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HÄTTE, DANN 272 BORIS GRUNDL

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Academic year: 2022

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sen umdenken: Klima, Energie, Umwelt – das ist schon vielen bewusst. Deswegen gilt in Zukunft: fl exibler, klarer, tiefer. Weniger besser sein, mehr anders sein. Also: Sie müs- sen kein »Wettkämpfer« sein – Sie müssen ein »Ausreden- bezwingertyp« sein.

Beobachte dich noch genauer. Woraus ziehst du Ener- gie? Im Sieg über andere? Das erkennst du auch daran, wie sehr es dich freut, wenn anderen etwas nicht ge- lingt. Oder ziehst du Energie im Sieg über dich selbst?

Lerne, wie inspirierend es ist, dich deinem früheren Ich überlegen zu fühlen. Nutze den Vergleich mit anderen als reine Entwicklungshilfe.

7. A U S R E D E: W E N N I C H M E H R G E L D H ÄT T E , D A N N …

Meine große Angst war es, fi nanziell von anderen abhängig zu sein, anderen auf der Tasche liegen. Wie furchtbar für einen Schwaben! Die Prognosen der Umwelt waren eindeu- tig: Es sei keine Schande, in meiner Situation von Hartz IV zu leben, und es sei wichtig, künftig in allem etwas beschei- dener zu sein. Versorgt und untergebracht zu werden, statt selbstbestimmt und frei zu leben. Ich war am Boden zerstört.

So wollte ich nicht leben. Ich hatte mir immer ein Leben in Fülle gewünscht. Fülle, die Freiheit, Unabhängigkeit, Mög- lichkeiten, aber auch Selbstverantwortung bedeutet. Dabei ist Geld nur ein Baustein der Fülle, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich strebte nach einer fi nanziell unabhängigen Existenz, die ich mir selbst verdiente. Ich wollte dem Staat – und anderen – nicht auf der Tasche liegen.

Also stellte ich mich auf die Hinterbeine – genauer auf die Hinterräder. Ich hatte Kontakt aufgenommen zu einem

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Hersteller von Rollstühlen. Auf der Suche nach dem besten Rollstuhl für mich war ich dort gelandet. Es ging darum, von meinen Bedürfnissen auszugehen, die aber auch exem- plarisch für andere waren, die mein Schicksal teilten. »Mei- nen« Rollstuhl, der mir so gut passte wie die Schuhe an meinen Füßen, den gab es noch nicht. Also musste ich dafür sorgen, einen zu bekommen. Ich traf auf offene Ohren und wieder auf jemanden, der mir so helfen wollte, wie ich es brauchte, statt mir zu sagen, was gut für mich ist.

Daraus wurde ein Jobangebot, und künftig verkaufte ich Rollstühle als Handelsvertreter. Dass ich Erfolg damit hatte, blieb dem Markt nicht verborgen. Nach ein paar Jah- ren stellte mich der Chef eines Unternehmens, das Reha- Angebote produzierte, als Produktmanager ein. In kurzer Zeit stieg ich bis zum Außendienstleiter auf. Ich machte Karriere, vorbei an den anderen.

Als ich noch brav meine Rolle des Quotenbehinderten ausfüllte, hielt man mir gerne die Türe auf und brachte mir etwas zum Mittagessen mit. Als Karrierebehinderter, der den anderen zeigte, wie etwas geht, blieben die Türen zu, und niemand brachte mir mehr etwas mit. Wollten sie mir helfen, mich entlasten oder sich durch ihre Hilfe selbst gut fühlen? Auch diese Erkenntnis war interessant und tat trotz- dem irgendwie weh. Solange ich den Vorstellungen der Masse entsprach, war alles gut. Ich musste lernen: Geh un- beirrt deinen Weg weiter. Wichtig ist nicht, was die Masse denkt, sondern orientiere dich an der Spitze. Wer durch- schnittlich denkt, wird auch immer nur durchschnittliche Ergebnisse produzieren. Nur wer wie die Spitzenklasse denkt, wird Spitzenergebnisse erzielen.

Das ist der entscheidende Punkt. Die Masse denkt: Man muss viel tun und viel zu tun haben – also viele Aktivitäten und Beschäftigung, um erfolgreich zu sein. Doch das ist durchschnittliches Denken – und bringt was? Richtig: durch- schnittliche Ergebnisse! Und Spitzenklasse denkt in Wirkung und Sich-überfl üssig-Machen – der totale Gegensatz. Die bei-

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den mentalen Aggregatzustände nenne ich Brennglas und Gießkanne – ein Konzept, das von Patrick Lencioni stammt.

Die Treiber hinter der Gießkanne sind Status, Beliebtheit, Sicherheit, Harmonie und Unverletzbarkeit. Die Treiber hin- ter Brennglas sind Ergebnisse, Verantwortung, Klarheit, Auseinandersetzung und Vertrauen.

Brennglas – Gießkanne

1. Ergebnisse – Status

2. Verantwortlichkeit – Beliebtheit

3. Klarheit – Sicherheit

4. Auseinandersetzung – Harmonie

5. Vertrauen – Unverletzbarkeit

Erkenne die Treiber, und wandere immer mehr auf die linke Seite.

Wer ehrlich seine tiefsten Treiber erkennt und aner- kennt, kann sie schließlich transformieren und wandert immer mehr nach links. Kern dieser Transformation ist das Denken in Ergebnissen. Doch dafür muss zuerst klar sein, was mit Ergebnissen überhaupt gemeint ist. Denn wenn ich bei Seminaren und Vorträgen fasziniert über Ergebnisse im Leben rede, blicke ich oft in fragende Gesichter. Denn Ergeb- nisse sind in meiner Welt all das, was in unserem Leben da ist. Und einen Teil davon habe ich selbst erwirkt, und einen Teil nicht.

Mein Gesundheitslevel ist ein Ergebnis. Meine Fähigkeit zu denken ist ein Ergebnis. Meine Fähigkeit, Probleme zu lösen, ist ein Ergebnis. Die Qualität meiner Beziehung zu mir ist ein Ergebnis. Die Qualität meiner Beziehung zu anderen ist ein Ergebnis. Meine Qualität an Verantwortungsüber- nahme ist ein Ergebnis. Meine Stärkenorientierung ist ein Ergebnis. Mein Umgang mit Schwächen ist ein Ergebnis.

Meine fi nanzielle Situation ist ein Ergebnis. Die Erfüllung, welche ich im Leben erfahre, ist ein Ergebnis. Diese Liste

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könnte ich beliebig weiterführen. Auf einen Teil dieser Er- gebnisse habe ich Einfl uss und auf einen anderen Teil nicht.

Es geht mir darum, mich auf das zu konzentrieren, was ich beeinfl ussen und verbessern kann. Und jetzt versuche ich, darin der Beste zu werden, der ich sein kann. Darum geht es mir, wenn ich über Ergebnisse rede.

Also lautet die Frage, wo es bei mir einen Zusammen- hang zwischen Wirkung und Ursache gibt. Darauf gilt es, sich zu konzentrieren, ohne Ausreden und Selbstmitleid.

Wenn mir die Wirkung nicht gefällt, kann ich mich fragen, wo mein Beitrag bezüglich der Ursache liegt. Dort habe ich Möglichkeiten, etwas zu gestalten. Und dann verstehe ich immer besser: Was ich gestern gedacht habe, zeigt sich heute in Form von Ergebnissen in meinem Leben. Und daraus folgt:

Was ich heute denke, zeigt sich morgen in Form von Ergeb- nissen in meinem Leben. Doch was hat das alles mit Geld zu tun?

Wer so denkt und handelt, wird Erstaunliches erleben:

Er wird weniger über »Geld verdienen« nachdenken, son- dern über die Wertschöpfungskette, welche am Ende mit Geld gemessen wird. Im Zentrum steht die Beantwortung der Frage: »Was muss passieren, dass ich meinen Wert für andere erhöhen kann?« Falls das für Sie zu einfach ist, möchte ich Sie daran erinnern, dass diese Zeilen ein ehe- maliger Hartz-IV-Empfänger schreibt, der seit einigen Jahren nicht mehr arbeiten muss. Doch auf dem Weg dahin musste ich für mich eine weitere große Hürde überwinden.

Als behinderter Angestellter ist es schwer, eine große Karriere in einer Firma zu machen. Je höher man kommt, desto größer werden die Vorbehalte bezüglich Randgruppen.

Frauen verdienen weniger als Männer, und Schwerstbehin- derte verdienen weniger als Frauen. Das ist bis jetzt nun einmal so – leider! Also beschweren oder transformieren?

So gerne ich angestellt war und lernen durfte, so klar war, wohin der Weg einmal gehen musste als Antwort auf die Frage: »Was muss ich an mir ändern, dass ich eine Karriere

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losgelöst von den limitierenden Gedanken anderer über mich machen kann?« Schnell wurde klar, dass der Weg zu meinem Wunsch über den Preis ging, volle Verantwortung zu über- nehmen und mich meinen Ergebnissen zu stellen. Es gab nur eine Chance: den Weg in die Selbstständigkeit.

Was für ein Schritt! Wenn mir wirklich bewusst gewe- sen wäre, was da auf mich zukommt, hätte ich es aus Angst wahrscheinlich nicht gemacht. Doch ich wollte nun noch mehr mein Leben in allen Facetten selbst in der Hand haben.

Freiheit und Selbstbestimmtheit waren und sind noch meine größten Antreiber. Dafür war ich bereit, meine ganze erar- beitete Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Zuerst hatte ich mich entwickelt, dann andere. Das sollte zu meiner Berufung wer- den – und ist es bis heute geblieben. Spitzenleister denken und leben in Ergebnissen, Durchschnittsleister in Aktivitäten.

»Ich mach doch so viel«, ist die Ausrede durchschnittlicher Menschen, welche sich Anerkennung für Handlungen erhof- fen. Doch es geht im Leben nicht darum, wie viel man macht, sondern was es bewirkt.

Den meisten fehlt es nicht an Geld, sondern an Erkennt- nissen im Umgang mit Geld. Bitte nicht vergessen, hier schreibt ein ehemaliger dreijähriger Hartz-IV-Empfän- ger! Ist das für dich provokant? Dann kommt hier eine weitere Provokation. Wenn dir jemand eine Tüte mit einer Million Euro hinhält und eine zweite Tüte mit den Fähigkeiten, eine Million Euro zu machen, mit der Auf- forderung, nur eine von beiden als Geschenk zu wäh- len – wohin greifst du intuitiv? Wer zur zweiten Tüte greift, ist auf dem Weg. Wer zur ersten Tüte greift, hat sich festgefahren, in einer selbst erschaffenen mentalen Sackgasse – einer Ausrede, die es zu überwinden gilt.

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