• Keine Ergebnisse gefunden

Marta Neüff, Vorsitzende des Polnischen Sozialrates (PSR)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Marta Neüff, Vorsitzende des Polnischen Sozialrates (PSR)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Berlin, 9.05.2021 Polnischer Sozialrat: Zehn Jahre Arbeitnehmerfreizügigkeit kein Grund zum Feiern!

Zehn Jahre nach ihrer gefeierten Einführung können viele Arbeitnehmer in der EU die Freizügigkeit nicht so nutzen wie erhofft. Deshalb schlägt der Polnische Sozialrat e.V. am heutigen Europatag einen 11-Punkte-Plan für EU-Bürger*innen vor und fordert die

Bundesregierung zum Handeln auf.

„Auch nach zehn Jahren Arbeitnehmerfreizügigkeit genießen polnische

Arbeitskräfte in Deutschland in der Praxis nicht die ihnen formal zustehenden Rechte“

kritisiert Dr. Marta Neüff, Vorsitzende des Polnischen Sozialrates (PSR). Es mangele an Strukturen bei der Umsetzung der geltenden Richtlinien. Besonders die soziale und Rechtsberatung müsse ausgebaut werden, um Diskriminierung effektiv zu verhindern.

Zehn Jahre sind vergangen, ohne dass es einen bedarfsgerechten politischen Fahrplan für die gleichberechtigte Einbindung und Teilhabe mobiler Unionsbürger*innen in Deutschland gibt. Deshalb werden insbesondere Menschen aus Ost- und Südeuropa weiterhin

ausgebeutet.

„Trotz vollständiger Auslastung ihrer Arbeitskraft verfügen Migrant*innen in prekären Arbeitsverhältnissen oft nicht über ausreichende Mittel zur Existenzsicherung und sind gezwungen, Sozialleistungen zu beantragen“, betont Dr. Kamila Schöll-Mazurek, Leiterin der Beratungsstelle des PSR. Diese Leistungen werden ihnen in vielen Fällen

unrechtmäßig verweigert, auch wegen der mangelnden interkulturellen Öffnung der Behörden und der nicht ausreichenden Unterstützung von migrantischen

Beratungsprojekten.

Die Schwächen der europäischen Solidarität wurden während der Corona-Pandemie besonders deutlich. Während Pendler*innen aus Mittel- und Osteuropa besonders unter geschlossenen Grenzen leiden, müssen Saisonarbeiter weiter ohne Krankenversicherung unter Bedingungen arbeiten, die die Verbreitung von Covid-19 nachweislich begünstigen.

Der Beginn der Spargelsaison hat erneut ein Schlaglicht auf fehlende Schutzkonzepte für Erntehelfer*innen geworfen. Auch Arbeitnehmer*innen in der Fleischindustrie werden mit dem Infektionsschutz unvereinbare Arbeits- und Lebensbedingungen zugemutet.

„Wir brauchen faire Arbeitsbedingungen für mobile Arbeitnehmer*innen in der EU. Dazu müssen Arbeitsmarktakteure, Beratungsstellen und Communities enger zusammenarbeiten und ihre Tätigkeit ausreichend kommunizieren, auch in den Muttersprachen der Betroffenen“

sagt Krzysztof Blau, Sprecher des Polnischen Bundesnetzwerk Partizipation und Soziales.

„Europa ist eine Solidaritätsgemeinschaft. Dazu gehört, dass wir die gesellschaftliche Partizipation von in Deutschland lebenden EU-Bürger*innen fördern und sie nicht nur als günstige Arbeitskräfte betrachten“ betont PSR-Vorsitzende Neüff. Die prekäre Lage von Arbeitsmigrant*innen schließe sie von realer Teilhabe aus.

Die Bundesregierung hat bislang keine nachhaltige Teilhabe-Strategie für die größte Gruppe von Zuwander*innen entwickelt. Als Handreichung hat der Polnische

Sozialrat nun einen eigenen 11-Punkte-Plan entwickelt (im Anhang oder unter diesem Link:

https://polskarada.de/wp-content/uploads/2021/05/Forderungen-des-Polnischen- Sozialrates_06052021.pdf).

Kontakt: Dr. Marta Neüff, +49 176 56709570, E-Mail: presse@polskarada.de

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In der Überzeugung, dass eine gleichberechtigte Teilhabe von Führungskräften aller Hierarchieebenen der deut- schen Wirtschaft nur unter Berücksichtigung der

„Eigenständiges Leistungsgesetz für Menschen mit Behinderung schaffen – Bundesteilhabegeld einführen“ vom 9. Ok- tober 2013, NDV 2013, 484; Empfehlung des Deutschen Vereins

Je nach Ausgangslage am örtlichen Wohnungsmarkt unterscheiden sich die Wohnverhältnisse von Zuwandernden aus Rumänien und Bulgarien: In Städten mit

(Oder sollten alle diese Merkmale von anderen Betrach- tern als »fröhliche Farben«, als »lebhafte und anregende Gestaltungsmerkma- 2 Hier wird ein kultureller Habitus deutlich,

Bildungs- und Schulmediatorinnen und -mediatoren werden durch eine theoretische und praktische Qua- lifizierung (siehe Inhalt unter Punkt 2) ausgebildet und arbeiten besonders

Seine traditionellen Eigenschaften (seit drei Jahrhunderlen wird Champagner hergestellt) sind durch Gesetzestexte geschützt.. M a n fürchtete für sein zartes Aroma, wenn man ihn

Der Aktionsplan „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“ betrifft insgesamt 2,6 Millionen Menschen mit Behinderungen in NRW, das sind 14 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Es ist nicht zu bestreitende Wahrheit und eigentlich völlig unverständlich, dass bei Differenzen zwischen Patient und Arzt auch Kollegen, die sich dem Patienten gegenüber unter