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Archiv "HOMÖOPATHIE: Wichtig nehmen" (02.06.1988)

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Appell 1947:

„Die deutsche Ärzteschaft appelliert an das Welt- gewissen, den bereits weit fortgeschrittenen körper- lichen Verfall des deutschen Volkes nicht weiter zuzu- lassen. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung lebt z. Zt. von Rationen, die nur 1/3 des internati- onal anerkannten Mindestbedarfs ausmachen.

Selbst die Zulagen der Schwerarbeiter reichen nur aus, das Leben zu erhalten, nicht aber, um die geforderte Arbeit zu leisten. Diese bestehende chronische Unterernährung hat bereits zum weit- gehenden Abbau der Körpersubstanz des Deut- schen geführt und nicht nur seine körperliche Lei- stungsfähigkeit extrem herabgesetzt, sondern auch seine geistige Spannkraft vermindert und sein seelisches Gefüge verändert. Der hungernde Mensch ist antriebslos, reizbar, überkritisch und untauglich für Aufbau und staatsbürgerliche Betä- tigung. Die Ärzteschaft warnt vor den Gefahren, die diese unvermeidbaren physiologischen Folgen des chronischen Hungerns in jedem davon betrof- fenen Volk für die übrige Welt, für die Ethik, für die Sicherheit der übrigen Menschheit in sich bergen."

Auszug aus der„Resolution derdeutschen Ärzte zur deutschen Ernährungslage" vom 15.Juni 1947.

Ja

, ich interessiere mich für die „Resolution der deutschen Ärzte zur deutschen Ernährungslage" und bitte um Zusendung Ihres Faksimiledruckes.

PS: Die Resolution kann auch gut als didaktisches Hilfs- mittel im Gespräch mit Ihrem Lipid-Patienten eingesetzt werden.

Name

Straße

Ort

Praxisstempel und Unterschrift

Bitte schicken Sie den ausgefüllten Coupon in einem Umschlag an:

Knoll AG, Literaturdienst, Postfach 2108 05, 6700 Ludwigshafen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

HOMÖOPATHIE

Zu dem Bericht über das Semi- nargespräch „Wer heilt hat recht!" von Dr. med. Bernhard Knoche in Heft 16/1988:

Talk-Show-Niveau

Herr Kollege Knoche be- richtet, wie eine praktizieren- de homöopathische Arztin von einem Forum von Kapa- zitäten abgekanzelt wurde, weil sie unter anderem die von ihr vorgetragenen Fälle nicht dokumentiert hatte.

Gewiß wäre es besser gewe- sen, wenn die Kollegin es ab- gelehnt hätte, überhaupt vor- zutragen, da sie ja gewärtig sein mußte, daß man ihr ge- hörig auf den Zahn fühlen würde. Allerdings aus einem solchen Vorkommnis zu schließen, daß die Homöo- pathie zu einer Dokumenta- tion und zu Beweisen für ihre Erfolge nicht in der Lage sei, ist gewiß voreilig. Immerhin haben die homöopathischen Ärzte zum Beispiel im letzten Jahrhundert bereits umfang- reiche statistische Erhebun- gen bei Seuchen wie Cholera und Scharlach durchgeführt, um die Überlegenheit ihrer Therapie gegenüber der da- maligen (Hoch-)Schulmedi- zin zu dokumentieren. Heute leiden nicht wenige Men- schen an schlimmen, töd- lichen Krankheiten, die sich an die Stelle der alten Seu- chen gesetzt haben, gegen die die Medizin oftmals hilflos mit reiner Palliation vorge- hen muß. Hahnemanns Denkweise ist heute so gut verständlich wie zu seiner Zeit, wie ja auch heute noch Platon oder Spinoza verstan- den werden können. Man muß sich nur die Mühe ma- chen, seine Werke auch zu le- sen. Das scheint Herrn Kno- che noch bevorzustehen.

Aber er hat ja auch nur über ein Seminar berichtet, in dem sich erneut Leute mit einer Sache auseinandergesetzt ha- ben, von der sie mangels ein- gehendem Studium nichts verstehen. Gewöhnlich ver- langt man von Seminarteil- nehmern eine gründliche Sachkenntnis des zu behan-

delnden Themas. Hier scheint wieder nur das Ni- veau einer Talk-Show im Fernsehen erreicht worden zu sein.

Dr. med. Gerhardus Lang, Deutscher Zentralver- ein Homöopathischer Ärzte e. V., Klinge 10, 7325 Boll

Wichtig nehmen

Unabhängig von der Ho- möopathie habe ich mir fol- gende Sichtweise zu eigen ge- macht: Die Wirklichkeit ist mehrdimensional und besitzt eine Fülle, in der ein horizon- tales, linear-kausales Denken (Schulmedizin) ebenso Platz hat wie ein vertikales Denken in Analogien und Bildern (Homöopathie). Die. Wirk- lichkeit ist polar und so von Gott geschaffen (Genesis 1).

Die Gegensätze sind in akausaler, „innerer" Weise miteinander verschränkt, und zwar in folgender Weise: ma- ximiere ich den einen Pol, so wird der andere eintreten, je- doch nur dann, wenn ich ge- nau dies nicht beabsichtige, also die Kausalität darin fehlt. Dies ist im übrigen auch die Sichtweise der Bi- bel.

Nach einigen Jahren schulmedizinischer Weiter- bildung stehe ich jetzt am Be-

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A-1586 (14) Dt. Ärztebl. 85, Heft 22, 2. Juni 1988

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NCIRMALIF2oem

DER LIPID-REGULATOR VON KNOLL

Immer dann, wenn eine Änderung der Ernährung oder andere allgemeine Maßnahmen zur Senkung erhöhter Lipidwerte keinen Erfolg haben.

Zusammensetzung: 1 Retardkapsel enthält 250 mg Fenofibrat.

Indikationen: Alle Formen von Fettstoffwechselstörungen, die durch Änderung der Ernährung oder andere Maßnahmen nicht ausreichend beeinflußt werden können. Kontraindikationen:

Lebererkrankungen (mit Ausnahme der Fettleber, die häufiges Begleitsyndrom bei Hypertriglyzeridämie ist), Gallenblasener- krankungen mit und ohne Gallensteinleiden, eingeschränkte Nie- renfunktion, Schwangerschaft und Stillzeit. Bei Kindern sollte die Indikation besonders streng gestellt werden. Nebenwirkungen:

Vorübergehend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, kommen. Selten allergische Reaktionen. In einzelnen Fällen Haarausfall, Potenzstörungen, Transaminasenanstiege sowie myositisähnliche Erscheinungen.

Dosierung und Anwendungsweise: Täglich 1 Retardkapsel Nor- malip 250 N während einer Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssig- keit. Wechselwirkungen: Die Wirkung von Antikoagulanzien (Cumarine) und blutzuckersenkenden Medikamenten kann ver- stärkt werden. Die Dosierung dieser Präparate muß gegebenen- falls korrigiert werden. Erhöhte Harnsäurewerte werden gesenkt.

Bei einer eventuell notwendigen zusätzlichen Therapie mit harn- säuresenkenden Arzneimitteln muß die Dosierung entsprechend reduziert werden. Handelsformen: Kalenderpackung mit 28 Retardkapseln DM 42,85,

Kalenderpackung mit Knoll AG

84 Retardkapseln DM 113,42. 6700 Ludwigshafen

Stand: März 1988 BASF Gruppe kn011

ginn einer homöopathischen Ausbildung, da ich mein Denken in Gegensätzen in der Homöopathie wieder- fand. Ein konsequentes An- wenden eines solchen Den- kens beinhaltet aber, daß ich das „Gegenteil" der Homöo- pathie ebenso wichtig nehme, und das wäre schulmedizini- sche Notfallmedizin — Intu- bieren und Dopaminperfu- sor. Homöopathen, herge- hört: Wie wäre es, wenn ge- rade aus der Konsequenz ei- nes solchen Denkens jeder Homöopath ein erstklassiger Notarzt würde? Ich persön- lich werde diesen Weg zu ge- hen versuchen. Man bedenke auch, wie sehr das Ansehen der Homöopathen gerade in der Ärzteschaft steigen würde!

Bernd Granzow, Arzt, Bulckestraße 4, 2000 Ham- burg 55

Genau unterrichten

Der Artikel zeigt sehr deutlich, daß Diskussionen nur möglich sind, wenn alle beteiligten Partner das The- ma, das behandelt wird, auch gelernt haben.

Wenn Menschen das Po- dium betreten und über eine Sache diskutieren, von der sie nichts verstehen, so wird aus der Diskussion ein

„Glaubenskrieg" mit unver- einbaren Gegensätzen.

Fazit: Vor jeder Stellung- nahme zu einem Thema müs- sen wir uns zuerst einmal über das Thema genauestens unterrichten. Ich habe noch keinen Homöopathen gese- hen, der die Homöopathie gut gelernt hat und gegen die Homöopathie war.

Dr. med. Peter Meyer- König, Konradin-Kreutzer- Straße 15, 7790 Meßkirch

pp e l l

1988:

"Das atherogene Risiko senken"

Heute bestimmt nicht der Mangel, der 1947 die auf- rüttelnde Ärzte-Resolution auslöste, sondern der Überfluß den Ernst der Situation. Die Folgen: Hyper- lipidämie und darauf beruhende kardiovaskuläre Erkrankungen.

Sachlich

Das Referat des Kollegen Knoche erfreut durch den Ton eines sachlichen Berich- tes, der bei den Auseinander- setzungen mit diesem Thema Homöopathie nicht immer gewahrt wird. Grundsätzlich:

ja, „wer heilt hat recht".

Nur: Wir würden unsere wis- senschaftliche Ausbildung verleugnen, wenn wir es mit dieser Feststellung bewenden ließen. Wenn Heilung einge- treten ist, ergibt sich die Fra- ge wodurch, wie, auf Grund welchen Ansatzes, welcher Dokumentation die Therapie erklärbar sein könnte. Auf Grund der Entwicklung der Homöopathie und dem Be- mühen der homöopathischen Ärzte nicht geschönte Er- folgsberichte zu dokumentie- ren ist das Abschieben einer Erklärbarkeit auf das Place- boproblem, einem diffamie- renden Vorwurf, nicht mehr berechtigt. Ich zitiere Mor- genstern: „— denn so schließt er messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf —".

Daß auch bei homöopa- thischer Therapie Placeboef- fekte auftreten können, wer

würde das bestreiten, da die

„Droge Arzt" nie eliminiert werden kann.

Es wäre zu untersuchen, ob nicht doch ein Brücken- schlag möglich wäre. Ich be- ziehe mich auf den griechi- schen Philosophen Heraklit (544-483) „— in allem ist Ge- gensätzliches vereint und ist doch verborgene Harmonie, und diese unsichtbare Har- monie ist besser als die sicht- bare Gegensätzlichkeit."

Versöhnend meine ich, daß trotz der Angriffe der Troika Prokop, Kanzow, Oepen als unerschrockenen Kämpfern für „Wahrheit und Recht"

Frau Kollegin Reich sich trö- sten darf mit dem Gedicht von L. Uland „Schwäbische Kunde":

der wackre Schwabe fort sich nit

ging seines Weges Schritt für Schritt

Ließe sich den Schild mit Pfeilen spicken

und tät nur furchtlos um sich blicken —`

soll man keine Äpfel mit Birnen ver- gleichen: Deshalb hinkt die Frage, was die Homöopathie im Vergleich zur Seuchen- freiheit und Herztransplanta-

Dt. Ärztebl. 85, Heft 22, 2. Juni 1988 (15) A-1587

Referenzen

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