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Archiv "zur Air Berlin AG: Die große Flatter" (12.05.2006)

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us einem Meer von Re- genschirmen ragte am 26. April auf einer Kundgebung von protestie- renden Ärzten ein Plakat mit der lateinischen Auf- schrift „ave Ulla medici te salutant“ (Ulla, die Ärzte grüßen dich). Trotz strömen- den Regens demonstrierten Tausende Ärzte gegen die Gesundheitspolitik der Bun- desregierung, gegen das ge- plante Arzneimittelgesetz, für ein einfacheres Abrech- nungssystem und eine besse- re Honorierung. Im An-

schluss an die Kundgebung bewegten sich die Demon- strationsteilnehmer durch die Frankfurter Innenstadt.

„Der Römerberg wird voll“, war sich Dieter Con- rad, der Vorsitzende des Hessischen Hausärztever- bandes, bereits am Vortag der Demonstrationen sicher.

Zu den Ärztedemonstratio- nen aufgerufen hatte die Ar- beitsgemeinschaft Agenda 5.11 – Arbeitsgemeinschaft hessischer Ärzte und Psy- chotherapeuten, deren Spre- cher Conrad ebenfalls ist.Kli

L

etztens saß ich wieder ein- mal im völlig falschen Flug- zeug, je nach Blickwinkel natürlich.Also,ich in einer Ma- schine der dba, will gerade Weiterbildung betreiben und die Börsenzeitung lesen, da lacht mich doch auf dem Ne- bensitz eine zugegeben gut ge- machte Zeitungsbeilage für den Börsengang der Air Berlin an. Spätestens jetzt wusste ich, alles falsch gemacht in Sachen Transportwesen.

Mit Air Berlin bin ich noch nie geflogen, wie furchtbar, aber andere, gottlob. Darunter auch ein gewisser Johannes B.

Kerner, der nette Schwieger- muttertyp und Dampfplauderer, der seine Sache ja auch wirk- lich gut macht, gar keine Frage.

Der gute Johannes fliegt offen- bar ständig mit dieser Linie, denn unter der Werbebotschaft

„clever profitiert“ teilt der Mo- derator dem Anleger mit, er sei so oft mit Air Berlin geflogen

und habe von denen profitiert, und nun wolle er auch mal an den Trog und vom Börsenku- chen ein Stückchen abhaben.

Na ja, Trog hat er nicht ge- sagt, das ist von mir, aber die Botschaft ist schon klar: „Ich der gute, ehrliche Kumpeltyp, ich, Johannes B. Kerner, zeich- ne Aktien von Air Berlin.“ Nur mal so am Rande: Was für ein Zufall, dass der Chef von Air Berlin am 22. November in der

„JBK“-Show zu Gast war und JBK beflissen die Verdienste des Unternehmers Joachim Hunold lobte.

Langsam stellen sich mir aber doch die Nackenhaare hoch. Immer wenn mit großem Werbeaufwand nette Jungs Ak- tien wie Fritten anpreisen, und

dann noch auf Du und Du, dann schwant mir Arges. Das ist schon bei der Deutschen Post nicht so richtig gut gegan- gen, als die Gottschalk-Brüder die Emission des gelben Rie- sen den Leuten schmackhaft machen wollten, der Kurs hat bisher wenigstens nicht kum- pelhaft reagiert.

Schlimmer gar erwischte es die vielen Millionen Kleinan- leger, die dem Fernsehstar Manfred Krug vertrauten. In sehr gekonnter Manier mach- te der Mime für den Börsen- gang der Deutschen Telekom Werbung und vermittelte ei- nem das Gefühl, tausendpro- zentig hinter der Aktie zu ste- hen. Ob er sein üppiges Ho- norar mittlerweile aus Scham

zurückgegeben hat, entzieht sich meiner Kenntnis, ich tip- pe aber eher auf mangeln- de Selbstkritik, seinen Job, al- so schauspielern, das würde Manfred Krug vermutlich ein- wenden, habe er ja glänzend erledigt. Wie wahr, wie wahr.

Bleibt nur noch die Hoff- nung, dass die Unternehmens- story von Air Berlin so gut ist, dass sich die Zeichnung der Aktien letztendlich auszahlt, mit und ohne Promi-Unterstüt- zung. Davon kann aber keine Rede sein. Abgesehen davon, dass ein Gutteil des Emissions- erlöses („clever profitieren“) an die Altaktionäre geht, was in der Regel eher negativ zu se- hen ist, hat Air Berlin in den letzten beiden Jahren jeden- falls keinen Gewinn erzielt,und daran wird sich meiner Mei- nung nach in naher Zukunft nichts ändern. Wer die Aktie hat, kann sich also getrost aufs Nervenflattern einstellen. ) S C H L U S S P U N K T

[92] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 19⏐⏐12. Mai 2006

zur Air Berlin AG

Die große Flatter

Börsebius

Post Scriptum

Ave Ulla

medici te salutant

Tausende Ärzte demonstrierten in Frankfurt am Main gegen die Einsparungen im Gesundheitswesen.

Foto:dpa

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