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Academic year: 2021

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(1)

WS 2005/06

Diskrete Strukturen

Ernst W. Mayr

Fakult¨at f¨ur Informatik TU M¨unchen

http://www14.in.tum.de/lehre/2005WS/ds/index.html.de 25. Oktober 2005

Diskrete Strukturen 4.1 Mengen

Ernst W. Mayr

(2)

Beispiel 4

F¨ ur M = {a, b, c, d} ist

P (M) = { ∅, {a}, {b}, {c}, {d},

{a, b}, {a, c}, {a, d}, {b, c}, {b, d}, {c, d}, {a, b, c}, {a, b, d}, {a, c, d}, {b, c, d}, {a, b, c, d}

}

(3)

Satz 5

Die Menge M habe n Elemente, n ∈ N . Dann hat P (M ) 2

n

Elemente!

Beweis:

Sei M = {a

1

, . . . , a

n

}, n ∈ N . Um eine Menge L ∈ P (M ) (d.h.

L ⊆ M ) festzulegen, haben wir f¨ ur jedes i ∈ [n] die (unabh¨ angige) Wahl, a

i

zu L hinzuzuf¨ ugen oder nicht. Damit ergeben sich 2

|[n]|

= 2

n

verschiedene M¨ oglichkeiten.

Bemerkungen:

1

Der obige Satz gilt auch f¨ ur n = 0, also die leere Menge M = ∅.

2

Die leere Menge ist in jeder Menge als Teilmenge enthalten.

3

P (∅) enth¨ alt als Element genau ∅ (also P(∅) 6= ∅).

Diskrete Strukturen 4.1 Mengen

Ernst W. Mayr 2/14

(4)

4.2 Relationen und Abbildungen

Seien A

1

, A

2

, . . . , A

n

Mengen. Eine Relation ¨ uber A

1

, . . . , A

n

ist eine Teilmenge

R ⊆ A

1

× A

2

× . . . × A

n

=

n i=1

X A

i

Andere Schreibweise (Infixnotation) f¨ ur (a, b) ∈ R: aRb.

Eigenschaften von Relationen (R ⊆ A × A):

reflexiv: (a, a) ∈ R ∀a ∈ A

symmetrisch: (a, b) ∈ R ⇒ (b, a) ∈ R ∀a, b ∈ A asymmetrisch: (a, b) ∈ R ⇒ (b, a) 6∈ R ∀a, b ∈ A antisymmetrisch:

(a, b) ∈ R ∧ (b, a) ∈ R

⇒ a = b ∀a, b ∈ A transitiv:

(a, b) ∈ R ∧ (b, c) ∈ R

⇒ (a, c) ∈ R ∀a, b, c ∈ A

Aquivalenzrelation: reflexiv, symmetrisch und transitiv ¨

Partielle Ordnung (aka partially ordered set, poset): reflexiv,

antisymmetrisch und transitiv

(5)

Beispiel 6 (a, b) ∈ R sei a|b

” a teilt b“, a, b ∈ N .

Die graphische Darstellung ohne reflexive und transitive Kanten heißt Hasse-Diagramm:

Die Relation | stellt eine partielle Ordnung dar.

Diskrete Strukturen 4.2 Relationen und Abbildungen

Ernst W. Mayr 4/14

(6)

Definition 7

Sei R ⊆ A × B eine bin¨ are Relation. Dann heißt {a ∈ A; (∃b ∈ B)[(a, b) ∈ R]}

das Urbild der Relation R und

{b ∈ B; (∃a ∈ A)[(a, b) ∈ R]}

das Bild der Relation R.

Definition 8

Sei R ⊆ A × B eine bin¨ are Relation. Dann heißt R

−1

:= {(b, a); (a, b) ∈ R}

die inverse Relation zu R.

(7)

Definition 9

Seien R ⊆ A × B und S ⊆ B × C bin¨ are Relationen. Dann heißt R ◦ S := {(a, c) ∈ A × C; (∃b ∈ B)[(a, b) ∈ R und (b, c) ∈ S]}

das Produkt der Relationen R und S. Es wird oft auch einfach durch RS bezeichnet.

Satz 10

Das Relationenprodukt ◦ ist assoziativ und distributiv ¨ uber ∪ und

∩.

Beweis:

Hausaufgabe!

Diskrete Strukturen 4.2 Relationen und Abbildungen

Ernst W. Mayr 6/14

(8)

Definition 11

Sei R ⊆ A × A eine bin¨ are Relation. Dann ist

1

R

0

:= {(a, a); a ∈ A} (=: Id

A

)

2

R

n+1

:= R

n

◦ R f¨ ur n ∈ N

0

Beispiel 12

Sei Kind die Relation

{(k, v); k ist Kind von v}

Dann bezeichnet Kind

2

die Enkel-Relation.

(9)

Definition 13

Sei R ⊆ A × A eine bin¨ are Relation.

1

Dann ist der reflexive (symmetrische, transitive) Abschluss (auch als reflexive, symmetrische bzw. transitive H¨ ulle bezeichnet) die kleinste (im mengentheoretischen Sinn) Relation, die R enth¨ alt und reflexiv (symmetrisch, transitiv) ist.

2

Die transitive H¨ ulle von R wird oft mit R

+

bezeichnet.

3

Die reflexive transitive H¨ ulle von R wird gew¨ ohnlich mit R

bezeichnet.

Beispiel 14

Die transitive H¨ ulle der Relation

” die Mutter von k ist m“ ist die Menge der Tupel (k

0

, m

0

), so dass gilt:

k

0

hat seine Mitochondrien von m

0

geerbt.

Diskrete Strukturen 4.2 Relationen und Abbildungen

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(10)

4.3 Funktionen

Sei f : A → B eine Funktion von A nach B (also eine Relation mit genau einem Paar f (a), a

∀a ∈ A).

(Eine solche Relation heißt auch rechtseindeutig und rechtstotal.) Das Urbild von b ∈ B: f

−1

(b) = {a ∈ A; f(a) = b}.

Schreibweisen: (A

0

⊆ A, B

0

⊆ B) f (A

0

) = S

a∈A0

{f (a)}

f

−1

(B

0

) = S

b∈B0

f

−1

(b)

Sind f : A → B und g : B → C Funktionen, so ist ihre

Komposition g ◦ f gem¨ aß der entsprechenden Definition f¨ ur

das Relationenprodukt definiert.

(11)

Eigenschaften von f : A → B:

f injektiv: (∀b ∈ B) h

f

−1

(b) ≤ 1

i

f surjektiv: (∀b ∈ B) h

f

−1

(b) ≥ 1 i f bijektiv: (∀b ∈ B) h

f

−1

(b) = 1 i

, d.h. injektiv und surjektiv Ist f : A → B eine Bijektion, dann ist auch f

−1

eine bijektive Funktion.

Diskrete Strukturen 4.3 Funktionen

Ernst W. Mayr 10/14

(12)

Eigenschaften von f : A → B:

Existiert eine Bijektion von A nach B, haben A und B gleiche Kardinalit¨ at.

Warnung: Es gibt A, B mit A $ B, aber |A| = |B|!

Beispiel 15 (| Z | = | N

0

|) f : Z 3 z 7→

( 2z z ≥ 0

−2z − 1 z < 0 ∈ N

0

(13)

Sei R eine Relation ¨ uber A, ˜ R eine Relation ¨ uber B.

Eine Funktion f : A → B heißt Homomorphismus von R nach R, falls gilt: ˜

(a

1

, . . . , a

k

) ∈ R ⇒ f a

1

, . . . , f a

k

∈ R ˜ Eine Bijektion f : A → B heißt Isomorphismus zwischen R und ˜ R, falls gilt:

(a

1

, . . . , a

k

) ∈ R ⇐⇒

f a

1

, . . . , f a

k

∈ R ˜

Diskrete Strukturen 4.3 Funktionen

Ernst W. Mayr 12/14

(14)

Beispiel 16

Relation: Kanten eines Graphen E =

{0, 1}, {0, 2}, {1, 3}, {2, 3}

E

0

= f(E) =

{0

0

, 1

0

}, {0

0

, 2

0

}, {1

0

, 3

0

}, {2

0

, 3

0

}

f ist ein Isomorphismus.

(15)

Schreibweisen f¨ ur wichtige Funktionen:

b·c : R → Z

R 3 x 7→ bxc := max{y ∈ Z ; y ≤ x} ∈ Z ( ” untere Gaußklammer“,

” floor“,

” entier“) d·e : R → Z

R 3 x 7→ dxe := min{y ∈ Z; y ≥ x} ∈ Z ( ” obere Gaußklammer“,

” ceiling“) Beispiel 17

bπc = 3, b−πc = −4, dxe − bxc =

( 0 x ∈ Z 1 sonst

Diskrete Strukturen 4.3 Funktionen

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