksgruppe nach Verbesse- rung des zweisprachigen Unterrichts auf Basis einer gleichberechtigten und gemein- samen Erziehung aller Kinder ohne Rücksicht auf soziale oder nationale Herkunft.

Ausgetüllte UntenduUteD11lte bittesw1lckan den Klub slowenlscber studenten und studentlrmen. 1070 Wien, Mond.lebe1ngasse 11.

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