TAG DER LEHRE 2018
DIGITALE ZUSAMMENARBEIT
Prof. Dr. Ines Langemeyer 28.11.18
DIGITALE LERNFÖRMIGE DIGITALE LERNFÖRMIGE ARBEIT UND ACHTSAMKEIT
Anmerkungen zum Qualitätsdiskurs in der Lehre
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Foto: Thomas Schinauer 2017
Optische Täuschung
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Ebd.
Ellen Jane Langer
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„Wenn Intelligenz eine allgemeine Fähigkeit sein soll, Anforderungen aus der eigenen Umwelt erfolgreich
Foto: Robert Scoble Half Moon Bay, USA erfolgreich
bewältigen zu können, müssten die Theoretiker ihre Intelligenz-Modelle auch außerhalb des Klassenzimmers anwenden.“
(Brown & Langer, 1990, 316)
Achtsamkeit
Aus der Achtsamkeitsperspektive ist die eigene Antwort auf eine bestimmte Situation nicht ein Versuch, zwischen verschiedenen Optionen die beste Wahl zu
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p
treffen, sondern neue Handlungsmöglichkeitenzu finden.
(Eigene Übersetzung, Brown und Langer, 1990, S. 317)
Foto: Bryce Vickmark
Intelligenz Achtsamkeit
Optimale Anpassung an die Umwelt
Handlungsfähigkeit Denkfähigkeit
Intelligenz Achtsamkeit
Problemlösen als linearer Prozess Denken: auf
Problemlösen: Keine Linearität!
Denken: Ergebnissen Denken: auf
Schnelligkeit zu bringen
Denken: Ergebnissen neue Bedeutungen zuweisen
Intelligenz Achtsamkeit
Intelligenz als Mittel, um erwünschte Leistungen zu
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Kognitive Flexibilität Zurücktreten, Sich-
Lö Kö
Leistungen zu erbringen Ziele sind gesetzt
Lösen-Können
Ziele und Mittel werden überdacht
Intelligenz Achtsamkeit
Schnelles Erinnern von Fakten und Anwenden erlernter Fähigkeiten
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
A t ti i
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erlernter Fähigkeiten Automatismen gewinnen nicht die Oberhand
Komplexität und Sicherheit
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Ines Langemeyer (2015). Das Wissen der Achtsamkeit.
Kooperative Kompetenz in komplexen Arbeitsprozessen.
Ines Langemeyer Das Wissen der Achtsamkeit
Kooperative Kompetenz in komplexen Arbeitsprozessen Ines Langemeyer Das Wissen der Achtsamkeit
Kooperative Kompetenz in komplexen Arbeitsprozessen
Steve Burns: Chronik eines Disasters (Arte Doku)
Vergleich: Daiichi und Daini
•Aktive Suche nach Einblicken in die aktuelle Situation
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•Abgleichen der Informationen im Team
•Hypothesenbildung über das bestehende Risiko
• Prof. Dr. Ines Langemeyer
• Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik
Vergleich: Daiichi und Daini
•Sorgfältige Integration der Informationen zu einem Gesamtbild
•Entwickeln eines
•Entwickeln eines gemeinsamen Handlungsplans
•Das Team findet durch das Vorgehen einen Sinn im eigenen Tun und zeigt daher Bereitschaft zum Handeln und zur Kooperation.
• Prof. Dr. Ines Langemeyer
• Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik
Persönlichkeitsaspekte
Ich-Stärke Nicht-heroisches Engagement Einsichtsfähigkeit, Sensibilität Explikation eigener Wahrnehmungen und Gedanken
• Prof. Dr. Ines Langemeyer
• Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik
Wissensaspekte
Verbindung zum Fühlen Breites Wissen Systematisches Denken
Prof. Dr. Ines Langemeyer
Systematisches Denken Analytisches Denken Metakognition
• Prof. Dr. Ines Langemeyer
• Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik
Weiterbildung in der IT-Branche
Prof. Dr. Ines Langemeyer
Langemeyer, Ines (2019). Digitalisierung als Herausforderung für Personalentwicklung und Mitbestimmung. - Unternehmensstrategien der IT-Branche und ihre Bedeutung für Weiterbildung
Erscheint am 03.12.18 als Creative Commons Publikation im Barbara Budrich Verlag
Gesamtwirtschaft
Gesamtwirtschaft -- IT IT--Branche Branche
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20%
30%
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70%
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keine IT-Branche IT-Branche
Relative Wahrscheinlichkeit, eigene BerechnungEigene Berechnungen auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels
Besondere Formen der Weiterbildung – IT-Branche
•Austausch unter Kollegen:
unstrukturiert (Mittagessen) – strukturiert (Mentoring, interne
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Weiterbildung)
•Projektbasiertes Arbeiten, prozessintegriertes Lernen – Experimentieren, eigenes Forschen
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Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik
Besondere Formen der Weiterbildung – IT-Branche
•Publizieren in Fachzeitschriften
•Gamification – Belohnung von besonderem Engagement
•Belohnung von Engagement in Freizeitangeboten einer Firma
•Supervision und Coaching
„Es geht nur über Vertrauen! Also Personal austauschen, finde ich keine gute Idee. Und das mit dem Vertrauen versuche ich immer mit der, ich mag den Begriff auch nicht, aber Meeting-Kulturzu gewinnen. Die meisten sind Meeting geschädigt Das heißt dann Meeting‘ und nicht
Freelancer
Freelancer -- Supervision Supervision
Meeting-geschädigt. Das heißt dann ‚Meeting und nicht mehr ‚Besprechung‘ und hat eigentlich überhaupt gar keinen Rahmen und man trifft sich irgendwann und irgendwie. Und eineinhalb Stunden sind angesetzt und danach geht es nochmal zwei Stunden und man hat gar kein Ergebnis, das man rausnimmt.“
„Und momentan ist genau da jetzt auch eine große Zwickmühle: Weil sie so wenig kennen, können sie ja natürlich in Eigeninitiative kaum etwas vorschlagen.
Wenn ich jetzt von außen aber etwas vorschlage, dann ist das fast ie beschlossen eil ich ja die
Freelancer
Freelancer -- Supervision Supervision
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dann ist das fast wie beschlossen, weil ich ja die einzige Meinung bin, die außen steht. Das ist gerade schwierig. “
Achtsamkeit im Lehren und Lernen
„Je mehr jemand glaubt, dass die Folgen seines Handelns absehbar sind – unabhängig davon, ob es sich um eine positive oder negative Gewissheit handelt – umso weniger ist eine Entscheidung tatsächlich eine Wahl und umso mehr handelt es sich um eine unachtsame Handlung.“
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g
(Eigene Übersetzung, Brown und Langer 1990, S. 324)
Achtsamkeit im Lehren und Lernen
„Die Theorie der Achtsamkeit insistiert darauf, dass Ungewissheit und die Erfahrung persönlicher Kontrolle untrennbar sind.“
…sofern „zumindest die Fähigkeit, wahrscheinliche Ergebnisse vorherzusehen“, gegeben ist, um
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Entscheidungen treffen zu können. (324)
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Mechanistische Weltsicht
Jürgen Kriz (2008). Gestalttheorie und Systemtheorie. In: Metz-Goeckel, Hellmuth (Hg.): Gestalttheorie aktuell. Handbuch zur Gestalttheorie Bd. 1. Wien:
Krammer, S. 39-70
Paradigmen
Mechanische Sicht
•Homogenität, Homogenisierbarkeit Fremdorganisation
Systemische Sicht
•Individualität, Einmaligkeit
•Vertrauenswürdigkeit
•Fremdorganisation, Kontrolle
•Lineare, lokale Kausalität
•Ordnungsaufbau:
Baukastenprinzip
•Geschichtslosigkeit, Umkehrbarkeit
•Selbstbestimmung, Gestaltung aus inneren Kräften
•Nicht-Linearität
•Kontexteingebundenheit
•Geschichtlichkeit
Kriz (2008)
Systemische Sicht
Dynamiken:
•Emergenz– selbstorganisiertes Herausbilden einer Ordnung aus chaotischer Komplexität
•Attraktor– dynamische Ordnung, auf die der Prozess zustrebt
zustrebt
Kriz (2008)
Paar-Dynamik
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Mann geht in die Kneipe. Frau schimpft.
Kriz (2008)
Wahrnehmung
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Kriz (2008)
KOOPERATIVE
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KOOPERATIVE KOMPETENZ
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Wahrheit als Problem
Probleme der Praxis
Denkfähigkeit
Handlungsfähigkeit
Erkennen in verschiedenen Kontexten
Handeln in verschiedenen Kontexten
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Wahrheit
Wissen-in-Praxis
„Overhelping“
•„Überfürsorglich Behandelte lernen sich selbst als andere zu sehen statt für sich zu erkennen, welche Fähigkeiten sie haben.“
Überfürsorgliches Verhalten gründet in der Überzeugung
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•„Überfürsorgliches Verhalten gründet in der Überzeugung, dass der Helfer besser Bescheid weiß, was geht und was nicht, als derjenige, dem Hilfe angeboten wird.“
•(Brown und Langer, 1990, S. 325)
Achtsamkeit und Wissen
•„Wie sicher können wir sein, dass unsere Fakten dauerhafte Besitztümer sind?“
•(Brown und Langer, 1990, S. 325)
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•Achtsamkeit bedeutet Wissen und Können aus der eigenen Passivierung herauszuführen.
•(Langemeyer 2015)