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Resilienz-Schulungsinstrument für junge Menschen. - Handbuch -

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Academic year: 2022

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Resilienz-Schulungsinstrument für junge Menschen

- Handbuch -

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IMPRESSUM

BOUNCEYoung training resilience, Resilienz-Schulungsinstrument für junge Menschen, Handbuch.

Es handelt sich um eines der drei Handbücher des BOUNCE-Paketes mit den Schulungs- und Sensibilisierungsinstrumenten zur frühen Vorbeugung von Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten von jungen Menschen und ihrem sozialen Umfeld.

Die Instrumente wurden entwickelt von:

Arktos VoG Valkerijgang 26 3000 Leuven Belgien

www.arktos.be/bounce

Unter Projektkoordinierung von STRESAVIORA:

Belgischer Föderaler Öffentlicher Dienst Inneres Generaldirektion Sicherheit und Vorbeugung Bd. de Waterloo/Waterloolaan 76

1000 Brüssel Belgien www.besafe.be

Entwicklung und Texte: ARKTOS VoG: Karel Lepla

Design: TRIPLECLICK DESIGN ; Druck: Fast Retail Communication Erste Auflage: Dezember 2014 (auf Englisch)

Zweite Auflage: März 2017

(3)

Inhalt

Inhalt 3

Dank 4

Vorwort 5

Einleitung 6

Was und für wen? 6

Inhalt 6

Kombination der Ausbildungsinstrumente 6

Ziele von BOUNCEYoung 7

Struktur 8

Schulungsstruktur 8

Übungsstruktur 9

BOUNCEYoung Schulung 13

(1) Wer und was 15

(2) Gruppenarbeit 30

(3) Talente und Stärken 45

(4) Stark stehen 58

(5) Stark bleiben 75

(6) Kannst du es fühlen? 92

(7) Information und Einfluss 107

(8) Denk darüber nach 124

(9) Verbundene Identität 141

(10) Zukunftssicher 153

Liste der Anlagen 167

(4)

Dank

Die vorgestellten Schulungsinstrumente mit dem Namen BOUNCE wurden entwickelt mit Hilfe der Europäischen Kommission, die eine zweijährige intensive Zusammenarbeit zwischen Arktos VoG1 und dem Belgischen Föderalen Öffentlichen Dienst Inneres, Generaldirektion Sicherheit und Vorbeugung im Rahmen des STRESAVIORA-Projektes unterstützt hat.

Wir möchten uns ganz besonders bei folgenden Schulungsnetzwerkpartnern bedanken, die einen Beitrag zur Entwicklung der Instrumente geleistet haben, indem sie ihre Kenntnisse und Erfahrungen geteilt haben:

Thomas More Academy (www.thomasmore.be): Ihre Forschung bereitete die notwendigen Ansatzpunkte und Rahmen zur Entwicklung der Instrumente vor.

Die unterstützenden Beiräte: der Beratungsausschuss, der Verwaltungsrat

Die Partner des Schulungsnetzwerkes zum Teilen ihrer Erfahrung und ihrer Kenntnisse, ihres Engagements und ihres Inputs.

Oranjehuis VoG (www.oranjehuis.be)

Ligand VoG (www.ligand.be)

Alba VoG (www.alba.be)

Jong en van Zin VoG (www.jongenvanzin.be)

Tumult VoG (www.tumult.be)

Wir möchten uns auch ganz besonders bei den während der Forschungsphase und während der nationalen und internationalen Testphase beteiligten jungen Menschen, ihren Eltern und den Organisationen bedanken. Ganz besonderer Dank geht an RadarAdvies www.radaradvies.nl. Ihr Engagement in der internationalen Testphase war für die Fertigstellung der Instrumente von wesentlicher Bedeutung.

Schließlich danken wir dem Belgischen Föderalen Öffentlichen Dienst Inneres, der den BOUNCE- Vorstellungsfilm gedreht hat.

1 Arktos VoG ist ein Jugend- und Schulungszentrum, das mit Kindern und jungen Menschen arbeitet. Arktos VoG bietet diesen jungen Menschen Schulungen, professionelle Unterstützung und gibt Signale an die Gesellschaft.

(5)

BOUNCEYoung | Vorwort

5

Vorwort

Seit einigen Jahren bereitet Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten2 eine wachsende Sorge in Belgien, der Europäischen Union und weltweit, sodass ein wachsendes Interesse an Instrumenten zur (frühen) Vorbeugung und zur Bekämpfung dieses Phänomens besteht. Sowohl junge Menschen als auch Erwachsene können in einen Prozess der Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten verwickelt werden. In dem von der Europäischen Kommission finanzierten Projekt Stresaviora - ‘Strengthening Resilience3 Against Violent Radicalisation’ haben wir holistische Instrumente entwickelt, die die Verantwortung junger Menschen und ihres sozialen Umfeldes in einer frühen Phase4 und im weitesten5 Sinne fördern. Diese Ausrichtung auf junge Menschen und ihr Umfeld sowie die Stärkung der Resilienz ist eine positive Einstellung. Unsere Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen, ihren Eltern und dem sozialen Umfeld, zusammen mit interessanten Forschungsergebnissen6 hat unsere Überzeugung bestätigt: Eine Veränderung der Perspektive, vom Risiko zur Gelegenheit, von der Angst zur Offenheit und von der Kontrolle zur Verantwortlichkeit macht die frühe Präventionsarbeit in diesem sensiblen Thema einfacher und machbarer.

Mit Stolz dürfen wir Ihnen unsere Antworten über BOUNCE, den Instrumenten für resiliente junge Menschen in Zusammenwirkung mit einem sensibilisierten Umfeld vorstellen.

Die BOUNCE Schulungs- und Sensibilisierungshandbücher (BOUNCEYoung, BOUNCEAlong und BOUNCEUp), die Anlagen, die geplanten BOUNCE Aktionen und zusätzliche Informationen finden Sie auf der Website des Projektes: www.bounce-resilience-tools.eu.

2 Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten ist der Prozess einer [Einzelperson oder Gruppe], die eine extremistische religiöse Überzeugung annimmt [inspiriert durch philosophische, religiöse, politische oder ideologische Begriffe], wobei der Wille vorhanden ist, Gewalt [bzw. undemokratische Mittel] zu nutzen, zu unterstützen oder zu fördern, um einen [drastischen] Wandel der Gesellschaft zu erreichen. (Euer et al., 2013). In den BOUNCE-Instrumenten sind ‘Radikalisierung’

und ‘mit Gewalt verbundene Radikalisierung’ zwei unterschiedliche Begriffe. Der Begriff ‘gewaltbereites Verhalten fügt die Nutzung, die Billigung oder die Ermutigung von Gewalt zum Begriff ‘Radikalisierung’ hinzu. Aus dieser Perspektive sollte Radikalisierung an sich kein Problem darstellen.

3 Resilienz: oder psychische Widerstandsfähigkeit, Fähigkeit, schwierige Situationen zu meistern. (Euer et al., 2013)

4 Diese ‘frühe Phase’ bedeutet: ‘vor der Entwicklung des Willens, Gewalt oder undemokratische Mittel einzusetzen oder zu unterstützen.’ (Euer et al., 2013)

5 ‘Weitest’ bedeutet, dass die BOUNCE-Pakete sich nicht auf spezifische Formen des Ausdrucks der ‘Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten’ beziehen, sondern eine allgemeine Sicht auf die möglichen Formen der Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten fördern.

6 Im Rahmen des Stresaviora Projektes hat die Thomas More Academy (BE) eine Forschungsstudie durchgeführt, um einen Beitrag zur Entwicklung der Schulungsinstrumente zu leisten.

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Einleitung

Was und für wen?

Dieses BOUNCEYoung Schulungshandbuch ist ein praktischer Leitfaden, ein Fahrplan für Ausbilder, die mit jungen Menschen in der Pubertät und der frühen Jugend, d.h. ungefähr der Altersgruppe zwischen 12 und 18 Jahren, arbeiten. Die Ausbilder, die mit dem BOUNCEYoung Resilienz- Schulungsinstrument arbeiten, können Lehrer, Jugendarbeiter, Erzieher, Sozialarbeiter, Mentor, Ehrenamtliche usw. sein.

Die Schulungssitzungen bieten den jungen Menschen die Gelegenheit, ihre Resilienz zu stärken.

Starke Resilienz bietet den jungen Menschen das Bewusstsein und die Kompetenz, welche sie davon abhalten können, in einen Prozess der Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten zu rutschen. Diese Resilienz wird in einer frühen Phase gestärkt – bevor Sorgen oder Signale der Radikalisierung mit gewaltbereitem Verhalten auftreten. Resiliente junge Menschen sind in der Lage, ‘zurückzuspringen’ und ‘aufzuspringen’ (to BOUNCE), wenn herausfordernde Situationen auftreten, indem sie ihr Bewusstsein und die Fertigkeiten, die in den Schulungssitzungen erprobt wurden, nutzen.

Inhalt

In diesem Schulungshandbuch stellen wir an erster Stelle den Rahmen der Ziele von BOUNCEYoung vor. Danach wird die Struktur der Schulungssitzungen und der genutzten Übungen erläutert. Der Kern des Handbuches ist das Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung’, welches die zehn Schulungssitzungen erläutert, wobei jedes einen oder mehrere Aspekte der Resilienz behandelt.

Anschließend folgt ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden für die Ausbilder, vom Anfang bis zum Ende jeder Sitzung.

Am Ende jedes Handbuches gibt es eine Liste der Anlagen. Diese Anlagen können von der Projekt-Website www.bounce-resilience-tools.eu heruntergeladen werden.

Für das Glossar7 und eine Bibliographie beziehen wir uns auf das BOUNCEUp Train-the-Trainer- Handbuch.

Kombination der Ausbildungsinstrumente

Wenn ein BOUNCEYoung Resilienz-Schulungsprogramm für die jungen Menschen eingesetzt wird, sollten die Eltern oder anderen unterstützenden Personen und Akteure vor Ort informiert und beteiligt werden. Außerdem sollten die Sensibilisierungsaktionen, die auf das BOUNCEAlong8 Instrument zurückgreifen, eingeführt werden. Die Ausbilder und organisierenden Einrichtungen binden die jungen Menschen und ihr Netzwerk in die Schulungen und in die BOUNCEAlong Sensibilisierungsaktionen ein. Diese Aktionen können vor, während oder nach der Schulungssitzung stattfinden.

Die notwendigen Visionen, Ansätze, Ausbilderkompetenzen, Bewertungsmethoden usw., die für die Arbeit mit dem Resilienz Schulungsinstrument erforderlich sind, werden im BOUNCEUp Train- the-Trainer-Instrument beschrieben. Zukünftigen Ausbildern wird empfohlen, an einem BOUNCEUp Train-the-Trainer-Programm teilzunehmen, bei dem die für die Arbeit mit jungen Menschen - BOUNCEYoung - notwendigen Fertigkeiten aufgebaut werden, sowie das Bewusstsein von Eltern und Akteuren vor Ort - BOUNCEAlong - geschärft wird. Für weitere Informationen über die BOUNCEUp Train-the-Trainer-Kurse, siehe die Website www.bounce-resilience-tools.eu.

7 Das Glossar finden Sie in den Anlagen des BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch.

8 Im BOUNCEAlong Instrument wird die Sensibilisierung der Eltern und Akteure vor Ort anhand von Tipps und Beispielen über fünf Themen behandelt.

(7)

BOUNCEYoung | Ziele von BOUNCEYoung 7

Ziele von BOUNCE Young

In diesem Teil stellen wir den Rahmen der Ziele für dieses Schulungsinstrument vor. Wir behandeln das allgemeine Ziel des Schulungsinstrumentes, die wichtigsten Ziele für jede Sitzung und die einzelnen Ziele jeder Übung.

Allgemeines Ziel des Schulungsinstrumentes BOUNCEYoung: “Vorbeugende Stärkung des emotionalen, physischen, sozialen und mentalen Bewusstseins und der Resilienz von jungen Menschen im Hinblick auf eine positive Identität in konstruktiven Beziehungen mit ihrem sozialen Umfeld.”

Hauptziele: Jede Sitzung behandelt ein oder mehrere Ziele, die mit einem zentralen Thema verbunden sind. Diese Hauptziele werden im ersten Blatt jeder Schulung beschrieben.

BEISPIEL: ‘Stärkung des emotionalen Bewusstseins der Teilnehmer.’

Individuelle Ziele: Die Hauptziele werden durch individuelle Ziele realistisch und bewertbar gemacht. Jede Übung hat die eigenen Ziele (siehe das BOUNCEYoung Handbuch). Diese Ziele können durch die Kombination von Erfahrungen und Besprechungen erreicht werden9.

BEISPIEL: ‘Die Teilnehmer diskutieren über Talente und Stärken’.

HINWEIS: Die Übungen und Besprechungen, wie sie vorgestellt werden, sind kein Schlüssel zum Erfolg. Wir wollen zwei wichtige Einflussfaktoren zum Erreichen der Ziele unterstreichen: die manchmal unvorhersehbare Gruppendynamik und die Persönlichkeit, das Verhalten, die Kompetenzen und die Rolle bei der Führung der Gruppe des Ausbilders und der Organisatoren.

Wichtige Elemente zur Rolle der Ausbilder und Organisatoren werden im BOUNCEUp Train-the- Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCE-Ansatzpunkte’: Abschnitt ‘BOUNCE-Rollen’ und ‘Die Rolle des Ausbilders’ beschrieben.

9 Siehe auch das BOUNCEUp Handbuch, Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Ausrüstung, Titel

’(Aktive) Besprechung’.

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Struktur

Schulungsstruktur

Alle Schulungssitzungen sind auf die gleiche Weise aufgebaut. Jede Sitzung deckt ein mit der Resilienz verbundenes Thema ab. Zu Beginn jeder Sitzung in diesem Handbuch stellen wir den Inhalt in einigen wichtigen Punkten vor:

Titel: ein Name für die Schulung, in Verbindung mit dem Thema und den Hauptzielen.

Thema: das zentrale Thema der Schulung: ein Aspekt der Resilienz, der in dieser Sitzung behandelt wird.

BEISPIEL: Das Thema der ersten Sitzung ‘Wer und was?’ ist ‘Sich gegenseitig und die Resilienzschulung kennenlernen’.

Einleitung: eine kurze Einleitung für den Ausbilder. Hier wird das Thema der Schulung weiter erklärt, mit einer Analyse, wie die Arbeit mit diesem Thema die Resilienz der Teilnehmer stärken kann.

Hauptziel(e): das/die wichtigste(n) Ziel(e) der Schulung.

Übersicht: eine Zusammenfassung der Übungen.

Jede Schulungssitzung besteht aus drei Phasen: eine Startphase, der mittlere Teil und der Abschluss (Finisher).

Startphase:

Energiehäppchen (Energizer): Ein Energizer ist eine kurze, aktive und spielerische Übung, mit der die Teilnehmer aufgewärmt werden. Er gibt positive Energie zu Beginn jeder Ausbildung. In jeder Sitzung geben wir an, wofür dieser Energizer genutzt werden kann. Der Ausbilder kann auch beschließen, eine andere Übung einzusetzen.

Ein Energizer wird nicht besprochen, kann aber mit dem Thema der Schulung verbunden sein.

Startkreis: Ein Startkreis ist ein kurzer Moment, wo der Ausbilder eine zugängliche Frage stellt, auf die alle Teilnehmer reagieren können. Ein Startkreis hat einige Regeln:

o Der Gleichheitsgrundsatz: Alle Teilnehmer sind gleich und jeder hat einen Beitrag zum Startkreis zu leisten.

o Alle Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, zu sprechen und ihnen wird für ihre Beiträge gedankt.

o Was gesagt wird, wird von den anderen Teilnehmern angenommen, ohne Kommentar oder Frage.

o Der Startkreis wird nicht besprochen.

Erfahrungen10: Die Teilnehmer können teilen, woran sie sich aus den vorherigen Sitzungen erinnern, die persönlichen Erfahrungen, die sie in der Zwischenzeit mit Resilienz gemacht haben oder was sie aus der Schulung im Alltag eingesetzt haben.

Einleitung für die Teilnehmer: Der Ausbilder gibt eine kurze Erklärung des Schulungsthemas: Was kann gelernt werden und wie kann dies die Resilienz stärken.

Die Teilnehmer teilen, was sie über dieses Thema denken oder wissen und was sie davon erwarten.

Der mittlere Teil (Middle): Die Übungen in der Mitte stellen den Kern der Schulung dar.

Diese Übungen werden mit dem Thema der Schulung und dem Hauptziel verbunden.

10 Da der Teil ‘Erfahrungen’ sich auf den Inhalt der vorherigen Schulung bezieht, wird er erst ab der zweiten Schulung

‘Gruppenarbeit’ behandelt.

(9)

BOUNCEYoung | Struktur 9 Der Abschluss (Finisher): In diesem abschließenden Teil führen die Teilnehmer eine

aktive Diskussion, um die Schulungssitzung zu beenden und zu bewerten.

Übungsstruktur

Jede Übung besteht aus diesen Elementen.

HINWEIS: Wenn ein Element für eine Übung nicht von Bedeutung ist, wird es in diesem Teil nicht erwähnt.

Titel: ein passender Name, der sich auf den Inhalt der Übung bezieht.

Ziele: Die Ziele, welche die Teilnehmer mit dieser Übung erreichen können.

Material: Was wird für die Übung benötigt? Für einige Übungen muss das Material gemacht / vorbereitet / gedruckt / im Voraus gesammelt werden. Verschiedene Übungen greifen auf die Anlagen zurück. Diese Anlagen erfordern meistens eine zusätzliche Vorbereitung des Ausbilders (Kopien drucken, ausschneiden usw.). Diese Anlagen werden am Ende des Handbuches aufgelistet11.

HINWEIS: Nicht für alle Übungen wird Material und eine Vorbereitung benötigt.

Vorbereitung: Was muss der Ausbilder vor Beginn der Übung tun. In einigen Übungen kann der Ausbilder die Teilnehmer bitten, mit der Vorbereitung zu helfen (z.B. Stühle aufstellen).

Anweisungen: Dies sind die Leitlinien für den Ausbilder, um die Teilnehmer anzuweisen.

Diese Anweisungen können in ‘Anweisungen 1’, ‘Anweisungen 2’ usw. aufgeteilt werden, wenn die Übung aus mehreren Teilen besteht.

Besprechung12-13: Die Besprechung ist für die Lernerfahrung von wesentlicher Bedeutung.

In der Besprechung der Übung denken die Teilnehmer über die eigene Erfahrung nach.

Sie machen eine Verbindung zwischen der Erfahrung und ihren Gedanken, Gefühlen, Schlussfolgerungen und zukünftigen Aktionen und den Zielen der Übung. Dadurch wird das Bewusstsein einer Erfahrung gestärkt und die Überlegung und Interaktion zum Thema stimuliert. Der Ausbilder stellt Fragen und kombiniert sie mit aktiven Besprechungstechniken und anderen kreativen Formen der Besprechung. Der Ausbilder kann auswählen, welche Aktionen er besprechen und welche Fragen14 er stellen will.

Gegebenenfalls kann eine Einteilung erfolgen:

Aktive Besprechung: Die gestellte Frage kann auf aktive Weise beantwortet werden.

BEISPIEL: ‘Wie war eure Konzentration bei dieser Übung?’ Diese Frage kann aktiv durch die Teilnehmer beantwortet werden, indem sie ihre Hand heben, je nachdem wie hoch oder weniger hoch ihre Konzentration war.

Fragen: Fragen, welche die Teilnehmer auffordern, verbale Antworten oder Erklärungen zu geben

BEISPIEL: ‘Wart ihr in der Lage, euer Talent oder eure Stärke in der Herausforderung einzusetzen?’

Vertiefte Besprechung: Der Ausbilder hat die Wahl, eine vertiefte Besprechung durchzuführen. Es kann sich um eine alternative Besprechungsform, eine zusätzliche Nachricht über die Arbeit, eine eher kognitive oder theoretische Erklärung in Verbindung mit der Übung… sein. Die Entscheidung hängt von der Gruppe und der Einschätzung des Ausbilders ab, ob eine vertiefte Besprechung für die Teilnehmer von Bedeutung ist oder verständlich ist.

BEISPIEL: Eine Übung ist mit einem Filmauszug verbunden, um eine Situation der Übung zu erklären.

11 Alle Anlagen können von der Projektwebsite www.bounce-resilience-tools.eu heruntergeladen werden.

12 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCE Ausrüstung, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Schulung, Titel ‘(Aktive) Besprechung’.

13 Im Abschluss jeder Schulung werden die Anweisungen und die Besprechung in einem Element kombiniert: Anweisungen

14 Der Einfachheit halber nutzen wir die männliche Form im gesamten Text.

(10)

Die Besprechung kann in ‘Besprechung 1’, ‘Besprechung 2’ usw. eingeteilt werden, wenn die Übung aus verschiedenen Teilen besteht. In einigen Übungen führen wir eine

‘grundlegende Besprechung’ und eine ‘vertiefte Besprechung’; der Ausbilder hat eine Wahl zwischen der grundlegenden Besprechung an sich oder der vertieften Besprechung als Zusatz. Dies hängt von der Gruppe und der Meinung des Ausbilders ab, ob die vertiefte Besprechung von Bedeutung ist und von den Teilnehmern verstanden wird.

HINWEIS: Anweisungen und Besprechung: Die Erklärungen müssen nicht wortwörtlich vom Ausbilder übernommen werden. Die Ausbilder müssen ihre eigenen Wörter und Stil benutzen, um die Schulungen auf authentische Weise darzustellen.

Tipps für den Ausbilder: Dinge, an die er sich erinnern muss, Dinge, auf die er achten muss, Risiken, Möglichkeiten usw.

Variationen: mögliche Variationen der Übungen, die die gleichen Zwecke erfüllen können.

Mehr Information: Referenzen oder Verbindungen zu anderen Themen, anderen Übungen oder anderen wichtigen Informationsquellen.

(11)

BOUNCEYoung | Struktur 11

Notes

(12)

BOUNCE Young

Schulung

(13)

BOUNCEYoung | BOUNCEYoung Schulung 13

BOUNCE Young Schulung

Einleitung

In diesem Kapitel werden die zehn Schulungssitzungen in chronologischer Reihenfolge vorgestellt.

Vor dem Beginn der ersten Sitzung wurden bereits einige Aktionen vom Ausbilder, dem Co- Trainer15 und anderen Organisatoren16 durchgeführt, um die jungen Menschen und ihr Umfeld zu informieren und zu beteiligen.

BEISPIEL: Die jungen Teilnehmer haben das BOUNCEYoung Bewertungsformular vor der Schulung17 ausgefüllt.

Die Teilnehmer und ihre sozialen Kontakte werden über die Schulung informiert und daran beteiligt18. Mit dieser Vorbereitung und der Einbindung des sozialen Umfeldes wissen die Teilnehmer und ihre Kontakte, worum es bei der Schulung geht und wie die Sitzungen aufgebaut sind.

Jede Schulung dauert ungefähr 90 bis 120 Minuten. Die für jede Sitzung benötigte Zeit hängt von verschiedenen Faktoren ab19.

15 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCE-Ansatzpunkte’, Abschnitt ’Integralität und Netzwerk’, Titel ‘BOUNCE-Rollen'.

16 Mit ‚Organisator’ ‘meinen wir alle Person, die direkt mit den BOUNCE Initiativen verbunden sind. Ein Organisator kann der Ausbilder sein, er kann die Schulungssitzungen mit organisieren, es kann eine zweiter Ausbilder sein, ein Beobachter, jedermann, der Teilnehmer individuell betreut oder Teilnehmer an die BOUNCE Initiativen heranführt.

17 Die Bewertungsformulare befinden sich in der Anlage zum BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch.

18 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Umsetzung, Titel ‘Beteiligung der Eltern und Akteure vor Ort’.

19 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung’, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Umsetzung’.

(14)

Wer und was

(15)

BOUNCEYoung | Wer und was 15

(1) Wer und was

Thema

Sich gegenseitig und die Resilienzschulung kennen lernen.

Einleitung

Es ist wichtig, zu Beginn des BOUNCEYoung Programms eine Kennenlernsitzung vorzusehen. Bei einer neu gebildeten Gruppe ist klar, dass das Kennenlernen zu einer positiven Gruppendynamik während aller Sitzungen beitragen kann. Für Gruppen, deren Teilnehmer sich bereits kennen, kann die Stärkung ihrer Beziehungen die Gruppendynamik positiv beeinflussen.

Der zusätzliche Wert dieser einführenden Sitzung ist, dass die Teilnehmer sich einerseits besser kennen lernen und andererseits die Themen des BOUNCEYoung Programm verstehen können.

Erfahrungsübungen, über die sie ihre Resilienz in den nächsten Phasen stärken können, bedeutet, dass ihr Bewusstsein und das Interesse an diesen Themen verschärft werden kann.

Hauptziele

Das Bewusstsein der Teilnehmer, was die Resilienzschulung sein kann, verschärfen An den Beziehungen zwischen den Teilnehmern20 arbeiten.

ÜBERSICHT STARTPHASE:

Energizer: Namens-Ticker Startkreis

Einleitung für die Teilnehmer DER MITTLERE TEIL:

Freund und Feind Fragen für alle Eins bis zehn

Talent- und Stärkenquartett Stehen bleiben und drücken Emotionen zeichnen

Konzentration auf die Geschichte Schnell denken

ABSCHLUSS:

Like Dislike Share (Mögen, nicht mögen, teilen)

20 Dieses Ziel ist am interessanten für Gruppen, die sich noch nicht kennen.

(16)

STARTPHASE

Energizer: Namens-Ticker

Teilnehmer A21 steht in der Mitte des Kreises. Ein zufällig gewählter Teilnehmer B im Kreis sagt den Namen eines anderen Teilnehmers C. Jetzt muss A versuchen, C zu berühren, bevor C einen anderen Namen sagen kann. Wenn C angetippt wird, bevor er einen anderen Namen sagen kann, oder er den Namen der Person in der Mitte sagt, nimmt er den Platz in der Mitte ein. A beginnt das Spiel neu, indem er einen Namen sagt.

(Wenn nötig, eine schnelle Vorstellrunde durchführen, bevor Sie das Spiel beginnen und/oder den Teilnehmern Namensschilder geben).

Variationen:

Kombinieren Sie den Vor- und den Nachnamen, kombinieren Sie den Vornamen mit einer Lieblingsfarbe usw.

Sie können alle kurzen und aktiven Namensspiele statt dieses Energizers nutzen.

Startkreis

Die Teilnehmer bilden einen Kreis. Der Ausbilder stellt eine einfache Frage. Die Teilnehmer reagieren kurz auf die Frage. Der Ausbilder dankt den Teilnehmern für ihre Beiträge.

Einleitung für die Teilnehmer

Fragen Sie die Teilnehmer, was sie bereits über das Resilienz Schulungsprogramm22 BOUNCEYoung wissen. Führen Sie ein Brainstorming zu den Themen der Resilienz und der Verbindung zwischen Resilienz und dem Wort ‘BOUNCE’ (aufspringen) durch: was bedeutet Resilienz für dich? Was ist die Bedeutung von ‘BOUNCE’?

Diese Information zusammenfassen:

Das Schulungsprogramm enthält zehn Phasen, die jeweils auf einen Aspekt der Resilienz eingehen. Diese Phasen geben den Teilnehmern die Gelegenheit, ihre Resilienz zu stärken.

Resilienz bedeutet, auf herausfordernde Situationen vorbereitet zu sein, nach schwierigen Situationen wieder aufzuspringen und sogar noch stärker zu werden (BounceUp). Es bedeutet, das Bewusstsein und die Fertigkeiten aufzuweisen, die sie auf herausfordernde Situationen auf positive, starke und respektvolle (gegenüber den anderen und sich selbst) Weise vorbereiten.

Resiliente Menschen können Strategien entwickeln und bewusst auswählen, um mit allen möglichen Situationen fertig zu werden.

In der Schulung wechseln aktive Erfahrungen und Besprechungsmomente ab. Jede Phase ist wie folgt aufgebaut:

Startphase: Energizer, Startkreis, Erfahrungen teilen23, Einleitung für die Teilnehmer, Der mittlere Teil ist eine Übung zu einem zentralen Thema in Verbindung mit der Resilienz

(hier: sich gegenseitig und die Resilienzschulung kennen lernen), Finisher: die Schulung bewerten.

Diese erste Phase hat zwei Ziele:

Den Teilnehmern eine Idee geben, was BOUNCEYoung ist.

Sich gegenseitig besser kennen lernen.

In dieser Phase machen wir Übungen, die das Thema einiger der anderen Sitzungen einleitet. In jeder Übung werden wir eine Erfahrung machen und über diese Erfahrung und die Verbindung mit der Stärkung von Resilienz diskutieren. In der Zwischenzeit lernen wir uns besser kennen.

21 In verschiedenen Übungen nennen wir die Teilnehmer ‘A’, ‘B’, ‘C’,…

22 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung’, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Umsetzung, Titel ‘Einführung von BOUNCEYoung’.

23 In der ersten Schulung gibt es den Teil ‘Erfahrungen’ in der Startphase nicht.

(17)

BOUNCEYoung | Wer und was 17

DER MITTLERE TEIL Freund und Feind

Ziele

Die Teilnehmer erfahren einen alternativen Ansatz der Aktion und Überlegung.

Die Teilnehmer erfahren eine Verbindung zwischen einer physischen Aktion und der Bedeutung von Resilienz.

Die Teilnehmer diskutieren über Resilienz.

Vorbereitung

Eine Zone markieren, wo die Übung stattfinden wird.

Anweisungen

Die Teilnehmer gehen innerhalb einer markierten Zone hin und her und nutzen dabei den gesamten verfügbaren Platz. Wenn der Ausbilder ein Zeichen gibt, gehen sie weiter und:

wählen einen zufälligen ‘Freund’ aus der Gruppe aus, ohne zu zeigen, wer dieser Freund ist. Sie müssen in der Lage sein, diesen ‘Freund’ jederzeit zu sehen.

wählen einen zufälligen ‘Feind’ aus der Gruppe aus, ohne zu zeigen, wer dieser Feind ist.

versuchen, eine Position einzunehmen, damit der Freund immer zwischen ihnen und dem Feind ist.

versuchen, eine Position einzunehmen, um immer zwischen ihrem Freund und dem Feind zu sein.

Die Teilnehmer bewegen sich einige Zeit mit diesem Ziel.

Besprechung Aktive Besprechung:

Wie einfach / schwierig war es, die Position zu finden?

Wie einfach / schwierig war es, sich anzupassen?

Fragen:

Wen habt ihr als Freund / Feind ausgewählt?

Wie einfach passt ihr euch auf sich ändernde Situationen im Alltag an?

Was müsst ihr tun, um euch schnell anzupassen?

Vertiefte Besprechung

Sich auf verändernde Situationen anpassen hat mit Resilienz zu tun: Eine resiliente Person reagiert auf das, was um sie herum passiert, auf flexible, kreative Weise. Dies ist nicht immer einfach. Aufmerksam sein und sich bewusst sein, was um einen herum passiert, ist ein wichtiger Teil der Resilienz.

Variationen

Ein perfektes Dreieck: Suche zufällig zwei Personen aus der Gruppe aus, und stelle dich so hin, dass du immer ein perfektes Dreieck bildest.

Eine Wippe: Suche zufällig zwei Personen aus der Gruppe aus und stelle dir vor, ihr drei ständet auf einer Wippe, die um einen Mittelpunkt wippt. Nimm eine Stellung ein, damit die Wippe immer im Gleichgewicht ist (auch mit der ganzen Gruppe möglich).

(18)

Fragen für alle

Ziele

Die Teilnehmer und Ausbilder lernen den Namen der anderen.

Die Teilnehmer lernen sich besser kennen.

Die Teilnehmer sprechen in der Gruppe.

Anweisungen

Die Gruppe erhält etwas Zeit, um sich zu besprechen, und wählt dann drei Fragen zum Thema

“Dinge, die du über die anderen wissen willst, wenn du sie triffst’ aus. Diese drei Fragen gehen in der Gruppe herum, sodass jeder Teilnehmer dem Nachbarn diese Fragen stellt.

Besprechung Aktive Besprechung:

Wie (einfach / schwierig) ist es, Kontakt mit Menschen zu knüpfen, die du nicht kennst?

Wie ist es, in einer Gruppe zu sprechen?

Kennt jeder den Namen der anderen? (als Test lassen Sie die Teilnehmer den Namen des Nachbarn sagen).

Fragen:

Wie hast du die anderen aus den Antworten auf diese Fragen besser kennen gelernt?

Hast du eine persönliche Erfahrung damit gemacht, als Fremder neu in eine Gruppe zu kommen? Wie ging das? Wie hast du die anderen kennen gelernt?

Gibt es Fragen, die du nicht beantworten willst? Kannst du das in dieser Gruppe sagen?

Tipps für den Ausbilder

Lassen Sie den Teilnehmer kreative Fragen, nicht nur Standardfragen auswählen.

Einige Fragen können schwierig oder bedrohend sein. Unterstreichen Sie deshalb, dass der Teilnehmer sich weigern kann, eine Frage zu beantworten, indem er sagt, dass er nicht antworten will.

Variationen

Die Teilnehmer arbeiten in Paaren, dann in einer Gruppe und stellen eine ‘Top-3 Liste’ auf. Das bedeutet, dass niemand ausgelassen wird.

Der Ausbilder und Co-Trainer können auch drei Fragen für die Teilnehmer auswählen.

(19)

BOUNCEYoung | Wer und was 19

Eins bis zehn

Ziele

Die Teilnehmer arbeiten zusammen.

Die Teilnehmer erfahren Erfolg in einer Gruppe.

Die Teilnehmer haben einen Einblick in das Thema ‘Gruppenarbeit’.

Anweisungen

Einen Kreis bilden. Als Gruppe zählen wir bis zehn, ohne vorher festzuhalten, wie es gehen soll.

Ein zufälliger Teilnehmer beginnt mit dem Zählen: ‘eins’, dann sagte eine andere zufällige Person

‘zwei’. Wenn zwei Teilnehmer gleichzeitig sprechen, beginnt das Zählen von vorne. Versuchen Sie, sich so nahe wie möglich der Zehn zu nähern.

Besprechung Aktive Besprechung:

Hatten wir Erfolg? Haben wir es teilweise geschafft?

War die gesamte Gruppe beteiligt?

Fragen:

Gab es Teilnehmer, die nicht sprechen wollten?

Was war für den Erfolg wichtig?

Vertiefte Besprechung

Resilienz kann etwas sein, was wir in solchen Gruppenaufgaben sehen: sprechen oder sich entscheiden, nicht zu sprechen, abwarten oder einfach los gehen – dies können resiliente Entscheidungen sein, die vom Moment, der Situation, euren Gefühlen abhängen…

Während der Schulung ‘Gruppenarbeit’ werden die Teilnehmer herausgefordert, zusammenzuarbeiten, entdecken, wie man es macht, und versuchen, die Zusammenarbeit zu verstärken. Dies kann für die eigene Resilienz nützlich sein und für den Schulungsprozess von Bedeutung sein.

Tipps für die Ausbilder

Unterstreichen Sie, dass auch ruhigere Menschen eine Rolle in der Gruppe haben, nicht nur extrovertierte Menschen.

Variationen

Machen Sie diese Übung, indem die Teilnehmer umher spazieren.

Machen Sie diese Übung, indem die Teilnehmer nach Außen des Kreises sehen, damit sie sich nicht durch nicht verbale Kommunikation verständigen können.

Bis 20, 30 zählen….

Beim neuen Versuch dürfen die Teilnehmer nicht die gleiche Zahl sagen wie vorher.

Die gleiche Übung mit geschlossenen Augen machen.

Das Alphabet aufsagen statt bis Zehn zählen.

In einer Fremdsprache zählen.

(20)

Talent- und Stärkenquartett

Ziele

Die Teilnehmer denken über ihre Talente und Stärken nach.

Die Teilnehmer diskutieren über Talente und Stärken.

Die Teilnehmer haben einen Einblick in das Thema der Schulung ‘Ich kann das’.

Material

Anlage 1: Talent- und Stärkenkarten Vorbereitung

Die Talentkarten verteilen Anweisungen

Einen Kreis bilden. Alle Teilnehmer nehmen fünf Talent- und Stärkenkarten. Beim Signal des Ausbilders geben Sie die Talentkarte, die am wenigsten zu ihnen passt, der Person zu ihrer Linken. So werden die Karten mehrfach weiter gereicht, während die passende Karte behalten wird und die am wenigsten passende Karte weiter gegeben wird.

Nachdem die Karten mehrfach weiter gereicht wurden, können die Teilnehmer eine der fünf Karten, die am wenigsten passt, weglegen und die vier Karten behalten, die mehr oder weniger passen. Dies ist das Talent-Quartett.

Besprechung Aktive Besprechung:

Jeder Teilnehmer kann sein Talentquartett zeigen und etwas dazu sagen.

Gibt dein Talentquartett einen guten Eindruck über deine Talente, Stärken, Qualitäten?

Fragen:

Wähle eine Talentkarte, die zu dir passt, und zeige sie der Gruppe. Kannst du ein Beispiel geben, wie du dieses Talent einsetzt?

Vertiefte Besprechung

In der Schulung ‘Ich kann das’ werden wir unter anderem unsere Talente, Stärken und Qualitäten vertiefen, besprechen, nutzen und darüber nachdenken. Die Talente entdecken, kennen und nutzen verstärkt die Resilienz. Versuche in allem, was du machst, deine eigenen Stärken und Talente, aber auch die der anderen Gruppenmitglieder zu entdecken.

Variationen

Die Teilnehmer wählen eine Talentkarte, über die sie diskutieren wollen, weil sie zu ihnen passt, und geben sie dann jemandem in der Gruppe und erklären, warum.

(21)

BOUNCEYoung | Wer und was 21

Stehen bleiben und drücken

Ziele

Die Teilnehmer erfahren das “Starke Stehen”.

Die Teilnehmer erfahren physische Resilienz

Die Teilnehmer sind sich der Verbindung zwischen der physischen, emotionalen, sozialen und mentalen Resilienz bewusst.

Die Teilnehmer fühlen den Unterschied zwischen einem harten und einem weichen physischen Verhalten.

Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in die Themen der Schulung ‘Stark stehen’ und

‘Stark bleiben’.

Vorbereitung

Einen Bereich markieren, wo die Übung stattfinden wird.

Anweisungen

Die Teilnehmer gehen in einer markierten Zone herum, wählen den eigenen Weg und nutzen den gesamten verfügbaren Raum. Wenn der Ausbilder in die Hände klatscht, bleiben die Teilnehmer stehen. Sie gehen wieder los und wenn der Ausbilder erneut in die Hände klatscht, bleiben sie wieder stehen, sie versuchen aber, eine starke Position einzunehmen, in der sie ihr Gleichgewicht nicht verlieren können, wenn sie an einer Schulter gedrückt werden.

Testen Sie die starken Positionen, indem Sie leicht mit einer Hand gegen die linke oder rechte Schulter drücken und bauen Sie langsam Kraft auf. Nach einem dritten Stehenbleiben testen die Teilnehmer die anderen durch ein gegenseitiges Schulterdrücken.

Besprechung Aktive Besprechung:

Wenn du stark stehst: Was ist ähnlich, was ist anders, wenn du dir deine Position und die Position der anderen ansiehst? Passe deine Position an, und schaue dir das Beispiel der anderen an. Was trägt dazu bei, dass wir stark stehen: Welche Tricks können wir nutzen?

Die Teilnehmer fassen zusammen, was sie tun können, um ihre starke Position zu verbessern.

Einige Tipps:

Füße parallel auf Schulterbreite neben einander, mit Platz zwischen den Beinen.

Die Beinmuskeln sind nicht angespannt, sondern locker und sind bereit, Spannung aufzubauen, wenn nötig.

Die Knie sind locker, nicht durchgedrückt, flexibel.

Der Rücken ist gerade.

Der Bauch ist leicht angespannt.

Versuchen ruhig zu atmen, ohne Stress.

Nach vorne schauen: nicht über die anderen weg, nicht darunter.

Fragen:

Wenn wir uns testen und auf die Schultern der anderen drücken, ist das in Ordnung für dich?

Hast du deine Stärke eingesetzt?

Ist Stärke nur physisch? Gibt es eine andere Bedeutung von ‘Stark stehen’?

Vertiefte Besprechung

In der Schulung ‘Stark stehen’ und ‘Stark bleiben’ werden wir dieses ‚Starke Stehen’ noch weiter nutzen, mit dem Einsatz von Stärke und beim Umgang von allen herausfordernden Situationen.

Wenn du so stehst, fühlst du dich auch stark? Siehst du stark aus?

Tipps für den Ausbilder

Wenn Sie gegen die Schultern der Teilnehmer drücken, geben Sie ein positives Feedback, wie sie stark stehen.

(22)

Variationen

Die Teilnehmer testen in Paaren, indem sie sich gegen die Schultern drücken, jeweils auf der anderen Seite. Sie sollen ein positives Feedback geben, was den anderen Teilnehmern stark macht.

Notes

(23)

BOUNCEYoung | Wer und was 23

Emotionen zeichnen

Ziele

Die Teilnehmer können Emotionen erkennen.

Die Teilnehmer können über Emotionen diskutieren.

Die Teilnehmer sind sich der Verbindung zwischen den Emotionen und der Körpersprache bewusst.

Die Teilnehmer stärken die Kontrolle über den Ausdruck der Emotionen.

Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in das Thema der Schulung ‘Kannst du es fühlen?

Material

Anlage 2: Emotionskarten Papier und Stift

Anweisungen

Jeder Teilnehmer wählt eine der Karten, welche Emotionen zeigen. Sie zeigen den anderen ihre Karte nicht oder sagen nicht, welche Emotionen sie gewählt haben. Jeder nimmt ein Blatt Papier und einen Stift und zeichnet eine ganze Person (nicht nur das Gesicht), welche diese Emotion erlebt. Die Gruppe muss anhand der Zeichnungen raten, welche Emotionen oder Gefühle gezeichnet wurden.

Besprechung Aktive Besprechung:

Hast du richtig oder falsch geraten? Wer hat viele korrekte Antworten gegeben und wer hat viele falsche Antworten gehabt?

Wer musste in einigen Fällen mehr als einmal raten?

Gebe an, wo wir in der Zeichnung und im Körper die ausgedrückten Emotionen und Gefühle erkennen können.

Frage:

Wie können wir Gefühle erkennen?

Haben wir immer Recht, wenn wir raten, welche Gefühle jemand erlebt? Wie können wir prüfen, ob wir Recht haben?

Wie können wir sicher sein, dass wir wissen, welche Gefühle jemand hat?

In welchen Situationen ist es interessant zu wissen, was wir ausdrücken?

Vertiefte Besprechung

Kannst du die Emotionen der anderen im Alltag erkennen? Wie reagierst du, wenn die anderen ihre Gefühle zeigen?

Eine der Karten sagt ‘kein Gefühl’. Was wird geraten? Oft machen Menschen Dinge, ohne sich ihrer Gefühle bewusst zu sein, oder ohne Absicht. Es ist möglich, dass die anderen alle möglichen Emotionen mit so einem neutralen Ausdruck verbinden. Es ist interessant, sich bewusst zu sein, dass wir immer Nachrichten versenden, auch wenn wir es nicht wollen oder uns dessen nicht bewusst sind.

In der Schulung ‘Kannst du es fühlen’, werden wir weiter mit unseren Gefühlen, mit den Emotionen der anderen und mit der Körpersprache arbeiten, und Emotionen und Reaktionen erfahren. Wenn wir uns unserer Gefühle bewusst sind und wissen, wie wir mit ihnen umgehen, stärken wir unsere Resilienz.

Tipps für den Ausbilder

Unterstreichen Sie, dass die künstlerische Qualität der Zeichnungen nicht wichtig ist.

Variationen

Bilden Sie Paare, damit die Teilnehmer sich gegenseitig bei den Zeichnungen helfen können.

‘Emotionstheater’ (eine Variation mit einem stärkeren physischen Ausdruck): einen Halbkreis bilden und nur einen Teilnehmer eine Karte mit einem Gefühl auswählen

(24)

lassen. Er wird diese Emotion lediglich mit Gesichtsausdrücken und Körpersprache darstellen. Die Gruppe muss raten, welche Emotion ausgedrückt wird. Die Person, die richtig geraten hat, kommt als nächste dran. Wenn der gleiche Teilnehmer zum zweiten Mal richtig rät, lässt er jemanden anders dran.

Notes

(25)

BOUNCEYoung | Wer und was 25

Konzentration auf die Geschichte

Ziele

Die Teilnehmer üben sich in der Konzentration

Die Teilnehmer sind sich bewusst, wie sie die Information verarbeiten Die Teilnehmer sind sich bewusst, dass sie Information verpassen können

Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in das Thema der Schulung ‘Information und Einfluss’

Material

Anlage 3: Konzentration auf die Geschichte. Ein Blatt pro Dreiergruppe Anweisungen

Gruppen mit drei Teilnehmern bilden. Einer steht in der Mitte; die anderen stehen ganz nah vor ihm und jeder erhält eine der Geschichten. Beide beginnen, die Geschichten gleichzeitig laut vorzulesen. Die Person in der Mitte hört genau zu und versucht, sich beide Geschichten zu merken.

Besprechung Aktive Besprechung:

Wie einfach / schwierig war es, beiden Geschichten gleichzeitig zuzuhören?

Wie ist es, eine Geschichte laut vorzulesen, wenn gleichzeitig daneben auch jemand vorliest?

Fragen:

Hat der Zuhörer beide Geschichten gehört? Kannst du uns etwas über beide Geschichten erzählen?

Konntest du zuhören? Hast du alle Informationen mitbekommen? Hast du seltsame Sätze gehört? Konntest du beiden Geschichten zuhören?

Hat der Vorleser auch die andere Geschichte gehört?

Kannst du diese Situation im Alltag erkennen? Welches sind die resilienten Reaktionen in solchen Situationen?

Vertiefte Besprechung

In der Schulung ‘Information und Einfluss’ schauen wir uns weiter an, wie die Information zu uns kommt, wie wir gute Informationen erteilen können, wie wir manchmal Informationen verpassen oder Informationen verändern usw.

Wir erfahren, wie Informationen und Menschen uns beeinflussen können und wie wir die Resilienz stärken können, wenn wir mit Information und Einfluss zu tun haben.

Variationen

‘Erzählen und zuhören’: Die Teilnehmer bilden einen Kreis und stehen eng zusammen. Der Ausbilder gibt ein Ereignis an (zum Beispiel: dein letzter Geburtstag). Alle Teilnehmer beginnen gleichzeitig darüber zu reden, jeder schaut seinen linken Nachbarn an. Gleichzeitig müssen sie zuhören, was der rechte Nachbar erzählt. Danach versucht jeder zu erzählen, was er von dem behalten hat, was er gehört hat.

(26)

Schnell denken

Ziele

Die Teilnehmer erfahren schnelle Wortverbindungen

Die Teilnehmer haben einen Einblick in die Schulung ‘Denk darüber nach’.

Anweisungen

Bilde einen Kreis. Der Teilnehmer A sagt ein zufälliges Wort seinem Nachbarn B zu seinen Linken.

B sagt das erste Wort, an das er denkt, wenn er dieses Wort hört. C macht das gleiche usw. Bei jeder Runde geht es schneller.

Besprechung Aktive Besprechung:

Wie ist es, eine solche schnelle Verbindung zu schaffen?

Fragen:

Denkst du normalerweise nach, bevor du etwas sagst?

Gibt es Situationen, wo es besser ist, schnell auf das zu reagieren, was jemand sagt?

Gibt es Situationen, wo es nicht gut ist, schnell zu reagieren?

Warum machst du diese Assoziierungen? Sagen die Assoziierungen, die du machst, etwas über dich aus? Sagen diese Assoziierungen etwas darüber aus, wie du denkst?

Vertiefte Besprechung

Wir können diese Aktionen und Reaktionen in allen möglichen Situationen verbinden. Wird deine Reaktion durch die Aktion eines andern verursacht, oder dadurch, wie du denkst? In der Schulung

‘Denk darüber nach?’, arbeiten wir weiter mit diesem Thema. Wir erhalten mehr Einsicht darüber, wie wir denken, und suchen erfolgreiche Denkweisen.

Variationen

Nach einigen Runden, wenn ein Wort wiederholt wird oder es zu lange dauert, setzt dieser Teilnehmer sich hin und wird überschlagen.

Bilden Sie zwei Reihen aus einer gleichen Anzahl Teilnehmern, wo die ersten beiden in der Reihe sich gegenüber stehen und die anderen dahinter stehen. A sagt ein Wort und stellt sich hinter seine Reihe, B sagt das erste Wort, an das er denkt und stellt sich hinter seine Reihe usw. Wenn ein Teilnehmer zu spät ist oder ein Wort wiederholt, was bereits gesagt wurde, muss er sich hinter die andere Reihe stellen. Das Spiel kann gespielt werden, bis in einer Reihe alle Teilnehmer stehen.

(27)

BOUNCEYoung | Wer und was 27

ABSCHLUSS

Like Dislike Share / Mögen, nicht mögen, Teilen

Ziele

Die Teilnehmer bewerten die Schulung.

Die Teilnehmer diskutieren über ihre Erfahrungen in der Schulung.

Die Teilnehmer überlegen, wie sie die Elemente in der Schulung in ihrem Alltag einsetzen können.

Materials

Übersicht über die in dieser Schulung genutzten Übungen Anlage 4: Bewertungssymbole

Anweisungen

Nennen Sie die Hauptziele der Ausbildung, um klar zu machen, was bewertet werden soll:

Das Bewusstsein der Teilnehmer darüber schärfen, was Resilienzschulung sein kann.

An den Beziehungen zwischen den Teilnehmern arbeiten.

Aktive Besprechung

Inwiefern kennt ihr euch (die Teilnehmer und der Ausbilder) besser?

Inwiefern habt ihr einen Einblick in den Inhalt und die Bedeutung der Resilienzschulung erhalten?

Schaut euch die Übersicht über die in dieser Schulung genutzten Übungen. Die Teilnehmer sollen kurz zusammenfassen, worum es in dieser Übung geht.

Jeder Teilnehmer erhält drei Symbole: einen Daumen nach oben, einen Daumen nach unten und ein ‘Teilen’-Symbol. Sie können wählen, wo sie diese Symbole auf der Übersicht anbringen:

Daumen nach oben: die Übung, die ihnen am besten gefallen hat.

Daumen nach unten: die Übung, die ihnen nicht gefallen hat.

Symbol Teilen: welche Übung sie behalten werden: Was können sie in ihrem persönlichen Umfeld nutzen und teilen.

Die Teilnehmer können eine kurze Erklärung über ihre Symbole geben, müssen jedoch nicht.

Der Ausbilder fragt die Teilnehmer, was sie von der nächsten Sitzung erwarten. Was muss bleiben? Was soll sich ändern?

Vertiefte Besprechung

Wenn nötig, denken Sie über die Regeln und Vereinbarungen, die zu Beginn der Schulung aufgestellt wurden, nach.

Tipps für den Ausbilder

Der Ausbilder kann erklären, welche Übungen mit einer Auswahl von Themen der Schulung verbunden sind, um ihnen einen Eindruck vom gesamten Schulungsprogramm zu geben. Die beiden letzten Themen ‘Verbundene Identität’ und ‘Zukunftssicher’ werden hier nicht behandelt.

Der Einsatz der anderen Übungen sollte ausreichend sein, um ein Bild über das gesamte BOUNCEYoung Programm zu geben.

(28)

Notes

(29)

BOUNCEYoung | Gruppenarbeit 29

Gruppenarbeit

(30)

(2) Gruppenarbeit 24

Einleitung

Die jungen Menschen kennen sich jetzt besser und es ist jetzt wichtig, an der Resilienz der Gruppe als Ganzes zu arbeiten. Die Gruppenresilienz wird durch eine aktive Gruppenarbeit gestärkt, indem die Gruppenmitglieder dazu gebracht werden, zusammenzuarbeiten und ihre Interaktion in Frage zu stellen. Um die Ziele der Schulung ‘Gruppenarbeit’ zu erreichen, versuchen die Übungen, erfolgreiche Erfahrungen zu schaffen und gleichzeitig die Gruppe ausreichend herauszufordern, damit sie sich selbst ‘ausdehnen’ muss. Eine gestärkte Gruppenresilienz wird die individuelle Resilienz der jungen Menschen beeinflussen und sich auf die weiteren Schulungssitzungen auswirken.

Thema

In der Gruppe zusammenarbeiten.

Hauptziele

Eine positive Gruppenatmosphäre schaffen Die Zusammenarbeit in der Gruppe stärken

Das Bewusstsein der Teilnehmer über ihren Einfluss auf die Gruppendynamik stärken.

Übersicht STARTPHASE:

Energizer: Start - Stopp Startkreis

Erfahrungen

Einleitung für die Teilnehmer MITTLERER TEIL:

Sich herbeiwinken Grüßen

Schlange stehen Aufstehen

Zusammen bleiben Die elektrische Wand Den Knoten lösen ABSCHLUSS:

Knoten im Seil

24 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung’, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Ausrüstung’, Titel ‘Das Gruppenverfahren’.

(31)

BOUNCEYoung | Gruppenarbeit 31

STARTPHASE

Energizer: Start – Stopp

Die Teilnehmer spazieren in einer markierten Zone, sie wählen den eigenen Weg und nutzen den gesamten Raum. Jeder Teilnehmer kann jederzeit stehen bleiben. Zu diesem Zeitpunkt müssen die anderen ihm folgen und auch stehen bleiben. Der gleiche Teilnehmer oder ein anderer kann jederzeit wieder mit dem Gehen beginnen.

Variationen: schneller gehen, langsamer gehen, rückwärts gehen, sich hinsetzen, eine gewisse Bewegung beim Gehen machen (Arme in Wellenbewegung) usw.

Besprechen: Es ist oft nicht klar, wer stehen geblieben ist oder wer die Gehweise geändert hat und die ganze Gruppe kann manchmal sehr schnell auf Veränderungen reagieren.

Startkreis

Die Teilnehmer bilden einen Kreis. Der Ausbilder stellt eine einfache Frage. Die Teilnehmer reagieten kurz auf die Frage. Der Ausbilder dankt den Teilnehmern für ihren Beitrag.

Erfahrungen

Bitten Sie die Teilnehmer, über die vorherige(n) Schulungssitzung(en) zu überlegen und lassen Sie sie teilen, woran sie sich erinnern, welche persönlichen Erfahrungen sie in der Zwischenzeit hatten, die sich auf die Schulungsthemen beziehen, oder welches Element aus den vorherigen Schulungen sie im Alltag genutzt haben. Dieser Austausch ist nur möglich, wenn die Schulungssitzungen über ein erweitertes Programm25 organisiert sind, d.h. wenn die Sitzungen sich über mehrere Wochen erstrecken.

Einleitung für die Teilnehmer

Die Teilnehmer teilen, was sie über dieses Thema denken oder wissen und was sie erwarten.

Beziehen Sie sich auf die erste ‘Wer und Was’ Schulung, mit der Übung ‘Eins bis zehn’.

In dieser Sitzung werden wir tiefer auf unsere Erfahrung der Gruppenarbeit eingehen und sehen, wie wir zusammenarbeiten, wie wir interagieren, wie wir an gemeinsamen Ergebnissen zusammenarbeiten und was gut funktioniert, wenn wir gemeinsam Ziele erreichen wollen. Das Lernen in der Gruppe kann unsere Resilienz stärken, denn man kann die Erfahrungen der Gruppe in allen möglichen Situationen nutzen. Wenn wir wissen, wie wir und die anderen sich in dieser Gruppe verhalten, können wir dies in allen anderen Sitzungen berücksichtigen.

25 Siehe auch das BOUNCEUp Train-the-Trainer-Handbuch, Kapitel ‘BOUNCEYoung Schulung’, Abschnitt ‘BOUNCEYoung Umsetzung’, Titel ‘Die Sitzungen planen’.

(32)

MITTLERER TEIL Sich herbeiwinken

Ziele

Die Teilnehmer erfahren, mit und gegen die anderen zu arbeiten.

Material Stühle

Vorbereitung

Sie brauchen für diese Übung eine ungerade Zahl Teilnehmer. Hierzu können Ausbilder und Co- Trainer entweder mitmachen oder nicht.

Anweisungen

Die Stühle in einem Kreis aufstellen. Teilen Sie die Teilnehmer in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe sollte eine Person mehr zählen als die andere. Die kleinere Gruppe sitzt auf den Stühlen und lässt einen Stuhl lehr. Die Teilnehmer in der zweiten Gruppe stehen hinter jedem Stuhl (auch hinter dem leeren Stuhl). Die Person hinter dem leeren Stuhl versucht, eine der Personen, die auf dem Stuhl sitzt, ‘herbeizuwinken’. Die gerufene Person muss versuchen, auf den leeren Stuhl zu kommen, ohne von der Person, die hinter ihr steht, berührt (oder zurückgehalten) zu werden. Wenn sie berührt (oder zurückgehalten) wird, muss sie auf ihren Stuhl zurück und der Rufer muss jemanden anders rufen. Wenn sie es schafft, den Stuhl zu verlassen, ohne berührt (oder zurückgehalten) zu werden, wird die Person, die hinter dem jetzt leeren Stuhl steht, der nächste Rufer.

Besprechung Aktive Besprechung:

Hat euch diese Übung gefallen? Warum oder warum nicht?

Fragen:

Haben die Teilnehmer zusammengearbeitet? Wie?

Haben die Teilnehmer gegeneinander gearbeitet? Wie?

Wie fühlt es sich an, wenn jemand versucht, dich davon abzuhalten, etwas zu tun?

Tipps für den Ausbilder

Die Teilnehmer machen diese Übung sehr schnell.

Variationen

Machen Sie die Übung ohne Stühle, lassen Sie die Teilnehmer hinter einander stehen. Wenn ein Teilnehmer in der vordersten Reihe steht und herbei gewunken wird und versucht, seinen Platz zu verlassen, versucht der andere, ihn daran zu hindern. In dieser Variation werden ziehen, zurückhalten usw. erlaubt. Wenn der Teilnehmer denjenigen, der ihn herbei gewunken hat, berührt hat, bleibt er dort stehen und der Teilnehmer, der ihn zurückhalten wollte, geht auf seinen Platz.

(33)

BOUNCEYoung | Gruppenarbeit 33

Grüßen

Ziele

Die Teilnehmer interagieren mit anderen Gruppenmitgliedern

Die Teilnehmer erfahren die Auswirkungen verschiedener Begrüßungsweisen und Interaktionen mit den anderen.

Die Teilnehmer überlegen über ihre Interaktion mit den anderen.

Vorbereitung

Markieren Sie einen Bereich, wo die Übung stattfinden wird.

Anweisungen

Die Teilnehmer gehen durch einen markierten Bereich, suchen ihren eigenen Weg und nutzen dabei den gesamten verfügbaren Raum. Zuerst gibt es keinen Kontakt: Sie versuchen, nicht auf die anderen zu sehen. Danach werden einige Anweisungen gegeben, wenn jemand vorbei kommt, jedes Mal abwechselnd mit dem Gehen, ohne Kontakt zu knüpfen.

Einen kurzen Augenkontakt machen: eine Sekunde, dann weiter gehen;

Stehen bleiben und einen kurzen Augenkontakt machen, kurz lächeln, dann weitergehen.

Stehen bleiben und einen langen Augenkontakt machen, lächeln, dann weitergehen.

Stehen bleiben und einen langen Augenkontakt machen, lächeln, drei Sekunden lang, dann weitergehen.

Stehen bleiben und Augenkontakt machen, ‘Hallo’ sagen, dann weitergehen.

Stehen bleiben und Augenkontakt machen, ‘Hallo’ sagen, die Hände freundlich schütteln, dann weitergehen.

Stehen bleiben und Augenkontakt machen, ‘Hallo’ sagen, die Hände feste schütteln, dann weitergehen.

Besprechung

Aktive Besprechung: (zum Beispiel die Situation nachspielen)

Welche Begrüßung fühlte sich angenehm / unangenehm an, und warum?

Welche anderen Begrüßungsweisen kennt ihr? Welche anderen Begrüßungsweisen nutzt ihr?

Fragen:

Welche Begrüßung ist in dieser Gruppe angenehm? Gibt es ungeschriebene Regeln über Interaktionen und Begrüßungen in dieser Gruppe?

Welche Begrüßung nutzt ihr im Alltag? Wann? Grüßt ihr auch Fremde? Wen begrüßt du wie? Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Begrüßungen? Welche Auswirkungen haben die verschiedenen Begrüßungen auf euch?

Was denkst du, wie du Menschen grüßen wirst / wie grüßt du die Menschen auf spontane Weise?

Vertiefte Besprechung

Verbindet den Ausdruck der Begrüßung mit verschiedenen Kulturen. Gibt es kulturelle Unterschiede, wie die Menschen sich grüßen? In welcher Situation könnt ihr die Begrüßungen erkennen, die wir genutzt haben? Gibt es Kulturen, wo man auf eine intimere / distanziertere Weise grüßt? Hängt dies nur vom kulturellen Hintergrund ab? Versucht, nicht in Stereotypen zu verfallen, z.B. ‘alle Franzosen grüßen mit zwei Küssen auf die Wangen.’ Versucht, den Begriff ‘Kulturen’ auf eine weitere Weise zu definieren als nur die ethische Herkunft – ‘Kultur’ kann sich auch zum Beispiel auf die ‘Surfkultur’ beziehen.

Tipps für den Ausbilder

Einige Begrüßungen können zu Widerstand führen und sogar so weit gehen, dass ein Teilnehmer sich abwendet und nicht mehr teilnehmen will. Dies ist kein Problem, das ist nur eine Auswirkung der Begrüßung oder der Interaktion, die die jungen Menschen erleben: seine Grenzen zeigen.

Variationen

Wenn die Gruppe keine Angst hat, Kontakt zu machen, und die Stimmung gut ist, kann eine

‘intimere’ Version gewählt werden.

(34)

Eine kurze, lockere Umarmung Eine lange, feste Umarmung Zwei Küsse auf beide Wangen.

Drei Küsse abwechselnd auf die Wangen Die Nase reiben.

Die Teilnehmer können ihre eigene Begrüßung erfinden und sie bei der Schulung benutzen.

Mehr Information

Weitere Begrüßungen, die mit den Ländern und Kulturen zu tun haben.

HINWEIS: Vermeiden Sie, Stereotypen zu bilden oder zu bestätigen oder die Meinung über Kulturen und Gewohnheiten über Begrüßungen einer Nationalität zu beschränken.

Australien: einen Arm heben und ‘Hey’ sagen.

Tschechen: die rechte Hand schütteln und fragen: “Jak se vede?”

Texas: die rechte Hand schütteln und die andere Hand auf die Schulter der anderen Person drücken und sagen “Howdy partner”.

Russen: zwei Umarmungen, die sogenannten “doppelten Khrushchev”, und “Zdravstvujte”

sagen.

Italien: eine Umarmung mit einer Andeutung eines Kusses auf beiden Seiten, und “Ciao”

sagen.

Frankreich: mit Familie, drei Küsse – auf die rechte, die linke, die rechte Wange und

“Salut” sagen.

Chinesen: die Handflächen zusammenlegen, die Hände auf Höhe des Brustkorbes heben und sich verbeugen.

Japan: eine lange Verbeugung.

Indianer: den Daumen, Zeige- und Mittelfinger auf das Herz legen und sich leicht verbeugen.

Eskimo: die Nasen von rechts nach links berühren.

Weitere Begrüßungen für verschiedene Sportarten:

Reiter berühren den Hut.

Volleyball Spieler: paarweise in beide Hände klatschen, wenn man hoch gesprungen ist.

Fußballspieler: alles, was man schon mal gesehen, hat, wenn sie ein Tor schießen.

Judospieler: auf den Knien, auf den Fersen sitzen, die Hände auf den Boden vor sich und sie sich verbeugen, dass man mit der Stirn den Boden berührt.

Historische Begrüßungen:

Ein Mädchen macht den Knicks und ein Junge verneigt sich

Ein Gentleman nimmt seinen Hut ab und macht eine runde blumige Bewegung damit, eine Lady macht einen leichten Knicks.

(35)

BOUNCEYoung | Gruppenarbeit 35

Schlange stehen

Ziele

Die Teilnehmer lernen sich kennen.

Die Teilnehmer arbeiten mit der gesamten Gruppe zusammen.

Die Teilnehmer kommen während der Zusammenarbeit in Körperkontakt Die Teilnehmer überlegen über die Interaktion mit den anderen.

Die Teilnehmer erleben den Erfolg in der Gruppe.

Material Stühle

Vorbereitung

Die Stühle in eine Reihe stellen Anweisungen

Die Teilnehmer nehmen Platz auf den Stühlen, in zufälliger Platzordnung. Sie müssen zusammenarbeiten, um sich unterschiedlich hinzustellen, ohne zu sprechen

Vom Kleinsten zum Größten Vom Ältesten zum Jüngsten

In alphabetischer Reihenfolge der Namen

Nachdem sie sich hingestellt haben, prüfen die Teilnehmer, ob sie in der richtigen Reihenfolge stehen.

Besprechung Aktive Besprechung:

Wie gut hat die Gruppe zusammengearbeitet?

Wie gut habt ihr zusammengearbeitet?

Wie erfolgreich war die Gruppe, um die Übung durchzuführen?

Wie habt ihr die Grenzen der Übung empfunden (nicht sprechen, kaum Platz, usw.) Wie habt ihr den Körperkontakt mit den andern empfunden?

Fragen:

Habt ihr die anderen Teilnehmer besser kennen gelernt?

Wie habt ihr miteinander kommuniziert? Gab es Unterschiede, wie die Teilnehmer zusammen kommuniziert haben? Wie seid ihr mit Schwierigkeiten umgegangen? Welche erfolgreichen Strategien gab es? Was könnt ihr bei zukünftigen Übungen tun, wenn ihr ohne zu sprechen zusammenarbeiten müsst?

Tipps für den Ausbilder

Die Art und Weise, wie die Teilnehmer zögern oder nicht zögern, um physischen Kontakt mit den anderen zu knüpfen, gibt einen guten Hinweis für spätere Übungen, wo die Teilnehmer ebenfalls auf physische Weise zusammenarbeiten müssen. Berücksichtigen Sie die Grenzen, die die Teilnehmer in dieser Übung zeigen.

Variationen

Um es schwieriger zu machen, setzen Sie weniger Stühle auf, als es Teilnehmer gibt, sodass der Raum begrenzt ist, und eine körperliche Interaktion notwendig ist.

Die Teilnehmer können die Übung mit geschlossenen oder verbundenen Augen machen Die Zeit für die Übung begrenzen.

Verbindungsspiel: Alle Teilnehmer sitzen in einem Kreis auf einem Stuhl. Eine Person sagt, was sie gerne macht oder woran sie Interesse hat. Wenn eine andere Person dies auch gerne macht, setzt sie sich auf den Schoss der ersten. So können mehrere Personen sich aufeinander setzen. Alle Teilnehmer kommen an die Reihe und sagen etwas. Der Ausbilder kann entweder alle Teilnehmer jedes Mal zurück auf die Stühle schicken, oder einfach weiter machen. In diesem Fall ist es so, wenn einer sich bewegt, müssen alle sich bewegen. In der Besprechung kann der Ausbilder die Verbindungen zeigen, die durch diese Übung aufgedeckt werden. Die Besprechung kann auf diese Variante angepasst werden.

(36)

Eine Variante des Verbindungsspiels (mit weniger körperlichem Kontakt): Ein Teilnehmer steht in der Mitte des Kreises, die anderen sitzen auf Stühlen. Der Teilnehmer sagt: ‘Ich mag….’, ‘Ich bin gut im….’ oder gibt andere persönliche Details (zum Beispiel:

‘Ich bin 15 Jahre alt’). Jeder, der das auch hat/ist, geht zu einem anderen Stuhl (kein Stuhl in der Nähe) und versucht einen neuen Platz zu finden. Eine Person hat keinen Platz und wird der nächste in der Mitte sein.

Notes

Referenzen

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