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Archiv "SUCHT: Nikotinabhängigkeit existent" (21.11.1991)

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Quecksilber

und andere Schwermetalle wie Blei besitzen eine hohe Toxizität. Bei chronischer Einwirkung können sie zu ver- schiedenen Krankheitssymptomen führen. Wichtig ist dann, daß möglichst frühzeitig präventive und therapeuti- sche Maßnahmen ergriffen werden, um die schädigenden Einflüsse der Schwermetalle insbesondere auf Nieren und Nervensystem zu verhindern.

DMPS-HEYL®

zur i.v./i.m. Injektion gilt heute als eines der effektivsten Arzneimittel zur Therapie von Quecksilbervergiftungen.

Durch die Gabe von DMPS wird inkorporiertes Schwer- metall insbesondere aus den Nieren mobilisiert und for- ciert renal ausgeschieden.

DMPS-HEYL®

Zusammensetzung: 1 Ampulle mit 5 ml Injektionslösung enthält 250 mg 2,3-Dimercaptopropan-1-sulfonsäure, Na- triumsalz (DMPS). Anwendungsgebiete: Chronische und akute Vergiftungen mit Quecksilber (anorganische und organische Verbindungen, Dampf, metallische Queck- silber). Chronische Vergiftungen mit Blei. Es gibt Hinweise dafür, daß DMPS-HEYL auch geeignet ist zur Steigerung der Ausscheidung bei Vergiftungen mit Arsen (ausgenom- men Vergiftungen mit Arsenwasserstoff), Kupfer, Antimon, Chrom, Kobalt. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit ge- gen DMPS. Nebenwirkungen: Gelegentlich können Schüttelfrost, Fieber oder Hautreaktionen vermutlich aller- gischer Natur, wie Juckreiz oder Hautausschlag (Exanthe- me oder Rash) auftreten, die nach Absetzen der Therapie in der Regel reversibel sind. In Einzelfällen sind schwere allergische Hauterscheinungen, z. B. Erythema exsudati- vum multiforme, beschrieben worden. Vor allem bei län- ger andauernder Anwendung kann DMPS-HEYL den Mi- neralstoffhaushalt, insbesondere die Elemente Zink und Kupfer beeinflussen. In Einzelfällen kann eine Erhöhung der Transaminasen festzustellen sein. Herz-Kreislauf- (kardiovaskuläre) Reaktionen können, insbesondere bei zu schneller Injektion von DMPS-HEYL, auftreten und äu- ßern sich in Blutdruckabfall, Übelkeit, Schwindel, Schwä- che, in der Regel kurze Zeit nach der Injektion.

Packungsgrößen und Preise: 1 Ampulle DM 88,91, 5 Ampullen DM 401,49 (AVP inkl. MwSt.)

Bitte fordern Sie weitere Informationen an unter dem Stichwort DA 4. Für Interessenten bieten wir unseren wis- senschaftlichen Literaturservice ANTIDOTA-HEYL an. Für spezielle Fragen steht Ihnen unser wissenschaftlicher In- formationsservice zur Verfügung.

HEYL

Chem.-pharm. Fabrik Goerzallee 253 W-1000 Berlin 37

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Aufl., Bd. III, S. 496, Sprin- ger-Verlag 1975).

Auch der Stuttgarter Kri- minaldirektor Klaus Mellen- thin würde die Probleme wahrscheinlich anders ein- schätzen, wenn er selbst ei- nen Spielsüchtigen in der Fa- milie hätte und befürchten müßte, früher oder später trotz zur Zeit noch ausrei- chenden Einkommens zum Sozialfall zu werden. Denn die direkten Verwandten in auf- und absteigender Linie sind neben den Ehepartnern, sofern nicht strikte Güter- trennung vereinbart wurde, in vermögensrechtlicher Hin- sicht füreinander haftbar.

Vielleicht allerdings wollte Herr Mellenthin die Ein- schränkung des Suchtbegrif- fes nur im Sinne einer Aus- grenzung des Rauchens ver- standen wissen. Das ging aus dem Zusammenhang des Aufsatzes „Rauchen: Keine Sucht, sondern ein Laster?"

nicht genügend deutlich her- vor. Vom sozialen Schaden her gesehen ist das Rauchen sicher das kleinere Problem im Vergleich zur Spielsucht.

Andererseits gehört zur Hei- lung einer Spielsucht auch die Abgewöhnung des Rauchens, denn sonst kann es leicht pas- sieren, daß die Zigarette in kurzer Zeit zur Einstiegsdro- ge für den Rückfall in die Spielsucht wird.

Dr. med. Walter Tucht, Riepenerstraße 57, W-3052 Bad Nenndorf

Nikotinabhängigkeit existent

Wenn Herr Prof. von Troschke entgegen der land- häufigen Meinung beim Rau- chen nicht von Sucht reden wollte, weil das wissenschaft- lich nicht haltbar sei, dann fragt es sich, welche wissen- schaftlichen Kriterien er denn belegt.

In dem Diagnostischen und Statistischen Manual (DSM III) der Amerikani- schen Psychiatrischen Gesell- schaft aus dem Jahre 1980 (deutsche Bearbeitung bei Beltz, Weinheim, 1984) ist

unter der Nummer 305.1 Ni- kotinabhängigkeit definiert:

D Ständiger Tabakkonsum wenigstens einen Monat lang.

D Mindestens eines der fol- genden Merkmale:

— ernsthafte Versuche, den Tabakkonsum einzustellen oder wesentlich zu reduzie- ren, waren auf Dauer nicht erfolgreich,

—Versuche, das Rauchen auf- zugeben, führten zur Ent- wicklung des Tabakentzuges,

—der Betroffene raucht wei- ter trotz schwerer körperli- cher Störung, von denen er weiß, daß sie durch den Ta- bakgenuß verschlimmert wer- den.

Der Report des amerika- nischen Surgeon General des Jahres 1988 mit dem Titel

„Nicotine Addiction" stellt auf 560 Seiten die wissen- schaftlichen Ergebnisse der Weltliteratur zu diesem Punkt zusammen und stellt das Vorhandensein der Niko- tinabhängigkeit wissenschaft- lich fest. Eine Zusammenstel- lung der wichtigsten Faktoren der Nikotin-Abhängigkeit hat der Autor aus seiner prakti- schen Erfahrung bei der Nikotinentwöhnung veröf- fentlicht (Suchtgefahren 30 [1984], 76-81).

Für die Diagnose einer Suchtkrankheit ist die Psych- iatrie im medizinischen Be- reich zuständig — und nicht die Medizinsoziologie. Der DSM III, der weltweit aner- kannt und benutzt wird, stellt dies für die Psychatrie — und damit auch für die gesamte Medizin — eindeutig fest.

Es kann natürlich sein, daß die diesbezügliche Lite- ratur nicht bekannt ist und praktisch Erfahrungen mit

„landläufigen" Rauchern be- ziehungsweise Nikotinabhän- gigen aus Entwöhnungsthera- pien fehlen. Unter den medi- zinischen Fachleuten ist es unbestritten, daß Nikotin ein Suchtstoff ist und daß die Ni- kotinabhängigkeit existiert.

Prof. Dr. med. K.-D.

Stumpfe, Forschungsstelle Rauchen und Nikotinabhän- gigkeit, Fachhochschule Düs- seldorf, Universitätstraße 1, W-4000 Düsseldorf 1

A-4088

(8) Dt. Ärzten

88,

Heft 47, 21. November 1991

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