• Keine Ergebnisse gefunden

Baron Lüdinghausen-Wolff,

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Baron Lüdinghausen-Wolff,"

Copied!
7
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

des H e r r n Landbotettmarfchalts

Baron von Lüdinghausen-Wolff,

g e h a l t e n

beim Schluß des Relazionslandtages.

D e n 5. F e b r u a r 1 7 9 4 .

- M i t a u,

gebruft bei J o h a n n Friedrich S t e f f e n h a g e n .

(2)

cnit es wahr ist, daß der Werth jeder Unternehmung nicht anders als nach den zum Grunde liegenden Absichten/ die Absichten selbst aber nur nach den Grundsuzzen der Vernunft und der Red- lichkcit beurtheilet werden können: so haben wir den richtigsten Maaßstab, nach welchem unser Verhalten vor und während dem jezzigen Relazionslandtage abzumessen wäre.

Niemand unter uns, meine Herren! der den gegenwärtigen Lauf und den Zusammenhang der Dinge mit seinen Ursache», son­

derbaren Verkettungen und Entwikkckungen gehörig überschauet, wird in Abrede seyn, daß jene edlen Münder, denen wir die nä- here Bekanntschaft mit der eigentlichen Lage unserer öffentlichen Angelegenheiten und die Abwendung drohender Gefahren Vorzug- Hch danken müssen, das wahre Wohl des Vaterlandes zum einzigen Zwek hatten; — daß selbige ihre patriotischen Bemühungen nun- mehro größtentheils wirklich mit dem besten Erfolg belohnt sehen, und daß da, wo dann freilich mancher angelegentliche Wunsch noch unerfüllt geblieben, es gewiß nicht Mangel des guten W .l-

lens und der thätigsten Anstrengung gewesen ist, wenn nicht alle —

(3)

( 4 )

ihren auf Kurlands Glüksceligkeit, Ehre und Sicherheit abzielen- den Entwürfen entgegengestellte Hindernisse und Schwierigkeiten aus dem Wege geräumet worden sind.

Wer vermöge der innern Ueberzeugung, auch selbst bei ver- fehlten Absichten, stets nach Pflicht und Gewissen gehandelt zu haben, sich über jeden Tadel — über jede schiefe Beurtheilung ge­

trost hinwegsezzen kann, der wird gern dem Forscherblik des Un- befangnen seinen schuldlosen Busen ösnen! Er wird sein Inner- stes durchschauen lassen; — man wird vielleicht ein durch Undank und stille Trauer zwar tief verwundetes, jedoch allezeit flekkenloses Herz in ihm finden!

Wohl Ihnen, meine Herren! die Sie frei von dem Vor- würfe/ durch Leidenschaften und unedle Beweggründe in Ihren tandtäglichen Arbeiten geleitet worden zu seyn, Sich der preiswür- digsten Sorgfalt für unser gemeinschaftliches Beste bewußt fmb.~

Wäre ich nicht ein treüer Theilnehmer Ihrer oft sauren Bemühun­

gen,. Ihres so unermüdeten Eifers, Gutes zu stiften, — Ihres muthvollen Kampfs gegen unsägliche Ranke — Ihrer nicht selten errungenen Siege — Ihrer Standhaftigkeit und Ihres Ruhms gewesen, so würde ich mit wenigerm Rechte stolz auf die Ehre seyn, als Herold Ihrer großen Verdienste um's Vaterland jezt austreten Hu dürfen.

Ihre Wachsamkeit für die Erhaltung unserer Konstituzion hat den scheußlichen Koloß zertrümmert, der — geformt nach dem Mo-

(4)

bell jenes alles verheerenden demokratischen Ungeheuers — unter d e m N a m e n d e r B ü r g e r u n i o n . u n s e r n B o d e n b e l a s t e t e , u n d d a s

tir

freien Staaten so nothwendige Gleichgewicht frevelhaft zu verrük- ken drohete.

Ihre Gerechtigkeit hat in Gemeinschaft mit Sr. Hochfürstli- chen Durchlaucht dem Herzoge, unserm gnädigsten Herrn, die zwekmäßigsten Maaßregeln ergriffen und veranstaltet, wodurch den etwanigen Beschwerden unserer Stüdte und deren friedsamen Be- wohner nach Recht und Billigkeit abgeholfen werden kann.

Richtiges Gefühl Ihrer eigenen Kompetenz bestimmte Sie, meine Herren, jenen Auftrag zurük zu nehmen, vermöge welchem dem Herrn Landesbevollmächtigten von Mirbach die Ernennung der Kommissarien zur Grenzberichtigung zwischen dem Feudo und dem Hochfürstlichen Allodio überlassen war; — und diese sind nun

zur

höchsten Zufriedenheit unsers Durchlauchtigsten Herzogs von Ihnen selbst erwählet worden.

Der willkürlichen Verwendung ungeheurer Geldsummen und d en hieraus erwachsenden drükkendenWilligungen sehen wir endlich einmal Maaß und Ziel gesezt. Da, wo Mißbrauch, bedenkliche tmb gefahrvolle Ausdehnung der noch übriggelassenen Amorität zu fürchten war, sichern feierliche Bewahrungen, Erklärungen und Einschränkungen, unsere Rechte und unser Eigenthum.

Der Muth, mit dem 'so viele unter uns, sich der — wider der aus d r ü k l i c h m a n i f e s t i r t e n M e i n u n g d e r m e h r s t e n K i r c h s p i e l e

im

(5)

( 6 )

mtendlrte uttverzüglichen Wiederbesezzung des Ritterschastssekretär- xostens entgegen seztcn, die kränkenden Anschuldigungen, die wir hiebe! erlitten, — die unserer SeitS beobachtete Mäßigung — die Reinheit unserer Absichten und unsers Verfahrens —- die Standhastigkeit in Behauptuttg des Willens unserer Kommitten­

ten; — altes dieses bürgt uns gewiß den Dank und den Beifall derselben,

Auch haben wir uns, meine Herren! des süßen Bewußt- seyns zu erfreuen, zur Bezeugung unserer Erkenntlichkeit gegen einen unserer ausgezeichnetesten, talentvoilcsten und uns höchst nüzlich gewordenen würdigen Mitbruder unser Scherflern mit bett getragen zu haben» War es eine traurige Nothwendigkeit, die schuldige Grqtifikazion für zwei andere — durch treue Anhänglich­

keit an Eine Hochwohlgeborne Ritter- und Landschaft so rühmlich bekannte und um unser Vaterland äußerst wohl verdiente Männer, noch ferner ausgesezt seyn zu lassen: sy bleibt uns doch die gerechte Erwartung, daß auf dem nächst einfallenden ordinären Landtage, hierüber ein solcher Beschluß gefaßt werden wird, der unsere Ehre sichert, und unsern Verpflichtungen entsprechend ist»

Ihre Weisheit, meine Herren! hat vorläufig solche Maaß- regeln genommen, die uns so mancher beunruhigenden Besorgniß überheben. Das übrige wollen wir unsern Kirchspielsbrüdern an-- heim stellen! Unser repräsentative Charakter hört mmmehro auf;

und ehe ich den. mir anvertrauten Marschftllsstab niederlege, ent­

(6)

ledige ich mich einer sehr heiligen Pflicht, indem ich Ihnen, wür­

dige Männer! die Sie mich mit treuen Rathschlägen •—mit ihrer mir unentbehrlichen Hülfe unterstüzten, und meine Fehler mit Güte und Nachsicht übersahen, den wärmsten den gefühlvollesten Dank darbringe. Ich war Ihnen dieses laute Geständniß meiner großen Verbindlichkeiten gegen sie schuldig; ich würde auch Ihren Erwartungen, zu welchen Sie mein verschiedentlich gemachter Vorbehalt eines Spaziums im Diario berechtiget, jezt schon ein Gnüge leisten, wenn ich nicht aus hoher Achtung, die ich der Würde der Landbotenstube schuldig bin, hier einen Beweis meiner Mäßigung geben, und lieber den anständigern Weg wählen wollte, durch öffentlichen Druk dem Publiko die interessantesten Aufschlüsse zu ertheilen.

Möchren doch übrigens auch die Tagebücher unserer landtäg- lichen Verhandlungen den ruhmwürdigen Eifer unserer Patrioten zu festen, männliche!» Entschließungen und Thaten wekkcn 1 Zum Glük kenne ich Niemanden unter unsern Edlen, der von den Schattenbildern der Leidenschaften so umnebelt wäre, daß, wenn er einmal den Ruf der Ehrbegierde höret, er nicht in dem Augenblikke sogleich erwachen, und nie wieder mit schlaftrunkenen Augen in die—einem freien Staate so verderbliche politische Indolenz zu- rükfallen sollte.

Dem ernsten Prüfen — dem thätigen Forschen wird die

Wahrheit im glänzendsten Gewände erscheinen und in ihrem

(7)

( 8 )

Gefolge die Ueberzeugung, daß es noch immer würdige Söhne des Vaterlandes genug in unserer Mitte giebt, und daß wir, wenn wir nur wollen, nach den wohlthätigen AbsiMen unserer angebe- teten Schuzgöttin im Schatten Ihres allgewaltigen Kaiserlichen Thrones, und unter der milden Regierung unsers, guten Landes- Vaters ruhig und glüklich leben können. Eintracht — glühende Vaterlandsliebe — unerschütterliche Anhänglichkeit an unsere Kon-

stituzion und an unsern Fürsten —• weise Genügsamkeit sey unsere unverwelkliche Zierde! Dann ergießet sich, so wahr eine Vergel-

tüng der Tugend ist, Friede in unsere Herzen, und Segen über

unsere stille Fluren. —

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wenn die Bussole B aufgesetzt ist, was nicht blos der Bussole selbst wegen, sondern auch zum Schutz der darunter befindlichen Libelle L’ gegen die Sonnenstrahlen meist der Fall war,

Im Fall einer niederländischen Antragstellerin entschied er, mit Blick auf den besonderen Schutz der Familie bei erzwungener Trennung gemäß der Richtlinie

Barnes, Ammianus Marcellinus and the Representation of Historical Reality, New York 1998T. Leppin,

Die DGB-Gewerkschaften sind sich einig: Sie befürworten die Reform der Rund- funkgebühren, wollen aber nicht, dass die Unternehmen dabei besser gestellt werden oder der

Es ist nicht der Dank dafür, daß die Männer nicht fortgelaufen sind; denn eine feige Truppe würde nicht bejubelt werden.. Nein, der Jubel gilt ganz einfach der Tatsache, daß

Wir lebe Monate verbrauc vielfältig direkt: K Biodiver rechtigk auf Kost schon kr Deswege Natursch eigenen  sollen w keit besi weniger  werden  Thurn, d

Man kann vom Projekt der Neuen Seidenstraße halten, was man will, doch nach der großen Konferenz in Peking ist eines nicht mehr möglich: Sie als einen chinesischen

Eine Verengung der Harnröhre kann aber nicht nur durch eine Prostatahyperplasie bedingt sein, sondern auch auf einer vorange- gangenen Entzündung beruhen.. Erkrankungen wie