• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Heftiger Streit um die Pflichtfamulatur" (16.02.1978)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Heftiger Streit um die Pflichtfamulatur" (16.02.1978)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

ne Ärzte. Auch hierzu einige Zah- len: Die Durchschnittskosten einer Konsultation betrugen 1970 beim niedergelassenen Arzt 9,95 Dol- lar, in der Krankenhausambulanz 13,31 Dollar, in den damaligen HMOs 19,41 Dollar. Aus Ontario (Kanada) gibt es eine Zahl über die durchschnittlichen Kosten für die medizinische Versorgung einer Person — sie lag für ganz Ontario bei 126 Dollar, in zwei HMO-ähnli- chen Einrichtungen in Toronto je- doch bei 133 und 141 Dollar. Und die erwähnte HMO in Washington, D. C., erhöhte, obwohl sie Leistun- gen einschränkte, ihre Prämien von 1974 bis 1976 um 59,8 Prozent von 67,75 Dollar auf 108,29 Dollar im Monat.

Betrügerische Werbung

„These findings give little support to the assertion that HMOs are the ,best buy` in the health marketpla- ce", schließt die AMA-Studie, an- spielend auf den Titel einer Regie- rungswerbeschrift, wonach HMOs

„der beste Einkauf auf dem Ge- sundheitsmarkt" seien. Dabei wird dieser Einkauf sogar stellenweise noch mit recht anrüchigen Mitteln vorgenommen: Ein demokrati- scher Senator aus Jimmy Carters Heimatstaat Georgia hat heraus- gefunden, daß in Kalifornien Fuß- ballkarten gegen eine Unterschrift verteilt wurden, oder gebratene Hühner oder Stereo-Kopfhörer — eine blinde Dame unterschrieb ei- nen Zettel, wobei ihr gesagt wur- de, daß sie dafür täglich eine Stun- de lang aus der Bibel vorgelesen bekommen würde. Alle diese er- schlichenen Unterschriften stan- den aber auf Beitrittsformularen zu einer HMO. Inzwischen hat je- mand bereits eine Bürgerinitiative gegründet, die den Opfern solcher Manipulationen wieder zum Aus- tritt verhelfen soll.

Trotz alledem: Ende vergangenen Jahres hat der neue Gesundheits-

minister Joe Califano mitgeteilt, daß er das kostspielige HMO-Ex- periment mit neuem Elan weiter betreiben will. . . bt

Heftiger Streit um die Pflichtfamulatur

Die vom Bundesgesundheitsmini- sterium jetzt dem Bundesrat zuge- leitete Novelle zur Änderung der Approbationsordnung für Ärzte (AO) ist nach wie vor heftig um- stritten: Die Arbeitsgemeinschaft

wissenschaftlich-medizinischer Fachgesellschaften hat dafür plä- diert, künftig die Erlaubnis zur selbständigen ärztlichen Tätigkeit von einer auf das Staatsexamen folgenden zweijährigen prakti- schen Tätigkeit an Krankenhäu- sern oder Instituten abhängig zu machen — was eine weit über die anstehende Novellierung hinaus- gehende Neuregelung der Ausbil- dung bedeuten würde. Konkret zur vorliegenden AO-Novelle hat sich der Ring Christlich-Demokrati- scher Studenten (RCDS) in Bonn geäußert. Er wendet sich gegen die geplante Verdoppelung der Pflichtfamulatur. Der RCDS hat auch erhebliche Bedenken gegen die geplante Wiedereinführung der Pflichtvorlesung angemeldet;

sie degradiere die Medizinfakultä- ten zu „Paukanstalten für Prü- fungsstoff", heißt es in einer Pres- seerklärung. DÄ

Zelltherapie

bleibt nach wie vor umstritten

Die Meinungen, ob die Zellthera- pie als „wissenschaftlich allge- mein anzuerkennende Therapie- form eingestuft und damit anderen Kassenleistungen gleichgestellt werden kann", gehen nach wie vor weit auseinander. Anläßlich einer Anhörung von Fachleuten vor dem Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages Anfang Dezember 1977 hoben Vertreter wissen- schaftlicher Fachgesellschaften hervor, daß nach ihrer Einschät- zung die Zelltherapie nicht nur als unwirksam, sondern unter be- stimmten Bedingungen auch als gefährlich eingestuft werden müsse.

Der Parlamentarische Staatsse- kretär des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit, Karl-Fred Zander, erklärte in der Fragestunde des Bundestages da- zu wörtlich: „Sollte sich diese Be- wertung weiter verstärken, müßte die ärztliche Anwendung der Zell- therapie von den zuständigen Standesorganisationen als unzu- lässig erklärt und damit einem Kunstfehler gleichgestellt werden.

Die zuständigen Behörden wären in diesem Falle gehalten, zu prü- fen, ob Frisch- oder Trockenzell- präparate aus dem Handel genom- men werden müssen." DÄ

Fast 80 Prozent der Abiturienten wollen studieren

Von den rund 150 000 Abiturienten des Schuljahres 1975/76 hatten im Dezember 1976 insgesamt 44 Pro- zent ein Hochschulstudium aufge- nommen; 28 Prozent standen im Erwerbsleben, und 25 Prozent lei- steten Wehr- oder Zivildienst. Die restlichen drei Prozent hatten noch keine festen Pläne oder machten keine Angaben. Nach den Absichtserklärungen derer, die im Dezember 1976 noch kein Hochschulstudium begonnen hat- ten, ist jedoch damit zu rechnen, daß bis zum Ende des Jahres 1978 insgesamt etwa 78 Prozent dieses Abiturientenjahrganges ein Stu- . dium aufgenommen haben wer- den. Dies sind erste Ergebnisse ei- ner Untersuchung über Formen und Dauer der Ausbildungswege der Abiturienten des Jahrgangs 1975/76, die im Auftrag des Bun- desministeriums für Bildung und Wissenschaft von der Hochschul- Informations-System GmbH (HIS) durchgeführt wird. Die bisher vor- liegenden Untersuchungsergeb- nisse werden von der HIS veröf- fentlicht und sind dort zu erhalten (Anschrift: Goseriede 9, 3000 Han- nover). EB

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 7 vom 16. Februar 1978 341

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Bundes- ärztekammer sieht in diesem Vorge- hen einen Verstoß gegen das Heilmit- telwerbegesetz und die (Muster-)Be- rufsordnung, nach der es einem Arzt nicht gestattet ist,

Die Unterschiede bei den Umsät- zen (10 000 DM West, 18 000 DM Ost) sind nach Auffassung von Schorre so gering, daß die Argumentation der Re- gierung, der Hausarzt müsse durch ei-

Der Beirat Burglesum bittet deshalb den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen zusammen mit der Wirtschaftsförderung Bremen unverzüglich unter Bereitstellung der

Wieder einmal stehe ich vor der Frage, mich zu rehabilitieren oder rehabilitiert zu werden, und ich gestehe, daß mir bei diesem Ge- danken dieses Mal nicht sehr wohl ist.. Dabei

Die äußerliche Applikation (alle 48 Stunden während der nächsten drei Wochen) von antibiotischer Kortikoidsalbe (Sanatison®-Salbe com p der Fa. Sasse, Berlin) brachte

Nach dem neuen, seit 2020 geltenden 2+1 Schema sind dafür insgesamt drei Impfungen im Alter von zwei Monaten, vier Monaten und vor dem Ende des ersten Lebensjahres (im Alter

in einer hausärztlichen Praxis, ein Monat in einer Eins-zu-eins- Konstellation von Lehrenden und Studierenden, bietet eine Chance, die kaum eine andere Fachrichtung so

Sascha Ternes, Chairman, German Business Association, Tbilisi Giorgi Pertaia, President, Chamber of Commerce of Georgia 02.30 pm Testimonial: European investors. Nutsa