Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 5|
1. Februar 2013 A 187NAMEN UND NACHRICHTEN
Dr. jur. Rainer Hess (72), ehemaliger unparteiischer Vorsitzender des Gemein- samen Bundesausschusses, Interimsvor- stand der Deutschen Stiftung Organ- transplantation, hat das Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft erhalten.
Dr. iur. Bernd Luxenburger ist mit dem Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft geehrt worden. Luxenburger ist Fachan- walt für Medizinrecht in Saarbrücken. Er habe in seinem Berufsleben der Ärzte- schaft juristische Aspekte vermittelt und andererseits medizinische Aspekte in die Diskussion der Rechtsauslegung einflie- ßen lassen, hieß es in der Laudatio. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Barbara Käsmann-Kell- ner (51), Leiterin der Sektion Kinderoph- thalmologie, Orthoptik und Sehbehinde- rung der Augenklinik der Universitätsklini- ken des Saarlandes, ist neue Landesärz- tin für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung im Saarland. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Bert- hold Seitz (50), Direktor der Universitäts- augenklinik, Homburg/Saar, an. Seitz ist seit September 2012 Präsident der Deut- schen Ophthalmologischen Gesellschaft.
Prof. Dr. med. Philipp Ströbel (43) ist neuer Direktor der Abteilung Pathologie an der Universitätsmedizin Göttingen. Die Abteilung Pathologie hat eine Doppelspit- ze. Ströbel leitet sie zusammen mit dem gleichzeitig amtierenden Direktor Prof.
Dr. med. Heinz-Joachim Radzun. Strö- bel war zuvor stellvertretender Direktor am Institut für Pathologie des Universi- tätsklinikums Mannheim sowie Leiter der Abteilung Molekularpathologie.
Dr. med. Alfred Wiater (58), Kinderklinik, Krankenhaus Porz am Rhein, Köln, ist neuer Vorstandsvorsitzender der Deut- schen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. med. Geert Mayer (64), Hephata-Klinik, Schwalmstadt-Trysa, an.
Prof. Dr. med. Markus Walther (45), München, ist zum neuen 1. Vorsitzenden der Gesellschaft für Fußchirurgie gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Dr.
med. Angela Simon an. EB Dr. med. Annette Güntert ist seit
Januar stellvertretende Hauptge- schäftsführerin der Bundesärzte- kammer. Sie folgt Dr. med. Regina Klakow-Franck nach, die als unpar-
teiisches Mitglied in den Gemeinsamen Bundes- ausschuss wechselte.
Güntert steht – mit kurzer Unterbrechung – seit 1992 in Diensten der Bundesärztekammer und leitet seit 1998 das De- zernat für Aus- und Wei- terbildung. Mit gleich zwei Facharzttiteln – Frauenheilkunde und Ge- burtshilfe sowie Öffent- liches Gesundheitswesen – bringt sie dafür die fachliche und alltagspraktische Kompetenz mit.
Im schwierigen Feld der ärztlichen Weiterbildung genügt das allein je- doch nicht, um die regelmäßig an- stehenden Än derungen der (Mus- ter-)Weiterbildungsordnung erfolg- ANNETTE GÜNTERT
Wechsel in die Spitze
reich auf den Weg zu bringen.
Schließlich gilt es, die unterschiedli- chen Interessen einer Vielzahl von ärztlichen Fachgesellschaften und Berufsverbänden unter einen Hut zu bringen. Güntert bescheinigen ihre Verhandlungspartner hierbei diplo- matisches Geschick und Fingerspit- zengefühl. Das wird sie auch in ih- rer neuen Funktion gebrauchen können. Zwar bleibt sie Dezernats- leiterin, doch werden sich die Schwerpunkte ihrer Arbeit verla- gern. „Ich werde mich künftig mehr um gesundheitspolitische Themen kümmern“, sagt Güntert. Das sei aber auch der Reiz des neuen Amtes.
Als Dezernentin erwartet sie mit der geplanten Novellierung der Weiterbildungsordnung eine Her- kulesaufgabe. 2014 soll das überar- beitete Regelwerk dem Deutschen Ärztetag vorgelegt werden. Aber:
Die 58-Jährige gilt als Arbeitstier – und Angst vor Aktenbergen kennt sie nicht. Heike Korzilius
Derzeit gibt es in Deutschland rund 1,4 Millionen Demenzkranke. 2030 werden es voraussichtlich 2,2 Mil- lionen sein. Die Ärztekammer West- falen-Lippe (ÄKWL) will dem Rechnung tragen und sich stärker im Bereich der Demenzerkrankun- gen engagieren. Die Kammer hat eine Demenzbeauftragte ernannt:
Stefanie Oberfeld (44). Sie ist Fach- ärztin für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie und seit 2007 Oberärztin am Alexianer-Kranken- haus in Münster.
Das Thema Demenz wird in der ärztlichen Versorgung künftig an Bedeutung gewinnen. „Deshalb ist es notwendig, dass wir uns neben medikamentösen Therapien auch mittels Prävention, Frühdiagnostik und der Aufnahme früher thera - peutischer Maßnahmen um dieses Krankheitsbild kümmern“, sagt ÄKWL-Präsident Dr. med. Theodor Windhorst. Die Demenzbeauftragte STEFANIE OBERFELD
Demenzbeauftragte in Westfalen-Lippe
solle bereits bestehende Initiativen unterstützend begleiten und als
„zentrale Anlaufstelle und An- sprechpartnerin tätig werden und Kräfte bündeln“.
Nach Ansicht von Oberfeld sind die Versorgungsbedingungen für Menschen mit Demenz
„oft nicht so, wie sie sein sollten und müss- ten“. Deshalb wolle sie die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibi - lisieren und bessere Voraussetzungen für die Versorgung von De- menzkranken schaffen.
Dies soll durch Wei ter- und Fortbildung, Ver -
netzung von Strukturen sowie mul - tiprofessionelle Zusammenarbeit von Medizin und Pflege geschehen.
„Wir müssen Synergieeffekte bes- ser erkennen und nutzen“, sagt Oberfeld. Birgit Hibbeler Annette Güntert
Foto: privat
Stefanie Oberfeld
Foto: ÄKWL