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Zur Geographie in der Türkei — erdkunde

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Berichte und kleine Mitteilungen 255

NACHRICHTEN AUS D EM FAC H G E BI ET

Zur Geographie in der Turkei

Die turkische wissenschaftliche Geographie wird vornehmlich von den Geographischen Instituten der Universitaten Istanbul (a) und Ankara (b) sowie der Turkischen Geographischen Gesellschaft (c) gepflegt.

a) Cografya Enstitusu Edebiyat Fakiiltesi, Findikli Istanbul. Das im Gebaude der philos. Fakultat am Bosporus untergebrachte Institut wird von Prof.

Besim Darkot geleitet. Als Professoren wirken ferner Ahmet Ardel und Ali Tanoilu, als Dozenten Ismail Yalcinlar und Sirri Ering.

Seit 1930 erscheinen die publications de l'Institut de Geographie de TUniversite de Stamboul", unter denen die zweisprachigen Arbeiten von E. Chaput

et Ibrahim Hakki (Akyol): Recherches sur la struc ture de la region de Smyrne (No 1.); und Le Meandre de Golciik pres du Bosphore (No 3., 1934); ferner

die ?Geographischen Forschungen" von B. Darkot

(No 4, 1938; L'origine des Detroits, Quelques obser

vations morphoiogiques en relation avec les varia

tions recentes du climat en Turquie, Sur l'origine et devolution morphologique des estuaires de la Mer

d'Egee, Rapport sur un voyage entrepris dans la

Phrygie orientale) sowie eine griindliche Etude mor phologique du Bassin de Manyas von /. Yalginlar

(No 9, 1946) genannt seien.

Auch die Revue de la Faculte des Sciences de PUniversite d'Istanbul enthalt geographische Ar beiten, z. B. S. Ering: Eiszeitliche und gegenwartige Vergletscherung in der Kafkardag-Gruppe (Serie B, T. XIV, Fasc. 3. 1949); weitere Glazialmorpholo

gische Untersuchungen im nordostanatolischen Rand

gebirge von Ering erschienen als No. 1 in der Serie des Theses de Doktorat de LTnstitut de Geographie als Publications de la Faculte des Lettres de PUniver site d'Istanbul o J. (1945, vgl. Geol. Rdsch. 37,

S. 75?83. 1949).

Als neue Zeitschrift gibt das Institut die ?Istanbul Universitesi Cografya Enstitusu Dergisi" heraus, de

ren erste Nummer sich im Druck beflndet (briefl. Mit teilung von S. Erinc).

b) Cografya Enstitusu, Dil ve Tarih-Cografya Fa kiiltesi, Ankara, wird von Prof. Cemal Alagoz ge

leitet. Ferruh Sanir, Re?at Izbirak, Danyal Bediz und Cevat Giirsoy sind als Dozenten tatig.

Die Arbeiten des Instituts erscheinen in der ?An kara Universitesi Dil ve Tarih ? Cografya Fakiiltesi Dergisi" (seit 1943) und waren dem Ref. nicht zu

ganglich. Fiir die freundiiche Mitteilung der Titel so wie dieDurchsicht der vorliegenden Zusammenstellung sei Herrn Dr. Sirri Erinc, auch an dieser Stelle bestens gedankt. Die Titel folgen in deutscher Ubersetzung:

C. Alagoz: Geographischer Blick auf Hatay (2, 203 bis 216. 1944); R. Izbirak: Bergbau in der Turkei

(3, 213?226. 1945), Geomorphologische Forschungen im Gebiet des oberen Kizilirmak (2, 204?234. 1944), Geomorphologische Beobachtungen im Gebiet von Biinyan und das Stadtchen Biinyan (7, 387?413.

1949); F. Sanir: Ankara und das Klima seiner Um gebung (6, 291?318. 1948; C. Alagoz: Erdbeben-,

Hochwasser- und meteorologische Arbeiten (5, 45?59.

1947); H. Ozcorekci; Untersuchungen an Anatolischen Kleinstadten (3, 76?83. 1944); S. Trak: Anthropo

geographische Forschungen im Hinterland von Giresun Ordu (2, 145?155. 1943); Das Jagdwesen im Hin

terland von Giresun-Ordu (2, 783?788. 1944).

c) Turk Cografya Kurumu, Ankara. Die 1941 auf dem 1. Turk. Geographentag gegriindete Gesellschaft gibt seit 1943 die ?Tiirk Cograf ya Dergisi"

heraus, von der seither 7 Hefte mit zusammen 1015 Seiten, 16 Farb- und 132 Schwarzweifitafeln erschie nen sind. Die stattlichen Hefte enthalten 53 Auf

satze zur turkischen Geographie, meist mit franz.,

engl. oder deuschem Resume. Drei Hefte (Nr. 1, 2, 3/4) erschienen im ersten (1943), eines (5/6) im zwei ten (1944), zwei (7/8, 9/10) im dritten (1945 bzw.

1947) und eines (11/12) im 6. bis 8. (!) Jahrgang (1949) der Zeitschrift. Im folgenden werden die wich

tigsten Aufsatze nach ihren Verfassern geordnet (so

fern ohne Titel und Resume in westeuropaischer Sprache: deutsche Obersetzung in ? ").

Jedes Heft leitet eine Arbeit von Prof. Ibrahim Hakki Akyol ein. ?Die Geographie in der Turkei

im letzten halben Jahrhundert" wird in die Periode"

der autokratischen (1, 3?15) und konstitutionellen Monarchic (2, 121?136) und Republik (3/4, 247?

276) gegliedert; jeweils werden die astronomischen, geophysikalischen, meteorologischen,. hydrologischen,

lagerstattenkundlichen, agrarwissenschaftlichen, geo

logischen und schliefilich (S. 11?13, 130?3, 261?4) geographischen Arbeiten und Sammlungen bespro-*

chen. La pression, les vents et le regime pluviometri

que en Turquie gibt einen Uberblick nach Weick mann 1922, und stellt in einer neuen Karte den me

diterranen, pontischen und kontinentalen Typ des Niederschlag-Jahresganges dar (5/6, 1?34). Das Verhaltnis der wahren Sommerniederschlage (Mai?

Sept.) zu 5/i2 der Jahresmenge an einem Ort wird , als ?indice pluviometrique" einer weiteren Gliede

rung der drei Haupttypen zugrunde gelegt. 1945 be handelt Akyol Les Perturbations Atmospheriques et

les types de temps en Turquie (7/8, 1?36), 1947 Les reseaux hydrographiques en Turquie (9/10, 1?3'6) und 1949 Le Regime des Cours d'Eau en Turquie (11/12, 1?34), wobei die Wasserfuhrung selbst einem spateren Aufsatz vorbehalten bleibt.

Zur Klimatologie tragen ferner die Arbeiten von B. Darkot bei: La distribution des temperatures en Turquie (1, 23?35), La distribution des precipita

tions en Turquie (2, 137?159; jeweils mit Farbta feln) bei. A. Tanoglu erlautert seine Karte der Indi ces d'aridite de la Turquie (1, 35?41) nach der Formel von de Martonne. Uber ?Die Arbeiten zur Schaffung der Organisation der Generaldirektion des staatl. Meteorologischen Dienstes" mit einer Liste und Karte der Stationen orientiert A. T. Gdymen

(3/4, 381T391), einen ?Allgemeinen Uberblick iiber die 22jahrige Arbeit des Landes-Klima- und Nieder

schlagsstationennetzes" gibt /. Derenel (11/12, 110?

128).

(2)

256 Erdkunde Band V Die Morphologie wird in einer orometrischen Ar

beit von A. Tano^lu beriihrt: Zones d'altitude de la Turquie, Determination et interpretation (9/10, 37?63). Erwin Lahn behandelt Le volcanisme neo

gene et quarternaire en Anatolie (7/8, 3-7?49) neben

einem kleinen Beitrag Sur les relations entre seis micite et tectonique en Turquie (11/12, 95?101).

Les seismes d'Anatolie septentrionale du 21. 11. au

20. 12. 1942 beschrieben mit Karte und Bildern H.N.

Pamir und I. H. Akyol (2, 234?240).

Regionalmorphologische Studien legt A. Ariel vor:

Observations sur la morphologie des environs imme

diats de Trabzon (1, 71?85); Caracteres morpho logiques des bassins de sud-est de la region de Mar mara (2, 160?173); Le Massif d'Uludag (5/6,

35?60); La plaine de Bursa et son cadre (7/8, 62?

96); La plaine d'Inegol et son cadre (9/10, 64?95);

La presqu'ile d'Armutlu (11/12, 35?78), in denen die geologischen Grundlagen, das Verhaltnis von Tektonik und Erosion sowie die Flachenbildung aus

fiihrlich diskutiert werden, jeweils durch Profil- und

Kartenskizzen unterstiitzt. /. Yalginlar fafit seine

Recherches geomorphologiques a 1'ouest de Bosphore in einer mehrfarbigen Carte morphologique des envi

rons du Bosphore zusammen, auf der praeoz'ane, praneogene, pliozane und pleistozane Abtragungs

flachen, eozane^ neogene, plio- und pleistozane Ab lagerungen, Abrasionsplatten und Hauptbruchlinien ausgeschieden sind (1 : 250 000). Eine eigene geolo gische Farbkarte dient dem Vergleich und der Deu

tung. Seine Observations sur la geomorphologie des environs du Dardanelles (11/12, 129?138) behan deln die asymmetrischen Talprofile, die strukturbe dingt sind.

S. Ering: Glazialmorphologische Untersuchungen auf dem Uludag (NW-Anatolien) zeigen (11/12, 79?94; 15 Abb.), dafi nur in Wiirm eine Karver

gletscherung mit kurzen Gletscherzungen bestand.

C. Alagoz beschreibt die Phenomenes Karstiques en Turquie (1, 86?92), auf die viele Ortsnamen hin

weisen.

P. Ulyott und O. llgaz legen ihre Researches on the Bosphorus in drei Teilen vor: I. Review of the geo graphical and hydrological situation (2, 175-?194) ; 4

II. A. new hypothesis concerning the water move

ments in the Bosphorus channel (5/6, 85?118), wo nach der turbulente Ober- und Unterstrom sich lau fend mischen; III. The yearly cycle of salinity and temperature (7/8, 50?61); die O. llgaz durch Notes on the entry of water from the Black Sea into the Bosphorus (7/8, 154?166) erganzt.

?Ein botanischer Oberblick iiber das westliche Schwarzmeerkiistenland" von H. Birand (7/8, 141 bis 153) zeigt die Waldtyen und unterscheidet Hohen

stufen.

H. S. Selen: Die Turkei als geschlossenes Wirt schaftsgebiet (1, 42?50) leitet die wirtschaftsgeogra phischen Aufsatze ein; er selbst behandelt ?Das Strafiensystem der Tiirkei" (3/4, 352?368). ?Einige Agrarprobleme unseres Landes" erbrtert B: Darkot

(3/4, 277?287), ?Die Viehzucht in der Turkei"

S. Batu (3/4, 309?315). Mit Karten, Bildern und Diagrammen entwickelt A. Ardel ?Die Industrie in

der Zeit derRepublik" (3/4, 316?351) und A. Tano

j*lu ?Der gegenwartige Stand der grofien Bewasse rungsarbeiten in der Turkei und die Wasseranspriiche der Turkei" (3/4, 288?308).

Auch die Siedlungs- und Bevolkerungsgeographie sind vertreten. A. Tanoglu zeigt in La den site de la Population agricole en Turquie (7/8, 107?118), dafi die Turkei mit 195 Menschen auf den qkm kulti vierten Landes starker als Griechenland (181), Italien

(161) und Bulgarien (134) ubervolkert sei. C.Aybar behandelt ?Die Entwicklung der Schulbildung in der Turkei in allgemeiner und regionaler Hinsicht" mit zwei Kartogrammen (3/4, 369?380). H. S. Seien bildet Typen der Village and town settlements in Turkeye (7/8, 97?106).

Landeskundlich gerichtet sind die Aufsatze von

H. Louis: Inneranatolien und seine geographischen

Grenzen (1, 51?70); A. Tanoglu: Une excursion geographique aux environs de Malatya (2, 195?212;

5/6, 61?84; 35 Abb.); S. T. Tekeli: Natiirliche Grundlagen fiir denTeeanbau in Rize (2, 213?233); .

H. S. Seien: ?Strafien und Ansichten Ostanatoliens"

(11/12, 102?109; 32 Abb.) sowie 5. Ering: Land

schaftszonen in dem Ordu-Giresun-Abschnitt des nord

anatolischen Randgebirges (7/8, 119?140; 15 Abb.), wo die Kiistenzone der niederen Laubwalder, die

feuchten Bergwalder, die alpinen Yailas und die Trockenwalder und Baumsteppen unterschieden und auf einer Karte der Hohenstufen und Bevolkerungs verteilung anschaulich dargestellt werden. Eine zweite Farbkarte gibt die Wege der Transhumance mit den

Landschaftszonen.

Die Hefte der Turk Cografya Dergisi bezeugen die Entwicklung der geographischen Wissenschaft in der Turkei und die Vielseitigkeit ihrer zunachst von

deutschen und franzosischen Geographen angeregten Problemstellungen. Auf dem 2. Turkischen Geogra

phentag im August 1947 konnten der Wert und die Bedeutung der Gesellschaft und ihrer Arbeit bestatigt werden, die Ismet 1nonii ihr bereits 1942 beigemes

sen hat. D. Gurlitt Geographische Expedition der Studienkommission zur

Lokalisierung der Brasilianischen Hauptstadt Mit 1 Abbildung

Im Jahre 1947 schickte die ?Comissao de Estudos sobre a Localizacao da Nova Capital do Brasil"

zwei geographische Expeditionen auf die Zentral hochebene mit der Aufgabe, acht Gebiete, die zur An lage der neuen Hauptstadt geeignet erschienen (A?H,

s. Abb.), zu erforschen. Die erste stand unter Lei

tung von Prof. F. Ruellan. Die zweite unter Leitung

von Prof. F. de Macedo Soares Guimaraes und wis

senschafUicher Beratung von Prof. L. Waibel bereiste das Gebiet vom 4. 7. bis 22. 9. 1.947 (eine Flache von 200 00Q qkm) und wahlte drei besonders geeignete Raume unter gleichzeitiger genauerer Begrenzung

aus. Die Ergebnisse hat F. de M. S. Guimaraes vor

kurzem in einem Praliminarbericht zusammengefafk*).

*) F. de Macedo Shares Guimaraes, O Planalto Central e o Problema da mudanja da capital do Brasil, Revista Brasileira de Geografia. Ano XI. No. 4. 1949.

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