Wissenschaftlicher Nonsens-Talk
„ ... der Zusammenhang der vorgetragenen Gedanken (dürfte) kaum leiden, wenn der Leser über diejenigen Stellen, welche ihm je nach Einstellung allzu fachwissenschaftlich oder allzu trivial erscheinen, kurz hinweggeht." (Max Planck in „Das Weltbild der Neuen Physik")
In der nachfolgenden Textprobe*) — verfaßt von drei höheren Semestern der Konstanzer Universität — werden die wissenschaftli- chen Rituale von Wirtschaftswissenschaften und Soziologie paro- diert, und zwar, indem sie auf Highlights der theologischen Dog- matik angewendet werden. Aber Spaß daran haben offensichtlich nicht nur Ökonomen und Theologen, sondern überhaupt Akade- miker, die zu den Eigenleistungen der wissenschaftlichen Anpas- sungen ironische Distanz entwickelt haben.
Sühne-funktionale Gesellschaften
„Während die moralische Konstitution alttestamentarischer Sün- dergemeinschaften mit dem göttlichen Strafwillen noch in unver- fälschter Harmonie steht, ergeben sich in modernen sühne-funk-
tionalen Gesellschaften Stabilitätsprobleme, die kirchliche Ein- griffe (Sühne-Management) erforderlich machen.
Hierbei lassen sich wiederum drei verschiedene Gesellschaftsty- pen mit unterschiedlichen Parameterkonstellationen eruieren, die im folgenden kurz besprochen werden sollen. Dabei ist es äußerst interessant, daß die verschiedenen Parameter der Straf-Funktion invariant bleiben. Die Konstanz dieser Parameter beruht auf der exegetisch abgesicherten Annahme, daß göttliche Eingriffe ins Diesseits ausschließlich indikativen Charakter haben. Mit anderen Worten: Der Schöpfer setzt Rahmenbedingungen (w em, < 0; w p > 0) für den moralischen Status einer Gesellschaft. Es ist an ihr, jene Versündigungspraktiken und Sühnemechanismen zu finden, die ihre eschatologische Stabilität gewährleisten. Der Mensch kann und darf sündigen, solange er den (p-m)-trade-off berücksich- tigt . .."
Angesprochen ist der Fall des patholo- gischen Sünden- pfuhls (pathologic sink of iniquity), der instrumentelles Sündigen ((D m > 0) mit Lust am Bösen (v p > 0) zu kombi- nieren trachtet. Dar- aus folgt det A < 0 mit der Konsequenz Iocaleschatologi- scher Instabilität.
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Lehner/Meran/Möller: De statu corruptionis — Entscheidungslogische Ein- übungen in die Höhere Amoralität, Faude Verlag, Augustaweg 1, 7750 Kon- stanz-Litzelstetten,1980, 46 Seiten, kartoniert, 12 DM
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Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen BEKANNTMACHUNGEN
Die Teilnehmergebühren für diese Ver- anstaltungen betragen jeweils 900 DM (einschließlich Skripten und sonstige Or- ganisationsgebühren).
Für Teilnehmer, die aus Fortbildungs- gründen nur an einzelnen bestimmten Vorträgen interessiert sind, werden Ta- geskarten zum Preise von 50 DM ausge- geben.
Da die Teilnehmerzahl jeweils be- schränkt werden muß, um eine effiziente Lehrgangsdurchführung sicherzustellen, werden interessierte Kolleginnen und Kollegen gebeten, sich rechtzeitig anzu- melden.
Seminar für arbeitsmedizinische Wei- terbildung beim Staatlichen Gewerbe- arzt für den Aufsichtsbezirk Westfalen, Marienplatz 2-6, 4630 Bochum, Telefon:
02 34/6 05 75 bis 79: 16 (Frau Farah), Kursleitung: Prof. Dr. med. Th. Peters Eventuell notwendig werdende Quartier- vermittlungen nimmt der Verkehrsverein Bochum im Hauptbahnhof, Telefon 02 34/1 30 31, entgegen.
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Für die Zeit der Umbauarbeiten am Ge- bäude der Bundesärztekammer ist die Geschäftsstelle der Arzneimittelkommis- sion der deutschen Ärzteschaft nach 5000 Köln 51 (Marienburg), Eugen-Lan- gen-Straße 12, verlegt worden.
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POST SCRIPTUM
76 Heft 42 vom 22. Oktober 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B