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Kinder brauchen Wurzeln und Flügel

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Academic year: 2022

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

Jubiläums-Fachtagung stiftungNetz

12. November 2019

Kinder brauchen Wurzeln und Flügel

Die Bedeutung der Sinneserfahrung als Grundlage einer

sicheren Bindung

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«Der Mensch wird am Du zum Ich»

(Buber, 2006, 32)

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

«Abhängigkeit und

Freiheit/Autonomie/Selbstbestimmung stehen in einem Spannungsverhältnis, das nicht auflösbar ist, weil sie zwei Seiten einer Medaille bilden.

Jede übermässige Betonung der einen Seite läuft Gefahr, die andere zu vernachlässigen, zu

verschweigen oder auszublenden»

(Dederich, 2004, 121)

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«Menschen neigen dazu, die Medaille mit der zerkratzten Seite nach oben zu drehen, statt sie auf ihrem Rand kreisen zu lassen und sich an der Energie der schönen Seite zu laben. Wer es

schafft, beide Seiten konstruktiv in sein Leben zu integrieren, profitiert entscheidend»

( Jent zit. nach Koller, 2011, 199)

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

«Das bedeutet, dass eine sichere Bindung die

entscheidende Basis dafür ist, sich auf die Belastungen und Risiken neuer Situationen einzulassen und sich mit diesen aktiv auseinander zu setzen. Sie ist

gewissermassen das erste und wichtigste Fundament, auf dem ein Mensch lernen kann, auf seinen eigenen Füssen zu stehen, eigene Erfahrungen zu sammeln und sich in der Welt zurechtzufinden»

(Hüther, 2012, 29)

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«Nur wenn ein Kind diese Grunderfahrungen von emotionaler Geborgenheit und eigener Kompetenz machen konnte, ist es später in der Lage, auch eine eigene Vorstellung von sich selbst zu entwickeln, zu lernen, über seine Stellung und seine Rolle in der Welt nachzudenken und dabei seine eigenen

Möglichkeiten zur Erschliessung und Gestaltung dieser Welt zu entdecken»

(Hüther, 2012, 29)

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

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«Das Kind lehrt und erzieht.

Für den Erzieher ist das Kind das Buch der Natur; indem er es liest, reift er»

(Korczak, 1979, 120)

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Feinfühligkeit wird definiert als:

 Die Wahrnehmung der Befindlichkeit des Säuglings

 Die richtige Interpretation

 Die prompte Reaktion (der Säugling soll eine Verbindung

zwischen seinem Verhalten und dem Effekt der

mütterlichen Handlung herstellen können, dadurch wird ein Gefühl der Hilflosigkeit vermieden)

 Die Angemessenheit der Reaktion

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Erst verstehen, dann erziehen

Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende

Nicht nur das Kind, auch seine Umgebung ist zu erziehen

(Paul Moor)

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Irritierbarkeit Geselligkeit

Freude am körperlichen Kontakt

(nach Lengning / Hübschen, 2019, 27)

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

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Sich selbst erleben, wo bin ich zu Hause, wo ist meine Grenze?

Tastsinn – erschwerte Beziehungsgestaltung

Wie fühle ich mich körperlich, wie leistungsfähig bin ich?

Vitalsinn – innerliche Zerissenheit, Aufmerksamkeitsdefizit

Wie erlebe ich meinen eigenen Körper, wie bewege ich mich?

Bewegungssinn – Nicht Mitschwingen können, Eingehen auf Angebote Wie sicher fühle ich mich, wie stelle ich mich in die Welt?

Gleichgewichtssinn – Unsicherheit, Labilität

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«Die Art und Weise, wie wir unsere eigene Leiblichkeit wahrnehmen, wie wir unsere Mitwelt, geistige und

soziale Prozesse wahrnehmen können, hat einen

grossen Einfluss auf unser Erleben, auf unser Verhältnis und Verhalten der Welt und uns selbst gegenüber»

(Schöffmann / Schulz, 2015, 89)

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

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Schlussfolgerungen

Wurzeln und Flügel bedingen sich gegenseitig

Nicht ein entweder – oder, sondern ein sowohl – als auch Schulung der Feinfühligkeit als Entwicklungsweg

Befindlichkeit des Kindes als Voraussetzung zum Eingehen auf Angebote

Verwurzelung in Bezug auf Bindung, aber auch auf den eigenen Körper

Schulung der Sinneserfahrung als wichtige Grundlage

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Dr. Andreas Fischer, Rehetobel www.fischer-fortbildung.ch / andreas@fischer-fortbildung.ch

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Literatur

• Buber Martin (2006). Das dialogische Prinzip. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus

• Dederich Markus (2004): Die Anerkennung des Abhängigseins. In: Gäch Angelika (Hrsg): Phänomene des Wandels. Wozu Heilpädagogik und Sozialtherapie herausgefordert sind. Edition SZH, Luzern, S. 103-123

• Hüther Gerold: Die Bedeutung emotionaler Sicherheit für die Entwicklung des kindlichen Gehirns. In Gebauer K. / Hüther G. (2012): Kinder brauchen Wurzeln. 7. Auflage, Patmos Verlag, Ostfildern, S. 15-34

• Koller Röbi (2011): Dr. Nils Jent. Wörterseh Verlag, Gockhausen

• Korczak, Janusz (1979): Von Kindern und anderen Vorbildern. Gütersloher Verlagshaus Mohn, Gütersloh

• Lengning Anke / Lüpschen Nadine (2019): Bindung. 2. überarbeitete Auflage. Ernst Reinhard Verlag, München

• Schöffmann Erika / Schulz Dieter (2015): Wege zum Anderen. Facetten heilpädagogischer Diagnostik auf

anthroposophischer Grundlage. Mayer Info3 Verlagsgemeinschaft, Frankfurt

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Referenzen

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