TECHNIK IN DER MEDIZIN
EEG-Auswertung durch Spektrum-Analysator
Sichtschirm des EEG- Intervall- Spektrum- Analysators
Werkfoto Zur Fortbildung
Aktuelle Medizin
Ein neues Verfahren zur rationellen EEG-Auswertung bietet der EEG- Intervall-Spektrum-Analysator. Das Gerät besteht aus einem Speicher- oszillographen, dessen Sichtschirm von einem rechtwinkligen Koordi-
natenraster überzogen ist. Die Ab- szissenwerte dieses Rasters sind den EEG-Frequenzen zugeordnet, und zwar entsprechend den Berei- chen Alpha-, Beta-, Gamma-, Delta- und Thetawellen.
Jede Hirnstromwelle wird durch ei- nen Lichtpunkt im entsprechenden Frequenzbereich des Sichtschir- mes dargestellt. Enthält beispiels- weise ein EEG vornehmlich Alpha- wellen — siehe Abbildung —, ent- steht infolge der Häufung von Lichtpunkten ein Lichtband im Be- reich zwischen 8 und 13 Hertz. Än- dern sich die Frequenzen, wandern die Lichtbänder seitwärts: nach rechts bei zunehmender Frequenz, nach links bei abnehmender Fre- quenz.
Zusätzlich wird der aktuelle Hirn- stromverlauf am linken Rand des Sichtschirmes aufgezeichnet. We- gen des langsamen Zeitvorschubes bleibt die Amplitude des EEG er- kennbar. Das Gerät zeigt dem Be- nutzer, etwa dem Neurologen oder dem Anästhesisten, in übersichtli- cher Darstellung Änderungen der Wellenstruktur an. Es eignet sich für Langzeitüberwachung, Schlaf-
untersuchung, Intensivpflege, Nar- koseüberwachung und für die For-
schung. Ha
Vertrieb: Heilige KG, 78 Freiburg im Breisgau, Heinrich-von-Stephan- Straße 4
ECHO
Zu: „Abschließende Stellungnah- me zur ,Immunotherapie des Kreb- ses' von Dr. Bal'a" von Dr. med.
Hans Jörg Sauer und Professor Dr. med. Wolfgang Wilmanns in Heft 32/1976, Seite 2059 ff.
Wirkungslos
„Die von dem libanesischen Arzt Dr. Bal'a in Beirut prakti- zierte Therapie des Krebses wurde dem DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT zufolge von deutschen Wissenschaftlern überprüft, nachdem Sensa- tions-Berichte vielen Krebs- kranken neue Hoffnung ge- macht hatten. Professor Dr.
Hansjörg Sauer und Dr. Wolf- gang Wilmanns (Stuttgart) sind überzeugt, daß diese Methode weder das Krebs- wachstum noch die Lebens- erwartung der Patienten be- einflußt." (Die Rheinpfalz, Ludwigshafen)
Dosieraerosole
Zusammenfassung:
Für die Asthmatherapie stehen drei verschiedene Wirksubstanzen in Dosierinhalatoren zur Verfügung:
O Die Betaadrenergika (Isopre- nalin, Orciprenalin, Terbutalin, Sal- butamol, Fenoterol). Sie wirken rasch, sind daher zum Kupieren des Anfalls bestimmt. Die drei letztgenannten Verbindungen wir- ken annähernd selektiv auf die Be- ta,-Rezeptoren des Bronchialsy- stems, mit unbedeutenden Unter- schieden in Intensität und Dauer ihres broncholytischen Effektes.
• lpratropiumbromid als Anticho- linergikum wirkt synergistisch mit den adrenergen Substanzen. Der langsamere Wirkungseintritt macht es für die Anfallsbehandlung weni- ger geeignet, wird aber durch das völlige Wegfallen von Nebenwir-
kungen wettgemacht. Daher ist die- ses Bronchospasmolytikum vor al- lem für eine regelmäßige Dauerbe- handlung und zur Prophylaxe asth- matischer Zustände geeignet, be- sonders bei chronischer Bronchi- tis, obstruktivem Lungenemphy- sem und Hyperreaktivität der Atem- wege.
• Beclomethasondipropionat ist als Kortikoidester ausschließlich dann einzusetzen, wenn — beson- ders bei rein allergischem Asthma
— nach Ausschöpfen aller anderen Behandlungsmethoden auf Lang- zeittherapie mit Kortikoiden nicht verzichtet werden kann. Es erspart dann die systemische Kortikoid- therapie mit ihren Gefahren.
So hat jedes dieser Dosieraerosole seine ganz bestimmten Eigenschaf- ten und Indikationen. Der Arzt, der diese kennt, wird aus dem großen Angebot nicht wahllos herausgrei- fen, sondern kann für jede Form asthmatischer Dyspnoe das best- geeignete Präparat auswählen.
Anschrift des Verfassers:
Dr. med. Rolf Protivinsky Facharzt für Lungenkrankheiten Schrannengasse 2
A-5020 Salzburg
2574 Heft 41 vom 7. Oktober 1976 DEUTSCHESÄRZTEBLATT