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Farbenfrohe Zierpflanze

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64 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2017 | www.diepta.de

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as Wandelröschen

(Lantana camara) ist ein 30 bis 100 Zentimeter hoher Strauch, der zu der insgesamt etwa 150 Arten umfassenden Gattung Lantana aus der Fa- milie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) gehört. Der Gat- tungsname soll sich auf die biegsamen Zweige (lat. lentare

= biegen) beziehen, die leicht herabhängen. Die Zweige sind vierkantig und fühlen sich durch kurze Stacheln rau an.

Die sich gegenüberstehenden Blätter sind oval und am Rand gekerbt bis gesägt. Sie haben eine runzelige, genervte Ober- seite und sind an der Unterseite weiß behaart.

Unerwünschter Gast In vie- len tropischen Ländern ist das Wandelröschen sehr gehasst, da es die heimische Pflanzenwelt stark bedrängt. Der ursprüng- lich aus dem tropischen Ame- rika stammende reichlich sa- menproduzierende Strauch ist weltweit in viele tropische und subtropische Regionen ver- schleppt worden. Vor allem auf Ödland, Weiden und in Wäl- dern ist das Wandelröschen zur wahren Plage geworden. Es ver- mehrt sich unermüdlich und verdrängt die einheimische Flo- ra, wobei vor allem Vögel durch Fressen der Früchte und Aus- scheiden der Samen zur Ver- breitung beitragen. Die nahezu undurchdringlichen Dickichte der unerwünschten Invasions- pflanze zählen vielerorts zu den Unkräutern, die nur schwer zu bekämpfen sind. In Brasilien wurde mittlerweile die Anpflan- zung des Wandelröschens ver- boten und in vielen tropischen Ländern ist seine Einfuhr unter Strafe gestellt.

Beliebte Kübelpflanze Bei uns wird der Exot hingegen in Töpfen kultiviert und als eine

© bernd86 / iStock / Thinkstock

Farbenfrohe Zierpflanze

Das Wandelröschen ist aufgrund seiner hübschen Blüten als Balkon- und Terrassenpflanze sehr beliebt. Es ist aber nicht für Haushalte mit Kindern geeignet, da es sich um eine Giftpflanze handelt.

PRAXIS GIFTPFLANZEN

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Schönheit angepriesen, die auf- grund ihrer interessanten Blü- ten auf keiner Terrasse bezie- hungsweise auf keinem Balkon fehlen sollte. Als wärmelieben- de Pflanze entfaltet sie ihre volle Blütenpracht auf sonnigem und heißem Standort. Da sie nicht winterhart ist, muss sie recht- zeitig vor dem ersten Frost in ein kühles helles Zimmer im Haus oder in einen frostfreien Wintergarten geholt werden.

Wandelnde Farbgebung Hervortretendes Merkmal des Eisenkrautgewächses ist das ständig wechselnde Farbenspiel des Blütenstandes, was auch zur deutschen Namensgebung ge- führt hat. Die röhrenförmigen Einzelblüten, die in endstän- digen halbkugeligen Köpfchen von 1,5 bis drei Zentimeter Durchmesser stehen, erschei- nen von Mai bis September in wechselnden Farben. Die ein- zelnen Blüten sind zuerst gelb, verfärben sich später über oran- ge bis hin zu einem verwasche- nen Purpur. Dabei öffnen sich die Knospen stetes von außen nach innen, so dass die Blüten im Inneren des Blütenstands gerade gelb aufblühen während sich die Blüten zum äußeren Rand hin immer dunkler prä- sentieren. Dadurch sieht jede Einzelblüte je nach Alter anders aus und der Blütenstand erhält ein charakteristisches buntes Aussehen.

Nektarhaltige Blütenpracht Die Blüten sind Stieltellerblü- ten, die oben eine Scheibe bil- den, die durch ihre auffällige Färbung nektarsuchende Insek- ten anzieht und ihnen als Lan- deplatz dient. Nach unten setzt sich die Blüte als Röhre fort, in der der Nektar lagert. Da sich der Nektar relativ weit entfernt von der Blütenöffnung befindet, gelangen nur Insekten mit ei- nem langen gebogenen Fühler

wie Schmetterlinge an ihre Nahrung. An der Blütenfarbe können die Insekten erkennen, ob sich ein Besuch der Blüte lohnt. Allein die jungen, gelben Blüten sind mit Nektar gefüllt, ältere purpurrote Blüten sind hingegen nektarfrei.

Hübsch, aber gefährlich Ab September bilden sich aus den dekorativen Blüten beerenar- tige Steinfrüchte, die in Form und Farbe an Brombeeren erin- nern und vor allem Kinder zum Verzehr verführen. Sie sind wie diese zunächst grün und wer- den bei zunehmender Reife leuchtend blau-schwarz. Aller- dings sind die Früchte – wie auch die übrigen Pflanzenteile – giftig. Sie enthalten Triterpen- säureester, vor allem Lantaden A und B, die Vergiftungser- scheinungen auslösen, die einer Tollkirschenvergiftung ähneln.

Sie gehen mit einer Pupillener- weiterung, Muskelzuckungen, Übelkeit und Erbrechen einher.

Aufgrund ihrer Hepatotoxizität werden auch Verfärbungen und Entzündungen der Haut beob- achtet.

Reine Zierpflanze In Brasi- lien sowie in einigen afrika- nischen Ländern verwandte man die Pflanze volksheilkund- lich bei Husten und auch als Aromamittel. Bei uns wird das Wandelröschen nicht in der Heilkunde eingesetzt, sondern nur als Zierpflanze geschätzt. Es verschönt in Europa bereits seit der Renaissance Parkanlagen.

Inzwischen existieren verschie- dene Züchtungen mit unter- schiedlichen Farbkombinatio- nen. Häufig werden Wandel- röschen auch als Hochstämm- chen angeboten. ■

Gode Meyer-Chlond, Apothekerin

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