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369

Localität der Kriege David's.

Von

Prof. Staiielin *).

Die von David zur Siclierung seines Reielies geführten Kriege

werden 2 Sam. VIII, 1—14. 1 Chron. XVIII, 1—13 übersichtlich er¬

zählt, und dann, 1 Sam. X und 1 Chron. XIX ausführlicher wie er

Amnion unterworfen berichtet. Er bekriegte die von Alters her gegen Israel feindlichen Völker und besiegte zuerst die Phi Iis ter, die ihn

schon einige Male angegriffen, indem er sich ihre Hauptstadt Gath

unterwarf, und somit die Hegemonie derselben an sich riss, ohne jedoch, wie aus 1 Kön. II, 39 erhellt, ihre Selbstständigkeit aufzuheben, so dass das Untcrthanenverhältniss der Philister gegen Israel wohl nur in

der Zahlung von Tribut bestand, wie so häufig im Oriente der

Fall ist. Darauf wird ein Krieg mit Moab erzählt, einem Israel

stammverwandten Volke, das südlich vom Arnon auf der östlichen

Seite des todten Meeres wobnte, und wie es scheint immer mehr

oder weniger ein Hirtenvolk blieb, das als solches seinen Nachbarn

immer gefahrdrohend ist. Warum David in diesem Kriege, in wel¬

chem er Sieger war, die Moabiter, zu denen er früher seine Eltern

geflüchtet, so grausam behandelte, dass er % der Gefangenen hin¬

richten liess, sagt der Text durchaus nicht, die That David's wird

ganz unvermittelt erzählt, vielleicht wollte David Roheiten, wie sie

Arnos II, .3 deu Ammoniten vorwirft, bestrafen. Weiter wird ein

Krieg mit Zoba berichtet. Zoba ist ein Landstrich , der das Ge¬

biet von Damascus so zu sagen umschloss, denn er grenzte nördlich (2 Chron. VIII, 3) an Hamat am Orontes , erstreckte sich ostwärts so weit dass sein König durch sein Gebot Aramäer über den Euphrat

her zu seiner Hülfe kommen zu lassen vermochte — 2 Sam. X, 16;

1 Chron. XIX, 16; und südwärts muss sich sein Gebiet so weit

ausgedehnt haben, dass es über die Grenzen des Stammes Gad und

bis in Ruben hinein ragte, so dass die Ammoniter sich Kriegsleute von Zoba gegen Israel dingen konnten — 2 Sam. X, 6; 1 Cbron. XIX, 6, und somit baben wir Zoba auf der Ostseite des jenseits des Jordan's

liegenden israelitischen Landes und bis über seine Nordgränzen

hinaus zu suchen, und sein König muss einen grossen Tbeil der

Wüste zwischen Palästina und dem Euphrat und also den südlichen

Theil Syriens beherrscht haben. Ich bin geneigt Zoba für eine

*) Gelesen in der dritten Sitzung der Augsburger Generalversammlung am 26. Septbr. 1862.

Bd. XVll. 38

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570 Localität der Kriege Davids.

aramäisireude Forni des hebräischen — Zacharja IX, 8 nax

geschrieben — anzusehen und durch „Heeres- oder Kriegszug" zu er-

Iclären, so dass Zoba, vollständiger Aram Zoba — 2 Sam. X, G. 8.

Aram der Kriegszüge bedeutet d. h. das Aram, von wo aus die

Feinde in das Gebiet Israels einfielen, und berufe mich diese Er¬

klärung zu halten auf Wetzstein's Karte von Hau;-an, woselbst ein"

„Derb el Gazawat" eine Strasse der Raubzüge, die von Syrien nach

Hauran führt, angegebeu ist, und glaube somit, der König des an

Israel grenzenden Aram oder Syrien habe König von Zoba ge¬

heissen, weil er im Besitz dieser Landstrasse gewesen und durch

sie seine Züge in das Ostjordauland unternahm. Beispiele solcher

verschiedenen Aussprache geben Joppe, aus Jafo entstauden, und

•las Mocha der 70 für das hebräische Maacba. Bei dieser Ansicht

erklären sicb auch die mit Zoba vorkommenden Namen, denn das

2 Sam. VIII, 8 erwähnte Betach, wofür 1 Chron. XVIII, 8 Tibhat

hat, finden wir dann in Tefcha bei Schubba \yieder, und wenn wir

Maacha mit dem syrischen Uebersetzer 1 Chron. XIX, 6 durch

Haran wiedergeben, so ist es wohl dasselbe das wir auf Wetzstein's Karte des Hauran finden. Berothai hingegen, „die Brunnen" dürfte wohl das heutige „Ayun" sein, von seinen zwei ummauerten Quellen

so genannt — Ritter XV, 953, und. dass Namen übersetzt werden

weisst Wetzstein in seiner Scbrift über Hauran pag. 78. 79 nach. —

Nach der gegebenen Erklärung hätten wir die dem Könige von

Zoba gehörigen Städte Tibhat und Berothai im Hauran zu sucben,

wogegen sich doch nicht viel einwenden lässt. Hadadeser, den

König von Zoba, schlug David, nahm ihm 1000 Wagen und 7000

Reiter und 20,000 Mann gefangen, mit welcher Angabe der Chronik,

die wie Bertheau zeigt hier richtiger als 2 Sam. VIII, 4 liest,

Josephus harmonirt, und bracbte die goldenen Schild eund Rüstungen

der Umgebung Hadadesers nach Jerusalem, so wie auch das viele

in den Städten Tibhat und Berothai erbeutete Erz ; die Wagen

jedoch vernichtete er und bebielt dereu nur 100, wohl sie im Sieges¬

zuge aufzirführen. Das von Hadadeser Erzählte macht mir höchst

wahrscheinlich, dass wir uns unter dem Könige von Zoba einen

mächtigen Emir der Wüste zu denken haben, wie sich in derselben

von Zeit zu Zeit solche erheben, der überall hin seine Raubzüge

richtet, und der wohl auch in' Israel einfiel, wie wir auch in Bucking¬

ham's Reise nach Mesopotamien, deutsch pag. 119 von einem lesen,

der an der Spitze von 100,000 Arabern stand und an 20,000

Reiter unter seinem Befehle hatte, nur dass die Wagen Hadadeser's, die vrir auch auf den Ruinen von Ninive finden, es wahrscheinlich

machen, dass er an einem bestimmten Orte residirte. Buckingham

redet pag. 182 von Dienern dieses Emir, die sich durch ihre glän¬

zende Kleidung und ihre kostbaren Waffen auszeichneten, was die

goldenen Schilde oder Rüstungen der Knechte Hadadeser's erläutert.

Dass es sich so mit Hadadeser verhalte, schliesse ich aus dem Um-

(3)

Loealüät der Kriege David*. 571

Stande, Thoi der König von Hamath, habe seinen Sohn Joram oder

nach der Cbronilt Hadoram mit reichen Gescbenlcen an David abge¬

sandt, ihn zu seinem Siege zu beglüclcwünschen , weil er selber mit

Hadadeser im Kriege begriffen war. Hamath, das spätere Epiphania

am Orontes, war eine kanaanitische Stadt, nach Movers „das phönic.

"Altertbum" II pag. 161 eine Colonie der Phönicier, wie sie solche

zur Sicherung ihres Handels bis an den Euphrat hin anlegten, und

als deren Endpunkte vielleicht die von einem pböniciscben Colonie-

führer angelegte Stadt Eddana und Thapsakus können angesehen

werden, und wie wichtig überhaupt für den allgemeinen Verkehr

die Strasse vom Mittelmeer nach dem Euphrat ist, zeigen die vielen

nach Wetzstein 1. 1. pag. 105 zu ihrem Schutze errichteten Castelle

und die fielen auf ihr erbauten Chane, die nach Kremer, Damaskus

pag. 191 ff., Ritter XVII, pag. 1472 aufzählt. Hadadeser, der

mächtige Aramäer, hinderte diesen Handel, plünderte vielleicht die

phönicischen Karavaneu, oder belegte sie doch mit hohen Zöllen,

wie solches Emire vom höchsten Alterthume an — Movers III,

pag. 134 — bis auf unsere Zeit, wie Buckingham pag. 187 zeigt, zu

thun sich unterfingen ; eine Niederlage des Hadadeser mnsste also dem Könige *on Hamath sehr- erwünscht sein. Zum Angriff auf Zoba konnte

David durch Cölesyrien das Bekathal entlang ausziehen, und dann

bei Riblah sich östlich in die Ebene wenden, oder er konnte südlich

des Sees Genezai'eth über den Jordan setzen, und dann nordwärts

längs der Karavanenstrasse gegen Damascus zu ziehen, oder di¬

rect gegen Osten, wo nach Ritter XV, 1018 wenigstens in den

Zeiten der Kreuzzüge grosser Verkehr stattfand, was, wenn die Lage

der oben genaunten Ortschaften richtig bestimmt wurde, das Wahr¬

scheinlichste ist. Dass Damascus, wie 2 Sam. VIII, 5 berichtet

wird, dem Könige von Zoba zu helfen suchte, begreift, sich; denn

in Damascus wohnten Aramäer , also Stammverwandte des Hadadeser,

die den Pböniciern von Hamath und den Israeliten weniger geneigt

sein mochten, aber der Fürst von Damascus wurde besiegt, verlor

22000 Mann, und musste israelitische Besatzung aufnehmen.

Noch wird 2 Sam. VIII, 13. 14; 1 Chron. XVIII, 12. 13;

Ps. LX, 2. ein Sieg der Israeliten über Edom erwähnt, der 2 Sam.

dem David, in der Chronik dem Abisai, dem Bruder des Joab, und

im Psalm dem Joab zugeschrieben wird. Die beiden letzten Stellen

scheinen mir darauf hinzuweisen, dass zwar Alles unter Davids

Leitung geschah, Joab bei diesem Zug den Oberbefehl führte, den

Sieg aber speciell Abisai erfocht; so dass, wenn wir auch Uicht mit

Bertheau, Commentar zur Chron. pag. 179, den Text ändern wollen,

dennoch im Ganzen kein Widerspruch stattfindet. Auch Edom

wurde, wie Damaskus, unterworfen und mit israelitischen Besatzun¬

gen versehen, aber nach 1 Kön. XI, 16. höchst grausam behandelt,

indem David die waffenfähige Mannschaft ausrotten liess, was sich

jedoch aus der Natur der Bewohner dieses Landstrichs, des Gebirges

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572 Localüäl der Kriege Davids.

Seir, liinlänglicli erltlären lässt ; deun seine rauhen und steilen Berge

wurden von Räubern bewohnt, die in ihren Höhlen hausten und so

wie noch heutzutage allen ihren Nachbarn gefährlich waren (Ritter XIV, 969 IT.), zugleich aber iin Besitz der Seehäfen am älanitischen

Meerbusen des rothen Meeres eine gewisse politische Bedeutung

hatten. Dürften wir mit Joseph. Antiqu. VII, 5. 1—4 diese Siege

in die Zeit nach dem beabsichtigten Tempelbau versetzen, so wäre

klar, dass hier phönicisehe Freundschaft mit unterlief; so viel scheint

jedenfalls, dass von Osten her ein Volksandrang gegen Israel und

die Lande westlich des Jordans stattfand, dem David sich entgegen¬

stellte und siegreichen Widerstand leistete. Auf welchem Wege das

hebräische Heer zur Besiegung Edoms heranzog, ob wie Ewald,

Gescbichte Isr. III, pag. 201 annimmt, auf der Westseite des Jor¬

dans und des todten Meeres, oder der Ostseite, so dass er dem

jetzt gewöhnlichen Wege der von Damaskus nach Mekka pilgernden

Karawanen folgte, wird nicht mehr zu bestimmen seyn; beides ist

möglich; auf letzterem Wege unternahm auch immer Sultan Saladin

von Aegypten aus- seine Züge nach Damaskus. , Bei den angegebe¬

nen Verbältnissen begreift sich auch wie der neue König von Am¬

mon sich fürchten konnte, die von David seinem Vater bewahrte

Freundschaft möchte nun aufhören, und David, der seinen Besitz

östlich des Jordans nun überall siegreich befestigt, werde auch ihn

zu unterjochen suchen; darum beschimpfte er unkluger Weise, nach

ilem Rathe seiner Umgehung, die ihm von David zur Beileidsbezeu¬

gung abgeschickten Gesandten, ihnen den Bart und die Kleider halb

abschneidend, wie im Jahr 1576 znerst Sultan Ghawri von Aegypten die

Gesandten des Sultan Sellin I., und dieser wieder den des ägypti¬

schen Herrschers, dessen Gefolge er hinrichten, dessen Bart uud

Haare er abscheeren und ihn dann mit einer Nachtmütze bekleidet

auf einem lahmen Esel zu seinem Herrn zurückreiten liess. Dass

solches Benehmen des Ammoniter - Königs einen Krieg mit David,

zur Folge baben musste, ist klar, und diesen voraussehend dingten

die Ammoniter um 1000 Talente (über 272 Millionen Reichsthaler)

Hülfsvölker von den Syrern in Zoba nnd Bethrehob, und von

Maacba und Tob (2 Sam. X, 6). — Wir finden ein Bethrehob an

der nördlichen Grenze von Palästina, nordwestlich vom See Hule,

woselbst es Robinson — biblische Forschungen pag. 488 — in den

Ruinen des Castells Huniu wieder aufgefunden haben will; indessen

darf man auch, da Jakuti pag. 204 mehrere Städte dieses Namens

aufzählt, an eine Stadt gegen den Euphrat hiu oder noch besser in

der Gegend von Damaskus denken, woselbst sich noch heute ein

Dorf Namens Ruhaibe findet. Kremer, Damaskus pag. 192. Ritter

XVII, pag. 1472. Tob, das auch Richter XI, 3 vorkommt, ist auf

jeden Fall in der Nähe der Ammoniter zu suchen, obschon die ge¬

naue Angabe seiner Lage streitig; vielleicht ist es, wie Ewald will

(Gesch. Isr. III, 196), das Quvfia des Ptolemäus, südöstlich von

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Localüäl der Kriege Davids. 573

iramon, oder wie Knobel will, Cominentar zum Deuteronomium, das

heutige Tuben, etwa 12 Stunden südlich von Damask. Doch besser

noch scheint sich der alte'Name im Dorfe Taiba, hei Ritter XV,

891 u. 922 erwähnt, und auf Wetzstein's Karte nördlicb vou Tibni

angegeben, erhalten zu haben. Und diese Hülfstruppen alle, zum

Theil aus Wagen und Reitern bestehend, bei 30ÜÜ0 Mann, lagerten

sich bei Medeba, das nach Josua XIII, 16. dem Stamme Ruhen,

lem süfllichsten der östlich des Jordans wohnenden Stämme, gehörte.

Medeba lag in einer Ebene, daher sammelten sich dort die mit

Streitwagen versehenen Heere, und war mit schönen Weideländern

umgeben. Die Aufstellung dieses Hülfsheers zu Medeba, wenige

Stunden südlich von Ammon, scheint bezweckt zu haben eine Be¬

lagerung der ammonitischen Hauptstadt unmöglich zu machen, weil

das Belagerungsbeer immer eiuen Angriff zu fürchten hatte. Allein

der israelitische Heerführer Joab liess sich in seinen Unternehmun¬

gen nicht hemmen; er stellte sich mit dem grössten Theile seiner

Macht den Syrern entgegen, während sein Bruder Abisai mit andern

Völkern ihm gegen ^nen Ausfall der Ammoniter den Rücken decken

sollte. Der Sieg begünstigte ihn, er schlug die Aramäer, und als

die Ammoniter die Flucht derselben wahrnahmen, kebrten auch sie

in ihre Veste zurück. Aber die geschlagenen Aramäer sammelten

sich wieder und zogen von jenseits des Eupbrats Verbündete an sich,

die unter der Leitung des Heerführers des Hadadeser zu ihnen

stiessen, ohne dass, wenn wir mit Thenius den Text ändern, der

Ort der Vereinigung angegeben ist, der, wenn wir der gewöhnlichen

Lesart und den alten Versionen folgen, Helam heisst, mit dem man

die am Euphrat liegende Stadt Alamatha (Ritter XVII, 1458) zu¬

sammenstellen wollte, was mir jedocb unwahrscheinlich ist. Dieses

Mal zog David in Person gegen die Feinde zu Felde, besiegte sie

wieder glücklich und tödtete ihnen wie das erste Mal viel Volk,

darunter den Feldherrn, so dass Aram nun Frieden schloss und

Israel diente, d. h. wobl ihm Tribut gab. Nun wurde auch au die

Eroberung der Hauptstadt der Ammoniter, Rabbath Ammon, ge¬

dacht, womit David, der in seine Residenz zurückkehrte, seinen

Feldhen-n Joab beauftragte. Die Stadt Ammon liegt in einem Thale

längs den Ufern des Moiet Amman, der in der Nähe der Stadt in

einem kleinen Teiche entspringt, uud dieser Tbeil der Stadt ist

gewiss die 2 Sam. XII, 27 erwähnte Wasserstadt, die Joab auch

richtig eroberte; sie hat aber auf der Spitze eines der sie umge¬

benden Hügel ein starkes Castell von dicken Mauern, grosse Stein¬

blöcke ohne alles Cement aufeinander gefügt, innerbalb welcher

mehrere tiefe Cisternen, und 4fis Ganze hat die Form eines läng¬

lichen Vierecks (cf Ritter XV, pag. 1145 u. Burckhardt, Reisen

pag. 614 ff.), woselbst auch die Ruinen der späteren römischen

Zeit dargestellt sind. Dieses Castell widerstand längere Zeit, und

als endlich auch sein Fall nahe war, forderte Joab den David auf

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574 Loealüät der Kriege Davids.

selbst zum Heere zu kommen, damit er den Buhm der Eroberung

davontrage. David kam, uud mit dem Castell fiel auch die 83

Pfund schwere, goldene und mit kostbaren Edelsteinen besetzte

Krone des Königs von Ammon, die wahrscheinlich über dem Haupte

am Thronsessel befestigt war, in seine Hand. Sodann verwüstete

er die Städte der Ammoniter; die Bewohner der Hauptstadt zer¬

sägte er mit Sägen oder Drescbscblitten, oder tödtete sie in Ziegel¬

öfen, wie die Stelle gewöhnlich erklärt wird, indem man annimmt,

pbia stehe durch einen Schreibfehler für "sr'D, wofür man sich

auf die ähnliche persisebe Todesart, einen in glühender Asche zu

tödten, berufen kann, wogegen aber schon Kimchi auftritt und

nach ihm auch Thenius annimmt, David habe die Ammoniter in

ihrem Molochbilde verbrannt, weil es sich um eine recht auffallende Bestrafung des Götzendienstes gehandelt, und insofern sei der Krieg ein heiliger gewesen.

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575

lieber die nabatäischen Inschriften.

Voll

Prof. Emu« Meier*).

I.

Indem ich es unternelime, die sogenannten nabatäischen

Inschriften einer neuen Prüfung zu unterwerfen, so ist von vorn¬

herein die auffallende Thatsache hervorzuheben, dass noch heute

wie von Anfang an zwei Ansichten — zunächst über die Sprache

dieser Denlcniale — sich schroff einander gegenüberstehen. Wäbrend Beer, der scharfsinnige Entziffei er des nabat. Alphabetes, die Sprache

für eine aramäische hielt, die aber gemischt sei mit arabischen

Elementen, so behaupteten dagegen Credner und Tuch (in dieser

Ztschr. 1849), die Sprache sei der Grundlage nach arabisch, und

nur gemiscbt mit eiuzelnen aramäiscben Bestandtheilen. Reer's An¬

sicht wurde sodann von Levy (in d. Ztsebr. Bd. XIV. 1860) mit

grosser Entschiedenheit weiter geführt.

So sehr diese Abhandlung im Einzelnen den Gegenstand ge¬

fördert hat , wohin ich namentlich rechne die Wiedererkennung des

von Beer noch nicht genau bestimmten o, und in Folge davon die

richtige Lesung des aüb statt des int, T'T, j'j des Pilgers bei

Tuch, ebenso sehr hat die Arbeit andrerseits geschadet, indem sie

zu viel beweisen wollte und dabei oft in paläographische und

grammatische Fehler verfiel. Es war deshalb für 0. Blau (in d.

Ztschr. Bd. XVI Heft III) nieht schwer, die schwachen Seiten von

Levy's Arbeit aufzudecken, und danach die Unhaltharkeit der An¬

sicht, dass die Sprache der nabat. Inschriften eine aramäische sei, aufs stärkste zu behaupten.

Indess fehlt viel, dass 0. Blau die fragliche Untersuchung zu

einem abschliessenden und überzeugenden Resultate gebracht hätte.

Nicht aus einer Masse von Eigennamen , die theils ein altsemitisches Gemeingut sind, theils bei verwandten Völkern, die sich berühi-en, leicht eindringen, lässt sich der specielle Sprachdialekt dieser In¬

schriften erschliessen, sondern zunächst aus den grammatischen

Flexionen; zweitens aus dem appellativen Sprachgut, und in dritter

Reihe können erst die Eigennamen in Betracht kommen. Mit jeneu

Flexionen aber hat man es von Anfang an bis heute sehr leicht

genommen. Wäbrend Blau (a. a. 0. S. 361) auf der einen Seite

den Verfassern dieser Inschriften eine grosse Frische und lebendige

*) Zum Vortrag in der Augsburger Generalversammlung bestiiomt.

3 8 *

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