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Kerne und Teilchen

Moderne Physik III

Vorlesung # 11

5. Wechselwirkung von Strahlung mit Materie - Bethe-Bloch: Ionisationsverluste

- radiative Prozesse leichter Teilchen - Landau-Vavilov Verteilung

(2)

5. Wechselwirkung von Strahlung & Materie

Die Wechselwirkung von Strahlung (geladene &

ungeladene Teilchen) mit Materie ist wichtig für das Verständnis & die Optimierung von modernen

Detektorsystemen & Teilchen-Beschleunigern

ª detaillierte Modellierung der Prozesse erforderlich

(3)

Schema eines Luftschauers

primäre Wechselwirkung bei 106 GeV

(4)

Schema eines Luftschauers

erste Teilchengenerationen bei E > 104 GeV

(5)

Schema eines Luftschauers

nach mehreren

Teilchengenerationen:

seitliche Ausbreitung

(6)

Schema eines Luftschauers

nach vielen

Teilchengenerationen:

maximale Teilchenzahl

(7)

Schema eines Luftschauers

nach sehr vielen

Teilchengenerationen:

Teilchenzahl nimmt ab

(8)

Verschiedene Wechselwirkungseffekte dominieren je nach Teilchenart, Energiebereich & Nachweismedium

TeilchenartTeilchenart Teilchenart

Geladene Teilchen (z = Ladung des Projektils)

α, e+, µ-, 92+U-Ion, Ω--

,

p, π-, … (elektromagnet. Wechselwirkung dominant) Beispiele: Ionisation, atomare Anregung, Cherenkov-Strahlung, …

- leichte Teilchen: e-, e+, …

- schwere Teilchen: µ±, π±, ρ±, p, (c, b-Quarks), Schwerionen (92+U), … Ungeladene Teilchen ( z = 0)

γ, n, ν, π0, ρ0, neutrale Atome, …

Beispiele: Comptoneffekt, Photoeffekt, Streuung an Elektronen/Kernen - nur schwache Wechselwirkung: Neutrinos

- starke/elektromagnetische Wechselwirkung: neutrale Pionen, ρ0 - nur elektromagnetische Wechselwirkung: γ

Wechselwirkung von Strahlung & Materie

(9)

Verschiedene Wechselwirkungseffekte dominieren je nach Teilchenart, Energiebereich & Nachweismedium

EnergiebereichEnergiebereich Energiebereich

eV: thermische Neutronen, Licht, Sekundär-Elektronen aus Ionisation keV: Elektronen aus dem ß-Zerfall, Röntgenstrahlung

MeV: Alpha-Teilchen, γ-Strahlung von Kernen, Zyklotrons GeV: Teilchen aus Synchrotrons

TeV: Teilchen an Hochenergiebeschleunigern LHC, Tevatron, TeV-γ´s

>TeV: Teilchen aus kosm. Beschleunigern: Quasare, SNR NachweismediumNachweismedium

Nachweismedium

Eigenschaften des Mediums:

- Kernladung, Dichte, Temperatur (Phase: kondensiert, gasförmig) - Magnetfeld, elektrisches Potential, supraleitend, normal/halbleitend

(10)

geladene & neutrale Teilchen

Geladene TeilchenGeladene Teilchen

Geladene Teilchen PhotonenPhotonenPhotonen

ααα ßßß γγγ

Prozesse

Absorption: Photoeffekt Streuung: Comptoneffekt Kaskade: Paarerzeugung Exponentielle Abschwächung Keine definierte Reichweite Prozesse

Ionisation: dominanter Prozess

Absorption: selten (nur bei Kernreaktion) Streuung: Moliere-Theorie

Kaskade: meist nur bei Elektronen Wohldefinierte Reichweite

Starke Ionisation Kernreaktion

Ionisation + Bremsstrahlung

Absorption &

Streuung

(11)

Geladene TeilchenGeladene Teilchen Geladene Teilchen

hh

h μμμ n, n, n, KKKLLL

Prozesse

Ionisation: dominanter Prozess Absorption: Kernwechselwirkung Streuung: Moliere-Theorie

Kaskade: hadronische Schauer Wohldefinierte Reichweite

Ionisation

Hadron. Reaktion

Ionisation Absorption &

Streuung

Neutronen, KNeutronen, KL Neutronen, KLL

Prozesse

Absorption: Kernwechselwirkung Schauer: Erzeugung von

Sekundärhadronen Exponentielle Abschwächung Keine definierte Reichweite

(12)

Wechselwirkung von geladenen Teilchen

Ionisationsprozesse

- Prozess: inelastische Teilchenstöße mit den Hüllenelektronen

- Resultat: Ionisation & Anregung der Atomhülle (Ionisationspotenzial)

- Teilchenart: dominiert bei allen schweren Teilchen (Myonen, Protonen, …) Ö spezifischer Energieverlust dE/dx eines Teilchens

- Nachweis: Drift der Ladungsträger (Elektronen & Ionen) zu Elektroden, Erzeugung von Elektron-Lochpaaren, Erzeugung von

Gasbläschen, …

- Physik: Spurrekonstruktion, Reichweite, Ereignistopologie

(13)

Strahlungsverluste

- Prozess: Wechselwirkung mit elektromagnet. Feldern,Medium

- Resultat Emission von elektromagnetischer Strahlung (µeV – GeV) Ö Brems-, Synchrotron-, Cherenkov- & Übergangs- Strahlung - Teilchenart: dominant bei leichten Teilchen

- Nachweis: abhängig von λ: Radio-, optischer, Röntgen-, Gamma-Bereich - Physik: Energiespektrum der e+/e-

,

Magnetfelder

Cherenkov

Cherenkov SynchrotronSynchrotron

M1M1 Cherenkov

Cherenkov

(14)

Anwendung der Strahlungsverluste: Synchrotronstrahlungsquellen - Beschleuniger zum Erzeugen von Synchrotronstrahlung

(15)

Ionisationsverluste

Geladene Teilchen ionisieren ein Nachweismedium durch inelastische Stöße mit den Hüllenelektronen (vorwiegend Einfachionisation, z.B. Ar+) Hoher Streuquerschnitt : σinelast. ~ 10-17 – 10-16 cm2 ª zahlreiche Stöße

e e

e

m m m

m

m T m

⋅ +

+

= ⋅

γ γ β

2 2

2 2

2 2

2 max

Maximaler Energieübertrag Tmax an ruhendes Elektron mit me durch ein einlaufendes Teilchen mit Ruhemasse m und Geschwindigkeit ß:

2 2

max

= 2 m

e

⋅ β ⋅ γ

T

für alle schweren

Primärteilchen

In hinreichend dicken Absorbern wird ein Großteil der Teilchen-Primärenergie

in ein Ionisationssignal umgewandelt

m

ß

Tmax

(16)

Targetparameter: Kernladung Z, Kernmasse A, effektives Ionisations-Potenzial I Teilchenparameter:Geschwindigkeit ß, Ladung z Konstanten: klass. Elektronenradius re

Elektronmassem , Avogadrozahl N

Ionisationsverluste: Bethe-Bloch

Bethe-Bloch Gleichung

Mittlerer Energieverlust dE/dx von geladenen ( z) Teilchen mit ß = v/c

I = effektives Ionisationspotenzial des Target-Atoms, experimentell beobachtet: I ~ Z · 12 eV (große Z) Target:

Kernladung Z Atomgewicht A

= 0.307 MeV g-1 cm2

δ: Polarisation des Mediums

⎥ ⎦

⎢ ⎤

⎡ ⎟⎟ ⎠ − −

⎜⎜ ⎞

⋅ ⋅

=

− ( 1 ) 2

ln 2

4 1

2 2

2 2 2

2 2

0

2

β δ

β β π β

I

c z m

A c Z

m N

dx r

dE

e

e e

(17)

Anwendungsbereich von Bethe-Bloch: Teilchengeschwindigkeit ß >

Geschwindigkeit der Hüllenelektronen der Targetatome (v ~ Z ·α)

bei kleinem ß ist der Term 1/ß2 in der Bethe-Bloch Gleichung dominant

-dE/dx[MeV cm-1 ]

Teilchenimpuls p bei hohen Impulsen erreicht dE/dx ein Plateau (Sättigung) dE/dx hat ein Minimum bei ß · γ ~ 3-4

ª minimal ionisierende Teilchen (MIP)

⎥ ⎦

⎢ ⎤

⎡ ⎟⎟ ⎠ − −

⎜⎜ ⎞

⋅ ⋅

=

− ( 1 ) 2

ln 2

4 1

2 2

2 2 2

2 2

0

2

β δ

β β π β

I

c z m

A c Z

m N

dx r

dE

e

e e

(18)

Der Energieverlust eines Teilchens ist unabhängig von seiner Masse!

dE/dx nur abhängig von der Teilchen- geschwindigkeit ß, typischerweise wird dE/dx aber als Funktion des Impulses p dargestellt, wobei gilt:

p = ß ·γ· M · c

Pionimpuls [GeV/c]

Myonimpuls [GeV/c]

flüflüssigesssiges--HH22

relativistische Effekte ß·γ= p/Mc

-dE/dX[MeV g-1 cm2 ]

He-He-GasGas

m.i.p.

dE/dx ~1/ß2

MIP:

dE/dX ~ 2 MeV gdE/dX -1 cm2 dE/dX ~ 2 MeV g~ 2 MeV g--11 cmcm22

d.h. bei einer Targetdichte ρ = 1 g/cm3 dE/dx ~ 2 MeV/cm

Wichtiges Beispiel: kosmische Myonen Im Bereich minimaler Ionisation gilt für

(19)

Der Energieverlust dE/dx ist ein wichtiges Mittel zur Teilchenidentifikation (Particle Identification PID), wenn mehrere Teilchenarten vorliegen:

- dE/dx entspricht mit Bethe-Bloch implizit einer Messung des Parameters ß - mit der Definition des relativistischen Impulses p

ergibt sich nach einer von dE/dx unabhängigen Messung des

Impulses p die Teilchenmasse M und damit die Identifikation des untersuchten Teilchens

0.1 1 10

Impuls p [GeV]

π p

dE/dx[m.i.p.]

e K

4 3 2 1

Teilchenidentifikation

c M c

M

p ⋅ ⋅

= −

= 2

1 β γ β

β

Der Energieverlust dE/dx eines Teilchens ist immer statistischen Fluktuationen unterworfen

(20)

0.20 0.15 0.10 0.05

00 50 100 150 200 250

ΔE

P(ΔE)

Energieverlustverteilung: Landaukurve

Bethe-Bloch Formel:

- beschreibt den mittleren Energieverlust <E> eines Teilchens - inelastische Streuungen an Hüllenelektronen sind

statistische Prozesse: zentrale Stöße (großes ΔE) sind seltener als periphere Stöße (kleines ΔE)

Landau-Vavilov Verteilung:

- beschreibt Energieverlustverteilung für einen dünnen Absorber

- asymmetrische Verteilung mit einem Ausläufer hin zu hohen dE/dx Werten - Asymmetrie durch Stöße mit kleinem

Stoßparameter („δ-Elektronen“)

Teilchen Δx

δ-Elektron primäres Teilchen

Pion π-

(21)

Mittlere Reichweite

Reichweite:

die mittlere Reichweite R eines Teilchens [ in g cm-2] in einem Medium

(Absorber, Detektor) ergibt sich durch Integration der Bethe-Bloch Gleichung:

dX dE R dE

E

⎟ ⋅

⎜ ⎞

= ∫

00

1

_

α-α-Spuren (Spuren (214214Po)Po)

Beispiele:

- 100 MeV/c Pionen in Pb:

R/ρ ~ 0.8 cm

- 5.5 MeV Alphas in Luft:

R/ρ ~ 4.2 cm

_ _

Wegstrecke [cm]

0 1 2 3 4

Energieverlust dE/dx[MeV/cm]

5.5 MeV α´s in Luft5.5 MeV 5.5 MeV αα´´ss in Luftin Luft Bragg-Peak:

dE/dx erreicht am Ende des Weges ein Maximum

Bragg-Peak

α

α--Spuren (Spuren (214214Po)Po)

(22)

x x x

E ∝ Δ

Δ

∝ Δ Δ

σ 1

Dicke Absorber & Vielfachstreuung

-4 -3 -2 -1 0 +1 +2 +3 +4

Energieverlust in einem dicken Absorber:

Summation über Vielfachstreuung in einem dicken Absorber

ergibt gaußförmige Energieverlustverteilung mit Breite σ ΔE

1σ

Die Vielfachstreuung eines Teilchens in einem dicken Absorber führt nach Summation über viele Auslenkwinkel zu gaußförmiger Winkelverteilung - mittlerer Auslenkwinkel σStreu [rad] ~ p-1 · √ L

L

0 2

] / [

2 . 19

X z L

c MeV

Streu

p ⋅ ⋅

= ⋅ θ β

X = Strahlungslänge (stoffspezifische Größe)

Benutzung des Mittelwerts des quadratischen Streuwinkels

(23)

Spezialfall: Energieverlust von Elektronen

Energieverlustprozesse von Elektronen & Positronen:

- Ionisation

- Bremsstrahlung

brems ionis

e

e

dx

dE dx

dE dx

dE

⎜ ⎞

⎝ + ⎛

⎟ ⎠

⎜ ⎞

= ⎛

⎟ ⎠

⎜ ⎞

+

, .

Energie [MeV]

Bremsstrahlung Blei Z=82Blei Z=82 Blei Z=82

1 10 100 1000 Positronen

Elektronen

rel. Energieverlust (dE/dx)/E[X 0-1 ]

1.0

0.5

0

0.2

0.15

0.10

0.05

0

[cm2 g-1 ]

Particle

Data Group Particle

Particle

Data Group Data Group Ionisation

Bremsstrahlung & X-rays:

Coma-Galaxiencluster

im Röntgenlicht (Chandra)

NGC 4889 NGC 4889

NGC 4874 NGC 4874

(24)

Ionisationsverluste von Elektronen & Positronen:

- die identische Massen von Target (me) & Projektil (me) erfordern eine leichte Modifikation der Bethe-Bloch-Gleichung

Bremsstrahlung:

- radiative Energieverluste dominieren bei sehr hohen Energien:

X E Z E

A Z m

N dX

dE

brems

=

⎟ ⋅

⎜ ⎞

⋅ ⎛

⋅ ⋅

= ⋅

⎟⎠

⎜ ⎞

0 3

/ 1 2

2 0

3 183 1

4 α ln

= 1 / Strahlungslänge X= 1 0

= 1//StrahlungslStrahlungslänge Xänge X00

= E1-E2

Brems Brems--

strahlung strahlung

Kern

e

γ

E2

e

+

E1

N0: Avogadro- zahl

Bremsstrahlungsverluste

- nehmen linear mit der Energie E des Teilchens zu - sind nur wichtig für leichte Teilchen (e- e+), da σBrems ~ 1/m2

Bsp: Myon-Elektron Verhältnis dE/dx ~ ( m / m )2 ≈ 2.2 · 10-5

(25)

Bremsstrahlungsspektren:

- kontinuierliches Spektrum bis zur maximalen Elektronenenergie E0 - überlagert von monoenergetischen Linien:

Röntgenfluoreszenz

0 1.5 3 4.5 6 7.5 9 10.5 12 13.5 15

Energie [keV]

Au-M Ag-L

Cu-Kα

Rate [·103 Ereignisse]

Au-Lß Au-Lα

Cu-Kß Cu-L

5 Ag-M

4 3 2 1

Kathode

Anode

Detektor Blende

Brems- strahlung UA

Probe UH

e- Brems-Brems-

strahlung strahlung

e-

Fluoreszenz Hülle

(26)

Myonen in CuMyonen Myonen in Cuin Cu

Brems- strahlung Bethe-Bloch

Strahlungs- verluste

ohne δ Kern-

einfang

Energieverlustprozesse geladener Teilchen

Gesamtübersicht über Energieverluste: von sub-MeV bis multi-TeV Energien

minimale Ionisation

[TeV/c]

[GeV/c]

[MeV/c]

Bremsvermögen [MeV cm2 g-1 ]

Myon- impuls

kritische Energie

Erad = 0.01Eion

Anderson- Ziegler

µ-

ß ·γ

0.001 0.01 0.1 1 10 100 1000 104 105 106

100

10

1

0.1 1 10 100 1 10 100 1 10 100

Referenzen

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