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Apfelsorte Topaz Zwischenveredlung empfehlenswert

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Apfelsorte Topaz Zwischenveredlung empfehlenswert

Simon Egger

Ein beträchtliches Risiko stellen die bei hoher Veredlung zahlreicheren Luftwurzelansätze dar, da sie eine Eintrittspforte für Glasflügler bieten. Ein weiterer Risikofaktor sind Winterfröste, weil bei hoher Veredlung von M9 die Unterlage eher über den Schnee hinausragt und stärkere Frostschäden an der Unterlage zu erwarten sind.

Zwischenveredlung als Lösung

Die bessere Lösung ist für neu zu erstellende Anlagen, Topaz-Bäume mit Zwischenveredlung zu pflanzen. Eine bewährte Zwischenveredlung ist Summerred;

aber auch Golden Delicious und weitere Sorten, die keine Probleme mit Kragenfäule, Krebs oder Winterfrostschäden am Stamm aufweisen, können dazu verwendet werden. Hoch anfällig und deshalb sicher nicht geeignet ist die Sorte Cox Orange, die in der Praxis aber ohnehin kaum mehr in grösseren Mengen vorhanden ist. Eine gute Absprache mit dem Baumschulisten über die Veredlungshöhe und die rechtzeitige Bestellung der Bäume ist wichtig. Der Baumpreis dürfte sich nach Praxisaussagen bei einem Anbauvertrag je nach Anbieter um zirka Fr. 1.– bis 2.–

erhöhen gegenüber normal veredelten Bäumen.

Für bestehende Anlagen scheint das Ausbringen von Rizinusschrot auf den Baumstreifen einen gewissen präventiven Effekt zu haben. Auch das vorbeugende Behandeln der Veredlungsstelle mit Kupferpräparaten wird zum Teil praktiziert, hat sich aber in früheren Versuchen als wenig wirksam erwiesen. Zudem ist diese Massnahme wegen des Kupfereintrags in den Boden bedenklich.

Unter den schorfresistenten Apfelsorten hat sich Topaz in den letzten Jahren auf Grund der sehr guten Fruchtqualität und der guten Ertragseigenschaften als wertvolle Sortenneuheit etabliert. Mit einem Anbauflächenzuwachs von rund einem Viertel gegenüber dem Vorjahr stand die Sorte in der schweizerischen Obstflächenstatistik des Bundesamts für Landwirtschaft letztes Jahr schon an 13. Stelle aller Apfelsorten und belegte zirka 70 ha.

Seit etwa zwei Jahren zeichnet sich jedoch bei der Sorte Topaz immer deutlicher eine starke Anfälligkeit auf Kragenfäule ab. Diese Erkrankung wird hauptsächlich durch den Pilz Phytophthora cactorum hervorgerufen. Befallen wird die Stammbasis direkt über der Veredlungsstelle. Die Infektion erfolgt über Spritzwasser, das Pilzsporen vom Boden an den Stamm hinaufträgt. Die Rindenfläche ist an der Befallsstelle eingesunken und verfärbt sich violett mit zum Teil feucht erscheinenden Flecken, später den ganzen Stamm umschliessend. Erkrankte Bäume fallen in der Anlage durch reduzierten Wuchs und gelblichgrünes Laub auf; später sterben sie ganz ab.

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Erhöhtes Infektionsrisiko in Bio-Anlagen

Im biologischen Anbau hat sich Topaz eine wichtige Stellung erobert. Gerade in Bio- Anlagen ist das Problem aber besonders akut: In einzelnen Anlagen werden die Ausfälle in den ersten sieben Jahren auf bis zu 20% geschätzt. Offenbar tritt der Befall mehrheitlich ab etwa dem fünften Standjahr auf. Starker Grasbewuchs oder Verunkrautung um die Stammbasis, wie sie in Bio-Anlagen häufiger auftreten können, erhöhen das Infektionsrisiko, da der Erreger Phytophthora cactorum im feucht-warmen Mikroklima besonders gut gedeiht. Ausfälle durch Kragenfäule werden jedoch auch in IP-Anlagen beobachtet, wenn auch in geringerem Ausmass.

Befallene Bäume der Sorte Topaz in einer Bio-Anlage: sofort erkennbar am aufgehellten Laub.

Hohe Veredlung nachteilig

Aufgrund der positiven Anbaueigenschaften der Sorte Topaz und auch, weil sich diese Sorte im Verkauf recht gut etabliert hat, ist eine nachhaltige Lösung dringend.

Einzelne Baumschulisten haben begonnen, Topaz auf M9 wesentlich höher zu veredeln, auf zirka 50 cm. Zwar kann so die Veredlungsstelle mehr oder weniger über den Spritzwasserbereich hinaufgehoben werden. Mit der hohen Veredlung sind aber etliche Nachteile verbunden: Sie reduziert den Wuchs, was bei der nur mittelstarken Wuchskraft von Topaz in den meisten Fällen nicht erwünscht ist.

SZOW 04/14 S.17

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