Umweltveränderungen im Bodensee
DFG bewilligt Graduiertenkolleg am Limnologischen Institut der Universität Konstanz
Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde das Graduiertenkolleg „R3 – Re- aktionsmuster bei Veränderungen biotischer und abiotischer Bedingungen, Resilienz und Reversibilität von Seeökosystemen“ an der Universität Konstanz bewilligt. Ab April 2017 wird das im Fachbereich Biologie angesiedelte Graduiertenkolleg von der DFG für vierein- halb Jahre mit einer Fördersumme von über 4,6 Millionen Euro gefördert.
Im Rahmen des Graduiertenkollegs werden sich etwa 15 Doktorandinnen und Doktoranden mit der Frage auseinandersetzen, wie sich verändernde Umweltbedingungen auf das Verhalten von Seeökosystemen auswirken. Insbesondere soll untersucht werden, ob Seeökosysteme in ihren natürlichen Grundzustand zurückkehren, wenn negative Einflüsse durch menschliche Eingriffe, wie beispielsweise die Zufuhr von Nährstoffen, beseitigt werden. Durch die Kombination von klassi- schen und neuesten Methoden sollen die Auswirkungen von sich verändernden Umweltbedingun- gen auf die Struktur der Artengemeinschaft, biologische Interaktionen und Kohlenstoff und Nähr- stoffflüsse im Fokus der Forschung stehen.
Prof. Dr. Frank Peeters, Leiter der Arbeitsgruppe Umweltphysik am Limnologischen Institut der Universität Konstanz, ist Sprecher des Graduiertenkollegs und erläutert, dass sich der Bodensee für diese Untersuchungen hervorragend eignet: „Der Bodensee war und ist starken Veränderungen ausgesetzt, wie zum Beispiel im Nährstoffeintrag oder der Klimaerwärmung und der Einwanderung von neuen Arten. Die besorgniserregende Eutrophierung während der 1960er bis 1980er Jahre wurde erfolgreich bekämpft. Es stellt sich heute die Frage, ob sich das Ökosystem Bodensee wie- der in den naturnahen Zustand wie vor etwa 100 Jahren entwickeln kann. Für den Bodensee liegt ein einzigartiger Langzeitdatensatz vor, in dem die Auswirkungen der Umweltveränderungen auf das Ökosystem festgehalten ist. Diese Daten liefern eine ausgezeichnete Grundlage für die Erfor- schung von Reaktionsmustern, Resilienz und Reversibilität von Seeökosystemen.“
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert im Zusammenhang mit dem Graduiertenkolleg 13 Promotionsstellen. Das Graduiertenkolleg kooperiert mit der Internationalen Gewässerschutzkom- mission Bodensee (IGKB). Die IGKB finanziert im Rahmen des „Masterplan Resilienz Bodensee“
zwei zusätzliche Promotionsprojekte, die unter anderem in Zusammenarbeit mit der Fischereifor- schungsstelle in Langenargen durchgeführt werden. Insgesamt werden daher in Kürze 15 Promoti- onsstellen an der Universität Konstanz ausgeschrieben, die in direktem Zusammenhang mit dem
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Pressemitteilung Nr. 94/2016
29.11.2016
Graduiertenkolleg stehen. Darüber hinaus richtet die Universität Konstanz eine Juniorprofessur
„Environmental genomics in aquatic systems“ ein, die die Forschung im Graduiertenkolleg unter- stützen wird.
Faktenübersicht:
Förderzeitraum: 01.04.2017 - 30.09.2021.
Fördersumme. 4.637.064 Euro
Sprecher: Prof. Dr. Frank Peeters, Fachbereich Biologie
Das Qualifizierungsprogramm für Promovierende verknüpft eine intensive individuelle Be- treuung mit einer Vorlesungsreihe zu fachspezifischer Forschung und angewandten Fra- gestellungen, einem Seminar- und Besuchsprogramm der Promovierenden, Lehrerfah- rung durch Anleitung von Masterstudierenden, einwöchigen Kursen, Förderung von per- sönlichen und methodischen Kompetenzen, und einer jährlichen Klausurtagung.
Die Ausschreibung ist online abrufbar unter:
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Kontakt:
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