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„Guten Morgen, Tel Aviv!“

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Academic year: 2022

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„Guten Morgen, Tel Aviv!“ von Katharina Höftmann

München: Heyne 2011 / Lese-Eindrücke von Magdalena Kasper

Ich habe mich für das Buch „Guten Morgen, Tel Aviv!“ entschieden, weil sich der Klappentext einfach sympathisch anhörte: „Eine charmante Liebeserklärung an ein verrücktes Land.“ Zudem bin ich schulisch im Mai und Juni immer sehr gefordert und bis über beide Ohren mit Arbeit eingedeckt, sodass ich beschlossen habe, mir zunächst einmal etwas „brain candy“ zu gönnen, also leichte Lektüre, bevor ich mich in den Ferien der anspruchsvolleren Materie zuwende.

Die Autorin Katharina Höftmann wurde 1984 in Rostock geboren, hat Psychologie und Deutsch-Jüdische Geschichte in Deutschland studiert und schreibt für verschiedene deutsche und israelische Medien. Das Buch ist eine Sammlung von Geschichten, die sie wöchentlich veröffentlicht hat, u.a. in ihrem Blog, aus dem dann 2011 das vorliegende Buch wurde.

Darin verarbeitet sie ihre Alltagserlebnisse als in Israel lebende, mit einem Israeli liierte Journalistin.

Höftmann meint darin, man könne Israel eigentlich nur lieben oder hassen, dazwischen gäbe es wenig Spielraum, wie sie das Land insgesamt als einen Ort der Extreme beschreibt. Sie berichtet von allerhand Kuriositäten, wie etwa der ausgeprägten Handy-Vernarrtheit der Israelis, der notorischen Unpünktlichkeit, dem allerorts programmierten Chaos, der Affinität zu einer größeren Anzahl von Kühlschränken pro Haushalt und der Beobachtung, dass israelische Männer gerne „oben ohne“ in der Öffentlichkeit anzutreffen sind. Die Autorin wundert sich über manche archaische Sitten und Rituale, und weist gleichzeitig fast stolz darauf hin, dass in Israel so praktische Dinge wie USB stick, Handy und Mailbox erfunden worden seien. Viele ultraorthodoxe Juden, die laut Höftmann etwa niemals fernsehen würden, arbeiten als Informatiker in renommierten IT Unternehmen. Höftmanns Auffassung nach geben sich in Israel Neuzeit und Altertum auch in vielen anderen Lebensbereichen jeden Tag die Hand.

Die Israelis in Höftmanns Umfeld versetzen sie überdies immer wieder in Erstaunen darüber, wie groß deren Freundeskreis und wie vernetzt man untereinander sei. Oft wundert sie sich auch über den Lärmpegel, den Israelis ertragen, privat wie öffentlich. Tugenden wie Zurückhaltung und Beschaulichkeit unterstellt sie ihren israelischen Mitmenschen keineswegs.

Als sehr verwirrendes und eindrucksvolles Erlebnis schildert Höftmann den Holocaust-Tag, an dem während einer zweiminütigen Schweigeminute um zehn Uhr morgens plötzlich alle Menschen innehalten, um dem größten Verbrechen an der Menschheit zu gedenken. An diesem Tag war es für sie schwer auszuhalten, Deutsche zu sein.

Und auch ich bin sehr gespannt, wie es mir gehen wird, als Österreicherin nach Israel zu kommen. Werde ich Schuldgefühle haben?

Bald werde ich es wissen. 31 Zeilen / 389 Worte

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