Armut und Gesundheit, Berlin, 5. März 2015
Wie belastet sind junge Familien und welche Unterstützungsangebote nutzen sie?
Finanziert durch: Durchgeführt von:
KiD 0-3
Christian Brand, Nationales Zentrum Frühe Hilfen am Deutschen Jugendinstitut, München
Vor-
/Pilotstudien
Programm der Prävalenz- u. Versorgungsstudie KiD 0-3
Vertiefungsstudie
Nationale Hauptstudie
2012-2014
2014-2015
2015
Ziele:
Risikoinventar testen Belastungsindex entwickeln
Zugang zu belasteten Familien testen
noch keine repräsentativen Prävalenzen
KiD 0-3 Pilotstudien
Stadt 1
N = 4.776 Kinder aus dem Register des lokalen
Einwohnermeldeamtes
Telefonische Interviews (CATI) oder Online/Papier-Fragebögen
33,7% Ausschöpfung nach 2 Erinnerungswellen
Stadt 2
N = 1.590 Kinder, bei den U- Untersuchungen in der
Kinderarztpraxis rekrutiert
Selbstausfüllen durch Eltern in der Arztpraxis
55,8% Ausschöpfung
3
In 2 vergleichbaren deutschen Großstädten
Befragung der Eltern 0-3 jähriger Kinder
N = 6.366 Kinder
4
2.
Eltern- und Interaktions-
bezogene Risikofaktoren 1.
Soziodemo- graphische Risikofaktoren
4.
Inanspruchnahme von Unterstützungs-
angeboten 3.
Kindbezogene Risikofaktoren
KiD 0-3 Pilotfragebogen
Dauer: ca. 30 Minuten
Auswahl der erfragten Risikofaktoren anhand von Metaanalysen
(z.B. Stith et al., 2009; Kindler, 2010)
Erfassung durch Items / Subskalen / Kurzformen standardisierter Instrumente
(z.B. EBI, DAS-4)
Was haben wir gelernt?
Feldzugang über Kinderärzte ist vorteilhaft
Psychosoziale Belastungen/Risikofaktoren zeigen Tendenz zur Kumulation, insbesondere im Zusammenhang mit
soziodemografischen Merkmalen wie niedrige Bildung, Armutsgefährdung, Migrationshintergrund
Die „Reichweite“ Früher Hilfen in verschiedenen Belastungsgruppen ist teilweise sehr unterschiedlich
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Erste Blitzlichter
objektive Belastungen
Gesamt- stichprobe
ISCED Niedrig
ISCED Hoch Depressive Symptome
(Screening nach Whooley et al., 1998)
22,7% 30,1% 18,4%
Gewalt in Partnerschaft -jemals 10,1% 18,5% 6,0%
Gewalt in Partnerschaft -aktuell 1,4% 3,4% 0,9%
Angebot durch Jugendamt 4,8% 13,0% 2,9%
Frühgeburt 10,9% 14,4% 8,8%
anderer Elternteil nicht im Haushalt 11,2% 30,1% 4,5%
subjektive Belastungen
Belastung durch Regulationsprobleme 22,4% 19,7% 24,7%
Gefühl mangelnder Kompetenz 10,1% 9,5% 10,2%
6
Beispiel für Kumulation: 41 Belastungsmerkmale im Zusammenhang mit soziodemografischen Merkmalen
7
0 10 20 30 40 50
0 1 bis 2 3 bis 4 5 bis 6 7 bis 8 9 bis 10 11 bis 12 13 bis 14 15 plus
%
Additiver Index
Keine Armutsgefährdung, kein niedriger Bildungsgrad, kein Migrationshintergrund (⌀ 2,9) Keine Armutsgefährdung, kein niedriger Bildungsgrad, Migrationshintergrund (⌀ 3,8)
Armutsgefährdung (⌀ 5,6)
Armutsgefährdung und niedriger Bildungsgrad (⌀ 6,1)
8
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Schwangerschaftsberatungsstelle Hebammenhilfe vor der Geburt Hebammenhilfe nach der Geburt Familienhebamme Geburtsvorbereitungskurs Medizinische Angebote nach der Geburt Eltern-Kind Gruppen Sport- und Wohlfühlangebote fürs Kind
Keine Armutsgefährdung, kein niedriger Bildungsgrad, kein Migrationshintergrund Keine Armutsgefährdung, kein niedriger Bildungsgrad, Migrationshintergrund
Armutsgefährdung
Armutsgefährdung und niedriger Bildungsgrad
Reichweite von Frühen Hilfen
Zum Vergleich: 2 Zahlen aus der repräsentativen KiföG- Regio Studie (2012/2013)
9
0% 20% 40% 60% 80%
Familienhebamme Eltern-Kind Gruppen
Keine Armutsgefährdung, kein niedriger Bildungsgrad, kein Migrationshintergrund Keine Armutsgefährdung, kein niedriger Bildungsgrad, Migrationshintergrund
Armutsgefährdung
Armutsgefährdung und niedriger Bildungsgrad
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Finanziert durch:
Durchgeführt von:
Kontakt:
Christian Brand, NZFH am Deutschen Jugendinstitut, München
brand@dji.de
Das Prävalenzteam des NZFH
Andreas Eickhorst (Koordination), Christian Brand, Katrin Lang, Christoph Liel, Anna Neumann, Ilona Renner, Andrea Schreier & Alexandra Sann