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Die Mechanisierung des Futterbaues

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1

Die Mechanisierung des Futterbaues

in Hanglagen

Schriftenreihe der Eidg. Forschungsanstalt

-für Betriebswirtschaft und Landtechnik FAT CH 8355 Tänikon Comptes-rendus de la station Mc:Wale de recherches d'öconomie

1

d'entreprise et de g6nie rural , CH 8355 Tänikon

Reports of the Swiss ' Federal Research Station

for Farm Management and Agricultural Engineering CH 8355 Tänikon

1970

1111111,11111,11111111111

(2)

Mechanisierung

des Futterbaues in Hanglagen

Untersuchung über den Stand sowie über technische und wirtschaftliche Möglichkeiten des

Maschineneinsatzes in schweizerischen Hangbetrieben

Jüris Druck + Verlag Zürich 1970

(3)

VORWORT

Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit den Futterbaubetrieben der Hanglagen innerhalb und ausserhalb des Berggebiets. Sie orientiert über den Stand sowie über technische und wirtschaftliche Möglichkeiten des Maschinen- einsatzes in den Gebieten und Betrieben, in' denen die natürlichen Verhältnisse die Landarbeit erschweren und deü mechanisierten Arbeitsverfahren Grenzen setzen. Die Ergebnisse tragen damit zur wirklichkeitsnahen Beurteilung der künftigen Entwicklungsmöglichkeiten bei.

Die Arbeiten wurden ermöglicht durch eine grosszügige Spende der Firma Aebi & Co. AG in Burgdorf, die der landwirtschaftlichen Forschungskommission die notwendigen Mittel zur Verfügung stellte. Vorbereitet und geleitet wurden die Arbeiten von Herrn Ott durch eine Arbeitsgruppe, der (in alphabetischer Reihenfolge) folgende Herren angehörten: Dr. W. und F. Aebi, Dr. J. von Ah, A. Burgdorfer, Dr. P. Faessler, J. Hefti, Prof. Dr. R. Koblet, R. Studer und Dr. W. Studer. Der Bearbeiter genoss das Gastrecht des Instituts für Landmaschinenwesen und Landarbeitstechnik (IMA) und konnte auf den Erfahrungen dieser Organisation aufbauen. Er beendigte die Untersuchung an der neugegründeten Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik in Tänikon. Wir danken den Geldgebern sowie allen, welche ihren Beitrag an die Studie geleistet haben.

Die Arbeit ist abgeschlossen. Wir wünschen ihr die gebührende Beachtung und Verbreitung.

Prof. Dr. R. Koblet Präsident der Landwirt-

schaftlichen Forschungs- kommission

(4)

INHALTSUEBERSICHT 1. Einleitung

2. Problemstellung und Vorgehen 3. Erschwerung der Hangmechanisierung

durch natürliche Faktoren 3.1 Hangneigung

3.2 Bodenwiderstand 3.21 Druckwiderstand 3.22 Scherwiderstand

3.23 Beurteilung des Bodenwiderstandes nach äusseren Merkmalen

3.3 Kupierung

4. Arbeitswirtschaftliche und arbeitstechnische Untersuchungen

4.1 Untersuchungsbedingungen 4.2 Methode der Zeiterhebungen 4.3 Mähen

4.31 Arbeitsbedarf beim Mähen 4.32 Eignung und Einsatzgrenzen

der Motorniäher 4.4 Futterwerbung

4.41 Arbeitsbedarf bei der Futterwerbung 4.42 Eignung und Einsatzgrenzen der

Futterwerbemaschinen 4.5 Futterbergung

4.51 Arbeitsbedarf beim Laden von Hand 4.52 Arbeitsbedarf beim mechanischen Laden

4.521 Traktor und Ladewagen ' 4.522 Selbstfahrladewagen

4.53 Leistungsvergleich von verschiedenen Futterbergungsverfahren

4.54 Eignung und Einsatzgrenzen der Transportfahrzeuge und Ladewagen im Hanggelände

4.55 Weiterförderung des Futters auf dem Hof 4.6 Düngung

4.61 Arbeitsbedarf beim Ausführen von Stallmist

4.62 Eignung der Miststreuer und Einsatzgrenzen

4.63 Güllen

Seite 9 11 15 16 16 16 17 18 21 24 24 25 27 27 29 31 32 34 37 38 39 40 42 44 45 49 50 51 55 58

(5)

Spite.

5. 'Kosten und Wirtschaftlichkeit der Arbeitsverfahren

5.1 Kosten beim Mähen und Futterwerben 5.11 Der Motoreinachser als reine

Mähmaschine

5.12 Der selbstfahrende Bandrechen 5.13 Die kombinierte Mäh- und Futter-

werbemaschine

5.14 Wirtschaftlichkeit der Mäh- und Futter- werbungsarbeiten mit dem Traktor und dem schweren Einachser im, Hanggelände 5.2 Kosten der Futterbergung

5.21 Futterbergung bei Aufladen von Hand 5.22 Futterbergung mit dem Mehrzweck-

transporter

5.221 Bergung von Winterfutter 5.222 Bergung von Gras

5.223 Kosten der gesamten Futterbergung 5.23 Futterbergung mit Selbstfahrladewagen 5.24 Futterbergung mit Traktor und Ladewagen

im Hanggelände

5.25 Kosten der gesamten Ernte von Winterfutter

5.3 Kosten der Stallmistdüngung 5.4 Kosten beim Güllen

5.5 Zusammenfassung

6. Mechanisierungsstufen im Futterbaubetrieb 6.1 Hangstufen

6.2 Betriebsgrösse 6.3 Mechanisierungsstufen

7. Statistische Untersuchungen über die Hangbetriebe 7.1 Entwicklung der Mechanisierung in der

schweizerischen Landwirtschaft seit 1955 7.2 Entwicklung der Mechanisierung in der

Bergzone seit 1955

7.3 Die Futterbaubetriebe in der Bergzone 7.4 Umfang des Hanggeländes

7.5 Mechanische Ausrüstung der Futterbau- betriebe in Hanglagen

63 65 -67 69 72 72 74 76 78 81 83 87 89 91 ' 95 101 104 107 108 110 110 117 117 119 121 130 134

(6)

Seite 8. Untersuchungen über die Wirtschaftlichkeit der

Mechanisierung mit Hilfe von. Betriebsmodellen 8..1 Buchhaltungsergebnisse als Unterlage fitr•

die 'Kostenrechhung.

8.2 Arbeitswirtschaftliche Unterlagen 8.3 Ergebnisse der Modellrechnung ,8.4 Diskussion der Modellrechnung 9, Folgerungen und Diskussion der Ergebnisd

9.1 Stand der .Arbeitstechnik im Hangfutterbau 9,2 Wirtschaftlichkeit

9".3 Mechanisierung in den. einzelnen Hangstufen:

9.4 Aussenmechanisierung und Gesamtbetrieb 10. Zusammenfassung

11. Resum6 12. Summary

13. Literaturverzeichnis 14. Anhang

141 141.

144 150 15?

159 159;

162 16'3 165 167 168 170 173, 176,

(7)

ABIWERZUNGEN

AEK Arbeitserledigungskosten AK Arbeitskrafteinheit AKh Arbeitskraftstunde AKK' Arbeitskraftkosten AZa0 Arbeitszeit am Arbeitsort GVE Grossvieheinheit

IMA Schweizerisches Institut für Landmaschinenwesen und Landarbeitstechnik

KF Kulturfläche Mh Maschinenstunde MK Maschinenkosten RaH Rüstzeit auf dem Hofe

SBS Schweizerisches Bauernsekretariat

SVBL Schweizerische Vereinigung zur Förderung der Betriebsberatung in der Landwirtschaft TS Trockensubstanz

ZK Zugkraft ZKh Zugkraftstunde

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Im Verlaufe dieses Jahrhunderts ist es der breiten. Oeffentlichkeit beWüäst .geworden, dass die Bergbevölkerung einen -ungleichen Wettstreit 'hilt der

übrigen. Bevölkerung .des Talgebietes, ver, allem der Industriezentren; zu:

führen hat. Die Berglandwirtschaft, Von 'der rund 1/3 der 'Bergbevölkerung lebt,- wird seit dem 'Beginn der Mechanisierung gueätzlich mit neuen 'und, schwierigen Aufgabeh 'konfrontiert.

Weil das TransportProblem im Bergbetrieb seit jeher gross war, hat man früher die Gebäude und Wege auf möglichst kurze Transportdistanzen äusge-, richtet. Die Verhältnisse, die dadurch entstanden sind, bilden heute vielfach eine grosse Belastung für den rationellen Maschineneinsatz in .der Ausäen- und Innenwirtschaft.

Besonders nachhaltig treten in der Hangbewirtschaftung die natürlichen.

Faktoren - Gelände und Klima - in Erscheinüng. Sie. •schi•änken die Möglichkeiten der Bodeimutzung und. der Mechanisierung entscheidend ein.

Diese-.Umetände-eihrten dazu, dass ,sich -die Bergbauern immer mehr auf den Futterbau konzentrierten.

Die Entwicklung der Hangmechanisierung setzte recht intensiv ein und hahm einen vorwiegend empirischen Verlauf. Die Määchinen, die für ,die, Ebene bestimmt waren, wurden mit: mehr oder weniger Erfolg an -die Bedingungen de' Hanggeländes angepasst. Eigentlich hangspezifische Maschinen sind erst in den letzten- Jahren entwickelt worden, nämlidh Transporter und selbst- fahrende Ladewagen.

Die Impulse für die rasche Zunahme der Mechanisierung in der Landwirtschaft gingen hauptsächlich vom Anstieg der Löhne aus. Da sich die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in den letzten Jahren nur wenig erhöhten, wurde eine Erweiterung des Produktionsumfanges je Arbeitskraft und damit der Einsatz von hochmechanisierten Arbeitsverfahren notwendig.

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Der Anwendung von hochmechanisierten Arbeitsverfahren sind im Hangbetrieb, aber .Grenzen gesetzt, da die Arbeitsmaschinen möglichst wendig, kompakt und hangtüchtig zsein .müssen.,

„ . •

Eine Verbesserung ,dee WIrtschaftpergebuipses düroh 'die Mechanisierung kann.

deshalb.: in; Hangbetrieben pur ,zum Teil erreicht werden,, weil die, betrieblichen und und natürlichen.Voraussetzungen.Ungiinetig. sind. Dem Rationplisierungpeffekt.

und der Arbeitserleichterung kommt vielfach eine, grössere Bedeutung -zu uls•

der Kosteneinsparung.

Die vorliegende. Untersuchung verfolgütlen Zweck,, -den' §tandortr der 1Y,feehani, sigrung..des- Futterbaues -in .schweizerischen .Hanglagen zu bestimmen und elnen Beiragzur IG.ä.rung der, technischen und, wirtschaftlichen Probleme :de_r ,Hang—

mechanisierung zu leisten.

Allen', :die ;zum:Gelingen.,dieser Arbeit beigetragen -haben,i möchte,, ich an Aieser Stelle 'aufrichtig-danken; vor allem-Herrn J. .11efti und -den :Mitärb,eitern dep, IMA für .die wertvollen: Anregungen und. Auskünfte.'

Im weiteren möchte iCh den Mitgliedern der .Arbeitsgruppe,, insbesondere Herrn R..:Studer danken für die wertvolle Unterstützung, die_.Förderung.und stete Begutachtung . der Arbeit.

Fernergilt 'Mein Dank .dern Bidg. •statistischen Amt inBern, der

icüsnacht,-.ungt detu•SBS in. Brugg, wo loll die notwendigen Unterlägen einhOlen.

konnte.

Besonderer Dank gilt den Landwirten der Erhebungsbetriebe,. -die- sich Stir.- die Durchführung der praktischen: Arbeiten und für die Führung von Arbeitstage- .büchern-zur Verfügung stellten:

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Der äussere Rahmen und die Schwerpünkte. dieser Untersuchung wurden in einem Arbeitsprogramm folgendermassen festgehalten: "Es ie der gegenwärtige Stand der Technik in der Mechanisierung des Futterbaues in schweizerischen Hangbetrieben übersichtlich darzustellen, wobei die verschiedenen Arbeitsver- fahren Vezw. Mechanisierungsformen iii ihrer Eignung bezüglich Hangneigung, Bodenbeschaffenheit, Betriebsgrösse etc. näher untersucht, klassiert "und ihre zahlenmässige Bedeutung festgehalten werden soll. Als Hanglagen sollen jene Futterbauflächen bezeichnet werden, die mit dem gewöhnlichen Vierradtraktor und den üblichen Maschinen nicht mehr befriedigend bearbeitet werden können."

Es geht in dieser Untersuchung also nicht nur um die technische Eignung, die in Arbeitsbedarf, Arbeitsqualität und -sicherheit zum Ausdruck kommt, sondern ebensosehr um die wirtschaftliche Eignung, die 'sich vor allem nach dem Produktionsumfang des Betriebes richtet.

Untersuchungen deutscher Autoren (Rühmann 1963, Meimberg 1962 mid. 1968) über die, Hangmechanisierung befassten sich Vorwiegend mit •jenem Hangbereich, in dem der Traktor noch. einigermassen befriedigend eingesetzt werden kann.

Die obere Neigungsgrenze lag für diese Arbeiten bei 30 %.

Eine österreichische Arbeit (Löhr 1959) über dieses Thema behandelte den Traktor als zentrale Zugkraft im Berggebiet, wobei der Traktor mit Spezial- ausrüstungen für das Hanggelände versehen und bei den meisten Feldarbeiten bis zu 45 % Neigung eingesetzt wurde. Mit dem Aufkommen von Transporter und Selbstfahrladewagen wird heute der Traktor in Oesterreich jedoch immer mehr aus dem Hangbetrieb verdrängt.

In der Schweiz stellt sich das Problem der Hangrnechanisierung etwas anders, da der überwiegende Teil der Hangbetriebe mit dem Traktor nicht mehr befriedigend bewirtschaftet werden kann. Innerhalb eines Hangbetriebes findet man meistens sehr verschiedenartiges Gelände vor mit Neigungsunterschieden

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bis zu 50 % und mehr. Deshalb wird eine langspezifische Lösung notwendig, die dem vorwiegenden Geländebereich des Betriebes angepasst ist.

Neben dem Gelände sind Parzellierung, Gebäudeverhältnisse, Betriebsgrösse etc. ebenfalls entscheidend für die Wahl der Mechanisierung. Da die Durch- führung dieser Untersuchung zeitlich begrenzt war, konnten nicht alle Faktoren eingehend untersucht werden. Auf die Probleme der Parzellierung im Hinblick auf die .Mechanisierung wird nicht näher eingegangeri, denn die Parzellierung ist kein hangspezifisches Problem und kann durch verschiedene Massnahmen beeinflusst werden.

Das Problem der Oekonomiegebäude im Zusammenhang mit der Mechanisierung wurde aus Zeitgründen nur am Rande behandelt. Die Gebäude sind keine feste Grösse wie die Hangneigung und können weitgehend an die Mechanisierung ange- passt werden, vor allem bei einem Neubau. Dieses Thema wäre auch für den Futterbaubetrieb einer eingehenden Untersuchung wert.

Der Einfluss der Hangneigüng auf die Mechanisierung des Futterbaues lässt sich theoretisch am besten mit Modellversuchen ermitteln. Doch ist dieses Vor- gehen sehr aufwendig, weil für jedes Arbeitsverfahren mehrere Mechanisierungs- möglichkeiten bestehen und neben der Hangneigung auch. der Bodenwiderstand und die Kupierung der Felder von Bedeutung ist. Im weiteren können nicht nur die einzelnen Mechanisierungsverfahren, sondern auch die Maschinentypen recht unterschiedlich auf die Neigung und den, Bodenwiderstand reagieren (Gewichts- verteilung, Bereifung etc.). .

Zu diesem Thema stellt Rühmann (1963) fest: "je vielseitiger und daher komplizierter die Maschinen werden, desto eher unterliegen sie dem Hang- einfluss, falls nicht Zusatzeinrichtungen ausgleichend wirken." Ala erhält man beispielsweise für die Mäharbeit mit dem Traktor bei Neigungen von 30. % eirie erhebliche Hangbehinderung, während man mit einem Bergmäher bei 50 % kaum eine spürbare Reduktion der Arbeitsleistung gegenüber der Ebene feststellen kann.

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Sobald wir die Mechanisierung von der wirtschaftlichen Seite her betrachten, wird der Nutzen solcher Modellversuche für die vorliegende Arbeit recht fraglich. Der Hangbetrieb erreicht .nicht nur deshalb ein ungünstigeres Wirt- schaftsergebnis als der 'Talbetrieb, weil die Feldarbeiten mehr Zeit in An- spruch nehmen, sondern unter anderem auch deshalb, weil er je nach Ausmass der Neigung auf eine ganz bestimmte Mechanisierungsform angewiesen ist, die grundsätzlich auch im Talbetrieb verwendet werden könnte, die dort aber zu geringe Leistungen hat, zu wenig Möglichkeiten offen. lässt und deshalb gar nicht in Frage kommt.

Aus diesem Grunde wurden die arbeitstechnischen und arbeitswirtschaftlichen Untersuchungen in jenem Hangbereich durchgeführt, in dem die betreffenden Maschinen durch Neigung und Bodenverhältnisse nicht allzustark behindert wurden und den gegebenen Betriebsverhältnissen aufgrund praktischer ilahrun- gen angepasst waren.

Die arbeitstechnischen und arbeitswirtschaftlichen Untersuchungen wurden auf 5 ausgewählten Erhebungsbetrieben und auf Prüfbetrieben des IMA durchgeführt.

Um die Wirtschaftlichkeit der gebräuchlichsten Verfahren beurteilen zu können, wurden anschliessend Kostenberechnungen und Kostenvergleiche erstellt.

Zur Beurteilung der zahlenmässigen Bedeutung der wichtigsten Mechanisierungs- verfahren waren umfangreiche statistische Arbeiten notwendig. Zuerst wurde das Hanggelände unterteilt in 4 Hangstufen. Die Mechanisierungsstufen ergaben sich dann aus den technischen Möglichkeiten von Seiten der Hangstufe und aus den wirtschaftlichen Anforderungen von Seiten der Betriebsgrösse.

Der Umfang des Hanggeländes in den schweizerischen Bergbetrieben wurde in einer Stichprobeerhebung ermittelt. Die Angaben übe; die Entwicklung und über den zaiilenmässigen Stand der Mechanisierung 1969 beruhen auf den Erhebungen des Eidg. statistischen Amtes in Bern.

Damit man sich ein Bild über die Auswirkung der Mechanisierung auf das

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Betriebsergebnis machen kann, wurden am Schluss der Untersuchung Modell- rechnungen durchgeführt, die auf den Ergebnissen der Buchhaltungsbetriebe' des SBS - umgerechnet auf den Indexstand 1969 - und auf eigenen arbeitswirt- schaftlichen Erhebungen beruhen.

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3. Erschwerung der Ilangmechanisierung durch natürliche Faktoren

Die Bewirtschaftung der Hangbetriebe wird durch betriebswirtschaftliche und durch natürliche Faktoren erschwert. Strukturelle Hindernisse (z. B. Parzel- lierung, enge und kleine Ställe) sind nicht hangspezifisch und lassen sich bei Neubauten oder Güterzusammenlegungen weitgehend beseitigen.

Die natürlichen Faktoren Klima und Gelände - können die Bewirtschaf- tung im allgemeinen und die Mechanisierung im benonderen stark behindern.

Ein Hangbetrieb hat je nach Höhenlage und Exposition zur Sonne pine kürzere Vegetationsdauer als der Talbetrieb und &inn eine längere Dauer der Winter- fütterung. Im meist rauhen Klima des Berggebietes gehen Flächenerträge und . Futterqualität zurück. Diese Tatsachen schränken die Nutzungsmöglichkeiten des Bodens entscheidend ein.

Ein grosses Hindernis für die Mechanisierung ist die Hangneigung. Die Hang- neigung beeinträchtigt den Maschineneinsatz je näch dem vorliegenden Boden- zustand mehr oder weniger stark.

Bei Untersuchungen über Leistung und Eignung mechanisierter Arbeitsverfahren, wäre es Norteilhaft, wenn. man die wichtigsten Einflussgrönsen der Bodenober- fläche, nämlich Hangneigung, Bodenfeuchtigkeit, Bodenart und Pflanzenwuchs, in eine einzige Kennziffer zusammenfassen könnte, um eine exakte Vergleichs- basis zwischen den einzelnen Untersuchungen über die Arbeitsleistung herzu- stellen.

In dieser Richtung wurden Testversuche unternommen, die sich auf Arbeiten in- und ausländischer Institutionen stützten. Es zeigte sich aber, dass die Einflüsse von Seiten des Bodens und von Seiten des Fahrzeuges derart komplex und vielseitig sind, dass die Ermittlung einer, solchen Kennziffer im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht möglich war.

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Die natürlichen Faktoren, welche die Hangmechanisierung von aussen her behindern, werden deshalb noch etwas näher betrachtet, um eine Methode zur Bews ertung der Hangbehinderung zu finden, die für die weiteren Untersuchungen geeignet ist.

3.1 Hangneigung

Die Hangneigung wird am einfachsten in Steigungsprozenten ausgedrückt und kann leicht gemessen werden. Die blosse Prozentangabe ist jedoch nicht

umfassend genug für die Angabe der praktischen Einsatzgrenzen. Die eigentliche Einsatzgrenze ist entweder eine Kippgrenze, eine Rutschgrenze oder eine arbeitstechnische Grenze und ergibt sidh aus dem Zusammenspiel zwischen der Känstruktion, des Fahrzeuges, seiner Arbeitsgeschwindigkeit, seinem spezifischen Bodendruck (Druck in kp pro cm2 Auflagefläche) und der Bodenbeschaffenheit zur Zeit des Einsatzes. Von einer wirtschaftlichen Grenze wird später die Rede sein.

3.2 Bodenwiderstand

Die Befahrbarkeit eines Bodens wird als Fähigkeit bezeichnet, die Fortbewegung von Fahrzeugen zu erlauben. Sie hängt vom Druck- und Sclierwiderstand des Bodens ab. Die Fahrbahn muss also einen vertikalen Widerptand gegen den Rad- druck und einen parallel zur Bodenoberfläche verlaufenden Widerstand gegen die Verschiebung des Bodens auf einer Gleit- oder Bruchfläche durch das Antriebs-

rad aufbringen.

Mit den Begriffen Druck- und Scherfestigkeit wird der Bodenwiderstand für Fahrzeuge auf der Wiese hinreichend erfasst, weil sie alle ausschlaggebenden Faktoren einschliessen: Bodenart; Bodengefüge, Wassergehalt, Intensität der Durchwurzelung und Berasung.

3.21 Druckwiderstand

Der Druckwiderstand ist ein .Mass für die Tragfähigkeit des Bodens. Er hängt

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von der obersten Humus- oder Wurzelschicht und tdilweise vom Unterboden ab.

Schwere Fahrzeuge setzen bei Fahrten in der Schichtlinie eine hohe Trag- fähigkeit des Bodens voraus, weil durch die Neigung des Fahrzeuges der spezifische Bodendruck der unteren Räder vergrössert wird. Die Gewichts- verlagerung bewirkt ein tieferes Einsinken der unteren Räder in den Boden, was bei schlechter Tragfähigkeit' zum Kippen führen kann. Nun stellt sich aber in der Hangmechanisierung nicht primär die Frage, bei welchem Bodendruck das Rad einsinkt, sondern vielmehr, wie das System Fahrzeug - Boden aus- sehen muss, damit sich das Fahrzeug ohne übermässigen Schlupf vorwärts- bewegt und dabei die Grasnarbe so wenig wie möglich verletzt.

3.22 Scherwiderstand,

Das Ausmass von Schlupf und Bodenschäden hängt vom Scherwiderstand des Bodens und vce den konstruktiven Voraussetzungen des Fahrzeuges ab (Gewicht, Nutzlast, Gewichtsverteilung, Bereifung etc.). Die Triebkraft des Fahrzeuges richtet sich also in hohem Masse nach dem Scherwiderstand des Bodens. Die bisherigen Untersuchungen zur Messung des Scherwiderstandes (Schaffer 1960, Schultze 1967) wurden praktisch nur auf Ackerböden ausgeführt, wo man es mit einer viel homogeneren Bodenstruktur zu tun hat als auf der Wiese.

Sherversuche mit einem selbstentwickelten einfachen Gerät ergaben auf Wiesen- böden hohe Streuungen. Da auf der Oberfläche der Wiesenböden bedingt durch den Pflanzenwuchs eine stark differenzierte Kleinstruktur vorliegt, musste aus den Ergebnissen der eigenen Scherversuche der Schluss gezogen werden, dass entweder viele Einzelmessungen nötig sind, oder dass die Scherfläche des Messgerätes vergrössert werden müsste (mindestens 50 em2), um einen Wiesen- boden bezüglich des Scherwiderstandes zu charakterisieren. Solche Messungen wären aber mit erheblichem Material- und Zeitaufwancl verbunden und würden den Rahmen dieser Arbeit sprengen.

Wir müssen uns hier bewusst sein, dass Schermessungen jeweils nur den momentanen Bodenzustand erfassen. Die Bodenfeuchtigkeit ändert sich innerhalb

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eines Tages 'mehrmals. Die Wurieldichte und die Bestockung der Pflanzen ändert während der Vegetationszeit ebenfalls stark..

Schlupfmessungen mit einem Transporter zeigten, dass der Scherwiderstand auch innerhalb einer Wiege auf kurze Distanz recht unterschiedliche Werte auf- weisen kann (Tab. 4.

Betrachtet man den gesamten Komplex des Systems Fahrzeug Boden, dann kann man sich ein Bild von den Schwierigkeiten machen, die entstehen, wenn man eine Hangziffer ermitteln und sie in Beziehung zum praktischen Maschinen- einsatz bringen will. Deshalb musste der Bodenwiderstand bei den arbeits- technischen Untersuchungen nach äusseren Merkmalen beurteilt werden.

3.23› Beurteilung des Bodenwiderstandes nach äusseren Merkmalen

Grobe Anhaltspunkte über den Bodenwiderstand geben Bodenart, Bodenfeuchtig- keit und Pflanzenwuchs. Unter Bodenart versteht man die Zusammensetzung des Bodens aus verschiedenen Kornfraktionen, nämlich Ton, Schluff, Sand und Kies.

Böden mit mittlerem bis holiern Tongehalt besitzen eine gute Konsistenz und Wasserkapazität. Im Vergleich zu tonarmen Böden können. sie relativ viel Wasser 'aufnehmen, bis ihre Festigkeit nachlässt. Die Wasseraufnahme ,geht aber langsamer vor sich als bei tonarmen Böden, so dass bei einem Gewitter eine schmierige Oberfläche entstehen kann.

Eine augenfällige Wirkung auf den Bodenwiderstand hat die Bodenfeuchtigkeit.

Durchnässte Wiesen haben im allgemeinen einen schlechten Scherwiderstand.

Aber auch extrem trockene Wiesen bieten den Antriebsrädern nicht immer den nötigen Halt, weil das pneuprofil nicht in den Boden eindringen kann.

Der Pflanzenwuchs hat ebenfalls einen grossen Einfluss auf die Scherfestigkeit einer Wiese. Dichte Bestockung und festes Wurzelwerk .bieten einen hohen Scherwiderstand. An schattigen Hängen ist die Wurzelfestigkeit und die Be-

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stockung im allgemeinen schlecht. Eine gute Bestockung findet man häufig auf Weiden und an sonnigen Hängen. Wiesen, die en Ueberangebot an Hofdünger (besonders Gülle) erhalten, verkrauten stark. Dadurch wird die Wurzelfestig- keit reduziert.

Die Scherfestigkeit einer Wiese ist im Frühling vor und während dem Vegetationsbeginn und im Herbst vielfach schlechter als im Sommer. Die Gefahr von Bodensähäden ist also bei der Düngung höher als bei der Ernte.

Im Verlaufe der Vegetationszeit treten ebenfalls Unterschiede in bezug auf den Scherwiderstand auf. Laut einer Mitteilung von Prof. Koblet erreicht die Zahl der Bestockungstriebe kurz nach Vegetationsbeginn die höchsten Werte. Mit

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dem Fortschreiten des Wachstums und der Entfaltung der fertilen Triebe nimmt die gesamte Triebzahl ab. Nach dem Schnitt wird die Neubildung von Trieben wesentlich von den allgemeinen Wachstumsbedingungen mitbestimmt. Gegen den Herbst hin nimmt die Triebbildung ab.

Mit diesen Anhaltspunkten, die sich in der Praxis meistens überschneiden, lässt sich bei etwas Uebung eine gute Prognose über die Befahrbarkeit der Wiesen stellen. Diese Zusammenhänge werden noch an einem Schlupf-Versucn dargestellt, der an sich als Einzelfall zu betrachten ist, der aber zeigt, wie.

die Scherfestigkeit auf kurze Distanz stark wechseln kann.

Der Versuch wurde im Spätsommer, kurz nach dem zweiten Schnitt auf einer Hangwiese mit tonigem Lehmboden durchgeführt.. Der Boden war nach aus- giebigen Niederschlägen völlig durchnässt. Da die Wiese aufgrund von äusseren Merkmalen grosse Unterschiede in der Scherfestigkeit erwarten liess, wurden Schlupfmessungen mit einem Transporter gemacht. Das Gewicht des Transporters inkl. Ladeaufsatz betrug 2200 kg (Reifendimension 6.50-16 vorne und hinten, hinten mit Doppälbereifung).

Die Schlupimessungen wurden in Fallinie bergaufwärts auf drei Spuren durch- geführt, die je 20 bis 25 m voneinander entfernt waren. Der Bodenzustand kann folgendermassen charakterisiert werden:

Spur 1:

Spur 2:

Spur 3:

Magerwiese an sonnigem Hang, sehr gute Durchwurzelung.

Das Oberflächenwasser ist abgelaufen.

Mittelmässig gedüngter Boden. An der Oberfläche ist teilz weise noch Wasser sichtbar.

Sumpfiger Boden, fliessendes Wasser auf der Oberfläche.

•Die Ergebnisse der Schlupfmessung sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Die Unterschiede treten recht deutlich zutage. Der Schlupf wurde nach der Formel berechnet:

(20)

-Schlupf = (1 - 100

Uo = Radumdrehung pro Wegeinheit bei schlupflosem Abrollen (Kontrollstrecke)

Us = Radumdrehungen pro Wegeinheit bei Schlupf

Tab. 1: Schlupfmessung auf durchnässter Wiese (Beispiel)

Hangneigung

Spur 1 Spur 2 Spur 3 Schlupf in %

19% 3,5 9 18

22% 4,5 12 20

25% 5,5 18 -

28% 7 23 _

44% 13 100* _

53% 18 - _

Scherfestigkeit, beur-

teilt nach Augenschein gut mittel schlecht

* Stillstand des Fahrzeuges

3.3 Kupierung

Ein weiteres Hindernis für die Mechanisierung ist die Kupierung, die vor allem in Hanglagen auftritt. Wir verstehen darunter den lokal schnell und deutlich wechselnden Neigungswinkel. Die Kupierung erschwert die Mechanisierung auf zwei Arten, einerseits durch die zeitweise erhöhte Hangneigung, andererseits dadurch, dass sich die Arbeitsaggregate (Mähbalken, Bandrechen, Pick-up) mangelhaft an die Bodenunebenheiten anzupassen vermögen.

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Ein langsam verlaufender Neigungswechsel - sei es quer oder längs der Fahrbahn - beeinträchtigt die Maschinenarbeit hauptsächlich durch die lokal erhöhte Neigung. Deshalb sollte man erst dann von einer Kupierung sprechen, wenn die mechanisierten Arbeiten durch die mangelnde Anpassungsfähigkeit der\

Aggregate an die Unebenheiten behindert werden. Eine solche Kupierung ist besonders in jenen Bergbetrieben häufig, die seit langem keinen Ackerbau betreiben.

Eine starke Kupierung beeinträchtigt die rationelle Mechanisierung ganz entscheidend. Das Bild zeigt einen Flyschboden aus dem Entlebuch mit tief- liegenden Rutschflächen und mit Fliessstruktur an der Oberfläche.

Die Bewertung der Kupierung bietet grosse Schwierigkeiten, da nicht jede Maschine im selben Ausmass auf Bodenunebenheiten reagiert. Bei den Leistungserhebungen richtete man sich nach der Arbeit des Motormähers mit

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einem Balken VOn 190 cm, Breite. Wenn die Mäharbeit nicht mehr .ganz sauber war, sPrach, man von einer leichten Kupierung, wenn sie imbefriedigend war, von einer mittlereir bis starken Kupierung.

Die Bodenunebenheiten mussten auf demselben Feld aber öfters auftreten und arbeitstechnisch von Bedeutung sein.

Die natürliche Behinderung der Hangmechanisiermig wird also verursacht durch die Hangneigung. Der Neigungseffekt wird noch erhöht durch einen schlechten Bodenwiderstand und durch die Kupierung. Wie wir im folgenden Kapitel sehen werden, äussert sich die Hangbehinderung vor allem ii?„ einem Mehrbedarf an Arbeitszeit.

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4. Arbeitswirtschaftliche und arbeitstechnische Untersuchungen

4.1 Untersuchungsbedingungen

Die Erhebungen über Arbeitsbedarf, Eignung und Einsatzgrenzen der wichtigsten Arbeitsverfahren im Futterbau wurden zur Hauptsache auf 5 ausgewählten Betrieben ausgeführt, zum Teil auch auf, Prüfbetrieben des IMA in der Region von Brugg.

Bei der Auswahl der Betriebe wurde darauf geachtet, dass sie über eine grosse Futterbaufläche auf verschiedenartigem Gelände verfügten, dass unterschied- liche Zugkräfte und Maschinen vorhanden waren und dass vorwiegend geübte und vollwertige Arbeitskräfte zum Einsatz gelangten. Im weiteren sollten die Betriebe für die Gegend übliche Eigenschaften zeigen, besonders in bezug auf Bodengestaltung und Nutzungsrichtung. Die Tabelle 2 gibt Auskunft über einige Betriebsmerkmale.

Tab. 2: Lage, Grösse und Zugkräfte der 5 Erhebungsbetriebe

Ort .

Höhe ü. M.

(m)

Berg-

zone Anzahl Parzellen

Grösse Zugkraft ha LN* GVE

Schmitten

1300/1900 3 35 9 12 Einachser

(Albula GR)

Amsteg UR 700/1000 3 8 9 14 Transporter

Schwyz 1000 2 1 14 14 Transporter

Steinerberg SZ 550/800 1 2 10 11 Einachser

Trimbach SO 650 1 3 20 14 Traktor

* inkl. umgerechnete Sömmerungsweiden (1,4 a je GVE und Woche) Der Betrieb in Trimbach (Jura) hatte vorwiegend ausgeglichenes Gelände. Die

Felder, die für die Futtergewinnung bestimmt waren, zeigten Neigungen von

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20 bis 50 %. Die übrigen 4 Betriebe hatten mässig bis stark kupiertes Gelände mit Neigungen von 0 bis 60 % auf den Fettwiesen und von 40 bis 90 % auf den Magerwiesen.

Alle 5 Betriebe führten während eines Jahres ein Arbeitstagebuch, in welchem die Personen- und Maschinenstunden der einzelnen Arbeiten aufgeschrieben wurden. Diese Angaben lieferten Unterlagen über die jährliche Auslastung der Maschinen und über den Gesamtarbeitsaufwand, der auch Nebenzeiten, Arbeits- vorbereitungen sowie unregelmässig auftretende Arbeiten erfasst. Die Arbeits- tagebücher bildeten eine Kontroll- und Vergleichsmöglichkeit zu den Zeiter- hebungen mit der Stoppuhr.

Neben den Zeiterhebungen und Arbeitsbeobachtungen konnten auf diesen Betrieben noch weitere Unterlagen über Erträge usw. gewonnen werden, die in dieser Arbeit Verwendung finden.

4.2 Methode der Zeiterhebungen

Die Arbeitsbedarfszahlen wurden zur Hauptsache aus eigenen Zeiterhebungen gewonnen und mit Erhebungen der SVBL in Küsnacht und des IMA in Brugg ergänzt. Bei einigen Arbeiten, insbesondere bei der Düngung, wurden auch die Ergebnisse der Tagebücher herangezogen.

Da in einer kurzen Zeit Bedarfszahlen für sämtliche Feldarbeiten zu ermitteln waren, stellte sich vorerst die Frage, welchen Umfang diese Erhebungen annehmen durften.

Der Einfluss auf den Arbeitsbedarf wird bei Feldarbeiten durch mehrere Um- weltsfaktoren bestimmt, wie Neigung, Kupierung, momentane Bodenbeschaffenheit, Futterertrag, Maschinentyp oder Arbeitskraft, so dass es nahe lag, sich auf die wichtigsten Probleme zu beschränken. Die meisten Erhebungen wurden deshalb im praktischen Einsatz gemacht, wobei die wesentlichen Umweltsfaktoren fest- gehalten und bei der Auswertung berücksichtigt wurden.

(25)

Die Zeiterhebungen wurden grundsätzlich nach der Methode der SVBL in Küsnacht (Schweizer 1963) durchgeführt. In einigen Punkten wurden kleine Aenderingen vorgenommen, um den. besonderen Bedingungen des Futterbaues in Hanglagen Rechnung zu tragen. So wurde die Wendezeit nicht auf 150 m Feldlänge normiert, sondern auf 50 m. Bei einigen Arbeitsverfahren wurde sie nicht normiert. Der Grund liegt darin, dass im Berggebiet selten ein Feld von 100 m Länge oder mehr im selben Arbeitsgang bearbeitet werden kann. Auch sind die Felder selten rechteckig, sondern weisen unregelmässige Umrisse auf, die vermehrtes Wenden erfordern. Bei vielen Arbeiten fährt man deshalb nicht hin und her, sondern rund um das Feld. Hier wird die gemessene Wendezeit durch einfache Umrechnung auf eine ha ergänzt.

Die Rüstzeit auf dem Hofe wird zusammen mit dem üblichen Wartungsaufwand gesondert aufgeführt. In den Kostenberechnungen wird sie als Wartungsaufwand behandelt.

Die Wegzeiten sind meistens auf 500 m Feldentfernung und für eine ha pro Arbeitsgang berechnet und für Feldwege oder Bergstrassen mit den üblichen Steigungen von 10 bis 15 % bestimmt. Hier muss man sich allerdings bewusst

sein, dass in der Praxis im selben Arbeitsgang oft kleinere Flächen bearbeitet werden (besonders auf parzellierten Betrieben). Dieser Normungsfehler wirkt sich vor allem beim Mähen und Futterwerben aus, nicht aber bei den transport- intensiven Arbeiten.

Die Arbeitsbedarfszahlen enthalten demnach folgende Teilzeiten:

a) Hauptzeit: eigentlicher Arbeitszweck b) Wendezeit

c) Verlustzeit: Störungen usw.

d) Rüstzeit am Ort: Arbeits- und Transportstellung e) Wegzeit: Hin- und Rückfahrt

Die Punkte a) bis d) ergeben die Arbeitszeit am Ort (AZa0).

(26)

Die auf diese Weise ermittelten Arbeitsbedarfszahlen sind- Durchschnittswerte aus zum Teil stark abweichenden Einzelwerten. Sie gelten für gute, vollwertige Arbeitskräfte. Hier ist auch zu erwähnen, dass die jeweilige Disposition der Arbeitskräfte eine grosse Rolle spielt. >Körperlich anspruchsvolle Arbeiten können bei voller Tageshitze doppelt so lange dauern wie bei angenehmeren Temperaturen.

Die Neigungsangaben zu den Arbeitsbedarfszahlen sind für das durchschnittliche Gelände bestimmt, in dem das betreffende Verfahren angewendet werden kann, während die Einsatzgrenzen Extremwerte bilden und meistens einen höheren Arbeitsbedarf erfordern. Die Einsatzgrenzen sind derart festgesetzt, dass noch eine genügende Sicherheit für die Arbeitsperson und die Maschine besteht.

4.3 Mähen

4.31 Arbeitsbedarf beim Mähen

In den Erhebungen über den Arbeitsbedarf beim Mähen gelangten vor allem .mittlere Motormäher von 8 bis 9 PS und kleinere von 6 bis 7 PS (sog: Berg-

mäher) zum Einsatz. Die mittleren Mäher waren mit Balken von 190 oder 160 cm, die kleineren mit Balken von 160 und 145 cm Breite ausgerüstet.

Mit dem Traktormähwerk wurden keine Zeiterhebungen durchgeführt, weil dessen Bedeutung für den Hangbetrieb gering.ist. Nach Rühmann (1963) muss beim Mähen mit dem Traktor das Arbeitstempo in Neigungen von mehr als 20 % reduziert werden, und ab 25 bis 30 % kann das Feld nur noch einseitig gemäht werden, weil sonst bei Schichtlinienfahrt auf der höher gelegenen Feld- seite das'gemähte Gras in den stehenden Bestand zurückfällt. Die Verschmutzungs- gefahr des Futters - bedingt durch die Abtrift - ist bei diesen Neigungen gross. Weil ein Mähwerk auch bei ungünstiger Witterung und auf möglichst allen Mähflächen des Betriebes eingesetzt werden muss, wird der Motormäher auf den meisten Hangbetrieben vorgezogen, die mit dem Traktor als Zugkraft arbeiten.

Die Mähleistung ergibt sich im Wesentlichen aus der praktischen Arbeitsbreite

(27)

und der Arbeitsgeschwindigkeit. Die Arbeitsbreite- nimmt dann ab, wenn der Mäher bei der Schichtlinienfahrt seitlich abrutscht und schräg zur Mand fährt.

Dies ist bei zweckmässiger Bereifung (Zusatzstollen oder Gitterräder) erst ab ca. 50 % Neigung der Fall. Das Arbeitstempo hängt neben der Hangneigung und dem Futterbestand auch stark von der Kupierung ab. Auf ausgeglichenen Hängen kann man mit mittleren Mähern bis zu 30 % Neigung im 2. Gang arbeiten.

Tabelle 3 enthält den Einfluss von Neigung und Kupierung auf den Arbeitsbedarf beim Mähen. Sie zeigt, dass ein mittlerer Mäher in bezug auf den Arbeits- bedarf der Hangbehinderung viel stärker unterliegt als ein gut ausgerüsteter Bergmäher.

Die Rüstzeit auf dem Hof von 0,5 AKh/ha umfasst das Auswechseln, Schleifen und Flicken der Messer, Balken reinigen und Benzin nachfüllen.

Tab. 3: Arbeitsbedarf beim Mähen mit Motormähern von 6 bis 9 PS in verschiedenem Gelände (AKh/ha bzw. Mh/lia bei 500 m Feldent- fernung)

Balken- breite in cm

0

Hang- neigung in %

Kupierung des Feldes gering mittel stark

AKh/ha bzw. Mh/ha

190 0-30 i3 O 3,0 _

30-50 2,7 3,2 -

160 0-30 2,3 3,2 _

30-50 3,3 3,5 -

145

0-35 ' 35-60

4,1 4,2

4,2

4,5 }4.5

(Bergmäher) 60-80 4,5 4,8 5,4

Rüstzeit auf dem Hofe: 0,5 AKh/ha

Beim Mähen mit der Sense kann man je nach Bedingung, einen Arbeitsbedarf

(28)

von 24 bis 37 AKh/ha annehmen. Die besten Leistungen erzielt man auf mässig geneigten Hängen bei jungem und feuchtem Gras.

4.32 Eignung und Einsatzgrenzen der Motormäher

Leichte bis mittlere Mäher von 6 bis 9 PS besitzen im allgemeinen eine sehr gute Hangtauglichkeit. Deshalb trat bei einem Modellversuch über den Zeit- bedarf auf einem grösseren und ausgeglichenen Hang, wo ein mittlerer Mäher in Neigungen von 0 bis 50 % eingesetzt wurde, ein recht geringer Unterschied in bezug auf die Arbeitszeit auf. Sobald ein Hang zusätzlich noch kupiert ist, sinkt die Flächenleistung weiter ab.

Gut ausgerüstete Motormäher erreichen eine hohe Hangtauglichkeit. Die Einsatzgrenze wird vielfach durch das Wendemanöver am Feldende bestimmt.

(Bild: Wenden bei 73 % Neigung)

Die Einsatzgrenzen sind in Tabelle 4 angegeben, wobei die unteren Zahlen für

(29)

schlechten, die oberen Zahien für guten Bodenwicterstand Geltung haben. ie

,Grenzerr vierden vor allem durch das, seitliche Abrutschen der Maschine und durch das Wenden am Feldende • bestimmt. Sie können 'noch um rund 10Sai- g-ungsprozente überschritten werden, wenn marüeine'schlechtere Arbeitsqualität in, Kauf nimmt.,

Tab. Einsatzgrenzen der einachsigen Motormäher in der

•Söhtehtenlinie

Mäherkategorie

EinsatzgrenZerrin % Neigung . Zusatzstollen oder. Gitterräder

ohne mit

. .

schwer (über 9 PS-) 40-50 50,60 (Spurverbreite- rung)

Mittel (8-9 PS) 40-50 60-70

leicht (64 PS) 40-50 7o.,•85

Die-geeignetste Arbeitsrichtung :mit dem Motormäher am Hang ist die Schicht- linie. Meistens müssis jedoch zwei Feldseiten zuerst in der Fallinie vorge- mäht werden. Die Arbeitsgrenze in der Fallinie liegtbdthi Abwärtsfahren schon bei mid 30 % Neigung, weil sonst das gemähte Gras Vor dem Mälibalken hergestossen: wird und Verstopfungen verursaeht: Beim .Aufwärtsfahren liegt die Grenze .bei rund 50 %, wen, •hier :die Triebrädei• durchdrehen, wenn der . Mähbalken atif deni Boden anfliet. Bei höheren Neigungen wird am Feldende zuerst Von Eiand• vorgemäht oder das Futter wird beim Wenden der Maschine überfahren.

Von allen Erntemaschinen ist der Motormäher am Wenigsten anfällig auf die Kupiening. Die Mäharbeit wirkt erst bei starker Kupierung unsauber. bie Ursache liegt darin, dass einerseits das Arbeitsaggregat direkt auf dem Boden aufliegt und zur Fahrzeugachse verdrehbar ist und andererseits ein unsauberer

(30)

Schnitt nicht sofort .auffällt. Bei starker Kupierung steckt das Ende des Balkens in die Erde ein und führt zu Störungen und zur Verunreinigung des Fütters.

Dies tritt vor allem dann ein i wenn die Sohle des Balkenschuhs eher gerade verläuft und nicht die Form einer Kufe hat'.

Seit kurzem werden für das Hanggelände auch Einachsmäher mit Doppelmesser- balken angeboten. Sie besitzen eine besonders gute Anpassungsfähigkeit an Bo- denunebenheiten, da sie die Mand durch seitliches Ausweichen in das gemähte Gras an das Terrain anpassen können, ohne dabei eine Verstopfung zu riskieren.

Berücksichtigt man den technischen Stand, die Kombinatipnsniöglichkeit mit -dem Bandrechen und den Preis dieser Mäher, dann sind sie den konventionellen Mäh- maschinen noch nicht ebenbürtig.

In Hanglagen erfordert der Motormäher eine starre Achse oder eine Differen- tialsperre. Eine starre Achse erhöht die Wendezeit nur auf der Ebene, nicht am Hang. Optimale Wendezeiten wurden in Steigungen von 20 bis 40 % bei Pneubereifung und von 40 bis 60 % mit Zusatzrädern gemessen. Die Wende- zeit hat zwar auf die gesamte Arbeitszeit einen geringen Einfluss, in ihr kommt aber die Anstrengung für die Bedienungsperson zum Ausdruck. Im kupierten Gelände mäht ein schmaler Balken sauberer als ein breiter, doch ist der Unterschied nicht so gross, wie man gemeinhin annimmt.

Bei Kleinmähern ist ein deutlicher Einfluss des Futterertrages auf die Flächen- leitung festzustellen. Bei hohem Ertrag vermag ein ,schmaler Balken mit Mittelantrieb das gemähte Futter nur noch ungenügend vorn stehenden Bestand zu entfernen, sci dass vermehrte Störungen auftreten. Zudem wird das Arbeits- tempo reduziert.

4.4 Futterwerbung

Die Futterwerbearbeiten umfassen das Zetten, Wenden und Schwaden. Sie müssen den natürlichen Trocknungsprozess beschleunigen, damit man das Ernte- gut früher einführen kann.

(31)

Die Anforderungen an die Futterwerbung im Hangbetrieb sind grundsätzlich dieselben wie im Talbetrieb, doch stehen dem Hangbetrieb nicht dieselben Mechanisierungsmöglichkeiten offen, da die Mechanisierung an jene Zug- oder Antriebsmaschinen gebunden ist, die die Felder mit ausreichender Sicherheit und ohne hohe Wende- und Rüstzeiten befahren können.

4.41 Arbeitsbedarf bei der Futterwerbung

Der Zeitaufwand für die Futterwerbung richtet sich in erster Linie nach dem Pflanzenbestand, dem Klima und dem zu erzielenden Trocknungsgrad des Ernte- gutes.

In sonnigen Lagen reicht das einmalige Zetten und Wenden bei mittleren Er- trägeii und guter Witterung für die Dürrfutterernte im allgemeinen aus. In schattigen Lagen, bei hohen Erträgen oder ungünstiger Witterung werden wei- tere Massnahmen notwendig, wie wiederholtes Wenden oder Errichten von Kleinschwaden am Abend und erneutes Zetten am Morgen.

Die Zeitmessungen bei den Arbeiten mit dem Bandrechen ergaben grosse Streuungen, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. Prinzipiell wird der Arbeitsbedarf von 6 Faktoren bestimmt: Maschine, Gelände, Höhe des Ertrages, Trocknt.mgsgrad des Futters, Exposition, Arbeitsperson. Die Anzahl der Erhebungen war zu gering, um den Einfluss aller Faktoren auf den Arbeitsbedarf zahlenmässig festzuhalten.

Immerhin lässt sich die Tendenz feststellen, dass bei geringen Erträgen oder bei stark angetrocknetem Futter schneller gefahren wird als bei hohen Erträgen oder bei einem Troclmungsgrad, der noch gründliche Arbeit erfordert. Die Hangbehinderung dürfte für die. behandelten hangspezifischen Maschinen im Intervall von 20 bis 45 % Neigung geringe Differenzen aufweisen, über 45 %

jedoch stark ansteigen.

Zwischen den selbstfahrenden und den kombinierten Bandrechen liess sich bei

(32)

gleicher Arbeitsbreite kein Unterschied bezüglich Zeitbedarf feststellen. Als selbstfahrende Bandrechen werden solche Maschinen bezeichnet, die sich nur zur Futterwerbung verwenden lassen, während kombinierte Maschinen mit dem Bandrechen oder mit dem Mähbalken ausgerüstet werden können.

Bei exakten Versuchen dürfte der Zeitbedarf auch von der Arbeitsbreite des Bandrechens, die tendenzmässig mit der Motorstärke zunimmt, beeinflusst werden. Doch wird beispielsweise beim Zetten vorwiegend die Arbeitsbreite des Messerbalkens übernommen.

Tab. 5: Arbeitsbedarf bei der Futterwerbung im Hanggelände von 20 bis 45 % Neigung (AKh/ha bzw. Mh/ha bei 500 m Feld- entfernung)

Arbeitsmaschine Neigung Arbeit Std/ha

Bandre c h e n : selbstfahrend Zetten 1,9 oder kombiniert mit Motorein- 20-45 % Wenden 2,1

achser Schwaden 1,7

Kreiselheuer mit Motor-

einachser (10-12 PS): Zetten 1,9

4-teilig 20-40 % Wenden 1,6 2-teilig

2040 %

Zetten

Wenden 1,9 2,0 Hand a r b e i t bei mittleren Zetten 16,0 Erträgen (ca. 25-30 q TS/ha) Wenden 11,0 Schwaden 7,5 Die Rüstzeit auf dem Hof beträgt bei allen mechanisierten Verfahren

rund 0,2 AKh/ha.

Die in Tabelle 5 angegebenen Richtwerte sind Durchschnittszahlen aus allen Einzelmessungen. Der Zeitbedarf beim Einachstraktor mit dem vierteiligen Kreiselheuer scheint etwas hoch zu sein. Wenn man aber mit dieser Komi:U.- nation beim Zetten nur einigermassen befriedigende Arbeit leisten will, ist

(33)

man gezwungen, einen Gang unter 3 km/h zu wählen, da. sonst die Motor- leistung von 10 bis 12 PS nicht ausreicht. Mit dem zweiteiligen Kreiselheuer Ist ein höheres Arbeitstempo möglich, so dass trotz der geringen Arbeits- breite eine ähnliche Flächenleistung bei besserer Arbeitsqualität erzielt wird.

4.42 Eignung und Einsatzgrenzen der Futterwerbemaschinen

Bei den Futterwerbearbeiten im Hanggelände hat der Traktor eine unterge- ordnete Bedeutung und sollte nur auf ausgeglichenen Feldern mit einer Neigung bis zu maximal 30 % verwendet werden. Bei stark reduziertem Arbeitstempo und mit Spurverbreiterung ist eine genügende Sicherheit noch bis zu 40 % gewährleistet. Die Flächenleistung ist bei Neigungen von 40 % nur wenig grösser als mit selbstfahrenden oder kombinierten Bandrechen.

Der Kreiselheuer lässt sich nach Zumbach (1967) gut an leichte Geländeun- ebenheiten anpassen. Dank seiner grossen Arbeitsbreite erzielt er hohe Flächenleistungen. Um beim Wenden des Futters hohe Bröckelverluste zu ver- meiden, muss mit niedriger Kreiseldrehzahl gearbeitet werden. Dies setzt eine leistungsfähige Zugkraft voraus (bei 3 m Arbeitsbreite mindestens 15 PS Motor- leistung).

In Kombination mit dem Einachstraktor ist der 4-teilige Kreiselheuer nur in mittleren und geringen Futterbeständen einsetzbar. Wegen der ungenügenden Leistungsreserve der Zugkraft ist die Flächenleistung nur wenig höher als bei den selbstfahrenden oder kombinierten Bandrechen. Zudem muss zum Schwaden eine andere Maschine beigezogen werden.

Zweiteilige Kreiselheuer leisten in Verbindung mit einem Einachstraktor befriedigende Arbeit. Da auch hier zum Schwaden meist ein Bandrechen bei- gezogen wird, ist die Kombination Einachser - Kreiselheuer in den meisten Fällen unwirtschaftlich.

(34)

Die Bandrechen werden. im, Hangbetrieb :als seibstfahiende ode". kombinierte Mas,chinen, eingesetzt. ,Sie. eignen siôh iuni Zetten, Wenden und_ Schwaden.

Zwiselen den einzelnen Fabrikaten sind recht -unterschiedliche Bandgeschwindig.-- keiten anzutieffen. 'Die Extremwerte der voin IMA. geprüften. Maschihen.lkgen.

'bei 4,4. und. ca.. 9,0 mis bei Vollgae.

Es ist zu begrüssen, dass nun auch Maschinen mit verschiedenen Band- geschwindigkeiten hergestellt weiden. Dadurch lässt sieh die Bendgesch*indig- keit besser an den. jeweiligen Trocknungsgrad. des Futtere anpasseni ' um die BröckelVerluste in einem tragbaren :Rahmen zu halten.

.Eine relativ gute Hangtauglichkeit zeigen Bandrechen Mit ‚ Stützradlenkung und. Mit ZusatzGitterrädern öder' mit breiter Spur.

(35)

Bei den Bandrechen ist die Einsatzgrenze am Hang unterschiedlich. Eine gute Hangtauglichkeit zeigen Maschinen mit Stützradlenkung und mit Zusatz-Gitter- rädern oder mit breiter Spur. Sofern nur ein Fahrgang vorhanden ist, darf er nicht zu hoch gewählt sein. Bei Neigungen über 30 % soll man mit

Geschwindigkeiten unter 3 km/h gut arbeiten können, sonst wird bei der Schicht- linienfahrt das Zetten, Wenden oder Schwaden bergwärts stark erschwert, weil die Maschine talwärts abgetrieben wird.

Bei allen Zeiterhebungen funktionierte die Lenkbremse bei Schichtlinienfahrt in jenem Gelände unbefriedigend, in dem sie häufig beansprucht werden sollte.

Der Grund dafür liegt wohl in einer zu schnellen Abnützung der Bremsbeläge bei starker Beanspruchung. In diesem Gelände treten durch häufigen Gebrauch der Lenkbremse bald Krampferscheinungen an den Händen auf.

Bei der Eallinienarbeit bergaufwärts tritt eine Schwerpunktverlagerung nach hinten auf, so dass ein Bandrechen mit wenig Frontgewicht vorne auf den Boden angedrückt werden Muss. Während der Fahrt wirkt sich das Dreh- moment der Triebräder, welches ein Rückwärtskippen der Maschine begünstigt, ebenfalls in diesem Sinne aus. Liegt in diesem Falle die Fahrgeschwindigkeit über 2,5 bis, 3 km/h, muss im Hangbereich über 30 % unzumutbare Schwer- arbeit geleistet werden. Da man bei der Futterwerbung sowohl in der Fall- linie als auch in der Schichtlinie arbeiten muss, sind neben der wählbaren

•Bandgeschwindigkeit mindestens 2 Fahrgänge erforderlich.

Auf Feldern von 40 bis 60 % Neigung liegt die Führungsarbeit nur dann in einem tragbaren Rahmen, wenn die Maschinen leicht sind, eine Stützradlenkung und einen tiefen Schwerpunkt aufweisen (Schwerpunktverlagerung bei Fallinien- fahrt) und mit niedriger Geschwindigkeit gefahren werden können. Bei kombi- nierten Maschinen mit schmaler Spur sind in diesem. Gelände Gitterräder oder

Zusatzstollen notwendig. Auf schmierigen Böden und Schattenhängen liegt die Einsatzgrenze für gute Bandrechen bei 40 bis 45 %, auf festen und trockenen Böden bei 60 % Neigung.

(36)

Heuwerbemaschinen mit einem. Bandrechen sind stark anfällig auf die Kupierung.

Der Grund liegt in der Besonderheit ihrerAconstruktion und ihrer Arbeit. Sie müssen das Futter, das vorher von der Mähmaschine festgefahren wurde, wie- der vom Boden abheben. Liegt das Futter in einer Senkung, so wird es von der Maschine nicht mehr erfasst. Fährt das Rechenband über eine Kuppe, so ist die BeanspruChung der Zinken und die Verunreinigung des Futters gross. Das Arbeitsaggregat liegt nicht direkt auf dem Boden auf, es ist auf die Trieb- räder und Stützräder abgestellt. Die Distanz zwischen Antriebs- und Stütz- rädern beträgt bei den meisten Fabrikaten etwa 1, 5 m. Obwohl das Rechen- band einen gewissen Spielraum nach unten und oben besitzt, ist die Anpassung an eine mittlere Kupierung bereits unbefriedigend, während der Motormäher hier noch befriedigend arbeitet.

4.5 Futterbergung

Die Futterbergung nimmt im schweizerischen Berggebiet sehr unterschiedliche Formen an und reicht von der reinen Handarbeit bis zu einer hohen Mechani- sierungsstufe.

Die Arbeitszeiten beim Laden und Einführen des Futters sind nicht nur von der Fläche, sondern auch von der Erntemenge und dem Wassergehalt abhängig. Um die einheitliche Bezugsgrösse nämlich die Hektare - beizubehalten, werden die Arbeitszeiten pro ha bei verschiedenen Erträgen angegeben.

Der Feuchtigkeitsgehalt des Futters zur Zeit der Ernte ist jeweils recht unter- schiedlich. In der vorliegenden Arbeitskalkulation nehmen wir Durchschnitts- werte an, wie sie in Tabelle 6 angegeben sind.

(37)

T ab. 6: Durchschnittlicher Feuchtegehalt verschiedener Erntegüter.

H20 in % des Ausgangsmaterials (Annahme)

Erntegut % H20 Faktor für die Umrechnung

des Ausgärigsmaterials auf TS

Heu am gelagerten Stock 14 0, 86

. _

Dürrfutter . 20 0,8

Halbheu (für Belüftung) 40 0,6

Anwelkfutter (für Silo) 65 0,35

Gras, leicht taunass 85 0,15

4.51 Arbeitsbedarf beim Laden von Hand

Beim Aufladen von Hand treten bei Einzelmessungen erhebliche Streuungen im Arbeitsbedarf auf. Der Grund liegt hauptsächlich darin, dass die Erträge, die Grösse der Fuder und damit die Wegzeiten unterschiedlich ausfallen und dass das Arbeitstempo bei körperlich anspruchsvollen Arbeiten ständigen Schwan- kungen unterliegt. Mit den Angaben der Tagebücher liessen sich die Streuungs- ursachen, die von der Ertragshöhe verursacht wurden, weitgehend beseitigen, da die Anzahl Fuder aufgeschrieben und die Erntefläche und Erntemenge gemessen wurde.

Die in Tabelle 7 enthaltenen Arbeitsbedarfszahlen gelten für den Einsatz von 2 Arbeitskräften, wobei eine Person von Zeit zu Zeit auf das Fuder steigt, um das Futter festzutreten. Wenn für den Transport ebenfalls 2 AK ver- rechnet werden, betragen die ZKII genau die Hälfte der aufgeführten AlCh.

Tab. 7: Richtwerte in Alül/ha (= ZI2a/2 ha) beim Aufladen von Hand und Transport in den Hof ohne Abladen (500 m Feldent- fernung, Transporter von 13 bis 14 PS)

Erntegut AKh bei einem Ertrag von ..q TS/ha

20 25 30 40

Dürrfutter 9,0 10,5 12,5 16,5

Halbheu 10,5 12,5 14,0 18,5

Anwelkfutter 13,5 15,5 18,0 -

Gras 19,5 23,0 27,0 -

(38)

Beim Dürrfutter wurden durchschnittlich 520 kg TS pro. Fuder geladen, beim Halbheu für die Belüftung ca. 600 kg. Das TS-Gewicht bei AnweWutter beträgt 320 kg, bei Gras 120 kg pro Fuder: Der Arbeitsbedarf beim Laden von Hand Ist von der Hangneigung praktisch unabhängig, solange das Feld noch gut be- fahren werden kann. Eine Schwade lässt sich bergabwärts sogar noch besser aufladen als auf der Ebene. Auf unbefahrbaren Steilhängen muss das Futter heruntergeschwaxlet und unten in einem Weg oder auf günstigerem Gelände auf- geladen werden. Mit dieser Arbeitsmethode treten bei Dürrfutter allerdings hohe Bröckelverluste auf.

Ein sehr mühsames und aufwendiges Verfahren ist das Eintragen von Heu in Blachen oder Burden, welches heute immer noch vereinzelt angewendet wird.

Dabei wird das Futter auf dem Feld zuerst zusammengerecht. Das anfallende Heu wird dann mit einer Blache oder einem Seil festgebunden, in den Stall getragen und auf dem Stock verteilt. Für dieses gesamte Verfahren sind in der Tabelle 8 grobe Bedarfszahlen zusammengestellt.

Tab. 8: Arbeitsbedarf beim Aufrechen und Eintragen von Dürrfutter.

Gesamte Arbeitszeit in AKh/ha

Ertrag in q TS/ha 20 30 40

AIM bei 50 m Feldentfernung 28 35 45 AIM bei 100 m Feldentfernung 30 38 49

4.52 Arbeitsbedarf beim mechanischen Laden

Für das mechanische Laden kommen •im Berggebiet hauptsächlich 2 Verfahren in Frage, der Traktor mit Ladewagen auf günstigem Gelände und der selbst- fahrende Ladewagen auf ungünstigerem Gelände.

Die Zeitmessungen wurden zum grossen Teil ausserhalb der Erhebungsbetriebe durchgeführt. Beim Traktor wurden ca. 50 Fuder, beim selbstfahrenden Lade-

(39)

wageii etwas über 100 Fuder gemessen. Die Messungen reichen daher nicht aus, um für verschiedene Situationen brauchbare Durchschnitte zu bilden. Sie liefern aber recht gute Anhaltspunkte, um diesem Ziel auf rechnerischem Wege gerecht zu werden.

Ein in der Schweiz relativ selten angewendetes Verfahren sei der Vollständig- keit halber noch erwähnt: das Laden mit dem Heuschwanz. Als Zugkraft dient ein Traktor oder Transporter mit kräftiger Hydraulik. Der Heuschwanz eignet sich nur zum Einsammeln von Dürrfutter und Gras, nicht aber von Anwelk- futter oder Halbheu. Bei diesem Verfahren müssen die Felder ausgeglichen und arrondiert sein. In der Fallinie können Neigungen bis zu 50 % bearbeitet werden.

Bei einem mittleren Heuertrag von 30 q TS/ha und einer Feldentfernung von 50 bis 150 m kann man folgenden Arbeitsbedarf erwarten: Für Zusammen- schieben und Aufladen, Transport und Entladen (ohne Förderung auf den Stock) 3 bis 4 AKh/ha bzw. 3 bis 4 ZKh/ha.

4.521 Traktor und Ladewagen

Ein Traktor mit Doppelbereifung oder Allradantrieb ist im ausgeglichenen Hanggelände bis zu 40 % Neigung einsatzfähig. In Tabelle 9 sind Arbeits- bedarfszahlen für einen eher kleineren Tiefgangladewagen von 12 bis 14 m3 Dürrfutterraum angegeben. Da bei diesem Verfahren ein starker Hangeinfluss zu erwarten war, wurden Erhebungen in der Ebene und am Hang durchgeführt.

Dabei zeigten die Felder in der Ebene ziemlich kleine Schlaglängen, so dass die Ergebnisse von Hang und Ebene vergleichbar sind. Es ist hier jedoch zu erwähnen, dass in der Ebene normalerweise grössere und leistungsfähigere Ladewagen eingesetzt werden, so dass die Angaben der Tabelle 9 für die durchschnittlichen Bedingungen der Ebene kaum repräsentativ sind.

Die Arbeitszeit auf dem Felde liegt bei der Hangarbeit höher, weil langsamer gefahren werden muss und das Fudergewicht kleiner ist. Weil das Laden

(40)

jeweils am geeigneten Ort begonnen bzw. beendet werden muss, entstehen am Hang vermehrte Leerfahrten.

Das Einfahren vom Hang in den Feldweg mit Traktor und Ladewagen erfordert Beherrschung des Fahrzeuges und betriebssichere Bremsen, damit schwere Unfälle vermieden werden.

Da beim Eingrasen und Silieren ein schlechterer Bodenwiderstand als bei der Dürrfutterernte vorherrscht und meist auch ein grösseres Ladegewicht vor-

handen ist, muss die Einsatzgrenze dementsprechend tiefer angesetzt werden.

Aus den Grundlagen von Anhang 1 lassen sich die Richtzeiten für die Futter-

(41)

bergung init. dem traktorgezogenen Ladewagen berechnen (Tab. -9).

Tab. 9: Richtzeiten für die Futterbergung mit dem Traktor und einem Ladewagen von 12 bis 14 m3 Dürrfutterraum bei 500 m Feldentfernung (AKh/ha bzw. ZKh/ha)

Erntegut . Dürrfutter, Halbheu Anwelkfutter Gras Hangneigung % 0-20. 20-35 . 0-20 2Q-30 0-15 15-30

AKh AKh AKh AKh AKh AKh

Ertrag: q TS/ha: 40 1,5 2,9 - -

30 1,2 2,2 2,0 3,8 3,3 9,5

25 1,0 1,8 1,6 3,2 2,7 8,0

20 0;8 1,5 1,3 2,6 2,2 6,4

Die Rüstzeit auf dem Hofe beträgt 0,15 AKh pro Einsatzstunde:*

* Für das tägliche Eingrasen müssten die Rüstzeiten je nach Bedingungen erhöht werden.

4.522 Selbstfahrladewagen

Die Arbeitsleistung der selbstfahrenden Ladewagen hängt von der Motoren- stärke, dem Wageninhalt und den Förderorganen ab. Wir bilden deshalb 3 Kategorien:

kleine Kategorie: 8 bis 9 m3 Dürrfutterraum, 14 bis 20 PS mittlere IT : 9 bis 15 m3 " , 20 bis 30 PS - grosse II : über 15 m3 TI , über 25 PS

Für das eigentliche Hanggelände kommen die Ladewagen der kleinen und mittleren Kategorie in Frage. Da sie spezifische Hangfahrzeuge darstellen, ist bei ihnen zwischen einem ebenen und einem geneigten Feld von ca. 40 % Neigung keine wesentliche Leistungsdifferenz zu erwarten, wenn man von der für das Hanggelände knappen Motorleistung der kleinen Kategorie absieht.

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Dennoch treten in der Praxis bei Zeitmessungen grössere Differenzen auf, die unter anderem darauf zurückzuführen sind, dass die Felder eines Hangbetriebes gewöhnlich kleinere Schlaglängen und unregelmässigere Umrisse aufweisen als der Talbetrieb. Ferner lässt sich der Laderaum im hängigen Gelände nicht immer so gut auffüllen wie auf der Ebene. Dadurch erhöhen sich die Wegzeiten pro Mengeneinheit.

Der Mehrzweck-Transporter, versehen mit einem technisch ausgereiften Ladeaufsatz, erzielt im Hang- gelände recht hohe Ladeleistungen.

Die Richtwerte in Tabelle 10 gelten für ausgeglichene oder leicht kupierte Hänge mit Steigungen von ca. 20 bis 50 %. Für die Berechnung des Arbeits- bedarfs gehen wir von den Angaben im Anhang 1 aus.

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Tab. 10: Richtzeiten für die Futterbergung mit kleinen und mittlei'en Selbstfahrladewagen im Hanggelände von 20 bis 50 % Neigung, bei einer Feldentfernung von 500 m (AKh/ha bzw.

ZKh/ha)

Erntegut Dürrfutter, Halbheu Anwelkfutter Gras Fahrzeugkategorie klein mittel klein mittel klein mittel

Ertrag: q TS/ha: 40 30 25 20

AKh 4,9 3,7 3,1 2,6

AKh 2,5 1,9 1,6 , 1,3

AKh - 6,0 5,0 4,1

Alai - 3,6 3,0 2,4

AKh - 12,5 10,5 8,5

AKh - 8,0 6,6 5,4

4.53 Leistungsvergleich von verschiedenen Futterbergungsverfahren

Um eine Uebersicht über den Zeitbedarf einiger Ladeverfahren bei der Futter- aufnahme und dem Transport in den Hof zu erhalten, ist der Arbeitsbedarf in Darstellung 1 zusammengefasst.

Mit Hilfe der mechanischen Ladeverfahren kann der Arbeitsbedarf bei der Futterbergung im Hanggelände beträchtlich gesenkt werden. Ein mittlerer Selbstfahrladewagen ist dem traktorgezogenen Ladewagen im Hanggelände leicht überlegen. Der Grund liegt vor allem in der besseren Wendigkeit des Selbst- fahrladewagens.

Für den traktorgezogenen Ladewagen erhalten wir im Hanggelände einen rund doppelt so hohen Arbeitsbedarf als in der Ebene. Auf ebenen Feldern können jedoch noch leistungsfähigere Ladewagen eingesetzt werden als solche von 12 bis 14 m3, auf die sich die Darstellung 1 bezieht.

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Dürrfutter bei 3o q TS/Schnitthektare

Laden von Hand (Tab. 7)

Selbstfahrende Laiewa- gen (nach Tab. lo)

klein mittel

Traktor und mittlerer Ladewagen (nach Tat.). 9)

Hang Ebene g Halbhäu

111 Anwelkfutter

Gras

bei 25. q TS/Schnitthektare

II

A.Tüilt TS

Darstellung 1: Arbeitsbedarf bei der Futterbergung mit verschiedenen Ladeverfahren (in AKh/t TS bei '500 m Feldentfernung)

4.54 Eignung und Einsatzgrenzen der Transportfahrzeuge und Ladewagen im Hanggelände

Der traktorgezogene Ladewagen eignet sich nur für ausgeglichene oder schwach kupierte Felder mit grossen Schlaglängen, da es sich hier um einen längeren Maschinenzug handelt.

Für Schichtlinienfahrten in Neigungen von mehr als 30 % müssen an der Hinterachse des Traktors Doppelräder angebracht oder die Spur verbreitert werden. Durch den Allradantrieb wird die Wendigkeit verbessert und die

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Sicherheit bei Talfahrten erhöht, während das Zugvermögen bei Bergfahrten nur wenig verbessert wird.

Die selbstfahrenden Ladewagen sind wendiger und lassen sich auch auf kleineren Parzellen gut einsetzen. Ein pendelndes Pick-up, welches nahe an einer Fahr- zeugachse liegt, ermöglicht auch bei grösseren Bodenunebenheiten eine befriedi- gende Arbeit. Grosse Ueberhangwinkel vorne und hinten und genügende Bauch- freiheit verhindern das Festfahren des Fahrzeuges im kuPierten Gelände oder beim Verlassen eines Weges über die Böschung.

Im übrigen wird eine gute Geländegängigkeit erreicht durch günstige Schwer- punktlage, grosse Spurweite und ausreichende Bereifung, die auf das Gesamt- gewicht und auf die ändernde Gewichtsverteilung beim beladenen und leeren Fahrzeug abgestimmt ist. Da die Nutzlast den Gesamtschwerpunkt erhöht, sollte die Ladebrücke möglichst tief liegen.

Eine grosse Bedeutung bei Schichtlinienfahrten hat die Art der Nutzlast.. Heu oder Gras beispielsweise ist in loser Ladung sehr elastisch und verstärkt die Fahrzeugschwingungen, die während der Fahrt über Bodenunebenheiten oder durch die Tätigkeit der meisten Förderorgane des Ladewagens entstehen. Auf einem Transporter oder Einachser bildet Heu eine lose Nutzlast, die bei Schichtlinienfahrten die Tendenz hat, talseits zu rutschen. In dieser Situation ist der Ladewagen mit festen Seitenwänden vorteilhafter. So liegt die Einsatz- grenze bei einem Transporter mit einem losen Fuder Heu von 600 bis 700 kg in der Schichtlinie bei 25 bis 30 %, während ein Selbstfahrladewagen mit breiter Spur und geschlossenem Laderaum bei denseiben Bedingungen bis 45 % fahren kann.

Die Gefahren, die mit hoher Nutzlast im Hanggelände entstehen, werden in der Praxis meistens früh genug er.kannt. Hingegen wird der schlechte Scherwider- stand feuchter Wiesen besonders im Frühling oder Herbst sehr oft falsch eingesChätzt. Die wohl häufigste Unfallursache bei Transportfahrzeugen im Gelände ist der Verlust einer ausreichenden Bodenhaftung der Räder. Bei

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ungünstigen Bodenverhältnissen wird eine Stelle befahren, die sonst keine Schwierigkeiten bereitet hat. Das Fahrzeug reisst die Grasnarbe ab und kommt ins Gleiten.

Der Transporter ist die geeignete Zugkraft für Betriebe mit schwierigen Geländebedingungen.

Weil in solchen Fällen die Gefährdung der Arbeitskraft sehr hoch ist, müssen die Einsatzgrenzen bei schlechtem Scherwiderstand tief angesetzt werden.

Gerade bei schlechten Bodenverhältnissen darf von modernen Niederdruck- reifen eine bedeutende Verbesserung der Einsatzgrenzen erwartet werden.

In Tabelle 11 sind die Einsatzgrenzen für die wichtigsten Transportverfahren angegeben. Sie beziehen sich auf Böden mit mittlerem und schlechtem Scher-

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widerstand.

Durch geeignete Arbeitstechnik können kleinere Steilhänge oder nasse Steilen auf einem Feld meistens umfahren werden.

Tab. 1 1 Einsatzgrenzen der Transportfahrzeuge auf Hangwiesen in % Neigung

Scherfestigkeit des Bodens mittel schlecht

Arbeit Heuen Grasen Heuen Grasen

Traktor u. Ladewagen

(Schicht- und Fallinie) 40 % 30 % 35 % 20 % Transporter oder Selbstiahr- .

ladewagen: - Fallinie 60 % 40 % 45 % 30 % - Schichtlinie* 45 % 35 % 35 % 25 % Einachstraktor und Trieb-

achsanhängm - Fallinie 50 % 40 % 35 % 30 % - Schichtlinie* 40 % 30 % 30 % 20 %

* Gilt beim Transporter und Einachstraktor nur für das leere oder leicht beladene Fahrzeug

Die Einachstraktoren mit Triebachsanhänger sind dem Transporter bei der Schicht- und Fallinienfahrt unterlegen, da man einen Druck oder Schlag auf ein Rad der Lenkachse mit den Sterzen bedeutend weniger gut auffangen kann als mit einem gut übersetzten Steuerrad. Im weiteren ist der Bedienungs- und Fahrkomfort und damit auch die Fahrsicherheit beim Transporter grösser.

Die geeignetste Arbeitsrichtung mit den Transportfahrzeugen am Hang ist die Fallinie, weil auf diese Weise die geringeren Bodenschäden auftreten. Doch gibt es öfters Parzellen, die aus arbeitstechnischen Gründen zweckmässiger in der Schichtlinie bearbeitet werden.

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4.55 Weiterförderung des Futters auf dem Hof

Die Ernte findet ihren Abschluss mit der Einlagerung des Futters auf dem Hof.

Das Abladeproblem kann mit baulichen oder mechanischen Einrichtungen gelöst werden. Durch Ausnützung des natürlichen Gefälles lassen sich im Hangbetrieb Hocheinfahrten anlegen, die das Abladen und Verteilen des Futters von Hand mit eher geringerem Arbeitsbedarf gestatten als mit einem Gebläse mittlerer Leistung. Die Hocheinfahrt kann ebenfalls als Zufahrtsrampe zum Silo dienen.

Das rationelle Abladen des Futters stösst im Berggebiet auf verschiedene Schwierigkeiten: enge Hoflagen, unge- eignete Gebäude, Antriebskräfte mit schwachen Leistungen, etc.

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In Tabelle 12 sind die Arbeitsbedarfszahlen für die im Berggebiet hauptsächlich angewendeten Verfahren aufgeführt. Sie umfassen das Abladen, Fördern und -Verteilen des Futters auf dem Einlagerungsort. Die Gebläseleistungen sind für

relativ schwache Motoren von ca. 10 PS bestimmt, •da in den Bergbetrieben selten höhere Anschlusswerte zu finden sind. Vielfach werden auch Benzin- motoren eingesetzt.

T ab.. 12: Richtzeiten für das Abladen ab Wagen und Einlagern des Futters

Arbeit AKh/t TS

Abladen von Hand ab Hocheinfahrt: Dürrfutter 1,5

Halbheu 2,2

Abladen mit Gebläse (ca. 10 PS): Dürrfutter 1,2

Halbheu 1,7

Abladen von Anwelkfutter ab Rampe inkl. Fest-

treten im Silo 4,0

Gras abladen in der Tenne 1,5

Die.Bedarfszahlen für das Abladen ab Hocheinfahrt gelten für Längs- oder Quereinfahrten mit höchstens 5 bis 6 m breiten Heustöcken, bei denen das Futter grösstenteils abwärts geworfen werden kann.

Weil das Abladen nur mengenabhängig ist, wählten wir die Bezugsgrösse von 10 q TS.

4.6 Düngung

In den Futterbaubetrieben des Berggebietes finden feste und flüssige Stall- dünger sowie Kunstdünger Verwendung.

Die 5 Erhebungsbetriebe verwendeten im Erhebungsjahr durchschnittlich 180 kg Kunstdünger pro GVE. Dieser Wert liegt rund doppelt so hoch wie das Mittel

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der schweizerischen Bergbetriebe. Der Arbeitsaufwand für den Transport auf das Feld und das Ausstreuen von Hand wurde mit 0,5

An

pro 100 kg, d.h:

10 bis 15 AIM pro Betrieb und Jahr angegeben.

In Anbetracht dessen, dass der jährliche Arbeitsaufwand für das Streuen von Kunstdünger gering ist uned das Streuen von Hand auch bei schlechten Boden- verhältnissen oder .bei Schnee erfolgen kann, dürfte für eine hangspezifische- Mechanisierung dieser Arbeit im Bergbetrieb kein besonderes Bedürfnis bestehen.

Ein weit grösseres Ausmass nimmt das Ausführen der Hofdünger an, so dass es sich lohnt, sich damit noch näher zu befassen

4.61 Arbeitsbedarf beim Ansfüh'ren von Stallmist

In einem Bergbetrieb mit Sommerweide fallen bei mittlerer Einstreu und extensiver Güllewirtschaft rund 7 Tonnen Stallmist pro GVE und Jahr an. Im Vergleich dazu müssten pro GVE und Jahr rund 4 Tonnen Dürrfutter einge- führt werden.

Da der Mist in Futterbaubetrieben aus verschiedenen Gründen zur Hauptsache im Frühling ausgestreut wird, ist die verfügbare Zeitspanne für diese Arbeit recht gering, denn der Boden miss für das Befahren mit den schweren Lasten gut abgetrocknet und das Pflanzenwachstum darf noch nicht zu weit fortge- schritten sein.

Hier ist auch die Tatsache zu berücksichtigen, dass die Wuchsschnelligkeit des Rasens im Frühling ab Vegetationsbeginn mit steigender Meereshöhe stark zunimmt (Caputa 1966), so dass auf Alpen oder in ,Hochtälern von einem explosiven Vegetationsbeginn im Frühling gesprochen werden kann.

Die Düngung mit Stallmist besteht aus 3 Teilarbeiten: aus dem Aufladen, Transport und Ausstreuen. In vielen Bergbetrieben wird der Mist schon im

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