• Keine Ergebnisse gefunden

EmiMin – ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Tier- und Umweltschutz

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "EmiMin – ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Tier- und Umweltschutz"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

LANDTECHNIK 73(4), 2018, 142–143

Aus den Händen von Bundesministerin Julia Klöckner erhielt das KTBL am 26. Juni 2018 in Ber- lin den Förderbescheid für das Verbundprojekt „Emissionsminderung Nutztierhaltung“ (EmiMin).

Das Projekt ist auf 5 Jahre angelegt und wird aus Mitteln des Zweckvermögens des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert. Es ergänzt das bereits laufende Projekt „Ermittlung von Emissionsdaten für die Beurteilung der Umweltwirkungen der Nutztierhaltung“ (EmiDaT) hervor- ragend. Das Ziel ist es, baulich-technische Maßnahmen in der Rinder- und Schweinehaltung zu un- tersuchen, die zu einer signifikanten Minderung von Emissionen beitragen. Die Messungen werden nach dem standardisierten VERA-Testprotokoll durchgeführt (VERA: Verification of Environmental Technologies for Agricultural Production). Aus den Ergebnissen sollen je nach Verfahren Emissions- minderungsgrade abgeleitet werden, die auf das gesamte Stallsystem angerechnet werden können.

Sämtliche Messdaten werden auf einer eigenen Datenplattform abgelegt, die für die Datenauswer- tung und Publikationen genutzt werden kann. Das gesamte Forschungsdatenmanagement wird als Teilprojekt von der „ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften“ zusammen mit dem KTBL strukturiert und mit dem Ziel aufgebaut, die Projektdaten in einer Forschungsdatenbank zu archivieren und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen – in der Agrarwissenschaft ein völlig neuer Ansatz mit Pilotcharakter.

Untersucht werden innovative Verfahren, die teilweise noch nicht in Deutschland am Markt sind.

In der Rinderhaltung wird das Minderungspotenzial von modifizierten, emissionsarmen Böden im Laufbereich bewertet, in der Schweinehaltung sind dies Güllekühlung und verkleinerte Güllekanäle, Oberflächenbehandlung mit Ureaseinhibitoren und die Kot-Harn-Trennung mit Unterflurschieber im perforierten Auslauf. Gemessen werden Ammoniak, Geruch, Methan, CO2 und weitere Begleitpa- rameter wie Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Dabei wird jedes Verfahren über ein Jahr an sechs Messperioden, die jeweils eine Woche dauern, kontinuierlich untersucht – entsprechend den VERA-Messprotokollen. Die Versuchsställe umfassen sowohl Systeme mit mechanischer als auch na- türlicher Belüftung an unterschiedlichen Standorten in Deutschland. Hierbei profitiert das Projekt von den Erfahrungen, die bereits im Rahmen von EmiDaT gemacht wurden.

Beide Projekte zusammen werden dafür sorgen, dass erstmals wissenschaftlich abgesicherte Daten nicht nur für konventionelle, zwangsgelüftete Ställe sondern auch für tiergerechte Haltungs- verfahren mit Ausläufen und freier Lüftung zur Verfügung stehen. Auf dieser Grundlage kann die Nutztierhaltung in Deutschland differenzierter bewertet werden, wie dies zum Beispiel in Genehmi- gungsverfahren relevant ist. Gerade die Außenklimaställe in der Rinder- und Schweinehaltung, die

EmiMin – ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Tier- und Umweltschutz

Streiflicht

DOI: 10.15150/lt.2018.3190

© 2018 beim Autor. Dieser Open-Access-Artikel steht unter den Bedingungen der Creative-Commons-Lizenz Namens- nennung (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0)

Prof. Dr.

Eberhard Hartung

Foto: privat

(2)

LANDTECHNIK 73(4), 2018 143

gesellschaftlich eine höhere Akzeptanz erfahren, können ihre Emissionsbilanz durch den Einsatz von emissionsmindernden Techniken, die in bestimmten Fällen auch nachgerüstet werden können, erheblich verbessern.

Verlässliche Daten zum Emissionsgeschehen in Ställen sind für eine umweltverträgliche Nutztier- haltung in Deutschland unerlässlich – damit Tierschutz und Umweltschutz nicht länger gegeneinan- der ausgespielt, sondern in eine profunde Gesamtbetrachtung integriert werden. Schließlich ist es an der Gesellschaft zu verhandeln, welche Prioritäten gesetzt werden sollen.

Prof. Dr. Eberhard Hartung Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik

an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Präsident des KTBL e. V.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Es wurden im Neuabteil 106 die Konzentratio- nen von Ammoniak im Abluftschacht der Oberfl urabsaugung und im Abluftschacht der Unterfl urabsaugung gemessen (Abbildung 7).

Dies wird gerade in der neueren Strategie der Universität Bern, welche vermehrt Schwerpunkte bilden will (z.B. Schwerpunkt Klimaforschung) besonders wichtig

Unter der Voraussetzung, dass genügend Studierende rekrutiert werden können, die modulare HF-Ausbildung dezentral organisierbar ist, die finanziellen Konsequenzen für den Kanton

Bereits im Vorfeld der Referendumsabstimmung und besonders nach der sehr knappen Annahme des revidierten Ausweisgesetzes waren sich Gegner und Befürworter der

damit alle Kinder und alle Erwachsenen in der Schule weiterhin gesund bleiben, bitte ich Sie um Ihre Unterstützung..  Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind eine

durch die Mehrheit der Bundesländer. Doch innerhalb von 45 Tagen ein Einvernehmen zwischen den sechs Ministerien herbeizuführen, erscheint illusorisch, zumal das Veto eines

Die Krankenversicherer sind aber nicht bereit, die geltende Pauschale von 24.50 CHF pro Impfakt über Ende September hinaus zu verlängern.. Deshalb müssen nun die Kantone

In seiner Ansprache betonte Weisel, dass die Frage, welchen Nutzen Innovationen für den Informations- verbraucher haben und insbeson- dere, wie sich die Innovationen auf