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Die 51. Tagung der Association of American Geographers vom 11.-14.4. 1955 in Memphis, Tennessee — erdkunde

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Academic year: 2022

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232 Erdkunde Band IX Meinung hatte man Dsel und Moon mit derselben

Grenzlinie abtrennen miissen, die der Verfasser fiir

die Kreis- und Oberhauptmannschaftsgrenzen anwen

det. Die Ritterschaft von Dsel, wenn sie auch zahlen mafiig geringer war, nahm ungefahr dieselbe rechtliche

Stellung ein wie die livlandische Ritterschaft. Audi

hat der von Laakmann angefiihrte Olvet-Jensen auf seiner ?Karte zur administrativen Einteilung um

1700" Dsel mit einer abweichenden Farbe hervorge

hoben, um dessen verwaltungsmafiige Sonderstellung

zu markieren. Mit dem Frieden zu Bromsebro (1645)

wurde Dsel von Danemark an Schweden abgetreten.

Wahrend des Nordischen Krieges (1710) ging Dsel

unter russische Herrschaft. Wahrend der Zarenzeit

bildete Dsel eine Landschaft fiir sich, die zeitweilig (1740?1765) eine selbstandige, unmittelbar unter die

Zentralverwaltung gestellte Provinz war. Darnach war Dsel dem Generalgouverneur, bzw. dem Gouver

neur von Riga unterstellt, behielt aber bis zum Ende

der Zarenzeit seine Ritterschaft mit alien entspre chenden Behorden, sein Provinzialkonsistorium und seinen Superintendenten. Deshalb hatte man auf der

Karte JLivland, Estland, Kurland 1783" Dsel mit

einer ebenso fetten Grenzlinie abtrennen miissen, wie

man zwischen Estland und Livland gezogen hat. Auf derselben Karte (1783) macht sich auch eine gewisse Dissonanz bemerkbar in dem Sinn, dafi in Kurland

neben den Kreis- und Oberhauptmannschaftsgrenzen

auch Kirchspielsgrenzen gezogen sind, wahrend sie in Livland und Estland fehlen.

Die Trennung von Dsel und Moon mit einer Gou

vernementsgrenze fehlt auch auf der Karte ?Die

?Deutschen Ostseeprovinzen? Rufilands 1888". Auf

derselben Karte hatten wir auch gern die Gemeinde grenzen gesehen. Die Gemeinden in den russischen

Ostseeprovinzen wurden bekanntlich aus Gutsge

meinden gebildet, nicht aus Kirchspielen wie in Skan

dinavien. Die Gemeinden als Selbstverwaltungsein

heiten wurden geschaffen und organisiert in Estland 1816 und in Livland 1819 mit den Bauerngesetzen.

Diese Einteilung erhielt eine endgiiltige Unterlage mit dem Gemeindegesetz vom 19. Februar 1866. Die Polizeireform von 1888 brachte jedoch eine griindliche Veranderung mit sich. Die umfangreichste Aufgabe

der Bauernkommissare war, die mit dem Gemeinde

gesetz von 1866 ins Leben gerufenen Gemeinden zu vereinigen, wodurch besonders in den Jahren 1890 bis 1892 eine starke Verringerung der Anzahl der Gemeinden erzielt wurde. Das ware aber doch kein Hindernis gewesen, auf der Karte von 1888 die ver

waltungsmafiigen Untereinteilungen hervorzuheben.

Die letzte Karte ? die Freistaaten Estland und Lettland 1920?1940 ? bietet nur die Kreisgrenzen

in beiden Staaten nach dem ?Endergebnis" verschie

dener Veranderungen. Doch sind, wie der Verfasser

selbst zugibt, die in Estland 1938/39 vorgenomme nen Grenzregulierungen nicht mehr beriicksichtigt wor den. Dieses gilt wie fiir die Kreis- so audi fiir die

Gemeindegrenzen. Mit der erwahnten grofien terri

torialen Reform wurden an Stelle der fniheren 365 Gemeinden 248 geschaffen. Diese wurden gebildet

nach den Grundsatzen der modernen Raumplanung (Zentralort, Entfernung davon, die territoriale Ganz

heit der Gemeinde). Zugleich verschwanden jene Ex

klaven, die auf der Karte von Laakmann noch erschei nen, ebenfalls wurde eine Regulierung der Kreis

grenzen vorgenommen. Lettland war bis zum Jahre

1924 in 17 historische Kreise geteilt. Spater wurden zwei neue Kreise, Madona (Modohn) in Livland und Jaunlatgale (Neulettgallien) in NO-Lettgallien hin zugeschaffen. Der letzte Kreis ist bei Laakmann falschlich als Abrene bezeichnet.

H. Laakmann hat sich nicht zur Aufgabe gestellt, jene administrative Neuordnung zu behandeln, die in Estland und Lettland wahrend der russischen Be

setzung des Landes stattgefunden hat, insbesondere

seit der dem Abschlufi der Kollektivierung des bauer lichen Grundbesitzes folgenden administrativen Gleich schaltung mit der ubrigen Sowjetunion (1950), wobei die historischen estmischen und lettischen Verwal

tungseinheiten beseitigt und sowjetmafiige Bezirke (Rajony) eingefiihrt wurden. In dieser Beziehung findet der Atlas eine teilweise Erganzung in der von Dr. Hellmuth Weifi veroffentlichten ?Verwaltungs

karte Estlands" in der Zeitschrift fiir Ostforschung (3. Jg., 1954, H. 2, S. 258?261).

Alles in allem: Die Baltische Historische Kommis sion legt mit dieser Publikation der Fachwelt ein Werk vor, das iiber seinen wissenschaftlichen Wert

fiir die Spezialforschung hinaus auch Bedeutung fiir den geschichtlichen und historisch-geographischen Un

terricht hat. Das drucktechnisch ausgezeichnet ausge

stattete Kartenwerk ? Karten in gleichem Stil mit erfreulich grofiem Mafistab ? bringt ein reichhaltiges Material zur Aufhellung der Entwicklung der Staats

und Verwaltungsgrenzen zwischen der Memel und dem Finnischen Meerbusen. Es ist ein Werk, das freu dig begriifit werden darf, namentlich weil es nicht nur den geschichtlichen Werdegang kleinerer Landes

teile oder Landschaften aufzeigt, sondern auch ein Bild von der Sonderstellung der iBaltischen Lande in

dem nordostlichen Mitteleuropa zu vermitteln sucht.

DIE 51. TAGUNG DER ASSOCIATION OF AMERICAN GEOGRAPHERS VOM 11.-14.4.1955

IN MEMPHIS, TENNESSEE

Im Gegensatz zum zweijahrigen Turnus der deut schen Geographentage findet die Tagung der AAG alljahrlich statt. Im vergangenen Jahr kam man in Philadelphia zusammen, diesmal im Hotel Peabody

in der geschaftigen Baumwoll- und Hartholzmetro

pole Memphis am Mississippi. Jeder der rd. 500 Teil nehmer erhielt bei der Registration ein 83seitiges

Programm, das neben der Liste der Veranstaltungen auch Zusammenfassungen aller Vortrage enthielt ? eine nachahmenswerte Einrichtung, welche dem Be

sucher die Auswahl der Vortrage, die er horen will, sehr erleichtert. Auswahl war unumganglich, da die nahezu 100 Vortrage (in Philadelphia waren es wenig mehr als halb so viel) auf ganze 3 Tage, vom 11. 4.

mittags bis zum 14. 4. mittags, zusammengedrangt waren.

Wie so oft lagen auch hier Qualitat und Quantitat in einem gewissen Widerstreit; eine Beschrankung der Vortragszahl auf die Halfte ? durch Weglassen der

weniger bedeutsamen Beitrage ? hatte zweifellos das

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Berichte und kleine Mitteilungen 233

Niveau der Tagung gehoben und langere, fruditbarere Diskussionen erlaubt. Andererseits gab diese Fiille

dem auslandischen Gast einen besseren Oberblick iiber

die gegenwartigen Arbeitsrichtungen der amerikani schen Geographen. Die Vortrage waren teils nach regionalen, teils nach systematischen Gesichtspunkten

auf 18 Sitzungen mit je 4?6 Vortragen verteilt, von denen meist drei zeitlich parallel liefen. Drei Sitzun gen behandelten die USA; Lateinamerika, Europa, Stadtgeographie und Wirtschaftsgeographie waren mit je zwei Sitzungen vertreten, und je eine Sitzung

war der Bedeutung von Memphis, Asien, anderen

Oberseegebieten, der politischen Geographie, der ? an gewandten Geographie" und der Klimatologie ge widmet. Einige Vortrage, die entweder zeitlich oder

thematisch nicht in diese Sitzungen pafiten, wurden

in einer Sitzung iiber ?Verschiedenes" zusammen

gefafit. Die Sitzungsthemen allein geben jedoch ein etwas schiefes Bild dessen, was auf der Tagung be

handelt wurde. Trotz des Oberwiegens ?regionaler"

Sitzungen wurden insgesamt nur drei i. e. S. landes

kundliche Vortrage gehalten. Alle ubrigen Vortrage waren richtiger in die Sachbereiche der allgemeinen Geographie einzuordnen, da sie im wesentlichen allge meingeographischen Einzelproblemen innerhalb be stimmter Gebiete nachgingen, wobei freilich der Ak zent bisweilen mehr auf dem allgemeinen Problem, bisweilen auch mehr auf der regionalen Anwendung

lag.

Eine Einteilung der Vortrage nach Sachbereichen zeigt das Dominieren anthropogeographischer Frage

stellungen, denen etwa drei Viertel aller Vortrage

gewidmet waren; davon wiederum beanspruchten

Stadtgeographie, Industriegeographie und Landwirt schaftsgeographie mehr als die Halfte. Physisch-geo

graphische Themen wurden nur von einem Sechstel

der Vortrage behandelt, mit starkem Oberwiegen der

Klimatologie. Kartographie, Landeskunde und Ge

schichte der Geographie teilten sich in den Rest.

Es ist unmoglich, auf dem hier zur Verfugung ste

henden Raum auch nur alle besonders guten Vor

trage zu wiirdigen, zumal iiberdies der Referent schon wegen des Parallellaufens der Sitzungen nicht uberall

zuhoren konnte und die im Programm der Tagung

enthaltenen Zusammenfassungen nicht zur Beurteilung der Vortrage ausreichen. Wenn hier trotzdem einige Vortrage erwahnt werden, so ist die Auswahl natur

gemafi subjektiv und luckenhaft und sagt nichts aus iiber die Qualitat der nicht genannten Vortrage.

Der Ehrenprasident der Association, D. Whittlesey (Harvard) hielt im Rahmen des Festbanketts einen

Vortrag iiber Siidrhodesien, worin er das alte ?lander

kundliche Schema" verliefi und das Gebiet vom Zu sammenspiel der in ihm wirksamen geographischen

Faktoren her darstellte.

Von den physisch-geographischen Vortragen seien genannt: die Untersuchungen von /. F. Woodruff und E. J. Parizek (Univ. of Georgia) iiber den Einflufi der Gesteinsstruktur auf Langs- und Querprofil der Taler

im Piedmont von Georgia, /. H. Vanns (Louisiana State Univ.) Studie iiber rezente Anderungen im Delta des Rio Atrato, und D. H. Brunnschweilers

(Clark Univ.) Versuch einer ?aerosomatischen" Klima klassifikation, die auf der Haufigkeit des Auftretens

verschiedener klimatisch wirksamer Luftmassentypen

beruht.

Aus Themenstellung und Ausfiihrung der anthropo geographischen Vortrage geht ein wesentlicher Un

terschied zwischen der amerikanischen und der deut

schen Auffassung auf diesem Gebiet hervor. In Deutschland steht ? vor allem bei siedlungs- und landwirtschaftsgeographischen Studien ? die Erfor

schung des historisch-kausalen Elements, der zur gegen wartigen Form fiihrenden Entwicklung, zumindest

gleichberechtigt, wenn nicht sogar mit Vorrang neben dem Studium gegenwartiger Funktionsbeziehungen.

In Amerika hingegen konzentriert sich die siedlungs und landwirtschaftsgeographische Forschung vorwie gend auf die gegenwartige Form selbst und ihre Funktionen. Soweit die Entwicklung einbezogen wird, handelt es sich meist um Untersuchungen der Ver

anderungen in jungster Vergangenheit. Eine der Fol

gen ist das Vorherrschen quantitativer, statistischer

Wertung, die auf alien moglichen Gebieten versucht und methodisch immer weiter verfeinert wird. Ein extremes Beispiel dieser Arbeitsrichtung gab R. A.

Harper (Southern Illinois Univ.) in seinem Vortrag iiber eine multifunktionale Klassifikation von Stad ten, der nicht einmal mehr die Art der Funktion bzw.

Funktionengruppe, sondern lediglich die Anzahl we

sentlicher Funktionen (gewonnen aus der Berufsstati

stik) zur Grundlage seiner Einteilung machte und auf

Karten, welche die Verteilung so erlangter Stadt

typen in den USA darstellten, auch die geographische Bedingtheit dieser Typen zeigen konnte.

In der Industriegeographie scheint jedoch ? vor allem bei der Behandlung ?alter" Industriegebiete ? noch das Bediirfnis nach historisch-kausaler Erklarung

starker zu bestehen; Beispiele hierfiir waren H. G.

Roepkes (Univ. of Illinois) Vortrag iiber Erzversor gung und Standort der britischen Eisen- und Stahl industrie und 7V. G. Pounds' (Indiana Univ.) fundier ter Vergleich der Ruhr und des oberschlesischen In dustriegebiets; Pounds kommt allerdings von der eng lischen Geographie her und ist deshalb nur bedingt

reprasentativ fiir die amerikanische Arbeitsweise.

Die politisch-geographische Sitzung war der Aus einandersetzung mit McKinders Auffassungen gewid met, wobei R. Hartshorne (Univ. of Wisconsin) in

einer Analyse die Unhaltbarkeit der . Heartland

Theorie nachwies.

Von den verkehrsgeographischen Vortragen diirf

ten zwei die deutschen Geographen besonders inter

essieren: R. S. Thomans (Univ. of Chicago) Studie iiber die Freihafen des nordlichen Europas (Hamburg und Bremen inbegriffen) und G. G. Weigands (Rut gers Univ.) Abhandlung iiber die Begriffe-Hinterland und Vorland (?foreland") in der Geographie der Hafen, welche im wesentlichen auf einer Untersuchung

der Verkehrsbeziehungen Hamburgs basiert.

Eine reizvolle Erganzung der deutschen Humboldt forschung bildete der Vortrag von R. L. Stevens (Uni versidad Nacional Autonoma de Mexico) iiber

?Mexiko und Humboldt, 150 Jahre spater". Stevens hat, mit A. v. Humboldts ?Essai Politique sur le Royaume de Nouvelle Espagne" in der Hand, Hum

boldts mexikanische Reisen wiederholt, seine Beobach

(3)

234 Erdkunde Band IX tungen und Folgerungen nachgepriift und fiir ausge

zeichnet und vielfach noch heute giiltig befunden.

Neben dem Vortragsprogramm wurde eine Anzahl

von Diskussionszusammenkiinften abgehalten, in

denen es oft zu echten Gesprachen uber ein zentrales Problem kam. Die Diskussionen standen unter den

folgenden Themen: Lateinamerika, Westeuropa, So

wjetunion, Ostasien, geographische Gelandearbeit, Klimatologie, natiiriiche Vegetation, Kartographie, geographische Luftbildauswertung, Technologie und Weltwirtschaft.

Drei halbtagige Autobusexkursionen in die Umge bung von Memphis studierten die Stadt selbst sowie die Kulturlandschaften der Mississippi-Schwemmland

ebene und des hoherliegenden Gebietes ostlich von

Memphis.

Wenn man den Gesamteindruck der Tagung in

einem Satz zusammenfassen darf: sie gab einen guten

Querschnitt durch den gegenwartigen Stand der amerikanischen Forschung, und sie bot daneben die wichtige Moglichkeit zur Aufnahme bzw. Aufrecht

erhaltung personlicher Kontakte unter den Geogra

phen der USA, was aufierhalb soldier Meetings in diesem Land begreiflicherweise viel schwieriger ist als

in Deutschland. Frank Ahnert.

JAPANISCHER GEOGRAPHENTAG

ZU TOKYO (1.?4. Mai 1954)

Das Fruhjahrstreffen des Verbandes der Japani schen Geographen (AJG) fand im neuen Gebaude der

Meiji-Universitat, im Zentrum Tokyos, statt, wie es auf dem Yamagata-Treffen im vergangenen Herbst beschlossen worden war. Von den Teilnehmern waren

300 Mitglieder der AJG und etwa 400 Nichtmitglie der. Den Erfolg dieses Treffens haben wir zum gro fien Teil dem eifrigen Bemiihen von Misao Watanabe, Professor fiir Geographie der Meiji-Universitat, zu verdanken, der zugleich Schatzmeister des AJG ist.

Es wurden diesmal keine offentlichen Vortrage ge halten, dagegen aber 71 wissenschaftliche Abhandlun

gen gelesen.

Am ersten Tag, dem 1. Mai, hielten die neuge

wahlten oder -ernannten Mitglieder1) des Nationalen

Komitees fiir Geographie ihre erste Versammlung im Gebaude des Rates fiir Wissenschaft in Japan (SCJ)

im Ueno-Park ab. Die neuen Herausgeber des ?Ja

panese Journal of Geology and Geography" wurden gewahlt 2) und ein Unterausschufi fiir den kommen den Internationalen Geographen-Kongrefi in Rio de

*) (1) Gewahlt wurden: E.Fukui, H.Sato, K.Tanaka, G. Imamura, J. Katabira, S. Kiuchi, T. Yazawa, N. Iimoto, M. Hoyanagi, K. Iizuka, H. Simomura. (2) Als Stellver

treter fiir verschiedene Ausschiisse wurden ernannt: A. Wa tanabe, T. Oda, Y. Tomita, T. Isida, T. Matui, Y. Isikawa, J. Hanai. (3) Beirat: T. Yosikawa, T. Nob, T. Sekiguchi, I. Kobori. (4) Vom SCJ wurden automatisch F. Tada, T. Aono iibernommen. Das Komitee besteht aus 24 Mit

gliedern. Vorsitzender ist F. Tada.

2) G. Imamura, S. Kiuchi, F. Tada, T. Okayama, E. Fu kui, T. Murata, T. Noh, T. Sekiguchi.

Janeiro zusammengestellt 3). Alle Mitglieder stimm ten der Meinung von Prof. G. B. Cressey zur Stellung der Geographie in der ICSU zu. Der Verfasser hegt die Hoffnung, dafi die neuen Mitglieder des Aus

schusses zur internationalen Zusammenarbeit der Geographen beitragen werden.

Die dann folgende Vorstandssitzung der AJG in der Meiji-Universitat druckte den Wunsch aus, die

nachste Generalversammlung im kommenden Herbst in Hiroshima, der atombombardierten Stadt, abzu halten.

2. Mai: Am Morgen wurden in vier Sektionen wis senschaftliche Abhandlungen verlesen. Der Verfasser hat in der Sektion I die Vortrage iiber Geomorpho

logie gehort und ist der Auffassung, dafi diese Diszi plin in Japan schnelle Fortschritte macht.

Am Nachmittag wurde die Generalversammlung

zwanglos fortgesetzt, ohne dafi ein wichtiges Problem

besprochen worden ware. Am Abend fanden unab hangig voneinander 6 Ausschufi-Sitzungen statt, und

zwar: iiber die Oberflutung von Siedlungen durch den Bau von Talsperren, iiber den Wert historischer Do kumente, iiber Industriegebiete, iiber Fragen der Agrargeographie, iiber Fischerei und iiber Fragen der

Medizinalgeographie. Der Verfasser nahm am Aus

schufi fiir Medizin und Geographie teil und hat trotz der kurzen Berichte den Eindruck gewonnen, dafi die Zukunft dieser Disziplin vielversprechend ist, unter der Voraussetzung, dafi die Wissenschaftler sich nicht nur auf Statistiken und theoretische Abhandlungen

stiitzen.

3. Mai: Es standen wissenschaftliche Vortrage auf dem Programm. Der Verfasser nahm an der physi

schen Geographie teil und gewann den Eindruck, dafi die Berichte im allgemeinen hervorragend waren.

Seltsamerweise war die Abhandlung iiber Erdbeben verhaltnismafiig schlecht, wo doch Japan eines der wenigen Lander der Erde ist, in denen Seismik be

deutende Fortschritte gemacht hat.

Am Nachmittag wurden drei franzosische Filme vorgefiihrt, die schon fast etwas zuviel des Guten

boten, nach den zahlreichen geographischen Vortra

gen. Am Abend fand eine Festlichkeit statt, an der

auch 13 amerikanische Gaste teilnahmen.

4. Mai: Es fanden drei Exkursionen statt: zum Mittellauf des Flusses Katura, zur Oogoti-Talsperre

und zur Stadt Tiba und deren Umgebung. An der letzteren nahmen mit dem Verfasser 65 Kollegen teil.

Wir fuhren um 9.20 Uhr mit einem Bus von der Meiji-Universitat ab und besuchten zunachst das

Geographische" Vermessungs-Institut nahe Tiba, wo

die Herstellung von Landkarten gezeigt wurde. Dann fuhren wir weiter nach den Kawasaki-Eisen- und Stahlwerken, die noch im Bau sind. Den Hafen von Tiba iiberquerten wir in einem kleinen Dampfboot

und beschlossen die Exkursion mit einem Essen, das die Stadtverwaltung von Tiba fiir die Teilnehmer gab. Diese Exkursion war nicht so sehr geographisch ausgerichtet wie die nach Okitama anlafilich des

Yamagata-Treffens.

3) G. Imamura, A. Watanabe, N. Iimoto, K. Tanaka.

Aufierdem wurden noch 2 SCJ-Mitglieder, 4 Beirate und T. Yazawa und /. Hanai ubernommen.

Referenzen

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