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Warum Sport gesund ist

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4 granatapfel7–8 ∙ 2020

Gesundheit

&

Lebenshilfe Bewegung

Bewegen wir unsere Muskeln und trainieren regelmäßig ihre Kraft, produzieren sie die sogenannten Myokine. Das sind hormon­

ähnliche Botenstoffe. Ihr Name kommt von den griechischen Worten „Mys“ (Muskel) und „kinema“ (Bewegung). Man geht von etwa 600 verschiedenen Arten aus, die derzeit erforscht werden. Was man weiß, ist, dass sie bei Bewegung und Kontraktion von der Muskulatur unseres Körpers ausgeschüttet werden und sich im Blut verteilen. Durch Sport vervielfacht sich die Myokin­Produktion um etwa das 20­Fache.

Stärkung des Immunsystems

Die Wissenschaft ist gerade dabei, die genaue Wirkungsweise der Myokine zu entschlüsseln.

Das erste Myokin, das erkannt wurde, nannte man Interleukin 6. Es stärkt das Immunsystem und wirkt Entzündungen entgegen. Positiv ist außerdem, dass es – wie Insulin – die Auf nahme von Zucker in die Muskelzellen steigert. Damit kann es Diabetes verhindern oder frühe Diabetes vom Typ 2 heilen.

Ein weiteres Myokin ist das Interleukin 15.

Es unterstützt das Immunsystem und fördert außerdem die Verbrennung des gefährlichen Körperfetts aus dem Bauchgewebe. Zusätzlich wirkt es direkt in den Muskeln: Es werden mehr Eiweißstoffe eingelagert, wodurch das Wachstum der Muskeln gefördert wird.

Warum Sport gesund ist

Dass regelmäßige Bewegung gesund für uns Menschen ist, weiß man längst. Aber warum das so ist, beginnt man derzeit nach und nach zu verstehen.

V O N A N D R E A F L E M M E R

Der Myokin­Wachstumsfaktor VEGF sorgt dafür, dass Blutgefäße wachsen und sich ver­

zweigen. Dadurch wird der gesamte Körper besser durchblutet. Somit kommt er allen Organen zugute, also beispielsweise dem Herz, dem Gehirn, der Leber und den Nieren.

Zusätzlich entspannt der VEGF die Blutgefäße und senkt damit den Blutdruck. Er hilft auch beim Abnehmen. Wichtig ist dabei die Regel­

mäßigkeit der sportlichen Betätigung.

Schutzklappen der Chromosomen Abgesehen von den Myokinen hat man fest­

gestellt, dass Krafttraining für eine Erneuerung der Telomere sorgt. Diese dienen als Schutz­

kappen der Chromosomen – der Bausteine unserer Erbsubstanz. Normalerweise werden sie bei jeder Zellteilung ein wenig verkürzt, bis sie schließlich aufgebraucht sind und die entsprechenden Zellen absterben. Trainiert man regelmäßig, werden Eiweiße gebildet, die diese Telomere stabilisieren. Diese Substanzen konnte man unter anderem in Herzmuskel­

und Gefäßwandzellen nachweisen.

Regelmäßiges Training

Den größtmöglichen Effekt in puncto Myokin­

Ausschüttung erreicht man, indem man sich richtig anstrengt und ordentlich ins Schwitzen kommt. Ist man körperlich nicht so fit, kann man dennoch die Muskeln dazu anregen, die segensreichen Myokine zu produzieren, zum Dr. Andrea Flemmer

ist Diplombiologin und Ernährungs- wissenschaftlerin.

Sie hat zahlreiche Ratgeber zu Gesundheitsthemen veröffentlicht.

Bewegen wir

unsere Muskeln

und trainieren

regelmäßig ihre

Kraft, produzieren

sie Botenstoffe,

die sogenannten

Myokine.

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Bewegung

Fotos: Flemmer, ClipDealer

Beispiel bei einem Spaziergang. Dann sollte man allerdings häufiger und länger unter­

wegs sein.

Regelmäßige sportliche Bewegung ist aber nicht nur zur Produktion von Myokinen und Telomeren wichtig, sie hat auch weitere positive Effekte: Es wachsen mehr Muskel­

fasern und der Muskelquerschnitt wird größer. Gleichzeitig baut der Körper Fett ab,

der Kreislauf wird angeregt und die Knochen gekräftigt.

Man sagt auch, dass sich Schlaf probleme durch regel­

mäßiges körperliches Training verbessern lassen, da sich die Sauerstoffaufnahme im Schlafzentrum des Gehirns steigert. Auch das Immunsystem verbessert sich dadurch.

Der Körper bekommt mehr Sauerstoff, und Glückshormone durchfluten ihn.

Bewegung im Alltag

Aber nicht nur sportliche Betätigung, auch sich im Alltag viel zu bewegen bringt etwas.

Je nachdem, welchen Beruf man ausübt, bewegt man sich ganz automatisch. So legt man täglich – ohne darüber nachzudenken – etwa im Büro 1.500 Schritte zurück, im Sekre­

tariat sind es 3.000, im Verkauf 5.000, und KellnerInnen und BriefträgerInnen kommen auf 12.000 bis 18.000 Schritte pro Tag.

Mindestens 3.000 bis 5.000 Schritte sollte man pro Tag machen – das gilt als mäßige Bewegungsaktivität. Kurze Gehstrecken helfen nicht viel, aber sie summieren sich.

Eine gute Möglichkeit zur Bewegung sind auch die Werbeunterbrechungen im Fern­

sehen. Diese mit Gymnastik auszufüllen hilft zudem ohne zusätzlichen Zeitaufwand beim Gewicht­Halten.

Krankheitsrisiko sinkt

Bewegung senkt das Risiko für Bluthoch­

druck, Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlag­

anfall, Diabetes, Osteoporose sowie Darm­

und Brustkrebs. Und sie verlängert das Leben: Mindestens drei bis vier Jahre lebt man länger, wenn man regelmäßig Sport betreibt. Bekannt ist auch, dass sowohl Aus­

dauersport als auch Krafttraining den Spiegel von schlechtem LDL­Cholesterin und von anderen Blutfetten senkt, den des gesunden HDL­ Cholesterins aber erhöht.

Ist man hingegen körperlich inaktiv, erhöht dies das Risiko für diverse Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz­Kreislauf­ Erkran kun­

gen, die mit einer chronischen Entzündung einhergehen. 

Mindestens 3.000 bis 5.000 Schritte sollte man pro Tag machen – das gilt als mäßige Bewegungsaktivität.

Regelmäßige sport- liche Betätigung fördert aus vielerlei Gründen unsere Gesundheit.

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