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Archiv "Innere oder äußere Drainage bei malignem Verschlußikterus?" (08.08.1988)

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Ziel dieser Behandlung ist es, das KHK- und das Pankreatitis-Risi- ko auf ein Minimum zu reduzieren.

Bei Patienten mit multiplen oder schwergradigen Risikofaktoren soll- te möglichst ein LDL-Cholesterin- spiegel von 135 mg/dl (3,5 mmo1/1) angestrebt werden (beziehungsweise 155 mg/dl [4 mmo1/1] bei einem Feh- len anderer Risikofaktoren). Das LDL-Cholesterin wird nach der Friedewald-Formel berechnet: LDL Cholesterin (mg/dl) =

Manche Hyperlipidämie-Patien- ten sprechen auf die Diät und die Behandlung der Ursachen nicht gut an. In diesem Fall wird eine zusätz- liche medikamentöse Behandlung erforderlich, gleichzeitig muß aber auch die Diät weiter streng eingehal- ten werden (Tabelle 4). Die nachste- hende Übersicht mag als eine Art Checkliste dienen, deren einzelne Komponenten für jeden Patienten geprüft werden sollten:

• Die gleichzeitig vorliegen- den, beeinflußbaren Risikofaktoren (Tabelle 2, linke Spalte) sind zu identifizieren und zu korrigieren.

• Die einer Therapie zugängi- gen Ursachen einer sekundären Hy- perlipidämie (zum Beispiel Diabetes mellitus, Hypothyreose , Alkohol- abusus , Medikamente) sind zu iden- tifizieren und zu korrigieren.

• Die Ziele der Therapie (Ver- ringerung des KHK-Risikos, Ver- meidung von Pankreatitis) sind dem Patienten deutlich darzulegen; es ist auf die Risiken hinzuweisen, die bei einer unbehandelten Hyperlipid- ämie vorliegen. Es muß dem Patien- ten bewußt gemacht werden, wie massiv die inzwischen vorliegenden Beweise für die Aussagen sind.

• Der Eckpfeiler jeder Be- handlung einer primären Hyperli- pidämie besteht aus der Einleitung und Überwachung einer adäquaten lipidsenkenden Diät. Von besonde- rer Bedeutung sind dabei die Bemü- hungen von Arzt und Diätassistentin zur Unterstützung und Motivierung des Patienten und somit zum Erzie- len einer optimalen Compliance.

• Bei einer Minderheit der Pa- tienten wird eine Kombination von diätetischer und medikamentöser Therapie erforderlich, um die Ziel- konzentrationen der Serumlipide zu erreichen oder zumindest in deren Nähe zu kommen; die Entscheidung über die Einleitung der medikamen- tösen Therapie sollte nicht leichtfer- tig getroffen werden; eine derartige Behandlung erstreckt sich voraus- sichtlich über die gesamte Lebens- zeit des Patienten Immer hängt die

Entscheidung auch von einer klini- schen Einschätzung ab, wobei das KHK-Gesamtrisiko des Patienten (siehe Tabelle 2) ebenso zu berück- sichtigen ist wie das Alter und die kardiovaskuläre Verfassung.

• Liegt ein erhöhtes KHK-Ri- siko vor, gilt der Anamnese beson- dere Aufmerksamkeit, um Sympto- me für Hinweise auf kardiovaskulä- re Erkrankungen zu erheben und ge- gebenenfalls die erforderlichen Un- tersuchungen durchzuführen.

• Maßnahmen zur Erhöhung des HDL-Cholesterins sind wün- schenswert: Korrektur des Überge- wichts, das Einstellen des Rauchens, eine angemessene und geeignete körperliche Bewegung sowie eine gute Einstellung des Diabetes. Auch erhöhte Triglyzeridkonzentrationen werden durch diese Maßnahmen und insbesondere durch Verzicht auf einen übermäßigen Alkoholgenuß häufig wieder gesenkt.

Literatur:

1. Study Group, European Atherosclerosis So- ciety: „Strategies for the prevention of coro- nary heart disease: A policy statement of the European Atherosclerosis Society", Euro- pean Heart Journal (1987) 8, 77-88 2. Study Group, European Atherosclerosis So-

ciety: „Recognition and Treatment of Hy- perlipidemia in Adults: A policy statement of the European Atherosclerosis Society", European Heart Journal (1988), 9, 571-600

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Gerd Assmann Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Universitätskliniken Münster Albert-Schweitzer-Straße 33 4400 Münster

FÜR SIE REFERIERT

Innere oder

äußere Drainage bei malignem

Verschlußikterus?

Jedes Jahr erkranken bei uns zwischen 6000 und 7000 Patienten an einem Karzinom von Gallenblase, Gallengang oder Bauchspeicheldrü- se, wobei es sich bei der überwiegen- den Mehrzahl um ein bereits inope- rables Tumorgeschehen handelt.

Neben der biliodigestiven Anasto- mose gewinnen zunehmend weniger invasive Drainageverfahren wie die perkutane transhepatische Cholan- giodrainage oder die endoskopische transpapilläre Gallendrainage (inne- re Drainage) an Bedeutung, da sie mit einem wesentlich niedrigeren Operationsrisiko belastet sind.

In einer randomisierten Studie behandelten die Autoren insgesamt 76 Patienten mit einem malignen in- operablen Verschluß mit einer ex- ternen oder internen Gallengangs- drainage. Der Verschlußikterus konnte durch das endoskopische Verfahren in 81 Prozent, durch eine transhepatische Drainage in 61 Pro- zent der Fälle beseitigt werden.

Auch die Operationsletalität wäh- rend der ersten 30 Tage lag beim endoskopischen Zugang bei 15 Pro- zent, beim transhepatischen Zugang bei 33 Prozent.

Die Autoren empfehlen des- halb, bei älteren gebrechlichen Pa- tienten primär endoskopisch vorzu- gehen, da die unterschiedliche Ope- rationsletalität in erster Linie auf Komplikationen der Leberpunktion (Blutung oder Galleleck) zurückzu- führen ist.

Speer, A. G., P. B. Cotton, R. C. G. Rus- sell et a.: Randomi7ed trial of endoscopic versus percutaneous stent insertion in ma- lignant obstructive jaundice. Lancet II:

57-62, 1987.

Departments of Gastroenterology, Radi- ology and Surgery, Middlesex and London Hospitals and Cancer Research Council Clinical Trials Centre, King's College Hospital, London

Gesamt-Cholesterin (mg/dl) — HDL-Cholesterin (mg/dl) Triglyzeride (mg/0 5

A-2212 (34) Dt. Ärztebl. 85, Heft 31/32, 8. August 1988

Referenzen

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