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WHO/UNICEF-INITIATIVE:
„Babyfreundlich“
und „Frühe Hilfen“
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Übersicht
1. Geschichte der WHO/UNICEF- Initiative
2. B.E.St. ® -Kriterien
3. Der Weg zur Auszeichnung
4. „Babyfreundlich“ und „Frühe Hilfen“
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1981: WHO-Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten
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Innocenti-Declaration
1989 Gemeinsame Erklärung von WHO und UNICEF
1990 Innocenti Declaration
1991: Babyfriendly Hospital Initiative In Deutschland
• 1992: Die WHO/UNICEF-Initiative konstituiert sich in Deutschland
• 2014: 81 Babyfreundliche Kliniken und
43 Kliniken in Vorbereitung
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2005: Aus Stillfreundlich wird Babyfreundlich
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2012:
WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“
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Tageskongress „Teambildung ohne Grabenkämpfe“ am 22.02.2014 in München
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Wie wird eine Einrichtung
„Babyfreundlich“?
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Seit 2011 Zertifizierung durch
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Wie wird eine Einrichtung „Babyfreundlich“?
Anforderungskatalog (clarcert.de) Umsetzung der „ B.E.St. ® -Kriterien“
Audit beantragen (6 Monate vorher) Auszeichnung als „Babyfreundliche Einrichtung“
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Personal schulen
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Sie sind ausgezeichnet!
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Auszeichnungsurkunde
…mit Verfallsdatum
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Zertifizierungslogos
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Was ist „B.E.St. ® “?
B – Bindung E – Entwicklung St – Stillen
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Inhaltliche Grundlagen der
„B.E.St. ® -Kriterien“
• „10 Schritte zum erfolgreichen Stillen“
• WHO-Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten
Stärkerer Fokus auf Bindungs- und Entwicklungsförderung
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Bindung ist menschlich!
• Menschen sind neurobiologisch auf Bindung eingestellt.
• Der Bindungsprozess zwischen Mutter und Kind beginnt in der Schwangerschaft und intensiviert sich nach der Geburt.
• Stillen ist wichtig für den Bindungsaufbau.
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„B.E.St. ® “: Bindung fördern
Schutz und Förderung der Eltern-Kind-Bindung
• Haut-zu-Haut-Kontakt ab der Geburt
• kontinuierliche Zusammensein von Mutter/Eltern und Kind.
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Bindungsförderung
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Bonden bei Kaiserschnitt
• Beim Kaiserschnitt wird der Hautkontakt baldmöglichst nachgeholt.
• Das Bonden wird im OP-Raum begonnen und im Kreißsaal fortgesetzt.
• Die Mutter wird unterstützt, Hautkontakt zu Ihrem Neugeborenen aufzunehmen und es möglichst selbstständig auf ihren nackten Oberkörper zu nehmen.
Auf dem Arm der Mutter wird das Neugeborene mit einem vorgewärmten Tuch oder Decke zugedeckt.
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Bonding bei Sectio
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Weiterer Bindungsaufbau
• Mutter/Eltern und Kind bleiben zusammen (Rooming-in)
• Möglichst viel Kontakt zwischen Kind und Eltern
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Nutzen des primären Bondings
• Mutter und Kind fühlen sich wohl.
• Atmungs-, Herz- und Blutdruckregulation werden optimiert.
• Stress-Reduktion
• Rückbildung der Gebärmutter
• Milchbildung wird angeregt.
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Die primäre Bindung
• stärkt das Kind in seinen angeborenen Fähigkeiten.
• hilft ihm, diese Fähigkeiten zu entfalten, seine Umwelt zu erkunden und in Interaktion mit ihr zu treten.
• reduziert das Risiko für Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern.
Entwicklung
• Gelungener Bindungsaufbau: Eltern sind in der Lage, die Bedürfnisse ihres Kindes zu erfüllen, seine körperliche, geistige und soziale Entwicklung optimal zu unterstützen und zu fördern.
• In der frühen, stabilen Beziehung mit seiner
Mutter/seinen Eltern erlernt das Kind wirksame soziale
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Unterstützung beim Stillen
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Stillen ist mehr als Ernähren
• Stillen unterstützt die Mutter-Kind-Bindung und fördert damit die gesunde Entwicklung des Kindes.
• Stillen gibt dem Kind Sicherheit und
Geborgenheit am vertrauten Körper der Mutter.
• Stillen und/oder Muttermilchernährung programmieren die Organfunktionen und den Immunschutz des Säuglings.
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Nutzen für das Kind
• Nahrungsbedarf wird optimal gedeckt.
• bakterienfreie und richtig temperierte Milch
• Versorgung mit spezifischen und unspezifischen Abwehrstoffen (weniger Sepsis, NEC, HWI, Otitis media, Enteritis, Meningitis)
• präventiv gegen Atopie (Asthma, Ekzem, Neurodermitis, Rhinitis), Übergewicht, Diabetes mellitus, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, MS und SIDS
• Gestillte Kinder sind seltener krank.
• besseres Gedeihen
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Stillen und Bonding: Nutzen für das Kind
• Befriedigung durch Zuwendung, Wärme und Nähe
• bessere emotionale und intellektuelle Entwicklung
• engere emotionale Bindung zur Mutter
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Entwicklungspotenzial ausschöpfen
Ein gestilltes Kind kann sein Entwicklungspotenzial ausschöpfen, weil es keine zusätzliche Energie für die körperliche Stabilität aufwenden muss.
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Stillen und IQ
• Stillen, insbesondere Stillen über den 6. Monat hinaus, ist assoziiert mit höherem IQ (3-7 Punkte für Reifgeborene, 5-12 Punkte für Frühgeborene).
• Effekt bleibt auch nach Korrektur um
sozioökonomische Faktoren und mütterlichen IQ bestehen.
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Nutzen für die Familie
• ökonomisch sinnvoll für die Familie
• weniger Infektionskrankheiten des Kindes = weniger Arbeitsausfall der Eltern
• praktisch für die Mobilität
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Wissenschaftlicher Nachweis
Literaturliste zu den B.E.St. ® -Kriterien auf der Internetseite der WHO/UNICEF-Initiative unter www.babyfreundlich.org/Fachinformationen/Dow nloads und Dokumente
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„ Babyfreundlich“ und „Frühe Hilfen“:
Prävention
Die Förderung der Eltern-Kind-Bindung reduziert das Risiko für Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern.
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„Babyfreundlich“ und Frühe Hilfen Das Personal Babyfreundlicher Einrichtungen ist zum „Bonding“ sensibilisiert.
Gefährdungen können erkannt, Hilfen angeboten werden.
Eltern sind in der Phase rund um die Geburt gegenüber Frühen Hilfen aufgeschlossen.
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