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Archiv "Wissenschaftsrat: Bewährungsprobe der Hochschulen" (07.07.1988)

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operieren und die Leber wieder ein- setzen. Die „normale" Transplanta- tionstechnik steht dafür zur Verfü- gung - es ist nichts anderes als ein Herausnehmen und Wiedereinbau- en, allerdings nicht in einen ande- ren, sondern in den selben Patien- ten. DÄ-Fachredakteur Prof. Dr.

Edgar Ungeheuer, der zusammen mit dem Berichterstatter den Opera- tionen zuschaute, sagte, dies sei durchaus möglich, vor allem bei Nie- renerkrankungen. Der Vorteil sei, daß man so die Niere in aller Ruhe und in bequemer Positon operieren könne, was schwieriger sei, wenn das Organ im Körper des Patienten sitzt.

Noch „Übung"

erforderlich

Natürlich gibt es noch allerlei Probleme. Das Kamerateam gehört weitgehend zur Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Aber es ist schon schwierig, in die OP-Räume diesen Haufen Leute samt ihrem umfangreichen Gerät hineinzubringen - daß diesmal auch noch drei zusätzliche Zuschauer da- bei waren (außer den beiden Ge- nannten noch ein Fotograf), spielte schon keine Rolle mehr. Technische Probleme mit Kameras, Monitoren, Mikrofonen hielten sich in Grenzen und werden sich sicherlich durch

„Übung" überwinden lassen. Dafür ein eher heiteres Beispiel: Das Mi- krofon stand links vom Operateur, die beiden Fernseh-Monitore waren

rechts von ihm angeordnet, und als höfliche Menschen dachten beide Operateure natürlich nicht daran, daß sie zu dem Mikrofon links spre- chen mußten - sie drehten sich viel- mehr nach rechts zu ihren Ge- sprächspartnern auf dem Schirm und vom Mikrofon weg. Man wird einen günstigeren Platz entweder für das Mikrofon oder die Monitoren su- chen müssen. Trotzdem: Es war fas- zinierend zu beobachten, wie Prof.

Pichelmayr und Prof. Meyer ihre diffizile Arbeit taten, dabei alles auf Englisch erklärten und außerdem noch deutsch mit der Instrumenten- schwester und ihrem Team spra- chen.

Es war im hannoverschen OP natürlich nicht zu sehen, wie nun die dort aufgenommenen Bilder in Rio ankamen. Aus den sachverständigen Kommentaren und Fragen der brasi- lianischen Ärzte schien jedoch der Schluß möglich, daß die Bild- und Tonqualität für ein sinnvolles Kom- munizieren ausreichte. Wenn dem so ist, dann besteht für eine weltwei- te Kommunikation unter Ärzten - abgesehen von den Kosten, über die heute im Versuchsstadium natürlich noch nicht gesprochen worden ist (ein hannoverscher Philips-Mitar- beiter mußte extra nach Rio flie- gen!) - nur noch ein Problem, das auch sonst für den wissenschaft- lichen Austausch bedeutsam ist: die Sprachbarriere. In Brasilien spricht man ein eigenes Portugiesisch, aber hier in Hannover ging es nur auf Englisch: die lingua franca der mo- dernen Medizin . . . Walter Burkart

Ein Foto aus nächster Nähe des Monitors, als Prof. Pichimayr die Hemihepatektomie beendet und den 'ru- mor entnommen hatte.

Vorstellbar: Man könnte - vorausge- setzt, es ist genug Sa- tellitenzeit gemietet worden - sogar noch den Schnellschnitt ab- warten, das Ergebnis vorstellen und disku- tieren. Natürlich wa- ren die beiden Geräte Farbmonitoren

Wissenschaftsrat:

Bewährungsprobe der Hochschulen

In den neunziger Jahren kommt nach Ansicht des Wissenschaftsrates eine Bewährungsprobe auf die deut- schen Hochschulen zu. Die Zahl der Studenten wird Mitte der neunziger Jahre auf das Niveau von Mitte der siebziger Jahre zurückgehen. Ande- rerseits kommt auf die Universitäten ein stärkerer Wettbewerb unterein- ander und mit außeruniversitäten Forschungseinrichtungen um knap- pe Mittel für die Forschung zu.

Die Aufgaben der Universitäten werden sich ändern: Neben der Aus- bildung wird auch die Fort- und Weiterbildung eine große Rolle spielen. Die Hochschulen werden mehr und mehr als öffentliche Dienstleistungseinrichtungen in An- spruch genommen Darüber hinaus werden die Hochschulen durch an- wendungsbezogene Forschung und Wissenschaftstransfer in die Wirt- schaft herausgefordert.

Wenn die Hochschulen den sich wandelnden Aufgaben gerecht wer- den wollen, so der Wissenschaftsrat in seinen neuesten Empfehlungen zu den Perspektiven der Hochschulen in den neunziger Jahren, müssen sie auch zu Anpassungen und Verände- rungen, zum Beispiel im Lehrange- bot und in der Organisation der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, bereit sein. Hier gebe es derzeit Schwächen, die nicht al- lein auf Überlastung zurückzuführen seien.

Der Wissenschaftsrat schlägt vor, die Leistungskraft und Produk- tivität der Forschung durch gezielten Einsatz der Ressourcen und effizien- tere Organisationsformen zu verbes- sern. So sollten zum Beispiel im me- dizinischen Bereich klinische For- schergruppen in den Hochschulen gefördert werden. Um die Qualität der Lehre zu verbessern, hält der Wissenschaftsrat es für ratsam, zu- künftig nicht nur in kleineren Grup- pen zu arbeiten, sondern auch die Studienzeiten durch gezielte Aus- wahl und Konzentration des Lehran- gebots zu verkürzen. sk A-1984 (24) Dt. Ärztebl. 85, Heft 27, 7. Juli 1988

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