• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Zahnärztliche Mitteilungen: Seriös, aber nicht langweilig" (17.12.2010)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Zahnärztliche Mitteilungen: Seriös, aber nicht langweilig" (17.12.2010)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 2510 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 107

|

Heft 50

|

17. Dezember 2010

ZAHNÄRZTLICHE MITTEILUNGEN

Seriös, aber nicht langweilig

Vor 100 Jahren erschien die erste Ausgabe der Zahnärztlichen Mitteilungen (zm).

Manche der damaligen Themen sind den heutigen verblüffend ähnlich.

Z

itat aus den Zahnärztlichen Mitteilungen: „Die Zeiten, da es für Zahnärzte keinen wirtschaftli- chen Kampf gab, sind längst vor- bei.“ Und weiter: „Wer auf die Re- gierung allein vertraut, hat auf Sand gebaut. Das zeigt der Entwurf zur . . .“ Hier ist nicht von der Gebühren- ordnung der Zahnärzte (GOZ) die Rede. Denn die Zitate sind 100 Jahre alt. Sie stammen aus der ersten Aus- gabe der „Zahn-Aerztlichen Mittei- lungen nebst Anzeiger“, erschienen am 2. Juli 1910 als „Officielles Or-

gan des Wirtschaftlichen Verbandes Deutscher Zahn-Aerzte“.

Damals ging es um eine große Gesundheitsreform, nämlich die Reichsversicherungsordnung, die dann 1911 verabschiedet wurde.

Und die Zahnärzte waren mit dem Entwurf alles andere als zufrieden.

Zahnarzt Hans-Christian Greve aus München, Vorsitzender des we- nige Wochen zuvor gegründeten Wirt- schaftlichen Verbandes Deutscher Zahn-Aerzte, schrieb in der ersten Nummer der Zahnärztlichen Mittei- lungen „Zur Lage“ und verdammte

die politischen Pläne. Denn diese sahen vor, dass die Zahnbehand- lung auch durch Zahntechniker er- folgen könne. Eine Bezeichnung, die für ein buntes Völkchen stand, wie im selben Heft nachzulesen ist.

Von den 210 Zahntechnikern in der Provinz Schleswig-Holstein hatten nur 40 eine ordnungsmäßige Zahn- techniklehre aufzuweisen, von den anderen waren die meisten, nämlich 90, Barbiere. Die Zahlen hatte ein Zahnarzt bei den Berufskollegen abgefragt, was belegt, dass auch vor 100 Jahren schon mit Umfrageer- gebnissen Politik gemacht wurde.

Ist der „rücksichtslose Konkur- renzbewerb“ durch Barbiere heute

abgehakt, so könnte die damalige Befürchtung, „dass schliesslich Preise bezahlt werden, für die kein Mensch eine anständige gewissen- hafte Behandlung mehr ausführen kann“, durchaus aus der Gegenwart stammen. Schließlich berichtete die zm Mitte November 2010 über die bei einigen Krankenkassen ausge- schöpften Honorarbudgets. Die Themen ähneln sich, und auch den Appell, der Berufsstand müsse ge-

schlossen auftreten, gab es schon Anno 1910, damals allerdings gar- niert mit militärischen Metaphern.

Viele Zeitschriften gebe es nicht, die sich so lange behaupten könnten, sagte Dr. med. dent. Jürgen Fed - derwitz, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesverei- nigung (KZBV), auf dem Festakt zum Jubiläum in Berlin. „Die zm ist eine Marke, und sie steht für qualita- tiv hochwertigen Fachjournalismus.“

„Seriös, aber nicht langweilig, kor- rekt und verlässlich, aber nicht kom- pliziert und altbacken“ – so charakte- risierte Dr. med. dent. Peter Engel, Präsident der Bundeszahnärztekam- mer (BZÄK), die Jubilarin. BZÄK und KZBV sind gemeinsam Heraus- geber der Zeitschrift. Aus den zehn Seiten der ersten Ausgabe mit einer Auflage von 3 000 sind 160 und mehr Seiten geworden, Die Druckauflage der vierzehntägig erscheinenden zm liegt bei mehr als 84 000 Exemplaren.

Seit 1957 erscheinen die zm im Deutschen Ärzte-Verlag, Köln, der auch das Deutsche Ärzteblatt publi- ziert. Geschäftsführer Dieter Weber stellte heraus, dass die Zeitschrift in der Leserakzeptanz und bei den An- zeigen seit Jahren mit deutlichem Abstand Marktführer unter den zahnmedizinischen Fachtiteln sei.

„Die zm wird es auch in 100 Jahren noch geben.“ In welcher Form könne allerdings niemand sagen. In Zu- kunft sollen, das machten beide Her- ausgeber deutlich, die digitalen Kommunikationskanäle verstärkt ge- nutzt werden. Schon seit 1999 sind die zm im Internet präsent, auch mit Fortbildungsangeboten. Im nächsten Jahr soll die Online-Plattform ausge- baut werden. „Wir sind intensiv da- bei, unseren Internetauftritt in Rich- tung Cross-Media weiterzuentwi- ckeln“, kündigte zm-Chefredakteur Egbert Maibach-Nagel an. ■

Heinz Stüwe

100 Jahre Tra-

dition: Die Zahn- ärztlichen Mittei- lungen Nr. 1 vom

2. Juli 1910 und ein aktuelles Heft

M E D I E N

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

(1) Der Gemeinsame Bundesausschuss setzt im Rahmen der Methodenbewertung zur interstitiellen Brachytherapie mit permanenter Seedimplantation beim lokal begrenzten Pros-

September 2009, zur Änderung der Richtlinien über die künstliche Befruchtung auf Grundlage der Umsetzung der im April 2008 in Kraft getretenen gesetzlichen Verordnungen

Die ärztliche Betreuung von Kindern mit schweren Behinde- rungen / Update Neurologie / Update Onkologie – für Haus- und Fachärzte / Sonografie-Forum – Fit für die Praxis /

Dieser PCR-Test auf die sogenannte neue Influenza A/H1N1 (Schweineinfluenza) kann nur von Vertragsärzten berechnet werden, die über eine Genehmigung zur Durchführung und

August 2009 auf einen Beschluss der Partner der Bundesmantelverträge zur Aufnahme der Ge- bührenordnungspositionen 88740 und 88741 im Rahmen der Diagnostik der Infektion mit der

40866 Erster oder zweiter Folgeantrag besondere Arznei- mitteltherapie zur Behandlung der pulmonal-arteriel- len Hypertonie unter Verwendung des Musters 71A gemäß Anlage XI

mit der Feststellung der Kassenärztlichen Vereinigung, dass der onkologisch qualifizierter Arzt die Anforderun- gen nach den §§ 3–8 und 10 dieser Vereinbarung nicht oder nicht

Aliskiren plus Amlodipin versus HCTZ plus Amlodipin, Patienten mit milder bis mäßiger Hypertonie, Werte nach 26 Wochen doppelblinder Behand- lungsdauer (Dosierungen: Aliskiren