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INFORMATIONSKAMPAGNE DES GESPOLREFS AM JAHRESTAG DES"ANSCHLUSSES

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Am 1O. April 1938 fand die so genannte Volksabstimmung zum "Anschluss" statt, nachdem viele Ös- terreicherinnen eben diesen am 12. März bejubelt hatten.

Text: Alexander Thalhammer Referat Gesellschahspolitik GesPol@hlU.tugraz.at

99% der Wahlberechtigten stimmten mit "Ja" - 8% der ös- terreichischen Bevölkerung waren jedoch bereits von der Wahl ausgeschlossen:

Jüdinnen und Juden (und jene, die als solche galten) sowie ent- mündigte Personen waren bereits vom allgemeinen Stimm- recht ausgenommen.

Der Jahrestag des "An- schlusses" Österreichs an das Deut che Reich liegt nun über ein halbes Jahrhundert zurück.

Dennoch ist der Umgang mit der Erinnerung an diesen sowie an andere Tage, die mit un erer nationalsozialistischen Vergan- genheit in untrennbarer Ver- bindung stehen, eine "heikle Affäre" geblieben.

Das von offizieller Seite ge- prägte Ge chichtsbild hält noch heute an der Opferrolle von Ös-

terreich fest - statt sich zum ak- tiven Beitrag Österreichs sowie der österreichischen Bevölke- rung zum Großwerden des Na- tionalsozialismus und seinen tödlichen Folgen im Holocaust bzw. im Ausbruch und Ausmaß des Zweiten Weltkrieges zu be- kennen.

Deshalb wollten wir an diesem Tag nicht des 70. Jahrestages des Einmarsches deutscher Truppen in Österreich geden- ken, wie es das Parlament getan hat, sondern des vor 70 Jahren begangenen "Anschlusses" Ös- terreichs an das nationalsozia- listische Deutschland.

Mit unserer T-Shirt-Aktion und den verteilten Broschü- ren und Buttons (siehe Bild oben) beab ichtigten wir im alltäglichen Leben auf diesen folgenschweren Jahrestag auf-

merksam zu machen, denn da- vor versucht sich die Österrei- chische Republik seit 70 Jahren zu drücken.

Der öffentliche Raum, die Stra- ßen und Gassen unserer Städte sind jene Orte, an denen die Opfer des ationalsozialismus vor den Augen und durch Mit- wirkung der Bevölkerung dis- kriminiert und entrechtet wur- den - als entmündigte Personen vorgeführt und bloßgestellt.