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AHK-NEWS. Feierliche Grundsteinlegung aus Anlass des Baustarts für ein neues Werk von Kostal Ukraine. Ukraine 7-8 (Juli-August) 2020

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Für die erste Baustufe sind Investitionen in Höhe von 39 Mio. Euro und Schaffung von 900 neuen Arbeitsplätzen geplant.

Die Gesamtfläche des Werks wird in der ersten Stufe 12.700 m2 betragen und kann künftig erweitert werden.

Herr Rasumkow hat betont, dass der Kampf um Investoren eine wichtige Aufgabe ist, der sich zurzeit verschiedene Behörden stellen sollen. „Das ist eine Möglichkeit, Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirt- schaft zu entwickeln. Wenn wir heute über 39 Mio. Euro sprechen, dann geht es um einen großen Schritt während der Krise und des Kampfs gegen die globale Pandemie, es geht unter anderem um Hilfe für die Oblast Kiew“, hob der Parlamentssprecher hervor.

Der Ständige Vertreter der Deutschen Botschaft in Kiew unterstrich, dass aus- ländische Investoren wie Kostal durchaus notwendige Arbeitsplätze schaffen, die den Standards der Europäischen Union entsprechen und zeigen, warum deutsche

INHALT

Feierliche Grundsteinlegung aus Anlass des Baustarts

für ein neues Werk von Kostal Ukraine...1

Die ukrainische Eisenbahn wird mit der HHLA zur Entwicklung intermodaler Transporte in der Ukraine sowie in den baltischen und osteuropäischen Ländern zusammenarbeiten ...4

Branchenanalyse: Bauwirtschaft erwartet Rückgang ...5

AHK-Treff online auf bayerische Art ...7

AHK Ukraine Online-Kurs „Strategisches Umweltmanagement“ ...9

Termine 2020 AHK Ukraine ...10

Eine Gemeinschaftspublikation der Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammer und Germany Trade and Invest

AHK-NEWS

Ukraine 7-8 (Juli-August) | 2020

Feierliche Grundsteinlegung aus Anlass des

Baustarts für ein neues Werk von Kostal Ukraine

Am 24. Juli 2020 fand eine feierliche Grundsteinlegung aus Anlass des Baustarts für ein neues Werk für mechatronische Systeme der TOV Kostal Ukraine im Rajon Boryspil statt. An diesem Event nahmen Dmytro Rasumkow, Vorsitzender der Werchowna Rada der Ukraine; Wassyl Wolodin, Vorsitzender der Staatlichen Oblast-Verwaltung Kiew; Dr. Bertram von Moltke, Ständiger Vertreter der Deutschen Botschaft in Kiew;

Vorsitzende des Stadtrates und der Rajon-Verwaltung Boryspil; Alexander Markus, Vorstandsvorsitzender der

Deutsch-Ukrainischen Industrie- und Handelskammern und andere hohe Gäste teil.

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Nr. 7-8 (Juli-August) | 2020 3 Unternehmen im Ausland so erfolgreich

jahrzehntelang tätig sind und keinerlei Angst vor lauterem Wettbewerb haben.

Radoslaw Szkup, der Generaldirektor der TOV Kostal Ukraine, dankte Behörden- vertretern für ihre Unterstützung bei der Umsetzung des Vorhabens. Es ist geplant, dass die hochtechnologischen Kapazitä- ten des neuen Werks bereits im April 2021 in Betrieb genommen werden. Derzeit werden Erdarbeiten geführt, im August wird das Eisenbetongerippe errichtet, und ab Anfang des kommenden Jahres wer- den technische Einrichtungen installiert und Räume ausgestattet.

Im Zuge des Events haben die hohen Gäs- te mit dem Vorsitzenden der Werchowna Rada und dem Generaldirektor der TOV Kostal Ukraine an der Spitze einen sym- bolischen Brief unterzeichnet, der in der Zeitkapsel bei der Grundsteinlegung ein- gemauert wurde.

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Die ukrainische Eisenbahn wird mit der HHLA zur Entwicklung intermodaler Transporte

in der Ukraine sowie in den baltischen und osteuropäischen Ländern zusammenarbeiten

Die ukrainische Eisenbahn Ukrsalisnyzja AG wird mit der deutschen Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zur Entwicklung intermodaler Eisenbahntransporte in der Ukraine und künftig in den baltischen und osteuropäischen Ländern zusammenarbeiten.

Wie Wladyslaw Kryklij, der Infrastruk- turminister der Ukraine, auf seiner Facebook-Seite mitteilte, wurde ein entsprechendes Memorandum über Ver- ständigung und Zusammenarbeit zwi- schen den Unternehmen am 30. Juli 2020 unterzeichnet.

„Der Gesetzentwurf über den multimoda- len Transport, der vom Infrastrukturmi- nisterium ausgearbeitet wurde, bleibt für uns eine der Prioritäten bei der weiteren Entwicklung der Verkehrsbranche. Dank der Umstellung eines bedeutenden Anteils der Transporte von den Autostraßen auf den Fluss und andere umweltfreundliche Lieferungswege wird er nicht nur den Umweltschutz fördern, sondern alle Ver- fahren wesentlich vereinfachen. Unabhän- gig von dem Wechsel der Verkehrsträger und der komplizierten Logistik können die Güter künftig nur mit einem Beförde- rungdokument geliefert werden, mit dem Begleitpapier für multimodalen Transport.

Dies wird Zeit und Ausgaben optimieren, das Transportvolumen im Land vergröss- ern und den Service verbessern. Wir haben uns Unterstützung von unseren deut- schen Kollegen und Fachleuten aus dem Bereich See- und Bahntransport geholt, um Erfahrungen auszutauschen und die- sen Schwerpunkt weiter zu entwickeln“,

kommentierte die Unterzeichnung des Memorandums der Minister der Ukraine für Infrastruktur, Wladyslaw Kryklij.

Laut dem Memorandum sollten deutsche und ukrainische Frachtführer in nächs- ter Zeit die Schritte zur Festlegung und Ergreifung der Maßnahmen in ihren Ge- schäftsbereichen abstimmen und später ein ständiges Monitoring durchführen und Mängel beseitigen.

Darüber hinaus sieht das Memorand- um eine Festlegung von Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrskapazi- täten der Eisenbahnstation im Hafen

Odessa und der Eisenbahninfrastruktur vor, um den Güterverkehr des Hafens zu steigern, Maßnahmen zur höheren Effizi- enz durch die Kommerzialisierung der in- termodalen Züge zu treffen, Tarife mit in- ternationalen Standards zu harmonisieren.

„Langfristig sollen wir ermitteln, wie groß der Bedarf am rollenden Material für die Gewährleistung des intermodalen Trans- ports ist, ob die Nutzung von leichten Multisystem-Elektrolokomotiven sinnvoll ist, aber auch die wichtigsten Forderun- gen an die Lage, Finanzierung und Arbeit der Terminals mit der Option ihrer Erwei- terung klären“, hob Kryklij hervor.

Fotos: Pressedienst vom Ministerium für Infrastruktur der UkraineFotos: Pressedienst vom Ministerium für Infrastruktur der Ukraine

Fotos: Pressedienst vom Ministerium für Infrastruktur der Ukraine

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Nr. 7-8 (Juli-August) | 2020 5

Hochbau

MARKTLAGE UND MARKTENTWICKLUNG

Die Bauleistung in der Ukraine ist 2019 real um 23,6 Prozent gestiegen. Eine hohe Dynamik zeigten der Nichtwoh- nungs- sowie der Infrastrukturbau. Die gesamten Bauinvestitionen erreichten 2019 einen Wert von umgerechnet rund 10,7 Milliarden US-Dollar (US$). Das wa- ren nominal 25,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Bauwirtschaft an der Entstehung des Bruttoinlandsproduk- tes (BIP) lag 2019 bei 2,7 Prozent. Im in- ternationalen Vergleich ist dies ein niedri ger Wert.

Die Aussichten für die Bauwirtschaft im Jahr 2020 werden durch die Coronapan- demie getrübt, deren gesamte Auswir kungen noch kaum abschätzbar sind.

Laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte das BIP der Ukraine 2020 real um 7,7 Prozent einbre- chen.

Die Rezession wird auch die Bauwirt- schaft treffen. Bereits Anfang 2020 hat- te sich die Dynamik des Sektors abge schwächt. Die Bauleistung ging in den ersten zwei Monaten 2020 real um 0,6 Prozent zurück - trotz des milden Win ters. Mit dem Durchschlagen der Krise auf Europa und der Einführung strikter Quarantänemaßnahmen ab März 2020 hat sich dies vermutlich weiter verschärft.

Weitere negative Faktoren sind wegbre-

chende Steuereinnahmen des Staa tes, Ausgabenkürzungen für Investitionen, Lohnausfälle und geringere Geldtransfers der Arbeitsmigranten.

WOHNUNGSBAU

Laut Angaben des Statistikamtes Derzhstat bezifferten sich die Wohnungsbauinvesti- tionen 2019 auf umgerechnet 2,15 Milli- arden US$. Fertiggestellt wurden 11 Mil- lionen Quadratmeter neuer Wohnfläche.

Das waren 26,7 Prozent mehr als 2018.

Der hohe Zuwachs gilt aber unter Ein- beziehung der nachträglichen Genehmi- gung von Bauten gemäß der Verord nung (Nakas) Nr. 158 vom 3. Juli 2018, was die Zahlen nach oben verzerrt.

Angesichts der Wirtschaftskrise wird sich der Wohnungsbau 2020 voraussicht- lich abschwächen. Allerdings könnte die jüngste, wenngleich bislang überschau- bare Abwertung der Landeswährung Hrywnja (UAH) Investitionen in den Woh nungsbau stützen. Dies gilt vor dem Hin- tergrund der Attraktivität von „Beton- gold“ in Krisenzeiten und dem besseren Wechselkurs für Besitzer harter Währung, die der starken Aufwertung der Hrywnja 2019 misstraut und sich mit Investi tio- nen in Wohnungen zurückgehalten hat- ten.

Angesichts einer durchschnittlichen Wohnfläche von 24,9 Quadratmetern pro Einwohner besteht in der Ukraine lang fristig ein hoher Bedarf an Wohnungs- bauinvestitionen, wenngleich mit star-

ken regionalen Unterschieden. Während die Einwohnerzahl von Kiew und dem Umland wächst, geht die Bevölkerung in weiten Teilen des Landes aufgrund von Ab wanderung und niedriger Geburtenra- ten zurück. In Kiew ist wichtig, dass der Ausbau der Infrastruktur mit dem Wachs tum der Stadt mithält. Schon heute sind die Straßen und der öffentliche Nahver- kehr stark überlastet. Ein neuer Gene ral- plan könnte die Planungen verbessern.

Dessen Verabschiedung hat sich in den jüngsten Jahren zwar immer wieder ver- zögert, soll nun aber nach Aussage von Bürgermeister Vitali Klitschko im Sommer 2020 angenommen werden.

Der Großteil der Wohnungen in der Uk- raine stammt noch aus der Zeiten der Sowjetunion. Dabei hält die Modernisie rung des Bestands kaum mit dem fort- schreitenden Verschleiß mit. Dies gilt be- sonders für die vielen Plattenbauten, die den Ansprüchen an Komfort und Energie- effizienz nicht mehr genügen und künf- tig ersetzt werden müssen.

Die niedrigen Einkommen des Großteils der Bevölkerung, das hohe Zinsniveau und die geringe Verbreitung von Hypo thekenkrediten hemmen die Entwicklung im Wohnungsbau. Das Portfolio an auf Hrywnja lautenden Hypothekenkredi te liegt bei weniger als 1 Prozent des BIP, schreibt die Nationalbank in ihrem Be- richt zur Finanzstabilität von Dezember 2019. Im internationalen Vergleich ist das ein äußerst niedriger Wert.

Allerdings zeichneten sich - zumindest bis zum Ausbruch der Coronakrise - Ver- besserungen ab. Dank gestiegener Löhne wurde nach Angaben der Nationalbank Wohnraum 2019 erschwinglicher. Gleich- zeitig erhöhte sich die Nachfrage nach neuem Wohnraum mit einer höheren Qualität. Entfielen 2014 nur 15 Prozent der Wohnungen auf das Komfort-Seg ment, waren es laut Nationalbank 2018 bereits 60 Prozent. Weitere positive Im-

Branche kompakt | Ukraine | Bau, übergreifend | Von Fabian Nemitz | Kiew

Branchenanalyse: Bauwirtschaft erwartet Rückgang

Die Bauwirtschaft in der Ukraine leidet unter den Auswirkungen der Coronaviruspandemie. Internationale Ge- ber stellen weiter hohe Summen für Infrastrukturprojekte bereit.

Entwicklung der Bauwirtschaft in der Ukraine

(reale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent)

Indikator 2015 2016 2017 2018 2019

Bauleistung -12,5 17,5 26,4 8,6 23,6

Gebäudebau, darunter -8,3 20,8 21,5 3,5 19,1

.Wohnungsbau -1,1 17,8 16,3 0,9 4,8

.Nicht-Wohnungsbau -14,2 23,7 26,1 5,7 30,3

Infrastrukturbau -16,3 14,0 31,7 13,6 27,7

Quelle: Staatlicher Statistikdienst der Ukraine (Derzhstat) 2020

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pulse kamen vom sinkenden Zinsniveau.

Von April 2019 bis März 2020 hat die No- tenbank den Leitzins von 18 auf 10 Pro- zent gesenkt. Die Vergabe von Hypothe kenkrediten stieg.

Ziel der Regierung ist, dass die Zinsen für Hypothekenkredite im Laufe des Jahres 2020 auf ein Niveau von 12 Prozent sinken, von zuvor 19 bis 20 Prozent. Die Bereitschaft der Banken zur Vergabe von Hypotheken werden durch Mängel im Investitionsklima gehemmt. Hierzu zählen Probleme beim Schutz der Rechte von Gläubigern und das Moratorium auf die Zwangsvollstreckung von Immobilien, das nach Einschätzung der Nationalbank voraussichtlich erst Ende 2020 aufgehoben wird. Weitere Schwierig- keiten liegen in dem geringen Schutz der Rechte von Wohnungsbauinvestoren ge genüber den Baufirmen und der Intranspa- renz des Bausektors.

Angesichts knapper finanzieller Mittel kann der Staat nur wenig Geld für die Förderung des Wohnungsbaus zur Ver- fü gung stellen. Das Ministerium für die Entwicklung der Gemeinden und Territo- rien der Ukraine verfügt jedoch über zwei Wohnungsbauprogramme: „Erschwingli- cher Wohnraum“ (ukrainisch: „Dostupne shytlo“) und „Vergünstigte Kreditge wäh- rung für junge Menschen“ (ukrainisch:

„Molodishne pilhowe kredytuwannja“).

Alle großen Bauunternehmen bieten auf ihren Internetseiten Informationen zu laufenden und geplanten Wohnungs bauprojekten. Zu größeren Vorhaben in Kiew zählen Unit.City und Lipki Island City Resort.

ENERGIEEFFIZIENZ

Die ukrainische Regierung, Bauunterneh- men, Industriebetriebe und Hausbesitzer richten ihren Fokus vermehrt auf En er-

gieeffizienz. Gründe hierfür sind die in den vergangenen Jahren stark gestiege- nen Kosten für Strom, Gas und Fern wär- me sowie das Ziel einer möglichst großen Selbstversorgung mit Energie aus heimi- schen Quellen.

Der Nachholbedarf in dem Bereich ist rie- sig. Das Land zählt zu den Ländern mit der höchsten Energieintensität (Ge sam- tenergieverbrauch je Einheit des Bruttoin- landsprodukts) weltweit. Der Großteil des Wohnungsbestands stammt noch aus der Sowjetzeit, als auf Energieeffizienz kaum Wert gelegt wurde. Laut Schätzungen müssten in die energeti sche Sanierung von 150.000 Plattenbauten, die in den 60er- bis 90er-Jahren gebaut wurden, insgesamt 45 Milliarden Euro investiert werden. Hinzu kommen bis zu 20 Milliarden Euro für öf- fentliche Gebäude sowie bis zu 15 Milliar- den Eu ro für kommunale Betriebe.

In den vergangenen Jahren hat die Re- gierung strengere Standards für die Ener- gieeffizienz in Gebäuden eingeführt. Seit 1. Dezember 2019 müssen neue Wohn- gebäude mindestens dem Energieef- fizienzstandard C genügen. Für neue Hoch häuser ist seit 1. Januar 2020 der Standard B verpflichtend.

Wichtige, in den vergangenen Jahren ver- abschiedete Gesetze im Bereich Energie- effizienz, die auch den Weg für die Un- terstützung seitens internationaler Geber frei gemacht haben, waren:

• „Über den Energieeffizienzfonds“ (Ge- setz Nr. 2095-VIII vom 8. Juni 2017);

• „Über die Energieeffizienz von Gebäu- den“ (Gesetz Nr. 2118-VIII vom 22. Juni 2017);

• „Über die kommerzielle Abrechnung von Wärmeenergie und Wasser“ (Gesetz

Nr. 2119-VIII vom 22. Juni 2017);

• „Über kommunale Dienstleistungen im Wohnungswesen“ (Gesetz Nr. 2189-VIII vom 9. November 2017).

Im Assoziierungsabkommen mit der Eu- ropäischen Union (EU) hat sich die Ukrai- ne zu einer Anpassung der Standards an die EU-Richtlinie 2012/27/EU verpflich- tet. Hierzu hat die staatliche Agentur für Energieeffizienz und Energieeinsparung (SAEE) am 8. November 2019 den Geset- zesvorschlag „Über die Energieeffizienz“

veröffentlicht.

Der Schwerpunkt der Regierung in Bezug auf die Energieeffizienz liegt bislang fast ausschließlich auf dem Gebäude sektor.

Ein wichtiges Förderinstrument ist das seit 2014 bestehende Programm „warme Kre- dite“ (ukrainisch: „tepli kre dyty“). Dank des Programms, das durch Fördermaßnah- men auf kommunaler Ebene ergänzt wird, konnten in den ver gangenen Jahren viele Projekte umgesetzt werden. Hierzu zählen der Kauf neuer Heizkessel, energieeffizien- ter Fenster oder Maßnahmen zur Wärme- dämmung. Laut Angaben von SAEE haben von 2014 bis 2019 rund 700.000 Haushal- te an dem Programm teilgenommen. Die weitere Zukunft der Maßnahmen ist un- gewiss, allerdings hat sich SAEE für eine Verlängerung bis 2025 ausgesprochen.

Die wichtigste Rolle bei der Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen im Ge- bäudesektor soll künftig das im Septem ber 2019 gestartete Programm Enerho- dim (zu Deutsch: „Energiehaus“) spie- len. Zuständig hierfür ist der 2018 neu ge gründete Energieefizienzfonds. An- ders als das Programm „warme Kredi- te“ arbeitet „Enerhodim“ nur mit Woh- nungseigentümergemeinschaften großer Wohnhäuser (ukrainisch: Ob'jednannja spiwwlasnykiw bahatokwartyrnoho bu- dynku, OSBB) zusammen, dafür aber mit einem umfassenden Ansatz, der Energie- audits einschließt. Hiervon ver spricht sich die Regierung eine größere Effizienz. Bis- lang läuft das Programm aber nur schlep- pend an. Beobachter kla gen über hohe Bürokratie und die Passivität der OSBB.

Im Staatshaushalt für 2020 sind rund 44 Millionen US$ für das Programm „warme Kredite“ und 58 Millionen US$ für die Ausstattung des Energieeffizienzfonds vorgesehen. Internationale Geber, darun- ter die deutsche Bundesregierung, stell- ten 2019 weitere Mittel für den Energie- effizienzfonds bereit. In den vergangenen Jahren hat der Staat die Förde rung von

Kennzahlen zum Wohnungsbau in ausgewählten Regionen der Ukraine (Angaben für Januar bis September 2019) 1)

Fertiggestellte Wohnfläche in qm Veränderung 2)

Insgesamt, darunter 5.763,6 10,2

.Gebiet Kiew 1.000,5 2,5

.Hauptstadt Kiew 918,6 49,1

.Gebiet Lwiw (Lemberg) 681,2 14,4

.Gebiet Odessa 604,3 41,8

.Gebiet Iwano-Frankiwsk 442,6 71,0

.Gebiet Charkiw 214,7 -24,8

.Gebiet Wolhynien 209,9 -14,8

1) Angaben ohne Berücksichtigung der nachträglichen Genehmigung von Bauten gemäß Verordnung (Nakas) Nr.

158 vom 3. Juli 2018; 2) Veränderung Januar bis September 2019 im Vergleich zu Januar bis September 2018 Quelle: Derzhstat 2020

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Nr. 7-8 (Juli-August) | 2020 7 Energieeffizienzmaßnahmen deutlich

ausgeweitet. Weitaus mehr Mittel fließen aber nach wie vor in die Sub ventionie- rung von Wohnnebenkosten wie vergüns- tigte Gas- und Fernwärmepreise. Trotz Kürzungen im Nachtrags haushalt sind hierfür 2020 immer noch gut 1,4 Milliar- den US$ eingeplant.

Künftig soll die Förderung von Energie- effizienzmaßnahmen auf die Industrie ausgeweitet werden. Ein Vorschlag des

Ministeriums für wirtschaftliche Entwick- lung und Landwirtschaft sieht die Bildung eines Fonds für Energieeffizienz für die Industrie vor. Im Budget für 2021 sollten hierfür 500 Millionen UAH (rund 18 Milli- onen US$) bereitgestellt und dann schritt- weise ausgeweitet werden, forderte der frühere Resortchef Tymofij Mylowanow.

Verstärkte Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie er- fordert der „European Green Deal“ der

EU, der darauf abzielt, die Netto-Emis- sionen von Treibhausgasen in der Union bis 2050 auf null zu reduzieren. Dies wird sich auch auf die Handelspolitik auswir- ken. Damit sich der Zugang ukrainischer Waren auf den europäischen Bin nen- markt nicht erschwert, muss die Indust- rie energieeffizienter werden. In Reaktion hierauf hat die ukrainische Regie rung im Januar 2020 ein „Konzept zur grünen energetischen Transformation bis 2050“

vorgestellt.

AHK-Treff online auf bayerische Art

Maßnahmen im Online-Format können nicht nur spannend und nützlich sein, sie können auch schmecken!

Der Online-AHK-Treff am 23. Juli 2020 fand als traditioneller bayerischer Brunch „Frühschoppen“ statt. Da- für wurde der Verhandlungsraum der AHK in einen richtigen Aufnahmeplatz verwandelt, wobei in der Mitte ein Tisch mit allen bayerischen Schmankerln stand.

Frühschoppen ist eine bayerische Brunch-Variante, zu der unbedingt Weißwurst, die nationale Spezialität Bay- erns, serviert werden soll. Weißwurst soll mit süßem bayerischem Senf, genannt auch Münchner Senf, verzehrt werden.

Natürlich ist der Frühschoppen ohne Bre- zel und Weißbier nicht vorstellbar. Früher wurde die Weißwurst immer in der Früh zubereitet und am Frühstück gegessen, denn sie hatte eine sehr kurze Lagerdau- er. Die Bayern haben sogar eine Extra-Re-

gel für den Verzehr der Weißwurst: Sie darf das Zwölf-Uhr-Läuten nicht hören.

Dank moderner Technologien kann man die Weißwurst heute jederzeit essen, aber aus Respekt zu Traditionen des bayeri- Den Gesamtartikel lesen Sie bitte auf https://ukraine.ahk.de/publikationen/gtai-publikationen

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schen Frühschoppens haben wir damit bereits am Vormittag angefangen. Alle Teilnehmer des Frühschoppens, die sich in der Ukraine aufhielten, hatten die im vornherein durch das Team der AHK Uk- raine vorbereiteten Frühschoppen-Pakete erhalten, die alles Notwendige für den richtigen bayerischen Brunch beinhalte- ten. Und Alexander Markus, Vorsitzender der AHK Ukraine, veranstaltete während des Frühschoppens einen Workshop zum Thema, wie die Weißwurst richtig zu ver- zehren ist. Denn wie es sich herausstellte, auch da gibt es eine eigene Etikette.

Als Schlüsselsprecher schloss sich dem Frühschoppen Wassyl Chmelnyzky, ein ukrainischer Unternehmer und Inves- tor, Gründer der Holding UFuture, an. Er wies auf die Wichtigkeit der Geschäfts- beziehungen zwischen der Ukraine und Deutschland hin und betrachtete deren Entwicklungsperspektiven während der Coronavirus-Pandemie. Unter anderem konzentrierte er sich auf die Möglichkeiten der Ukraine als Land für Produktionsinves- titionen, das qualitativ hochwertige Er- zeugnisse zu günstigen Preisen herstellen sowie Risiken für Lieferanten senken kann, denn die Pandemie hat gezeigt, dass lan- ge Logistikketten während der Krise kein normales Funktionieren der Wirtschaft gewährleisten können. Chmelnyzky hob auch die wichtige Rolle der Industrieparks hervor, die bereits eine fertige Infrastruktur haben, für die Heranziehung von Herstel- lern in die Ukraine. Neben den Produkti- onsmöglichkeiten der Ukraine erwähnte Herr Chmelnyzky auch die Human Resour-

ces, u. a. im IT-Bereich. Derzeit zähle diese Branche über 190.000 Fachleute, und das Interesse internationaler Unternehmen für sie steige nach wie vor. Nach dem Vortrag von Chmelnyzky schlossen sich Vertreter der Mitgliedsunternehmen der AHK Ukrai- ne der Diskussion an und stellten an den Referenten ihre Fragen. U. a. besprachen die Teilnehmer das Problem der Aufrecht- erhaltung des Teamgeistes während der Pandemie, die Arbeitskräfteabwanderung, das Fehlen einer ordentlichen Verkehrsin- frastruktur in der Ukraine und mögliche Wege für die Lösung dieser Fragen. Wie es sich herausstellte, sind manche The- men untereinander verbunden, denn ohne verantwortungsvolle Unternehmenskultur

kann man kein Team bewahren, und das Onlineformat kann die echte Kommunika- tion, die den Teamgeist schafft, nur zeit- weilig ersetzen. In einigen Branchen ist die Vergütung im Ausland und in der Ukraine fast gleich geworden, und so wählen die Arbeitgeber nun nicht nur zwischen dem Gehaltsniveau, sondern auch zwischen den Unternehmenskulturen der Firmen, zwischen Bedingungen und sozialen Le- bensstandards im Lande im Allgemeinen.

Nach der Diskussion freute sich das Team der AHK Ukraine, den Teilnehmern des Frühschoppens neue Mitgliedsunterneh- men vorzustellen, deren Vertreter über die Tätigkeit ihrer Firmen berichteten, womit das Netzwerk der Mitglieder der AHK Uk- raine erweitert wurde.

Übrigens ging es nicht ohne Geschenke zu! Wir gratulieren der Siegerin des Flas- hmobs für die größte Anzahl der Likes auf FB für die Fotos vom bayerischen Früh- schoppen, Alla Dmytrijewa, atene KOM, die nun fünf Liter bayerisches Bier ge- nießen kann!

Wir hoffen, dass das bayerische Früh- schoppen ein guter Anlass für Anknüp- fung und Ausbau neuer Geschäftskon- takte war und zeigte, wie erfolgreich Traditionen mit modernen Maßnahmen- formaten verbunden werden können. Wir freuen uns auf weitere Treffen online oder offline!

Kateryna Kovpak Mitgliederbetreuung

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Nr. 7-8 (Juli-August) | 2020 9 Mit der Einführung von Systemen des

Umweltmanagements erhält das Unter- nehmen zahlreiche Vorteile, zu welchen Ressourceneinsparung, Sicherheitserhö- hung, Produktionsoptimierung, Image- verbesserung auf dem lokalen und inter- nationalen Markt zählen.

Eben die Sensibilisierung von Vorteilen und Möglichkeiten des Umweltschutzes auf der Firmenebene sowie Beherrschung entsprechender Fertigkeiten und Kompe- tenzen ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Umweltmanagers.

Die Inhalte des Kurses umfassen ein brei- tes Spektrum von Themen, die praktische und theoretische Fertigkeiten des Um- weltmanagements entwickelt. Zu den wichtigsten Themen gehören Übersicht über die Managementsysteme, Einfüh- rung des Systems des Umweltmanage- ments im Unternehmen, Audit, Verant- wortung und Kommunikation sowie konkrete Umweltaspekte: Energie, Emis- sionen, Ressourcen, Abfall, Wasser, Ab- wasser, gefährliche Stoffe, Biodiversität.

An der Schulung nahmen 17 Personen teil, und zwar Ökologen, Auditoren und Leiter fachbezogener Referate von Un- ternehmen verschiedener Branchen, u. a.

Zeppelin Ukraine, Delta Ukraine, Ukraini- an Kaolin Company, Linde Gas Ukraine, TOV PB BASIS, PP Top-Inform, TOV In- teroil Service, KP Lwiwwodokanal sowie Vertreter von wissenschaftlichen Insti- tutionen und Universitäten (Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew, Staatliche technologische Universität Tscherkassy, Institut für Wirtschaft und Prognosen der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine).

Die Kursteilnehmer bestanden erfolgreich die Prüfungen (Entwicklung von Projek- ten) und erhielten internationale Zertifi- kate, die in 91 Ländern anerkannt werden, in welchen die AHK-Büros vertreten sind.

Die ständige Gruppe zertifizierter Trainer, die diesen Online-Kurs durchführten, war durch Experten aus Deutschland (Arqum GmbH) im Rahmen des Programms Train the Trainer der Deutsch-Ukrainischen In-

dustrie- und Handelskammer (AHK Ukrai- ne) geschult worden. Das sind die bes- ten Experten in ihrer Branche mit breiten praktischen Erfahrungen, u. a. Auditoren, Vertreter von Fachunternehmen, Bil- dungseinrichtungen, staatlichen Einrich- tungen und internationalen Projekten.

Der nächste Kurs „Strategisches Umwelt- management“ von AHK Ukraine ist für Ende September 2020 geplant. Zudem sollen im Herbst neue Online-Schulungen von AHK Ukraine stattfinden, wo Corpora- te Social Responsibility Manager zertifiziert werden sowie Online-Trainings in Unter- nehmen. Verfolgen Sie unsere Nachrichten!

Bitte klicken Sie auf den folgenden Link, um mehr über die Kurse und das Trainer- team zu erfahren: https://ukraine.ahk.de/

ua/dienstleistungen/strategisches-um- weltmanagement

Eugenie Kralyuk Deutsch-ukrainische Wirtschaftskooperation für Energieeffizienz Projektmanagerin

AHK Ukraine Online-Kurs

„Strategisches Umweltmanagement“

Vom 15. bis 30. Juni 2020 wurde in der AHK Ukraine der erste Online-Kurs „Strategisches Umweltmanage-

ment“ von AHK Іnternational Certification erfolgreich durchgeführt.

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IMPRESSUM Herausgeber:

Deutsch- Ukrainische Industrie- und Handelskammer Germany

Trade and Invest (gtai)

Kontakt:

Yulianna Velbovets Öffentlichkeitsarbeit &

Events

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Termine 2020 AHK Ukraine

Alle aktuellen Termine finden Sie immer im Veranstaltungskalender auf unserer Homepage http://ukraine.ahk.de/

Thema/Veranstalter Datum und Uhrzeit Veranstaltungsort

Online-Sitzung des Ausschusses für Logistik und Transport Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

18. August 2020

14.30 uhr Zoom

Online-Sitzung des Ausschusses Recht

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

19. August 2020

09.00 Uhr Zoom

Online-Sitzung der Koordinierungsgruppe Mediation Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

27. August 2020

10.00 Uhr MS Teams

Online-Sitzung des Ausschusses Banken und Finanzdienstleistungen Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

2. September 2020

16.00 Uhr MS Teams

Webinar "Neue Herausforderungen im Risk Management in COVID-19 Zeiten - praktische Erfahrungen von Risk Managern"

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

3. September 2020

15.00 Uhr MS Teams

Online-Sitzung des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

3. September 2020

15.00 Uhr MS Teams

Online-Sitzung des Ausschusses Bau und Energieeffizienz Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

3. September 2020

16.00 Uhr MS Teams

Online-Sitzung des Ausschusses Steuern und Rechnungslegung Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

8. September 2020

10.00 Uhr MS Teams

Online-Sitzung des Ausschusses HR

Deutsch-Ukrainische Industrie- und Handelskammer

10. September 2020

10.00 Uhr MS Teams

Bayerisch-Ukrainisches Online-Forum

Beauftragter der Bayerischen Wirtschaft in der Ukraine, DEinternational TOV

6. Oktober 2020

9.00 Uhr Zoom

Referenzen

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