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Archiv "PKV beklagt „Explosion der Heilkosten“ im Krankenhaus" (10.10.1974)

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Die Bevölkerungsexplosion

WELT

insgesamt im Jahre 2000

EUROPA AFRIKA

UdSSR AMERIKA ASIEN

CHINA 13 7051 INDIEN

rg

1165 1084

2 215 21

rIERECIEEEM MED El 111

im Jahre 1950

EMD

AUSTRALIEN U.OZEANIEN

6513

im Jahre 1974

3 946

Die UNO hat das Jahr 1974 zum „Weltbevölkerungsjahr" erklärt und eine Weltbevölkerungskonferenz in Bukarest veranstaltet. Nach den gegenwär- tigen Schätzungen wird sich die Menschheit von heute rund 3,9 Milliarden auf etwa 6,5 Milliarden im Jahre 2000 vermehren. In Asien allein werden so viele Menschen leben wie heute auf dem ganzen Erdball; die beiden volkreichsten Länder der Welt, China und Indien, werden dann je über eine Milliarde Einwohner zählen. Das Entscheidende aber ist, daß in den armen Ländern die Bevölkerung am schnellsten wächst. Heute leben in den Indu- strieländern etwa 1,1 Milliarde Menschen und in den Entwicklungsländern 2,8 Milliarden; im Jahre 2000 hingegen werden 1,4 Milliarden „Reichen"

etwa 5,1 Milliarden „Arme" gegenüberstehen Schaubild: Globus

Die Information:

Bericht und Meinung

NACHRICHTEN

Größere Beteiligungs- quote an Vorsorge- untersuchungen

Eine deutliche Zunahme der Krebs- vorsorgeuntersuchungen hat der

Bundesverband der Innungskran- kenkassen, Köln, festgestellt, dem 167 Innungskrankenkassen mit 3,5 Millionen Versicherten angeschlos- sen sind. Nach seinen Angaben sind 1973 doppelt so viele Männer wie 1972 zu den kostenlosen Unter- suchungen gegangen. Von über 7,5 Prozent der anspruchsberechtigten Männer sei die Zahl im vorigen Jahr auf über 16 Prozent gestiegen.

Bei den Frauen stieg der Anteil im selben Zeitraum von 23,8 auf 27,8 Prozent. Bei fast jeder dritten Frau und fast jedem sechsten der unter- suchten Männer wurden meist leichtere Krankheiten erkannt, die ohne Vorsorgeuntersuchung wahr- scheinlich verschleppt worden wä- ren oder zu schweren Krankheiten geführt hätten. DÄ

PKV beklagt „Explosion der Heilkosten"

im Krankenhaus

Die Ausgaben der privaten Kran- kenversicherung für den Kranken- hausaufenthalt ihrer Versicherten sind in den Jahren 1972 und 1973 um 45 Prozent gestiegen, in der gesetzlichen Krankenversicherung sogar um mehr als 48 Prozent.

Demgegenüber machte die Steige- rungsrate der allgemeinen Lebens- haltungskosten nur 12,7 Prozent aus. Auch im ersten Halbjahr 1974 habe sich der Trend unvermindert fortgesetzt; ebenso wie die gesetz- liche Krankenversicherung müsse auch die private Krankenversiche- rung ihre Beiträge dieser Entwick- lung anpassen. Dies erklärte kürz- lich der Verband der privaten Kran- kenversicherung, Köln, und be- zeichnete die „Dämpfung der Ko- stenzunahme als wichtigste Aufga- be aller am Gesundheitswesen Be- teiligten". In den Landespflegesatz- ausschüssen will der PKV-Verband

darauf hinwirken, daß die Selbst- zahler im Krankenhaus und ihre Versicherungen nicht überfordert werden. Die Versicherten werden aufgefordert, ihre Rechnungen kri- tisch auf die darin angegebenen Leistungen und Preise hin zu über- prüfen. DÄ/WZ

Die DKD

wird weiter gestützt

Die Deutsche Klinik für Diagnostik in Wiesbaden erwartet 1974 eine Steigerung der Patientenzahl ge- genüber dem Vorjahr um 10 Pro- zent auf 13 000, wie Sozialminister Dr. Schmidt vor dem erstmals ta- genden wissenschaftlichen Beirat der DKD erklärte. Als weitere An- zeichen für eine positive Entwick- lung nannte Dr. Schmidt den wach- senden Anteil an sozialversicherten

Patienten auf voraussichtlich 53 Prozent sowie die Tatsache, daß das Ärzteteam bis zum Jahresende wieder vollständig sein werde.

In den ersten neun Monaten des Jahres 1974 wurden 83 Prozent der Patienten ambulant und 17 Prozent stationär untersucht. Die überwie- gende Zahl der Patienten kommt aus dem Rhein-Main-Gebiet, vor al- lem bei den Sozialversicherten. 16 Prozent der sozialversicherten Pa- tienten und 37 Prozent der Selbst- zahler kommen aus anderen Bun- desländern.

Der hessische Sozialminister wies jedoch auch darauf hin, daß die DKD noch immer Probleme hat. So habe zum Beispiel die private Krankenversicherung ihre Haltung hinsichtlich der Erstattung für die an der DKD erbrachten ärztlichen Leistung nicht revidiert, obwohl

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 41 vom 10. Oktober 1974 2907

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

seit dem 1. Januar 1974 die Forde- rung der PKV nach Niederlassung der in der DKD tätigen Ärzte erfüllt worden sei. Ferner sei es bedauer- lich, daß der Anteil der Problemun- tersuchungen gegenüber dem Vor- jahr zurückgegangen ist. Mit ihren rund 45 Fachärzten sei die DKD gerade auf solche Untersuchungen besonders eingestellt.

Zur Finanzlage der Klinik erklärte Dr. Schmidt, sie sei, zunächst mit 55 Betten, in den Bettenbedarfs- plan des Landes und damit in die Förderung nach den Bestimmun- gen des Krankenhausgesetzes ein- bezogen worden, auch für künftige Erweiterungen. Die Mehrwertsteu- erpflicht sei entfallen, man habe eine Reihe von Einsparungsmaß- nahmen durchgeführt. Trotz allem arbeite die Klinik noch immer nicht kostendeckend, jedoch sei die hes- sische Landesregierung zu weite- rer Hilfe bereit. gb

Der Staat braucht die freien Berufe

Im Anschluß an die 26. Jahresver- sammlung des Verbandes freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfa- len fand in Düsseldorf eine Vor- tragsveranstaltung statt, an der un- ter anderem der Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr.

Posser, und Abgeordnete des Bun- destages und des Landtages teil- nahmen. In seiner Begrüßung gab der Verbandsvorstand, Dr. med.

Robert Schimrigk, Ehrenpräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, einen Überblick über aktuelle poli- tische und wirtschaftspolitische

Entwicklungen, soweit sie die In- teressen der freien Berufe berüh- ren, und schloß mit der Feststel- lung: „Staat und Gesellschaft brau- chen die freien Berufe!"

Den Vortrag zum Thema „Proble- me der Vertretung freiberuflicher Interessen im parlamentarischen Raum" hielt Prof. Dr. K. E. Specht, Direktor des Instituts für Freie Be- rufe an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg.

Prof. Specht hob zu Beginn hervor, daß sich in der jüngsten Zeit die Tendenzen vermehren, staatlichen Institutionen Aufgaben zu übertra- gen in Bereichen, in denen häufig freie Berufe tätig sind, also etwa in der Rechtsvertretung, im Städtebau oder im Gesundheitswesen.

Man müsse sich daher verstärkt der Frage zuwenden, ob die freien Berufe in ausreichendem Maße an der politischen Willensbildung in Bund, Ländern und Gemeinden be- teiligt seien und auf welche Weise sie ihre Interessen im parlamenta- rischen Raum vertreten.

Die Schwierigkeiten dabei sind ein- mal das ungünstige Zahlenverhält- nis — etwa 250 000 bis 300 000 Freiberufler stehen 2 Millionen Be- amten oder 12 Millionen Arbeitern gegenüber — , zum anderen die Vielseitigkeit der einzelnen Berufs- gruppen bei den freien Berufen.

Trotz dieser Schwierigkeit hätten es aber bisher zum Beispiel die Ärzte fertiggebracht, eine wir- kungsvolle Interessenvertretung zu organisieren und die Entwicklung der Gesundheitspolitik maßgeblich zu beeinflussen. Man könne daher die Ärzteschaft geradezu als „Mei- nungsführer" für alle freien Berufe bezeichnen. Den Ärzten komme dabei auch der häufige Kontakt mit vielen Millionen Patienten zugute.

An Hand von Tabellen illustrierte Prof. Specht die zahlenmäßig ge- ringe Vertretung der freien Berufe in den Parlamenten. Im Gegensatz dazu hat sich beispielsweise der Anteil der Angehörigen des öffent- lichen Dienstes im Deutschen Bun- destag in den letzten 25 Jahren un- gefähr verdoppelt.

Den einzigen Weg, das Problem zu lösen, wie freiberuflich Tätige ein politisches Mandat und die Tätig- keit in ihrem Beruf ohne finanzielle Einbußen miteinander verbinden können, sieht Prof. Specht darin, daß die Verbände der freien Berufe die wirtschaftliche Existenz von freiberuflichen Abgeordneten si- cherstellen, etwa indem sie ihnen

hauptberufliche Anstellungen ver- schaffen. Auf diese Weise könnte auch die Qualität solcher Abgeord- neter gesteigert werden, die sich dann über ihr eigenes Fachgebiet hinaus besser für die Interessen al- ler freien Berufe einsetzen könn- ten. Hierzu sei die Bereitschaft er- forderlich, ausreichende Geldmittel zur Verfügung zu stellen, schloß Prof. Specht, und man müsse sich vielleicht „mit hemdsärmeligen Methoden etwas unbeliebt ma- chen", um die gegenwärtige Situa- tion zu verbessern. gb

In einem Satz

Bevölkerungsentwicklung — Unter Zugrundelegung der derzeitigen Bevölkerungs- und Familienstruk- tur prognostiziert die Bundesregie- rung eine Abnahme der Bevölke- rungszahl der Bundesrepublik Deutschland um 4,5 Millionen Men- schen bis zum Jahre 2000.

Gesundheitsvorsorge — Im Be- reich der Allgemeinen Ortskran- kenkasse Berlin haben im Jahre 1973 insgesamt 35 000 Versicherte mehr als im Jahr zuvor von der Möglichkeit einer Vorsorgeuntersu- chung zur Früherkennung von Krankheiten Gebrauch gemacht, was einer Zunahme um fast 21 Pro- zent entspricht.

Rentnerkrankenversicherung — Im Jahre 1974 werden sich die Auf- wendungen der Rentenversiche- rungsträger für die Krankenversi- cherung der Rentner voraussicht- lich auf rund 10 Milliarden DM be- laufen; das sind, bezogen auf die Rentenausgaben, mehr als 15 Pro- zent.

Medizinstudium Im Winterseme- ster 1973/74 haben insgesamt 4037 deutsche und 346 ausländische Studenten mit dem Studium der Humanmedizin an einer Universität und Hochschule in der Bundesre- publik Deutschland begonnen (Ver- hältnis deutscher zu ausländischen Studienanfängern: 92:8). HC

2908 Heft 41 vom 10. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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