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Einfluss von Klimaparametern und Fruchtfolge auf

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Academic year: 2022

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

27.11.2018 1

Einfluss von Klimaparametern und Fruchtfolge auf die Ausbreitung und Auftrittshäufigkeit des

Westlichen Maiswurzelbohrers in Österreich

59. Österreichische Pflanzenschutztage 2018

Katharina Falkner - Hermine Mitter - Elena Moltchanova - Erwin Schmid

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Übersicht

 Motivation und Ziele

 Daten & Methode

Daten

Das WMB Modell

Anwendungsbeispiele

 Annahmen & Szenarien

 Ergebnisse

 Zusammenfassung & Schlussfolgerung

27.11.2018 2

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Motivation

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Maisanteil am österreichischen Ackerland pro Gemeinde

Quelle: eingene Darstellung nach GeDaBa 2017.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Motivation

 Maisproduktions-Hotspots:

Ertragsrückgänge und ökonomische Schäden durch den Auftritt des Westlichen Maiswurzelbohrers (WMB; Diabrotica virgifera virgifera)

 2002: WMB erstmals in Österreich bestätigt

 Maiswurzelbohrer Monitoring

Pheromonfallen

bis 2014 verpflichtend (Quarantäneschädling)

 Einflussfaktoren für die Ausbreitung des WMB

natürliche Ausbreitung

Maisanbauintensität (Monokulturen)

klimatische Bedingungen (Lebenszyklus)

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59. Österreichische Pflanzenschutztage

Ziele

a) Analyse des Einflusses von Klimaparametern und Fruchtfolge auf die Ausbreitung und die Auftrittshäufigkeit des WMB in Österreich.

b) Räumlich-explizite Analyse der Wirksamkeit von Fruchtfolgeregelungen mit Einschränkungen für Mais und Klimawandel auf den WMB Befall.

c) Schaffen einer Basis zur Identifikation effektiver und effizienter WMB Regulierungsmaßnahmen.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Daten & Methode

Datengrundlage

 WMB-Monitoring Daten: Fangzahlen von Pheromonfallen (verfügbar durch AGES)

wöchentlich verfügbar für 2002 – 2015

für österreichische Ackerflächen mit WMB Vorkommen oder vermutetem WMB Vorkommen (lt. Quarantäne- regelung)

 Klimadaten (verfügbar durch ZAMG)

aus der INCA-Datenbank

Punktdaten (Fallenstandorte) & Rasterdaten (österreichisches Ackerland)

 Flächennutzung (verfügbar aus GeDaBa, INVEKOS-GIS)

Maisanteil am Gesamtackerland pro Gemeinde

Ackerfläche und Hangneigung pro Ackerlandpixel

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Daten & Methode

Schädlingsmodell

 Schätzung des Einflusses der

natürlichen Ausbreitung,

Fruchtfolge (Maisproduktionsintensität),

klimatischen Bedingungen auf den WMB Befall

 zero-inflated Poisson mixture (ZIP) Modell

geeignet für die Datenstruktur der Monitoringdaten  enthalten eine Vielzahl an Nullwerten

Regressionsmodell, kombiniert

i. Bernoulli-Modell: WMB Auftrittswahrscheinlichkeit

ii. Poisson-Modell: Auftrittshäufigkeit (Anzahl zu erwartender WMB)

 Kriging: Interpolation für das österreichische Ackerland (Autokorrelation berücksichtigt)

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Daten & Methode

Einflussfaktoren im Regressionsmodell

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Einflussfaktor Beschreibung Bernoulli-Modell Poisson-Modell

natürliche Ausbreitung Längen-/Breitengrad der

Fallenstandorte

Fruchtfolge standortbezogener Maisanteil am

Gesamtackerland pro Gemeinde *

Klimaparameter Durchschnittstemperatur Winter

(Nov. – Feb.)

Durchschnittstemperatur

Sommer (Juni – Aug.)

Maximaltemperatur in den

heißesten Monaten (Juli – Aug.)

Niederschlagssumme Sommer

(Juni – Aug.)

* geht erst ab 10% in die Berechnung ein (Annahme: Mindestanteil für WMB Überleben notwendig)

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Daten & Methode

Modellvalidierung

 separater Modelldurchlauf für jedes Jahr von 2002 – 2015 („pre-check“)

 Kreuzvalidierungsverfahren

 Diskussion der Ergebnisse in einer Expertenrunde

(im Rahmen der EIP Projekttreffen der ARGE Innobrotics) Modellanwendung

 Anwendung des Modells für

Fruchtfolgeszenarien (aus einem ökonomischen Landnutzungsoptimierungsmodell)

Klimawandelszenarien (aus einem Klimamodell)

 Verwendung eines Landnutzungsoptimierungsmodells ermöglicht die Analyse der ökonomischen Effekte von Maisrestriktionen in der Fruchtfolge.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Fruchtfolgeszenarien

Annahmen & Szenarien

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Szenario Obergrenze für Mais in der Fruchtfolge

BASE unbeschränkt

MS50 50%

MS25 25%

MS10 10%

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Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 MS25 MS10

BASE

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

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BASE MS50

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 MS10

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

(13)

BASE MS50

Die Einschränkung von Mais in der

Fruchtfolge auf max. 50% zeigt bereits einen Rückgangstark befallener Gebiete.

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 MS10

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

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BASE MS50

MS25

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 5,286 -94.0%

MS10

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

(15)

Die Einschränkung von Mais in der

Fruchtfolge auf max. 25% zeigt einen klaren Rückgang stark befallener Regionen.

BASE MS50

MS25

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 5,286 -94.0%

MS10

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

(16)

Die Einschränkung von Mais in der

Fruchtfolge auf max. 25% zeigt einen klaren Rückgang stark befallener Regionen.

Die Einschränkung von Mais in der Fruchtfolge auf max. 25% zeigt auch einen Rückgang von moderatem zu geringem Befall in einigen niederösterreichischen Regionen.

BASE MS50

MS25

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 5,286 -94.0%

MS10

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

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BASE MS50

MS25 MS10

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 5,286 -94.0%

MS10 111 -99.9%

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

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BASE MS50

MS25 MS10

Bei einer Einschränkung von Mais in der Fruchtfolge auf max. 10% gibt es kaum mehr Regionen mit hohem WMB Befall.

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

Fruchtfolge- szenario

hoher Befall [ha cropland]

Veränderung in hohem Befall [%]

BASE 88,406

MS50 68,092 -23.0%

MS25 5,286 -94.0%

MS10 111 -99.9%

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Zusammenfassung & Schlussfolgerung

 Das Modell erlaubt die Analyse des Einflusses von Fruchtfolge und Klimaparametern

auf die Auftrittswahrscheinlichkeit und –häufigkeit des WMB auf österreichischem Ackerland

Fruchtfolgeregelungen mit Einschränkungen für Mais können eine effektive Maßnahme zur Kontrolle des WMB sein.

Bei moderater Einschränkung auf max. 25% Mais zeigt einen deutlichen Rückgang des WMB.

 Landwirte sind sich den von Schädlingen und Klimawandel ausgehenden Risiken bewusst

Entwicklung robuster Anbausysteme und angepasster Richtlinien

regionale Produktionscharakteristiken berücksichtigen (z.B. Abhängigkeit von Mais in der Tierhaltung)

 Bei ausreichender Datenlage ist eine Modellerweiterung um zusätzliche Managementoptionen/-

strategien möglich.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Zusammenfassung & Schlussfolgerung

Trade-off zwischen Fruchtfolgeregelungen, ökonomischen Effekten (Deckungsbeiträge, Erntemengen) und dem WMB Befall.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage 27.11.2018

21

Danke für die Aufmerksamkeit.

Universität für Bodenkultur Wien

Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Institut für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

Dipl.-Ing. Katharina Falkner DDipl.-Ing. Dr. Hermine Mitter Dr. Elena Moltchanova

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Erwin Schmid Feistmantelstraße 4, A-1180 Wien

katharina.falkner@boku.ac.at, www.boku.ac.at Acknowledgments:

Diese Ergebnisse dieser Studie wurde im Rahmen des Projektes „Innobrotics –

Lösung der Maiswurzelbohrerproblematik in den Ackerbau- und Veredelungsgebieten Österreichs“ erstellt. Innobrotics ist Teil der EIP-Agri und wird vom Bund, den Ländern und der Europäischen Union gefördert.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Ergebnisse

Veränderung der Deckungsbeiträge nach Fruchtfolgeszenario und Klimawandelszenario

27.11.2018 22

Klimawandelszenario Relative Veränderung des Deckungsbeitrages im Vergleich zu BASE

Fruchtfolgeszenario

 Im Vergleich zu BASE: Deckungsbeiträge

 sinken bei Einschränkung des Maisanteils in der Fruchtfolge.

 sinken stärker, je restriktiver das Fruchtfolgeszenario.

 sind unter Klimabedingungen WET im Durchschnitt am höchsten und DRY im Durchschnitt am niedrigsten.

 zeigen eine größere Variabilität in den Fruchtfolgeszenarien.

Quelle: eigene Darstellung der Modellergebnisse; Falkner et al.; unpublished results

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Zusammenfassung & Schlussfolgerung

 Rückgang der Deckungsbeiträge unter den Fruchtfolgeszenarien

= Effekt von Fruchtfolgeregelungen und Klimawandel

Kosten für Pestizidanwendungen oder Ernteausfälle durch WMB Befall nicht berücksichtigt

 Eine Studie von Feusthuber et al. (2017)* zeigt, dass Ernteausfälle die Deckungsbeiträge beträchtlich verringern können, vor allem in maisintensiven Anbauregionen.

Fruchtfolgeregelungen mit geringen Maisanteilen erweisen sich als kosteneffektive Maßnahme zur WMB Kontrolle.

27.11.2018 23

* Feusthuber, E., Mitter, H., Schönhart, M., Schmid, E. (2017): Integrated modelling of efficient crop management strategies in response to economic damage potentials of the Western Corn Rootworm in Austria. Agricultural Systems.

157, 93-106. https://doi.org/10.1016/j.agsy.2017.07.011.

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Universität für Bodenkultur Wien Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

59. Österreichische Pflanzenschutztage

Klimaszenarien

 Klimaszenarien

Ein Anstieg der täglichen Niederschlagssumme (WET) fördert die Entwicklung des WMB (höhere Auftrittshäufigkeit).

Eine Abnahme der täglichen Niederschlagssumme (DRY) senkt die WMB Auftrittshäufigkeit.

27.11.2018 24

Szenario Temperaturentwicklung Niederschlagssumme

SIMILAR + 0.05°C/Jahr gleicht der Vergangenheit

WET + 0.05°C/Jahr steigt (+20%)

DRY + 0.05°C/Jahr sinkt (-20%)

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