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Bedeutung von Validierung und Anerkennung für Bildungs- und Qualifikationssysteme Hochschulen als Zertifizierungsinstitutionen

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Academic year: 2022

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Bedeutung von Validierung und Anerkennung für Bildungs- und Qualifikationssysteme

Hochschulen als Zertifizierungsinstitutionen

thomas.pfeffer@donau-uni.ac.at

Online-Symposium

Validierung und Anerkennung

non-formal und informell erworbener Kompetenzen an Hochschulen 25.02.2021

Donau-Universität Krems

Department für Weiterbildungsforschung und Bildungstechnologien

(2)

Ausgangsfragen

 Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Validierung von

Kompetenzen und der Anerkennung (ausländischer) Qualifikationen?

 Welche Bedeutung hat die Validierung und Anrechnung non-formal und informell erworbener Kompetenzen für Bildungs- und Qualifikationssysteme?

 Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Hochschulen?

(3)

Initiativen zur Mobilität von Lernergebnissen und Qualifikationen

Allgemeine Bildung +

Qualifikationen Berufliche Bildung + Qualifikationen

Anerkennung von

Qualifikationen

Lissabonner Anerkennungs-

übereinkommen (1997)

Richtlinien 2005/36/EG (Berufsanerkennung)

Empfehlung automatische Anerkennung von Hochschulqual. und Sekundarstufe II (inkl. berufliche) 2018/C 444/01

Validierung von Kompetenzen

Grundsätze für die Ermittlung und Validierung (2004)

Leitlinien für die Validierung (2009)

Empfehlungen zur Validierung 2012/C 398/01 Harmonisierung

Qualifikationen

Bologna Prozess (1999)

Kopenhagen Prozess (2002) Credit transfer &

accumulation

ECTS (1988/99)

ECVET (2009)

Qualifikationsrahmen

QR-EHSR (2005)

EQR (2008)

Seite 3

(4)

Definitionen (1)

Lernergebnisse, Qualifikationen, Lernkontexte

Lernergebnisse (Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen) - Persönliche Leistungen oder Eigenschaften

Qualifikationen (Zertifikate, Zeugnisse, Abschlüsse)

- Institutionelle Bescheinigungen, Kommunikation von Lernergebnissen - (Kommunikation von Berechtigungen)

Lernkontexte (Eurostat 2005) - Formales Lernen

(sequenziell gestuftes, formales Bildungssystem, z.B. Volksschule, Mittelschule, Hochschule)

- Non-formales Lernen

(außerhalb des gestuften Bildungssystem, z.B. Erwachsenbildung, Online-Kurse)

- Informelles Lernen

(selbst organisiert, z.B. Arbeitsplatz, privat)

(5)

Definitionen (2)

Validierung von Kompetenzen (Lernergebnissen)

Elemente von Validierungsprozessen

(Empfehlung 2012/C 398/01)

• Identifizierung

von Lernergebnissen

• Dokumentation

von Lernergebnissen

• Bewertung

von Lernergebnissen

• Zertifizierung

(Ausstellung von Zeugnis, Qualifikation, Leistungspunkten, o.ä.)

Arten von Validierungen

(Schneeberger, Schlögl, Neubauer 2009)

• Formale Validierung

Qualifikationen des formalen Bildungssystems (z.B. Matura vs. Externistenmatura)

• Summative Validierung

Qualifikationen außerhalb des formalen Bildungssystems

(z.B. bfi/wifi, Meistertitel, Personenzertifikate, online-Angebote)

• Formative Validierung

Identifizierung und Dokumentation ohne standardisierten Zertifikaten (z.B. Kompetenzcheck berufliche Integration, Bildungsberatung, Portfolios)

5

(6)

Definitionen (3)

Anerkennung von Qualifikationen (Zeugnissen)

Anerkennungskontexte

• Internationale Mobilität

(Anerkennung ausländischer Qualifikationen)

• Gesellschaftliche Anerkennung

(z.B. Arbeitsmarkt)

• Formale Anerkennung

(Bildungs- und Qualifikationssystem, institutionalisiert)

Arten der formalen Anerkennung

• Anerkennung ausländischer Qualifikationen

formale Gleichwertigkeit mit österreichischen Abschlüssen, gleiche Berechtigungen (z.B. Nostrifizierung, automatische Anerkennung)

• Anrechnungen von Zeugnissen

zweckgebundene Anerkennung von Zeugnissen für Teile eines Studiums o. Studienzugang (z.B.

Erasmus, Eingangsvoraussetzungen)

• Bewertung von ausländischen Qualifikationen

offizielles Gutachten (ENIC/NARIC), keine Gleichwertigkeit oder formale Berechtigung, Informationswert am Arbeitsmarkt

(7)

7

Definitionen (4)

Validierung und Anrechnung

non-formal und informell erworbener Kompetenzen

Anerkennung von

Qualifikationen Anerkennung

formale Gleichwertigkeit ausl. Qualifikationen mit österreichischen Abschlüssen, gleiche Berechtigungen (z.B. Nostrifizierung, automatische Anerkennung)

Anrechnungen

zweckgebundene Anerkennung von (ausl.) Zeugnissen für Teile eines Studiums o.

Studienzugang (z.B. Erasmus, Eingangsvoraussetzungen) Bewertung

offizielles Gutachten (ENIC/NARIC) über ausl. Qualifikation, keine Gleichwertigkeit oder formale Berechtigung, Informationswert am Arbeitsmarkt

Validierung von

Kompetenzen Formale

Qualifikationen des formalen Bildungssystems (z.B. Matura vs. Externistenmatura) Summative

Qualifikationen außerhalb des formalen Bildungssystems (z.B. berufliche Personenzertifikate, wba, bfi/wifi, Meister, online-Angebote)

Formative

Identifizierung und Dokumentation ohne standardisierten Zertifikaten (z.B.

Kompetenzcheck berufliche Integration, Bildungsberatung, Portfolios)

(8)

Von der „Gleichwertigkeit“ zur Lernergebnisorientierung

Input-

Orientierung Output-

Orientierung

Foci

Curricula, Lehrpläne

Lerninhalte

Zeitaufwand

(SWS, ECTS, Studienjahre)

Lernergebnisse:

Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen Prüfverfahren

Input-Output-Kontrolle

(Vorlesung)

Anwesenheits-Kontrolle (Seminar)

Identifikation, Dokumentation, Bewertung von Ergebnissen

AbsolventIn

… weiß X

… kann Y

… ist in der Lage, Z zu tun Anspruch bei

Anerkennung/

Anrechnung externer LE

„Gleichwertigkeit“ = Übereinstimmung von

Lerninhalten und Zeitaufwand

Kein wesentlicher Unterschied

in den Lernergebnissen

(9)

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Konsequenzen für Hochschulen

 Mobilität von Kompetenzen und Qualifikationen steigt

 Orientierung an Lernergebnissen notwendig

 Erweiterung der Validierungs- und Anerkennungsmöglichkeiten

 Gestaltungsmöglichkeiten für Curricula

(z.B. Lernen am Arbeitsplatz, Validierung für ‚freie Wahlfächer‘, etc.)

 Stärkere Interaktion mit externen Institutionen/Lernkontexten (z.B. BHS, Unternehmen, Online-Anbietern, etc.)

 Entkoppelung von Lehr/Lernprozessen und Validierung/Zertifizierung

 Hochschulen: Bildungs- und Zertifizierungsinstitutionen

(10)

Ziele des Symposiums Validierung 2021

 Verbindung zur UG-Novelle und Initiativen des BMBWF

(Vortrag Wulz, Beratung Winkler)

 Verbindung zu AQ-Projekten und institutionellen Zugängen in Ö.

(Vortrag Birke, Session 1+2)

 Internationale Perspektiven

(Vortrag Cendon, Session 2)

 Perspektiven Unternehmen und Erwachsenenbildung

(Session 3, Vortrag Schlögl)

 Forschung der DUK im Bereich Validierung

(Session 4)

(11)

Referenzen

 Thomas Pfeffer, Isabella Skrivanek (2018) ‘Why is the recognition of credentials not just a matter of good will? Five theories and the Austrian case’in: European Journal of Cultural and Political Sociology, 389- 422.https://doi.org/10.1080/23254823.2018.1449126

 Pfeffer, Thomas / Skrivanek, Isabella (2013) Institutionelle Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen und zur Validierung nicht formal oder informell erworbener Kompetenzen in Österreich // Institutionalized procedures for the recognition of foreign qualifications and for the validation of non- formal or informal competencies in Austria. In: Zeitschrift für Bildungsforschung, Vol 3(1), 63-78.

DOI 10.1007/s35834-013-0058-4

 Biffl, Gudrun, Pfeffer, Thomas, Skrivanek, Isabella (2012) Anerkennung ausländischer Qualifikationen und informeller Kompetenzen in Österreich. Studie im Auftrag des BMI. Donau-Universität Krems,

Department für Migration und Globalisierung.

https://door.donau-uni.ac.at/o:129

 Schneeberger, A., Schlögl, P., & Neubauer, B. (2009). Zur Anerkennung von nicht-formalem und informellem Lernen im Nationalen Qualifikationsrahmen.In J. Markowitsch (Ed.), Der Nationale Qualifikationsrahmen in Österreich. Beiträge zur Entwicklung (pp. 111–132). Vienna: Lit Verlag.

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Referenzen

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