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Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept ... (mit Jahresbilanz ...):

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Academic year: 2022

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I. ALLGEMEINER TEIL 3

1. Gebietskarte 3

2. Bestand / Kurzcharakteristik des Gebiets 4

3. Stärken und Schwächen des Quartiers 5

3.1 (Bereits) bestehende Stärken und Potenziale 5

3.2 (Noch) vorhandene Schwächen und Defizite 6

II. BILANZ UND ANALYSE DES JAHRES 2010 7

1. Zielsetzung des Bilanzjahres 7

2. Auswertung der Projekte, strategischen Partnerschaften und Themenfelder 8

2.1 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ (Z1) 8

2.2 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Mehr Fort- und Weiterbildung“ (Z2) 11

2.3 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Bessere Qualität des Wohn-/Lebensraums“ (Z3) 13

2.4 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Bewohneradäquate soziale Infrastruktur“ (Z4) 16

2.5 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“ (Z5) 23

2.6 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Besseres Gesundheitsniveau“ (Z6) 26

2.7 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Steigerung des Sicherheitsempfindens“ (Z7) 27

2.8 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Soziale und interkulturelle Integration“ (Z8) 28

2.9 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Partizipation der BewohnerInnen und Akteure“ (Z9) 29

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III. KONZEPT FÜR DAS JAHR 2011 - „WO WOLLEN WIR HIN?“ 34

1. Prioritätensetzung zwischen den strategischen Zielen 34

2. Ausblick und zentrale Entwicklungsperspektiven (Leitbild) 37

IV. ANHANG - ÜBERSICHT DER OPERATIONALEN UND STRATEGISCHEN ZIELE 38

V. ANHANG – PROJEKTTABELLE STRATEGISCHE ZIELE Z1-Z9 40

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I. Allgemeiner Teil

1. Gebietskarte

Vorliegendes Strategiekonzept wurde mit dem Quartiersbeirat, AnwohnerInnen und lokalen Akteuren diskutiert, die Anregungen und Wünsche flossen in die Strategieplanungen mit ein.

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2. Bestand / Kurzcharakteristik des Gebiets

Verfahrensstand Seit 1999 ist die Rollbergsiedlung ausgewiesenes Quartiersmanagementgebiet.

Lage Die Rollbergsiedlung liegt im Norden Neuköllns und wird im Westen von der Hermannstrasse im Osten von der Bornsdorfer Straße, im Norden von der Rollbergstraße und im Süden vom Mittelweg begrenzt. Die verkehrliche Anbindung erfolgt durch die U-Bahn (U8: Leinstraße, Boddinstraße, U7: Karl-Marx-Straße), die S-Bahn (Hermannstraße) und Busverkehr in der Hermannstraße und Werbellinstraße.

Städtebauliche Struktur/

Gebäudesubstanz

Das QM-Gebiet Rollbergsiedlung ist zu mehr als 90% seines Wohnungsbestandes eine innerstädtische Großsiedlung des Sozialen Wohnungsbaus der siebziger und achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Eigentümerin ist die landeseigene STADT UND LAND Wohnbautengesellschaft. Nur in Richtung Karl-Marx-Straße befinden sich noch einige gründerzeitliche Wohnblöcke im Privatbesitz von Einzeleigentümern.

Bevölkerung/ Sozialstruktur In der Rollbergsiedlung leben derzeit 5.277 Menschen (Stand 31.12.2009). Weit mehr als die Hälfte von ihnen hat einen Migrationshintergrund. Etwa die Hälfte der Einwohner bezieht Transfereinkommen, ist also Arbeitslosengeld II-Empfänger bzw. erhält ergänzende Hilfen zum Lebensunterhalt, 10,16% beziehen Arbeitslosengeld I, nicht erfasst ist der Anteil derjenigen, die sich nicht „beim Amt gemeldet haben“ und dies ist im Rollberg auch keine kleine Gruppe. Etwa ein Viertel der BewohnerInnen ist unter 18 Jahre alt – von diesen bilden türkischstämmige Kinder und Jugendliche die größte Gruppe, dicht gefolgt von der arabischstämmigen Gruppe. 83% der SchülerInnen der drei im Gebiet liegenden Schulen kommen aus Familien mit Migrationshintergrund. 15% der BewohnerInnen sind im Rentenalter, d.h. über 65 Jahre alt.

In den so genannten Ringhäusern findet man sehr unterschiedliche Haushaltstypen: von der Großfamilie bis hin zu Singlehaushalten. Dieses enge Miteinander unterschiedlichster Lebenskonzepte führt teilweise zu Konflikten und Nachbarschaftsstreitigkeiten. Dennoch werden auch hier enge nachbarschaftliche Kontakte gepflegt. Die langjährig eingesessenen, hier alt gewordenen oftmals deutschen BewohnerInnen leben vorwiegend im nördlichen Teil der Siedlung (Mäanderhäuser). Sie weisen eine hohe Gebietsbindung und enges Nachbarschaftsgefühl auf.

Soziale Infrastruktur / Versorgung Der Rollberg verfügt über eine gute bis sehr gute Ausstattung an sozialer Infrastruktur: im Einzugsgebiet des Gebietes liegen drei Kitas sowie drei Schulen. Für die pädagogisch betreute Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen stehen drei Einrichtungen offen. Neben dem von Morus 14 e. V. betriebenen Gemeinschaftshaus ist auch das „Haus des älteren Bürgers“ in der Werbellinstraße für die Senioren des Gebiets gut erreichbar.

Entlang der Hermannstraße und der Karl-Marx-Straße gibt es – trotz weiter zurückgegangener Kaufkraft – immer noch ein großes Angebot kleinteiligen Einzelhandels sowie einfache gastronomische Angebote. Jedoch überwiegen Ketten und Billiganbieter.

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3. Stärken und Schwächen des Quartiers 3.1 (Bereits) bestehende Stärken und Potenziale

Infrastruktur / soziale Einrichtungen Der Rollberg zeichnet sich durch eine zentrale Lage, gute verkehrliche Anbindung, gute Erreichbarkeit, eine hohe Infra- strukturdichte besonders bei sozialen Einrichtungen bzw. - Angeboten aus. Auch mit drei Kinder- und Jugendeinrichtungen ist der Rollberg gut versorgt, hierzu zählen der MaDonna Mädchentreff und die Lessinghöhe sowie der Kinderclub von AKI e.V., der bis Ende 2008 aus Mitteln der Sozialen Stadt gefördert wurde und seit Beginn 2009 als AGH-Beschäftigungsmaßnahme weitergeführt wird.

Städtebauliche Aspekte Das Gebiet zeichnet sich durch eine ruhige Lage aus, es gibt kaum Verkehrsbelastung. Die Rollbergsiedlung hat eine hohe städtebauliche Qualität: Begrünte Innenhöfe mit verschiedenen Spielmöglichkeiten, die verkehrsfreie Mittelpromenade und der mit Kunstprojekten ausgestattete Falkplatz laden zum Verweilen und Gesprächen mit Nachbarn ein.

Die Wohnanlage ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in den 1990er Jahren saniert worden, der Ausstattungsgrad der Wohnungen ist gut bis sehr gut. Es gibt nach wie vor eine freiwillige Mietpreisbindung der STADT UND LAND. Die Wohnanlage verfügt über eine hervorragende Ausstattung an Gemeinschaftsräumen in der Siedlung. Die STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft ist Partner der Gebietsentwicklung des Kiezes und des QM.

Seit Einrichtung des QM wurden erhebliche Fördermaßnahmen zur Erneuerung des Wohnumfelds und der Sanierung von Gemeinschaftseinrichtungen durchgeführt.

Soziale Aspekte / Bevölkerung Durch die kleinteilige Struktur der Wohnanlage bestehen enge nachbarschaftliche Kontakte. Damit ist auch eine starke soziale Kontrolle gewährleistet. Eine ähnliche soziale Lage bzw. gleiche Herkunft sorgt für ein Zusammengehörigkeitsgefühl und Miteinander. Von daher ist auch eine starke Identifikation der BewohnerInnen mit Ihrer Siedlung begründet. Die RollbergerInnen stehen als Synonym für „Arm an Geld, aber nicht arm im Kopf“. Auch der hohe Anteil an junger Bevölkerung ist ein wichtiges Potenzial, welches es zu stärken gilt.

Vernetzung / Bewohnerbeteiligung Es gibt im Rollberg ein dichtes Netz ehrenamtlich tätiger Menschen und Akteure. Die ist auch ein Ergebnis von QM seit 1999.

Sowohl AnwohnerInnen als auch Akteure treffen im Rollberg auf eine Vielzahl an Beteiligungsmöglichkeiten und Bewohnergremien, u. a. ein langjährig arbeitender Mieterbeirat, seit 2006 den Quartiersbeirat und eine Quartiersfondjury.

Der Rollberg hat eine eigene zweimonatlich erscheinende Kiezzeitung, die „Rollberginfo“ und ein eigenes Kiezportal www.rollberg-quartier.de. Mindestens 1x jährlich finden Bewohnerkonferenzen und Mieterversammlungen statt. Die wichtigste Informationsmöglichkeit im Rollberg ist aber immer noch eine gut funktionierende „Mund-zu-Mund-Propaganda“.

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3.2 (Noch) vorhandene Schwächen und Defizite

Image Der Rollberg ist seit Jahrzehnten mit einem dauerhaften Negativimage behaftet. Seine BewohnerInnen fühlen sich deshalb häufig stigmatisiert. Die RollbergerInnen lassen sich aber nicht so einfach „in die Ecke stellen“; sie nehmen diese objektiv vorhandene Schwäche zum Anlass, sich gegen ihren „schlechten Ruf“ zu wehren, z.B. indem sie noch enger zusammenrücken und ein eigenes Gemeinschaftsgefühl aufbauen und pflegen. Das Gemeinschaftshaus in der Morusstraße hat sich gerade für die – im Rollberg alt gewordenen - BewohnerInnen zu einem festen Anlaufpunkt und Nachbarschaftstreff entwickelt.

Sozialstruktur / Bevölkerung Das Gebiet kennzeichnet sich durch eine schwache Sozialstruktur: Ein Großteil der BewohnerInnen lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Kinder leiden am meisten darunter, Kinderarmut ist vorherrschend. Eine Ursache hierfür ist der hohe Anteil arbeitsloser bzw. beschäftigungsloser Menschen. Dies wiederum ist begründet durch ihr eigenes niedriges Bildungsniveau sowie fehlende bzw. unzureichende Sprachkompetenzen, die einen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt deutlich erschweren.

Eine fehlende Integration in Arbeit führt fast zwangsläufig immer auch zu einer unzureichenden gesellschaftlichen Integration.

Soziale Infrastruktur Trotz überdurchschnittlicher Ausstattung mit Einrichtungen der sozialen Infrastruktur fehlt es im Rollberg an Angeboten bzw.

Hilfen zur Selbsthilfe, die Eigeninitiative und Mitverantwortung der BewohnerInnen muss stets neu herausgefordert werden.

Lokale Wirtschaft Da das Rollbergviertel ein reines Wohngebiet ist, ist ein direkter Bezug zur lokalen Wirtschaft nur schwer herzustellen.

Nennenswert sind aber wiederum überdurchschnittlich viele Beschäftigungsmaßnahmen und -projekte im Rollberg. Die meisten Maßnahmen dienten bisher hauptsächlich der Unterstützung der lokalen Infrastruktur.

Die angrenzenden Bereiche Hermannstraße, Karl-Marx-Straße und das seit 2005 nicht mehr als Brauerei genutzte Kindl-Areal sind geprägt von den Folgen der Rezession. Noch ist hier kein Aufwärtstrend sichtbar. Die vorbereitenden Untersuchungen für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße verbunden mit der Initiative „Aktive Zentren“ suchen derzeit nach neue Nutzungsmöglichkeiten und -angeboten. Hier wäre durchaus auch eine Relevanz für den Rollberg herstellbar und für die kommenden Jahre ein ausbaufähiger und wichtiger Handlungsansatz erkennbar.

Der Rollberg ist eine „Insel“ Durch seine städtebauliche Struktur und auch aufgrund seiner baulichen Anlage v.a. seiner Ringbauten ist der Rollberg von der umliegenden Bebauung relativ abgeschottet. Als Wohnanlage des sozialen Wohnungsbaus gibt es hier zwar ein sehr enges nachbarschaftliches Miteinander aber auch kaum das Bedürfnis, sich nach außen zu orientieren. Bedingt durch die Tatsache, dass viele RollbergerInnen keine Arbeit haben, besteht für sie auch kaum die Notwendigkeit bzw. der Anreiz den Kiez zu verlassen. Das ist v.a. für Kinder und Jugendliche ein deutliches (Entwicklungs-) Hemmnis.

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II. Bilanz und Analyse des Jahres 2010

1. Zielsetzung des Bilanzjahres

Die höchste Priorität in der Arbeit des Quartiersmanagements wurde in 2010 den Handlungsfeldern Bildung und Integration beigemessen.

Wie in 2009 war es dem Team wichtig, die Themenbereiche Bildung, Bildungsvermittlung und soziale Integration im gesamten Kiez zu verankern. In diesem Zusammenhang sind besonders zwei Projekte hervorzuheben, die hier einen erheblichen Beitrag geleistet haben und deren zukünftiger Arbeit das Quartiersmanagement und die Akteure große Bedeutung beimessen. Diese sind das lokale „Familienkompetenzzentrum“ als zentraler Ort der Familienbildung und -beratung sowie das Projekt „Fit in der Schule“, welches sich der Optimierung der Bildungsangebote der Rollbergsiedlung widmet.

Dem intensiven Koordinations- und Steuerungsbedarf, nicht nur des ansässigen Trägerverbundes, sondern auch der umliegenden Kinder- und Jugendeinrichtungen, konnte das Projekt „WIR- Wir im Rollberg“ unter der vormaligen Trägerschaft der AWO nicht gerecht werden. Durch die Neustrukturierung des lokalen Familienkompetenzzentrums mit dem Träger Jugendwohnen im Kiez gGmbH hat das Projekt jetzt ganz neue Impulse erfahren und große Fortschritte erzielt. Die Mitarbeiterinnen des Projekts haben sich durch Präsenz und direkte Ansprache der Eltern schnell im Kiez bekannt gemacht und die Vernetzung der Einrichtungen zügig auf einen guten Weg gebracht. Darüber hinaus wurden mit der Bewertung der vorhandenen Angebote sowie ihrer Defizite die Beratungs- und Bildungsangebote der Einrichtung quantitativ als auch qualitativ verbessert.

Die gemeinsame Bedarfsanalyse der Rollberger Bildungseinrichtungen zum Thema Hausaufgaben und Nachhilfe zeigte eine so große Nachfrage an Unterrichtsangeboten unterschiedlichster Art, dass sie nun im Rahmen des Projekts „Fit in der Schule“ unter der Trägerschaft des sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts empirica professionell ausgewertet, ausgebaut und begleitet wird. Das Ziel hierbei soll sein, Parallelstrukturen bzw. Bedarfslücken herauszuarbeiten und einen Aktionsplan mit Handlungsempfehlungen für eine langfristige und effizientere Ausgestaltung des Bildungsnetzwerkes zu erarbeiten.

Auftaktveranstaltung hierzu stellte die Bildungskonferenz am 4. November dar.

Weitere wichtige Beiträge zu den Querschnittszielen Partizipation und Integration leisteten und leisten vor allem die Projekte „Kids Kietz News“, „GirlsPower“

und „Sommeruni“. Sie alle unterstützen die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen darin, Selbstwertgefühle aufzubauen, eigenverantwortliches Handeln zu erlernen und stärken den Leistungs- und Bildungswillen. Mit Hilfe der Projekte werden sprachliche und soziale Kompetenzen der Kinder ausgebildet und Raum für Verständnis, Toleranz und Vielfalt geschaffen.

Um die Verbesserung des nachbarschaftlichen Miteinanders und der Qualität des Lebensraumes hat sich in diesem Jahr das Projekt „Leben im Rollberg“

verdient gemacht. Besonders die kleinteilig und niedrigschwellig konzipierten Module „Terrassengespräche“ und „Kiezerkundung“ wurden von den BewohnerInnen sehr gut angenommen und erfreuten sich reger Teilnahme. Gerade die gemütliche und persönliche Atmosphäre, die während der Veranstaltungen herrschte, sprach die Bewohnerschaft an. Daneben konnte durch die Wiedereröffnung des Rollbergateliers im Rahmen des Projektes „Kunst im Rollberg“ das Quartier durch zahlreiche partizipatorische Ansätze wieder verstärkt an das Thema Kunst und Kultur herangeführt werden. Nicht zuletzt bescherte die Teilnahme an den lokalen Kunst- und Kulturfestivals Neuköllns eine gewisse Aufmerksamkeit in der Außenwahrnehmung des Rollbergs.

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2. Auswertung der Projekte, strategischen Partnerschaften und Themenfelder 2.1 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt“ (Z1)

Die wesentlichen Ziele im Rahmen dieses Handlungsfeldes waren auch in diesem Jahr die (Re-) Integration von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern in den Arbeitsmarkt und / oder in Qualifizierungsmaßnahmen (AGH, MAE etc.) sowie die Verbesserung der Ausbildungschancen von Jugendlichen. Dabei geht es grundsätzlich darum, unterstützungsbedürftige Menschen zu befähigen, ihre beruflichen Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Die vor Ort ansässigen gemeinnützigen Beschäftigungsträger sind die Bequit GmbH und das Arabische Kulturinstitut e.V.. Die BGI (Berliner Gesellschaft für Integration) hat ihren Hauptsitz zwar nicht im Rollberg, führt seit 2008 aber ebenfalls Projekte vor Ort durch, die sich vor allem auf den Bereich der Gesundheitsförderung beziehen. Das Quartiersmanagement führte Gespräche mit allen drei Trägern bezüglich der Inhalte der einzelnen Maßnahmen und stimmte die eingereichten Vorschläge mit dem Bezirk ab. Hierbei lag das besondere Augenmerk immer darauf, Maßnahmen zu fördern, die der positiven Gebietsentwicklung dienen und bestehende Projekte unterstützen. Bequit wie auch alle anderen Träger wurden bei der Auswahl geeigneter ABM-MitarbeiterInnen unterstützt, nicht zuletzt, da es hier immer von Bedeutung ist, einen lokalen Bezug herzustellen. Die Beschäftigungsträger und deren in 2010 im Rollberg durchgeführte Maßnahmen werden im Folgenden genauer vorgestellt.

Bequit GmbH

ƒ „Der Rollberg kocht“: Mithilfe beim Betreiben des Gemeinschaftshauses Morus 14 e. V. im Rollbergviertel, technische Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen, Mithilfe bei der Ausgestaltung der Räume und bei den im Zentrum laufenden Programmen

ƒ „Präventiv durch Präsenz“: Sicherheit und Sauberkeit im Rollberg

ƒ „Aktive Hilfen im Kiez“: hauswirtschaftliche Unterstützung für bedürftige Menschen und Betreiben der Waschküche

Zur Unterstützung und inhaltlichen Ausgestaltung des Angebotes im Rahmen des Familienkompetenzzentrums setzt die Bequit folgende Projekte um:

ƒ „Hilfe erfahren“: Früherziehung und –förderung von Kleinkindeinrichtungen

ƒ „Lass uns nicht allein“: Integrationshilfe für SchülerInnen mit Migrationshintergrund

ƒ „Soziale Beratung“: soziale Unterstützung für hilfesuchende BewohnerInnen der Rollbergsiedlung

ƒ „Familienkompetenzzentrum Rollberg“: organisatorische Koordinierungs- und Anlaufstelle für das Familienkompetenzzentrum

Auch in diesem Jahr konnten zwei Mitarbeiterinnen für die Koordination des Familienkompetenzzentrums von der Bequit GmbH zur Verfügung gestellt werden (siehe auch Z4). Ebenso stellte die Bequit GmbH wieder eine wichtige Unterstützung beim Verteilen der Kiezzeitung, der Einladungsschreiben und anderer Informationsmaterialien dar. Die Bequit GmbH unterstützte das Quartiersmanagement bei der Durchführung des Kiezfestes am 29.Oktober 2010 (siehe Z9) und der „Terrassengespräche“ (siehe Z3). Bei der Umsetzung des Programms der „Sommeruni“ (20. Juli – 07. August 2010) unterstützte Bequit inhaltlich und organisatorisch die Vorbereitungen und den Ablauf des dreiwöchigen Programms.

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AKI e.V.

ƒ “Kinderclub Rollberg”: Beschäftigungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche

ƒ “Umweltschutz aktiv” : Förderung des Umweltbewusstseins bei den BewohnerInnen der Rollbergsiedlung

ƒ „Frauen-Handarbeit“: Handarbeitstechnische Förderung und arbeitsmarktorientierte Qualifizierung von Frauen, Schaffung einer integrativen Anlaufstelle für Frauen mit Migrationshintergrund

Die Arbeit des Kinderclubs stellt einen wichtigen Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit in der Rollbergsiedlung dar. Das Quartiersmanagement unterstützt die Umsetzung dieser Maßnahme auch für 2011. Von Seiten des Quartiersmanagements ist es jedoch erforderlich, zukünftig noch stärker darauf zu achten, die MitarbeiterInnen der Maßnahme nach ihrer fachlichen Qualifikation auszuwählen und einen angemessenen Anteil an MitarbeiterInnen mit pädagogischer Ausbildung in die Maßnahme zu integrieren.

Die Maßnahme „Umweltschutz aktiv“ von AKI e.V. sowie die von Bequit durchgeführte Maßnahme „Präventiv durch Präsenz“ wurden in Abstimmung mit dem Quartiersmanagement und der STADT UND LAND Wohnbautengesellschaft mbH umgesetzt. So wurden MaßnahmeteilnehmerInnen verstärkt dahingehend von STADT UND LAND geschult, AnwohnerInnen an den Müllstandorten anzusprechen und sie auf die Bedeutung ihrer Mitwirkung hinsichtlich der Sauberkeit im Gebiet hinzuweisen und auf ihre allgemeine Verantwortung gegenüber der Umwelt aufmerksam zu machen (siehe dazu auch Z3).

BGI

ƒ „Bewegungsoffensive“: Verschiedene Sportangebote zur Förderung der Gesundheit (im Familienkompetenzzentrum mit Kidsball und Seniorenfit vertreten)

Weitere Maßnahmen und Projekte finden neuköllnweit statt und werden vom Quartiersmanagement nach Bedarf angefragt. So unterstützte die BGI den „Tag der Familie“ im Rahmen der Maßnahme „Kultur für Kinder“ mit einem Märchenzelt. Zukünftig soll das Angebot des „Neuköllner Wichtels“ in den Einrichtungen der Rollbergsiedlung noch stärker in Anspruch genommen werden. Das Quartiersmanagement wird hierzu die Kontakte herstellen. Folgende Maßnahmen werden durch den BGI in Neukölln angeboten und konnten bzw. können bedarfsweise im Rollberg durchgeführt werden:

ƒ „Gesundheitslotsen in Neukölln“: Projekt zur Unterstützung der Gesundheitsaufklärung

ƒ „Kultur für Kinder“: Ermöglichung des Zugangs zu kulturellen Ereignissen für Kinder

ƒ „Lesezeichen“: Unterstützung und Förderung der Sprach- und Lesekompetenzen von Kindern und Jugendlichen

ƒ „Bildungslotsen“: Orientierungshilfen für Schule, Ausbildung und Beruf

ƒ „Wichtel“: temporäre Hilfe für gemeinnützige Vereine und Einrichtungen in den Bereichen Veranstaltungs-, Büro- und Logistikhilfe und Medienassistenz

Im Rahmen der Planung für die Beschäftigungsmaßnahmen in 2011 wurden die einzelnen Träger bei der Vorbereitung und Planung vom Quartiersmanagement beraten und unterstützt.

Auch Bildungs- und Beschäftigungsträger, wie beispielsweise die Schildkröte GmbH, die noch nicht im Rollberg aktiv sind, erhielten die Gelegenheit ihre Arbeit und Angebote vorzustellen. Dies bot auch dem Quartiersmanagement die Möglichkeit, eventuelle Angebotslücken vor Ort zu identifizieren und über neue

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Angebote nachzudenken. Durch diesen Ideen- und Erfahrungsaustausch konnten beiden Seiten neue Impulse gegeben werden. Der Träger wurde darin bestärkt, entsprechende Angebote, die nach Möglichkeit auch die Qualifizierung für den „ersten Arbeitsmarkt“ beinhalten sollen, für den Rollberg zu entwickeln.

Die Akademie Berlin-Schmöckwitz, die sich mit ihren Bildungsangeboten im weitesten Sinn auf das Berufsfeld Gastgewerbe (Hotellerie, Gastronomie, Tourismus, Eventmarketing) spezialisiert hat, betreibt ein Ausbildungsrestaurant auf dem ehemaligen Gelände der Kindl-Brauerei. Die hier angebotenen Berufsausbildungen reichen vom Hotelfachmann/-frau bis zum/zur Koch/Köchin. Angrenzend an die Rollbergsiedlung bieten sich hier entsprechende Ausbildungsmöglichkeiten für Rollberger SchulabgängerInnen. Das Angebot der Akademie ist als Gewinn für die Rollbergsiedlung zu sehen, aus diesem Grund unterstützte das Quartiersmanagement die Akademie im Rahmen des „Stärken vor Ort“ Projekts „StadtTeilKüche“ (siehe hierzu auch Z2).

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2.2 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Mehr Fort- und Weiterbildung“ (Z2)

Im Rahmen dieses Handlungsfeldes, das in einem engen Zusammenhang mit dem vorangegangen steht, ging es auch in diesem Jahr darum, die Eigeninitiative der BewohnerInnen zu stärken, ihre soziale Kompetenz zu fördern, sie weiter zu qualifizieren, aber auch die Akteure in bestimmten Bereichen weiterzubilden.

Ausgehend von der Problematik, dass ein nicht geringer Teil der Eltern in der Rollbergsiedlung seine Erziehungsaufgaben nur teilweise oder unzureichend wahrnimmt und dies zur Folge hat, dass deren Kinder dadurch ungleich schlechtere Lebenschancen besitzen, sind die Bildungs- und Beratungsangebote in der Rollbergsiedlung vor allem auf diese Zielgruppen ausgelegt. Das Familienkompetenzzentrum, das Projekt „Schule der Eltern“, die Stadtteilmütter wie auch das Frauenfrühstück sollten vor allem zur Veränderung dieser Zustände beitragen. Als zentrale Orte der Bildungs- und Familienarbeit im Rollberg sollten und sollen sie dazu dienen, die Kompetenzen der Eltern auszubauen, niedrigschwellige, vor Ort ansässige, professionelle Hilfe anbieten und das Engagement und die Initiative zur Selbsthilfe stärken (siehe hierzu ausführlich in Z4).

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Grundsätzlich leistet das Familienkompetenzzentrum mit dem weiterentwickelten Bildungs- und Beratungsangebot hier einen wichtigen Beitrag (siehe hierzu ausführlich Z4: Familienkompetenzzentrum). So bieten die in diesem Jahr neu aufgestellten Angebote (Familiencafé, offene Eltern-Kind Gruppen, Spiel und Spaß für Eltern und Kinder, eine Baby-Krabbelgruppe, Lachyoga für Eltern, Einzelberatung für Eltern von Kindern mit Behinderung) eine wesentliche Grundlage zur Erweiterung der Erziehungskompetenzen der Rollberger Eltern. Diese niedrigschwelligen Angebote bieten die Möglichkeit, professionelle Hilfsangebote zu unterbreiten, Vertrauen aufzubauen, die Initiative zur Selbsthilfe zu stärken und auch andere schwierigere Themen anzusprechen. Die in diesem Jahr vor allem durch das Engagement der neuen Koordination des Familienkompetenzzentrums verbesserte Vernetzung der Einrichtungen im Gebiet erweitert das Spektrum an Hilfs-, Bildungs- und Beratungsangeboten und deren Nutzbarkeit enorm.

Auch das Projekt Schule der Eltern dient der Kompetenzerweiterung und setzt bei der Aktivierung und Sensibilisierung der Elternschaft an, sich für die (schulischen) Belange ihrer Kinder zu interessieren und verantwortlich zu fühlen (siehe hierzu ausführlich Z4: Schule der Eltern).

Die Akademie Schmöckwitz, die auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei ein Lehr- und Ausbildungsrestaurant betreibt (siehe hierzu Z1), bietet hier nicht nur Berufsausbildungen, sondern auch Weiterbildungen (modulare Weiterbildungen für gastgewerbliche Berufe, diätetisch geschulte KöchInnen, Meisterqualifizierungen im gastronomischen Bereich) und Umschulungen an. Zusätzlich führte die Akademie in diesem Jahr im Rahmen des „Stärken vor Ort“

Programms das Projekt „StadtTeilKüche“ durch. Das Quartiersmanagement unterstützte die Projektidee, in der es zunächst darum ging, ein Konzept für eine Stadtteilküche zu erarbeiten und den konkreten Bedarf dafür zu ermitteln. Ziel dieser „StadtTeilKüche“ soll es sein, ein breites gastronomisches Angebot zu unterbreiten, aber auch Vereinen, Organisationen und Privatpersonen eine qualifizierte Anlaufstelle, verbunden mit den entsprechenden Räumlichkeiten, zu bieten. Die ersten Ergebnisse einer Befragung (schriftliche Befragung von 45 Neuköllner Institutionen und Initiativen) bezüglich des Nutzens einer solchen

„StadtTeilKüche“ wurden von der Akademie als positiv gewertet und zeigen vielfältige potenzielle Nutzergruppen. Inwieweit das Projekt zukünftig durch das Quartiersmanagement Rollbergsiedlung unterstützt bzw. gefördert werden kann, hängt davon ab, wie groß der Bedarf der Rollberger Akteure und BewohnerInnen ausfällt. Weiterhin gilt es den Bedarf und die Beteiligung anderer Quartiere zu prüfen: Der Rollberg hat das Projekt zwar mit angestoßen, kann hier jedoch nicht die alleinige Finanzierung übernehmen. Die geringe Größe und Anzahl an Akteuren würde dies nicht rechtfertigen. Hier müssen die umliegenden Quartiere durch die Akademie einbezogen werden und sich positionieren. Am 18. September 2010 fand eine Suppenfete zur Bewerbung der Idee einer Kiezküche statt, an der auch

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Projekte und Vereine aus der Rollbergsiedlung teilnahmen, u.a. der Verein Morus 14 und die Koordinatorinnen des Familienkompetenzzentrums. Diese erste Neuköllner Suppenfete ist als äußerst erfolgreich zu werten.

Darüber hinaus spielten folgende Projekte bei der Zielerreichung dieses Handlungsfeldes eine wesentliche Rolle:

Kita Sprachfrühförderung

Die Entwicklung bestimmter beruflicher Qualifikationen steht ebenfalls auf der Agenda des Handlungsfeldes: Die in den letzten Jahren an allen Rollberger Kindertagesstätten im Rollberg durchgeführten Sprachförderprojekte wurden vom Träger Kreativhaus e.V. zum Jahresende 2009 evaluiert. Die Ergebnisse flossen in ein Konzept, das die Möglichkeiten der Fortsetzung der Sprachfrühförderung auch ohne finanzielle Unterstützung zum Inhalt hatte. Der Anspruch der Nachhaltigkeit wurde bereits während der Förderperiode dahingehend abgesichert, dass ErzieherInnen aus jeder Kita an den Fortbildungsmaßnahmen des Trägers Kreativhaus e.V. teilgenommen haben, mit dem Ziel der selbstständigen Anwendung von Methoden der Spracherziehung durch die ErzieherInnen (siehe hierzu ausführlich Z4: Sprachförderung).

Sommeruni (QF 3, PJ 2009, HJ 2010, 2011 – 23.000 €)

Die Sommeruni als Weiterentwicklung der „Platzspiele“ fand auch in diesem Jahr unter dem Schwerpunkt Bildung statt. So konnten die drei Kinder- und Jugendeinrichtungen MaDonna Mädchenkult.Ur e.V., der Kinderclub (AKI e.V.) und das Kinder- und Jugendzentrum Lessinghöhe ein Programm anbieten, das die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen wie Teamfähigkeit, selbständiges Lernen und Handeln, Berufsorientierung als auch mathematische, naturwissenschaftliche, technische, handwerkliche, sportliche und musisch-kulturelle Themen zum Inhalt hatte. Hervorzuheben ist der ausgesprochen reibungslose Ablauf in diesem Jahr und die rege Beteiligung der Rollberger Akteure und Kinder. Der Ansatz der „Sommeruni“ wird auch in 2011 an die erfolgreiche Umsetzung in diesem Jahr anknüpfen (siehe hierzu Z4 und Z5: Sommeruni).

Hausaufgaben- und Lernhilfe (QF 2 – 6.500,00€)

Durch das Projekt werden nicht nur SchülerInnen der fünften und sechsten Klassen in ihren sprachlichen und schulischen Fähigkeiten gefördert und gestärkt, sondern OberschülerInnen dahingehend trainiert und qualifiziert, Aufgaben der Lehrvermittlung zu übernehmen. Dabei werden sie durch Fachstudenten und die Projektsteuerung betreut bzw. koordiniert. Diese Erfahrungen befähigen sie langfristig dazu, eigenständig Nachhilfe zu erteilen und zu wichtigen Vorbildern für die Kinder zu werden. (siehe hierzu ausführlich Z4: Hausaufgaben- und Lernhilfe).

Fit in der Schule (QF 3, PJ 2010, HJ 2010-2012 – 30.000,00€)

Das Bildungsangebot in der Rollbergsiedlung weist, einer Anfang des Jahres durchgeführten Bedarfsanalyse zufolge, immer noch qualitative und quantitative Lücken, sowohl im Netzwerk als auch bei den einzelnen Angeboten auf. Durch den Träger empirica soll in den kommenden zweieinhalb Jahren ein lokales Bildungsnetzwerk aufgebaut und konzeptionell begleitet werden, das die Bildungssituation und die entsprechenden Angebote in der Rollbergsiedlung noch weiter optimiert. Einen wesentlichen Bestandteil hat dabei die lokale Bildungskonferenz am 4. November 2010 eingenommen. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet und sollen dann in einen verbindlichen Aktionsplan auf dem Weg zu einem Bildungsnetzwerk münden (siehe hierzu ausführlich Z4: Fit in der Schule).

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2.3 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Bessere Qualität des Wohn-/Lebensraums“ (Z3)

Die wichtigsten Ziele in diesem Bereich stellten die Erhöhung der Zufriedenheit der BewohnerInnen mit ihrer Wohn- und Lebenssituation, die Verbesserung des Wohnumfeldes und des öffentlichen Raumes (u.a. Vermüllung, Vandalismus, Verwahrlosung) dar.

Dazu arbeitete das Quartiersmanagement auch in diesem Jahr eng mit der STADT UND LAND Wohnbautengesellschaft mbH zusammen. In regelmäßigen Abstimmungsrunden mit der Servicestellenleiterin Frau Würz (die in diesem Jahr durchgehend an den Steuerungsrunden und am Quartiersrat teilnahm) und der Geschäftsleitung des Hauses (Strategiegespräch am 16. Juni 2010) wurden gemeinsame Ziele und Inhalte abgestimmt. Daneben wurden der Mieterbeirat, die Berliner Stadtreinigung (BSR) und die Berlin Recycling GmbH (BR) verstärkt miteinbezogen.

Gemeinsame Strategie mit der der STADT UND LAND Wohnbautengesellschaft

In einem Strategiegespräch mit der Geschäftsführung der STADT UND LAND, Herrn Marx, der Servicebüroleiterin Frau Würz, der Gebietskoordinatorin des Bezirksamtes, Frau Oltersdorf und dem Vor-Ort-Team wurde am 16. Juni 2010 der Wille zum gemeinsamen Vorgehen in allen Fragen der weiteren Gebietsentwicklung bekräftigt.

Die STADT UND LAND beurteilt die Arbeit des Quartiersmanagements im Gebiet als sehr positiv. Zahlreiche gemeinsame Projekte und Veranstaltungen im Jahr 2010, wie die Terrassengespräche, die Restauration der Holzfiguren oder die Bereitstellung von Atelierräumen für das Kunstprojekt belegen dies. In der Zusammenarbeit konnte insbesondere durch die regelmäßige Teilnahme der Servicestellenleiterin an den Gremiensitzungen (Steuerungsrunde, Quartiersrat) und die Einbeziehung der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit die Kommunikation zwischen der STADT UND LAND und dem Quartiersmanagement deutlich verbessert werden. Ein fester Ansprechpartner bei der STADT UND LAND für das Quartiersmanagement hat sich bewährt. Handlungsbedarf wird von beiden Seiten bei den Themen Mittelbündelung und der Vergabe von Spendengeldern gesehen. Hier könnte eine bessere Abstimmung das Risiko von Doppelfinanzierungen vermeiden helfen. Im nächsten Jahr wird von Seiten des Quartiersmanagements angestrebt, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen gemeinsam umzusetzen.

Auf einem Termin am 22. September 2010 in der High-Deck-Siedlung konnte sich die neue Leiterin des Vor-Ort-Teams dem neuen Geschäftsführer der STADT UND LAND, Herrn Malter, vorstellen und Schwerpunkte und Ziele der Arbeit des Quartiersmanagements im Rollberg skizzieren.

Gemeinschaftsaufgabe „Sauberer Kiez“

Unter dem Titel „Sauberer Kiez“ liefen auch 2010 weiterhin Maßnahmen und Projekte, welche die seit 2008 wieder verstärkt aufgegriffene Idee zur ganzheitlichen Verbesserung der Sauberkeit und der Sensibilisierung der AnwohnerInnen für die Themen „Müll“ und „Umweltschutz“ weiterverfolgen. Zielsetzung dabei war und ist es, jedem/r BewohnerIn deutlich zu machen, dass ein „sauberer Rollberg“ eng mit einem schön gestalteten Wohnumfeld und einem sauberen Kiez einhergeht, aber auch mit einem respektvollen Miteinander aller Akteure, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sowie einem Verantwortlichkeitsgefühl für die Gemeinschaft.

Maßnahmen und Projekte, die das Quartiersmanagement unter diesem Oberbegriff unterstützt, verstehen sich als Teil eines Modellprojektes der STADT UND LAND, das die Mülltrennung und das Müllaufkommen optimieren bzw. die Betriebskosten senken soll. Das integrierte Müllkonzept für den Rollberg gliedert sich in die Module „Kieztonne“, „Orange Box“ und „Orange Corner“ und bietet Sammelräume für (Sperr-) Müll zur kostenfreien Entsorgung von zahlreichen Wertstoffen.

Darüber hinaus sind an zwei Tagen der Woche Objektbetreuer der BR im Kiez unterwegs, um die Sperrmüll-Container zu kontrollieren und die MieterInnen in

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Sachen Mülltrennung aufzuklären. Ergänzend dazu wurden Bequit- und AKI-MaßnahmeteilnehmerInnen verstärkt dahingehend von STADT UND LAND geschult (letzter Schulungstermin für die Beschäftigungsträger war der 16. September 2010), an den Müllstandorten AnwohnerInnen anzusprechen und auf ihre Umweltverantwortung aufmerksam zu machen (siehe dazu auch Z1). Das Quartiersmanagement nahm regelmäßig an den Strategietreffen, die unter der Federführung der STADT UND LAND stattfanden, teil.

Ursprünglich stand der Mieterbeirat als treibende Kraft hinter der Idee eines Umweltprojektes, die im Haushaltsjahr 2008 in Form eines von der STADT UND LAND getragenen QF 2 Projektes realisiert wurde. Dabei wurden verschiedenste Module mit den Kindern der Kita Mini-Mix, den SchülerInnen der Zuckmayer Realschule und den AnwohnerInnen umgesetzt. Daneben wurde auf Wunsch der Gremien die Fragestellung „Was tut der Projektträger für einen Sauberen Kiez“ im Jahr 2009 in die QF 1 und QF 2 Antrags- bzw. Projektideenformulare aufgenommen. Dies kann durch themenspezifische Workshops, Putz- oder Projekttage etc. realisiert werden. Auch in 2010 wurde die Umweltthematik als Bestandteil des QF 2 Projektes „Leben im Rollberg – LIR“ (s. u.) aufgegriffen und fortgeführt.

Für öffentlichkeitswirksame Aktionen neben dem Frühjahrsputz konnten die BSR und die BR zur aktiven Teilnahme am „Tag der Familie“ am 29. Oktober 2010 gewonnen werden. Auch das kostenfreie BSR Erlebnisprogramm wurde an zwei Tagen in der Kita „Das Nest“ genutzt und vermittelte den Kindern Aspekte der Mülltrennung und –entsorgung. Darüber hinaus engagierte sich die BSR auch im Rahmen der Sommeruni (siehe Z4) mit ihrem interaktiven Umweltmobil.

„Frühjahrsputz im Rollberg“

In 2010 wurde wieder eine gemeinsame, in die Gesamtaufgabe „Sauberer Kiez“ eingebundene, Putzaktion des Quartiersmanagements, der STADT UND LAND, dem Mieterbeirat, der Berlin Recycling, der Berliner Stadtreinigung und den Beschäftigungsträgern Bequit und AKI e.V. rund um den Falkplatz durchgeführt (27.

März 2010). Dem Quartiersmanagement gelang es dabei erstmals auch viele Träger aktueller Projekte in die Aktion einzubinden, nicht zuletzt aufgrund der Implementierung der Umweltthematik in die QF 1- bzw. QF 2-Antragstellung. Die Fragestellung „Was tut der Projektträger für einen Sauberen Kiez?“ konnte von vielen am Aktionstag durch ihre tatkräftige Mithilfe beantwortet werden, in dem alle gemeinsam den Besen in die Hand nahmen und Abfall sammelten.

„Leben im Rollberg – LIR (Terrassengespräche, Sauberer Kiez, Kiezerkundung)“ (QF 2 – 3.000 €)

Als ein Projekt, das die Themenfelder Nachbarschaft, Sauberkeit und Wohnumfeld aufgreift und bündelt, wurde von Seiten des Quartiersmanagements das Projekt

„Leben im Rollberg“ angeregt. Das Konzept besteht aus verschiedenen Modulen und wird durch zwei Rollbergerinnen, eine davon Mitglied des Mieterbeirats, die schon seit Jahrzehnten im Rollberg leben, umgesetzt.

ƒ Modul „Sauberer Kiez“: Im Rahmen dieses Moduls sollten verschiedene Ideen für mögliche kleinteilige Maßnahmen zum Thema „Sauberer Kiez“

entwickelt und umgesetzt werden. Hierbei hat man sich vor allem auf die „Hundekotproblematik“ im Quartier konzentriert. Es wurde ein Konzept für potenzielle Standorte von Hundekottütenausgabestellen und ein Beschilderungssystem für diese Standorte und für Papierkörbe der STADT UND LAND erarbeitet. Zahlreiche „Kiezpaten“ (Kioske, Büros, Kneipen, Initiativen etc.) unterstützen das Projekt, indem sie als Ausgabestellen für Hundekottüten fungieren. Parallel dazu wird an Papierkörben und auf Postkarten mit einer einheitlichen Symbolik auf die Ausgabestellen, die mögliche Entsorgung und die generelle Problematik hingewiesen. Mitglieder des Mieterbeirats überwachen die Standorte und werden dabei durch den Beschäftigungsträger Bequit unterstützt. Startschuss für das Projekt war der „Tag der Familie“ am 29. Oktober 2010.

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ƒ Modul „Terrassengespräche und Nachbarschaftsfest“: Ein weiterer Ansatz zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation der Menschen wurde mit der Umsetzung der Terrassengespräche realisiert. Die Idee hierfür entstand 2009 zwischen dem Quartiersmanagement, dem Mieterbeirat und der STADT UND LAND. Bei Kaffee und Kuchen auf der „Terrasse“ sollten AnwohnerInnen und ihre NachbarInnen die Möglichkeit bekommen, sich kennenzulernen, Anregungen und/oder Kritik zu äußern sowie gemeinsam Strategien für ein besseres Miteinander der Menschen zu entwickeln. An insgesamt zwei Nachmittagen in 2010 waren auf persönliche Einladung der Wohnbautengesellschaft VertreterInnen der STADT UND LAND, des Mieterbeirates, des Ordnungsamtes und des Quartiersmanagements anwesend und stellten sich und ihre Arbeit vor. Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, um sich über die positiven wie auch die negativen Aspekte ihres Wohnumfeldes und ihrer Nachbarschaft untereinander, aber auch mit den anwesenden Akteuren auszutauschen. Die Einbindung des Ordnungsamtes erwies sich als sehr sinnvoll, konnten doch viele Fragen insbesondere auch in den Grauzonen zwischen öffentlichem Raum und dem Privateigentum der STADT UND LAND geklärt werden. Generell wird deutlich, dass das Wohnen im Rollberg als positiv wahrgenommen wird und das subjektive Sicherheitsempfinden (siehe Z7) gut ist. Die Themen Sauberkeit, Lärm, Betriebskosten und Anonymität unter Nachbarn werden nach wie vor wichtige Themen der RollbergerInnen sein. War der Zulauf zu Beginn im letzten Jahr zunächst verhalten, steigerte er sich im Laufe des Jahres von Mal zu Mal. In diesem Jahr wurde von Anfang an deutlich, dass sich die Terrassengespräche im Kiez etabliert haben. Das „Wandern“ durch den Kiez erweist sich dabei als gute Möglichkeit, einer wechselnden Zahl an RollbergerInnen die Teilnahme zu ermöglichen. Mit einem gut besuchten Nachbarschaftsfest im Gemeinschaftshaus Morus 14 gingen am Freitag, den 2. Juli die "Terrassengespräche 2010" zu Ende. Auch im nächsten Jahr werden die Gespräche fortgesetzt.

ƒ Modul „Kiezerkundung“: An vier Freitagen im Oktober und November fanden thematische Führungen durch den Rollberg statt. Diese wurden durch das „Rollberger Original“ Elke Binjos detailliert ausgearbeitet und durchgeführt. Zielgruppe waren Rollberger AnwohnerInnen und andere Interessierte, die durch die Rundgänge ihren Kiez, ihren Wohnort, seine Geschichte, aber auch die Anlaufpunkte und Einrichtungen kennenlernen sollten. Bei wechselnden thematischen Schwerpunkten konnten die sozialen Einrichtungen, die Kunststandorte, aber auch die kirchlichen Einrichtungen erkundet werden. Durch das Engagement der Organisatorin konnten zudem zahlreiche Akteure gewonnen werden, den TeilnehmerInnen ihre Angebote und ihre Arbeit vor Ort zu präsentieren. Die Zahl von 15-20 TeilnehmerInnen pro Rundgang spiegelte das große Interesse der AnwohnerInnen an ihrem Kiez wider.

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2.4 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Bewohneradäquate soziale Infrastruktur“ (Z4)

Die größte Herausforderung und wichtigste Aufgabenstellung für die weitere Gebietsentwicklung sind die Handlungsschwerpunkte Bildung und Integration. Da unzureichende Bildung und Ausbildung eine der Ursachen für Armut in Deutschland sind, müssen alle Anstrengungen im Handlungsfeld „bewohneradäquate soziale Infrastruktur“ darauf ausgerichtet sein, den Kindern und Jugendlichen (und Familien) erheblich mehr Chancen und echte Lebensperspektiven zu geben.

Die Verbesserung sowohl der quantitativen als auch der qualitativen Angebote der sozialen Infrastruktur besonders für Kinder und Jugendliche, aber auch für Familien standen in 2010 im Mittelpunkt der Quartiersarbeit. So verfolgten alle umgesetzten Maßnahmen schwerpunktmäßig das Thema Bildung als entschei- dendem Schlüssel zur kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Integration. Darüber hinaus standen folgende Ziele weiter im Vordergrund:

ƒ Verbesserung der räumlichen Schulsituation, durch Neugestaltung des gemeinsamen Schulhofes der Schulen Zuckmayer, Kielhorn und Regenbogen. Hier müssen, gerade mit Blick auf das Thema „(Nachmittags-) Öffnung in den Kiez hinein“, potenzielle Räumlichkeiten der Schulen für Lesepaten, (Nachhilfe-) Unterricht oder Freizeitgestaltungen noch besser genutzt werden

ƒ Verbesserung der Bildungsangebote: Fit in der Schule

ƒ Unterstützung und Verstärkung von Jugend- und Sozialarbeit in den Schulen (Vernetzung der Schulstation der Regenbogen Grundschule in den Kiez hinein)

ƒ Verbesserte Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche (z.B. Sommeruni, Wasserspielplatz in der Lessinghöhe, Kids Kietz News)

ƒ Verbesserung der Kinderbetreuung

ƒ Verbesserung der Freizeitangebote für alle Bevölkerungsgruppen

Ein wichtiger Baustein zur Kommunikation zwischen den Kinder- und Jugendeinrichtungen, den Kitas und Schulen im Rollberg bleibt die Kiez-AG, die auch in 2010 regelmäßig stattfand und ein unbürokratisches, kieznahes Instrument der Vernetzung und Bedarfsanalyse darstellt (siehe hierzu auch Z 9).

Die folgenden Projekte wurden zur Erreichung des Ziels einer verbesserten sozialen Infrastruktur fortlaufend umgesetzt bzw. begonnen:

Sommeruni 2010 / 2011 (QF 3, PJ 2009, HJ 2010 und 2011– 23.000,00€)

Mit der Umsetzung des Projektes Sommeruni gelang dem Quartiersmanagement die Etablierung eines weiteren Mosaiksteins in das lokale Bildungsnetzwerk. Die – ehemals von allen drei Kinder- und Jugendeinrichtungen gemeinsam angebotenen – „Platzspiele“ sollten zukünftig nicht mehr nur eine organisierte Ferienbetreuung der zuhause gebliebenen Rollberger Kinder sein, sondern darüber hinaus in Kooperation mit den Schulen Bildungslücken mit einem inhaltlich und methodisch abwechslungsreichen Programm spielerisch schließen helfen. Auf einem täglich wechselnden Stundenplan standen, neben der Verbesserung der Sprachfertigkeiten, die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen sowie die berufliche Orientierung. Aber auch Ausflüge und zahlreiche Sportangebote waren Bestandteile des Programms.

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Bereits die erste Sommeruni in 2009 unter federführender Koordination der Freizeiteinrichtung MaDonna Mädchenkult.Ur e.V. war ein großer Erfolg und es zeigt sich, dass das Projekt unter den BewohnerInnen und Akteuren des Kiezes eine breite Wertschätzung und Anerkennung erfährt. Deutlich wird dies auch durch die Tatsache, dass die Kinder- und Jugendeinrichtungen in 2010 von ca. zehn weiteren lokalen Akteuren und großem ehrenamtlichem Einsatz unterstützt wurden. In diesem Jahr traten deutlich weniger Konfliktsituationen auch unter den mitwirkenden Trägern auf. Der Tagesablauf gestaltete sich insgesamt nahezu reibungslos, nicht zuletzt weil die frühe Ausgestaltung des Programms, die Koordinierung der inhaltlichen Entwicklung sowie die Absprachen mit dem Quartiersmanagement eingehalten wurden. Als ein weiterer Erfolg ist der Zuwachs an Kindern zu verbuchen, deren Anzahl bei 100-150 Kindern pro Tag lag. Die Jugendlichen von MaDonna waren bereits in die Projektplanung und Vorbereitung miteinbezogen.

Bewegte Pause an der Kielhorn-Schule (QF 2 – 4.000,00€)

Das Projekt „Bewegte Pause“ wird am sonderpädagogischen Förderzentrum der Kielhorn-Schule seit 2006 gemeinsam mit dem Zentrum für Lebensenergie in verschiedenen Praxisphasen durchgeführt. Ausgangslage der Projektidee war, dass besonders die Hofpausen ein hohes Konfliktpotenzial im Umgang der SchülerInnen untereinander bieten. Durch die Konzentration und die damit verbundene Anspannung während des Unterrichts wird der große Bewegungsdrang der Kinder eingeschränkt, hinzu kommt die wenig entwickelte Kompetenz, sich eigenständig konstruktiv zu beschäftigen. Dies führt bei den Kindern verstärkt zu Aggressionen, die sich in den Pausen verbal und körperlich entladen.

Alle Module wurden in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung und einem Lehrergremium ausgearbeitet und orientierten sich am allgemeinen Schwerpunktziel der Schule, die Selbstsicherheit der SchülerInnen nachhaltig zu entwickeln und aufzubauen, insbesondere durch die Erweiterung ihrer sozial-emotionalen und kommunikativen Kompetenzen. Die SchülerInnen haben gelernt, angst- und stressfrei in die Pause zu gehen und sie als sinnvolle Bewegungszeit zu nutzen.

Mithilfe dreier Physiotherapeuten wurden den Kindern gezielte und bedarfsgerechte Förderangebote und Trainings aus den Bereichen Entspannung und Körperwahrnehmung geboten. Ein neuer Schwerpunkt lag in diesem Förderzeitraum auf der Erprobung und Nutzung der Spielangebote des neugestalteten Schulhofgeländes, außerdem konnten SchülerInnen der Zuckmayer Oberschule die Pausenangebote intensiver mitnutzen, so dass Freundschaftsspiele von SchülerInnen beider Schulen auch in den Hofpausen stattfinden konnten.

„Elternschule / -café“ an der Regenbogen-Grundschule (QF 3, PJ 2009, HJ 2010 – 20.000,00€)

Das Projekt „Schule der Eltern“ wird seit 2005 an der Regenbogenschule umgesetzt. Ausgehend von der bekannten Problemlage, dass viele Eltern von den Schulen/LehrerInnen ihrer Kinder nicht erreicht werden und in vielen Belangen keine Ansprechpartner für sie darstellen, setzte das Projekt bei der Aktivierung und Sensibilisierung der Elternschaft an, sich für die (schulischen) Belange ihrer Kinder zu interessieren und verantwortlich zu fühlen. Ein Team von arabisch- und türkischsprechenden Mitarbeiterinnen diente als fester Ansprechpartner für die Familien und half bei Problemen aller Art, organisierte und besuchte beispielsweise (Themen-) Elternabende, Schulfeste, Erstberatungen und vermittelte zwischen SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen. In Trägerschaft des Jugendhilfevereins Evin e.V. und unter gleichzeitiger Miteinbeziehung des Elternfördervereins der Regenbogen-Grundschule sollte dort ein Prozess angeschoben werden, der die vorhandenen Kommunikationsschwierigkeiten und Informationslücken auf Seiten der LehrerInnen und Eltern schließen und die Einbindung der Eltern in (außer-) schulische Abläufe und Aktivitäten stärken sollte. Die wichtigsten Inhalte der Beratung waren dabei die Themen Erziehung, Schule und Bildung, gesunde Ernährung, gewaltfreie Erziehung, Kultur und Freizeit. Die Nachhaltigkeit des Projekts sollte dahingehend abgesichert werden, dass über die gesamte Laufzeit die Struktur des Schulfördervereins progressiv gestärkt wird, so dass nach Auslauf der Fördermittel alle bisher geschaffenen Angebote (Elterncafè, Elternberatung etc.) aufrechterhalten werden können.

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Diesem Anspruch war das Projekt bis Ende 2009 nur teilweise gerecht geworden. Während die türkischen Eltern einen guten Zugang zur Schule fanden und weitestgehend in das neu geschaffene Netzwerk eingebunden werden konnten, so blieben zum Ende der ursprünglich angedachten Förderperiode nach wie vor insbesondere die arabischen Eltern dem Café über lange Zeitabstände fern, bzw. waren nicht verbindlich greifbar. Auch konnten die Strukturen des Elternfördervereins noch nicht dahingehend stabilisiert werden, dass ein lückenloser Übergang in die „hauseigene“ Verantwortung gewährleistet werden konnte.

Mit Blick auf die letztmalige Finanzierung des Projekts in 2010 zeigte die Auswertung der Gesamtmaßnahme zum Jahresende, dass in Bezug auf die Erreichbarkeit der arabischen Eltern nur wenige Fortschritte gemacht wurden. Diese Gruppe von Eltern öffnete sich trotz intensiverer Betreuung anderen Ethnien nicht und schottet sich, auch innerhalb der Schule, weiter ab.

Nichts desto trotz konnten auf einer anderen Ebene Erfolge verzeichnet werden: War zum Ende des letzten Jahres die Rolle der an der Grundschule eingerichteten Schulstation und eine – evtl. durch die Schulleitung – einzusetzende Koordination bezüglich der Erreichbarkeit und Einbindung der Eltern noch unklar, so ist es den Mitarbeiterinnen in 2010 gelungen, einen festen Stamm von türkischen, deutschen und französischen Eltern in die Verantwortung zu nehmen und sie soweit aufzubauen, dass sie das Elterncafé im nächsten Jahr alleine organisieren und betreuen werden. Als Koordinatorin und Ansprechpartnerin für Eltern, Schule und Schulstation fungiert hier eine türkischstämmige Mutter. Koordinatorin und Förderverein können neben der Durchführung des Elterncafés in Zukunft allgemeine Erstberatungen in Zusammenarbeit mit der Schulstation durchführen, an jeweiliges Fachpersonal weitervermitteln und als Schnittstelle zu den Eltern bei der Organisation von Elternabenden behilflich sein.

Familienkompetenzzentrum (QF 3, PJ 2008/ HJ 2010 – 31.000€, PJ 2010/ HJ 2011 – 22.000 €)

Das Familienkompetenzzentrum in der Rollbergsiedlung wurde im Juli 2008 ins Leben gerufen und soll sich zu einem zentralen Ort der Familienbildung und – beratung in der Rollbergsiedlung entwickeln, indem Eltern hier Erziehungs- und Bildungskompetenzen erwerben und erweitern können und die Kinder des Rollbergs bessere Startmöglichkeiten ins Leben erhalten. Hierzu ist es notwendig, die Akteure vor Ort zu vernetzen, bereits vorhandene Angebote zu identifizieren, abzustimmen, sichtbar werden zu lassen und ggf. weiterzuentwickeln, aber auch die konkreten Bedarfe zu ermitteln. Dies stellt einen intensiven und langfristigen Prozess dar, der konzeptionell begleitet und gesteuert werden muss, zumal die einzelnen Projekte des Familienkompetenzzentrums verschiedene fachliche und finanzielle Hintergründe als auch inhaltliche Interessen aufweisen, die es zu vereinen und zu koordinieren gilt.

Hierzu entwickelte das Quartiersmanagement zwei Projekte unter dem Titel „WIR –Wir im Rollberg“. Diese beinhalteten die wesentliche Koordinierung, Vernetzung und Konzeption als auch die Umsetzung kleinteiliger Maßnahmen, die sich aus den vorhandenen Angebotslücken ergaben. Im Ergebnis einer Ausschreibung setzte sich das eingereichte Konzept der AWO Kreisverband Südost e.V. durch, was mit Blick auf die Ausrichtung des Trägers im Bereich der Familienarbeit sehr positiv zu bewerten war. Das Projekt „WIR – Wir im Rollberg“ - Projekt zur Integration, Schwerpunkt Frauen und Familie, (geplante Laufzeit: 15. April 2009 bis 31.

Dezember 2010) musste jedoch zum 31. Dezember 2009 vorzeitig beendet werden, da sich abzeichnete, dass die Projektziele nicht erreicht werden. Die Entscheidung über die vorzeitige Beendigung wurde im gegenseitigen Einverständnis im Rahmen der Steuerungsrunde im Dezember 2009 getroffen.

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Im April 2010 erfolgte eine Neuausschreibung, auf die sich mehrere Träger bewarben. Den Zuschlag im Auswahlverfahren erhielt der Träger „Jugendwohnen im Kiez gGmbH“, da dieser das überzeugendste Konzept einreichte. Der Träger, der im Juni 2010 mit der konzeptionellen Begleitung und Koordination begann, konnte seit dem Projektstart bereits große Fortschritte und Erfolge verzeichnen. Mit der Umsetzung der Projektziele wurde engagiert und ergebnisorientiert begonnen. Im Rahmen der Steuerungsrunde wurden drei wesentliche Themenfelder als wesentlich für das Angebot des Familienkompetenzzentrums erachtet:

ƒ gesunde Lebensweise / Sport / Selbstbehauptung

ƒ Geburtsvorbereitung und -nachbereitung

ƒ Elternberatung / Elternkurse / Kurse für Kinder und Eltern (Übergang Kita – Schule, Unterstützung der Schullaufbahn der Kinder durch ihre Eltern, Eltern von Kindern mit Behinderung)

Die Vernetzung sowie die Angebots- und Bedarfsermittlung ist durch Akteursgespräche (August/September 2010), einen Workshop (09. Juli 2010) und themen- spezifische Arbeitsgruppen (09. September 2010) gut vorangeschritten. Auf der Grundlage der Workshopergebnisse konnten zahlreiche Angebote (weiter-) entwickelt werden, die eine stärkere Ausrichtung auf Familienbildung und –beratung ermöglichen. Diese zusätzlichen Angebote sind: das Familiencafé, offene Eltern-Kind Gruppen, Spiel und Spaß für Eltern und Kinder, eine Baby-Krabbelgruppe, Lachyoga für Eltern sowie eine Einzelberatung für Eltern mit behinderten Kindern. Für die Bekanntmachung dieser Angebote verließ man sich nicht nur auf die Bewerbung mit Flyern, sondern konnte vor allem auch durch die direkte persönliche Ansprache TeilnehmerInnen gewinnen. Weiterhin wurde ein Fragebogen entwickelt und an alle Akteure im Umfeld des Rollbergs verschickt. Ziel war es, eine detaillierte Übersicht aller Akteure und ihrer Angebote, die in den Kooperationsverbund des Familienkompetenzzentrums einfließen, zu erhalten. Die Ergebnisse wurden in einer Info-Broschüre zusammengetragen.

Die Arbeitsgruppen fanden zu verschiedenen Themen und unter Beteiligung der entsprechenden Akteure statt. Als Schwerpunkte haben sich die Bereiche Sprach- förderung, Integration von Kindern mit Behinderung und Förderung der Erziehungs- und Bildungskompetenzenh der Eltern herauskristallisiert.

Bezüglich des Schwerpunktes Sprachförderung traf sich bereits eine Arbeitsgruppe, zu der die Koordinatorinnen des Familienkompetenzzentrums eingeladen hatten. An der Sitzung nahmen VertreterInnen der Rollberger Schulen und Kitas, sowie ein Sprachberaterteam teil. Hierbei wurde auf das grundsätzliche Problem aufmerksam gemacht, dass es in Neukölln bzw. im Rollberg Kinder gibt, die aufgrund ihrer mangelnden sprachlichen Fähigkeiten nicht eingeschult werden können. Diese Kinder bedürfen entsprechender intensiver Förderung. Die Arbeitsgruppe wird zukünftig gemeinsam mit den beteiligten Einrichtungen (Kita, Schule, FKZ) ein Konzept zur Lösung dieser Problemsituation im Rahmen des Angebotes des Familienkompetenzzentrums entwickeln (siehe dazu auch Kapitel III).

Die Teilnahme der Projektmitarbeiterinnen an der Sommeruni wurde ebenfalls als sehr positiv bewertet. Weiterhin wirkten die Koordinatorinnen wesentlich bei der Organisation, Durchführung und inhaltlichen Ausgestaltung des Kiezfestes unter dem Motto „Zirkus“ (29. Oktober 2010) mit. Dieser Tag bot nicht nur den Akteuren und Einrichtungen der Rollbergsiedlung die Möglichkeit ihre Arbeit vorzustellen, sondern vor allem erhielten auch die neu initiierten Projekte und Maßnahmen des Familienkompetenzzentrums die Gelegenheit, auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen.

Die Projektmitarbeiterinnen verfügen über das nötige Engagement, welches eine konstante und nachhaltige Umsetzung der Grundidee des Familienkompetenz- zentrums gewährleistet. Dieser Prozess darf nicht unterbrochen, sondern muss im Sinne einer langfristigen Etablierung des Standortes und der nachhaltigen Umsetzung der Projektziele mittelfristig intensiv unterstützt werden. Diesen positiven Verlauf gilt es in den nächsten Jahren weiter nachhaltig zu unterstützen, wes- halb sich die Steuerungsrunde als auch der Quartiersrat dazu entschieden haben, das Projekt auch im nächsten Jahr fortzusetzen. Dabei soll sich das Familien- kompetenzzentrum zukünftig nicht nur auf die Räumlichkeiten in der Falkstraße beschränken, sondern dezentral alle Kompetenzen und Angebote der Rollberg- siedlung vereinen.

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Problematisch stellt sich derzeit die Kooperation mit der AWO (insbesondere der Leitungsebene) dar. Im Gebiet herrschte lange Zeit Unklarheit über die zuständigen AnsprechpartnerInnen auf Seiten der AWO, vor allem was die Raumnutzung im Familienkompetenzzentrum betraf. Ferner ist nicht klar, inwieweit die AWO derzeit bereit ist, mit dem Quartiersmanagement und den Akteuren vor Ort zu kooperieren und an der Umsetzung der Idee des Familienkompetenzzentrums weiterhin mitzuwirken bzw. auch Räumlichkeiten für Projekte und Veranstaltungen im Gebiet zur Verfügung zu stellen. Auch eine Kooperation mit dem neuen Träger für die Konzeption und Koordination des Familienkompetenzzentrums, „Jugendwohnen im Kiez“ ist derzeit nicht zu erkennen. Die AWO sieht gegenwärtig keine Möglichkeit, dem Projekt Räumlichkeiten im Hauptsitz des Familienkompetenzzentrums (Falkstr. 27) zur Verfügung zu stellen und begründet dies mit der Verfolgung eines eigenen Konzepts an diesem Ort. Diesbezüglich und zur Absprache der weiteren Vorgehensweise suchte das Quartiersmanagement das Gespräch mit der Geschäftsleitung der AWO. Ein solches Gespräch hätte jedoch nur unter der Teilnahme der wesentlichen Verantwortlichen, wie der Servicestellenleiterin der STADT UND LAND, Frau Würz und der Gebietskoordinatorin des Bezirksamtes, Frau Oltersdorf, Sinn gemacht. Die Geschäftsführung lehnte ein Gespräch in diesem, vom QM als notwendig erachteten, Rahmen jedoch ab. So konnte ein klärendes Gespräch im Rahmen der Steuerungsrunde nur mit VertreterInnen der Geschäftsleitung stattfinden. Nachdem einige organisatorische Punkte geklärt werden konnten, ist jedoch immer noch nicht klar, ob sich die AWO nun als Teil des Verbundprojekts Familienkompetenzzentrum, in der Verantwortung von „Jugendwohnen im Kiez“, versteht oder ob die AWO am Standort Falkstraße 27 ein „eigenes“ Familien(kompetenz)zentrum aufbauen möchte. Diese Sachverhalte gilt es zukünftig zu klären, sodass Planungssicherheit bezüglich des Familienkompetenzzentrums gewährleistet ist und über eine weitere Förderung mit öffentlichen Geldern entschieden werden kann.

Frauenfrühstück

Bis Ende 2009 wurde das Frauenfrühstück in Trägerschaft des TUH e.V. (Türkischer Unternehmer und Handwerker e.V.) durch Fördermittel der „Sozialen Stadt“

unterstützt. Da im Verlauf des Jahres die konzeptionell-inhaltliche Neuausrichtung als auch die Vernetzung der Frauengruppe in den Kiez hinein nur teilweise gelungen war und mit dem Wegzug des Nähstudios in die Erlanger Straße ein großer Teil der Rollberger Frauen ohnehin wegblieb, zeigte der TUH im Ergebnis mehrerer Abstimmungsgespräche kein Interesse an einer Fortsetzung der Maßnahme in 2010. Die darauf folgende (auch räumliche) Inobhutnahme der Frauen durch den Förderverein Morus 14 e.V. ließ im Quartier zunächst die Hoffnung aufkommen, dass sich das Projekt verstetige. Es zeigte sich jedoch, dass das Frauenfrühstück nicht ohne finanzielle Förderung auskommt und auch die inhaltliche Qualität der Veranstaltungen bisher nicht gewährleistet ist.

Sprachfrühförderung in den Kitas St. Clara und Mini Mix

Den oftmals großen sprachlichen Defiziten der Rollberger Kinder, die zur großen Mehrheit aus Familien mit nichtdeutscher Herkunft stammen, konnte in den letzten Jahren mit intensiver Sprachförderung gut entgegengewirkt werden. Die Sprachförderprojekte an den Kindertagesstätten St. Clara und Mini Mix wurden bis zum Ende des Jahres 2009 fortgeführt und speziell an die Bedarfe der Kleinstkinder angepasst. Ein vom Träger Kreativhaus e.V. zum Jahresende 2009 erstelltes Konzept hatte zum Ziel, herauszuarbeiten, wie die Fortsetzung der Sprachfrühförderung auch ohne finanzielle Unterstützung gelingen kann. Die im Konzept erarbeiteten Handlungsempfehlungen und Ansätze zur Nachhaltigkeit wurden in Absprache mit den Kitas vertraglich festgehalten. Darüber hinaus wurde der Aspekt der Nachhaltigkeit bereits während der Förderperiode dahingehend abgesichert, dass aus jeder Kita ErzieherInnen an Fortbildungsmaßnahmen des Trägers teilgenommen haben, um die Fortführung des Sprachförderunterrichts auch nach dem Ablauf der finanziellen Förderung gewährleisten zu können. Auch im Rahmen der Neustrukturierung des lokalen Familienkompetenzzentrums ist der Bereich „frühkindliche Sprachförderung“ als ein wichtiger Handlungsschwerpunkt in den Aktionsplan mitaufgenommen worden (siehe hierzu auch Z4: Familienkompetenzzentrum).

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Wir bauen einen Tisch (QF 2 – 3.780,00€)

Ziel dieses Projekts, das an der Regenbogen-Grundschule umgesetzt wurde, war im Wesentlichen die Sichtbarmachung und die Erarbeitung möglicher multifunktionaler Lösungsansätze für das akute Raumproblem während der Mittagsversorgung der ca. 150 SchülerInnen des deutsch-französischen Zweiges in der Schule. Da das für die Mittagsversorgung vorgesehene ehemalige Kitagebäude Arc-en-Ciel nur ca. 55 SchülerInnen fasst, führte diese Situation zu einem Zusammenschluss der betroffenen Eltern, die, in Abstimmung mit der Schulleitung und dem Schulamt, gemeinsam mit den Kindern auf spielerische und kreative Weise das Problem kommunizierten, mit dem Ziel, eine räumliche Lösung anzustreben, die ein gemeinsames Mittagessen ermöglicht. Hierzu wurden als erste Möglichkeit im Rahmen einer Projektwoche gemeinsam mit den Kindern beispielhafte Lösungsmöglichkeiten entwickelt, um Räume multifunktional und somit effektiver nutzen zu können. Ein Ergebnis war u.a. der Entwurf und Bau eines Tisches, der multifunktional einsetzbar ist. Im Anschluss wurden die erarbeiteten Ansätze nach einer vertieften Konzeptentwicklungsphase gemeinsam mit der Lehrerkonferenz und dem Schulamt diskutiert.

Hausaufgaben- und Lernhilfe (QF 2 – 6.500,00€)

Das Projekt „Hausaufgaben- und Lernhilfe“, das an der Regenbogen Grundschule zum Einsatz kommt, wurde initiiert, um das vorhandene Angebot an Hausaufgaben- und Nachhilfe im Kiez schnell sichtbar, zielorientiert und flexibel zu ergänzen. Vorrangige Zielgruppe sind SchülerInnen der fünften und sechsten Klassen, die aufgrund großer sprachlicher Defizite durch eine kostenlose schulische Unterstützung fit für den Übergang auf eine weiterführende Schule gemacht werden sollen. Durch den Träger Intelligenz-Quelle trainierte und qualifizierte OberschülerInnen übernehmen hier die Aufgabe der Lehrvermittlung und werden dabei durch Fachstudenten und die Projektsteuerung betreut bzw. koordiniert. Die auf diese Weise im Projekt gesammelten Erfahrungen befähigen sie langfristig dazu, eigenständig Nachhilfe zu erteilen und machen sie zu wichtigen Vorbildern für die Kinder. Inwieweit das Projekt sich zukünftig in die allgemeine Nachhilfelandschaft des Rollbergs einfügt, werden die Ergebnisse der Bildungskonferenz des Projekts „Fit in der Schule“ zeigen (siehe hierzu auch Z4: Fit in der Schule).

Fit in der Schule (QF 3, PJ 2010, HJ 2010-2012 – 30.000,00€)

Die Förderung der Rollberger Kinder und Jugendlichen steht seit mehr als zehn Jahren auf der Agenda des Quartiersmanagements und der lokalen Akteure. Auch wenn es bereits ein Netzwerk sozialer Träger, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Schulen gibt, die den Rollberg mit einer breiten Angebotspalette schulischer und betreuter Projekte „versorgen“, sind immer noch sichtbare qualitative und quantitative Lücken, sowohl im Netzwerk aus auch bei den Angeboten, festzustellen.

Eine – Anfang des Jahres – auf Initiative des Quartiersmanagements durchgeführte gemeinsame Bedarfsanalyse aller relevanten Träger und Einrichtungen hat diese Einschätzung nochmals bestätigt und vertieft:

• Die Sprachförderung in den drei Rollberger Kitas wurde langjährig mit Projekten aus dem Programm „Soziale Stadt“ gefördert, dennoch gestaltet sich für viele Kinder die Schuleingangsphase schwierig. Festgestellt werden immer wieder fehlende bzw. unzureichende kognitive und motorische Kompetenzen der Kinder.

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• Auch wenn die drei unmittelbar benachbarten Schulen (Regenbogen-, Kielhorn- und Zuckmayerschule) gerade in den letzten drei Jahren sehr eng

„zusammengerückt“ sind und vielfältig miteinander kooperieren, gibt es nur wenige Verbindungen in den Kiez hinein, keine der Schulen ist eine verlässliche Halbtags- noch Ganztagsschule, d.h. ab dem frühen Nachmittag sind diese Schulen i.d.R. geschlossen und die Rollberger Kinder gehen nach Hause, in die Freizeiteinrichtungen oder zur Nachhilfe. Die Schulen haben immer wieder signalisiert, dass sie sich als Kiezschulen öffnen und auch am Nachmittag Angebote in den Kiez geben möchten; sie stoßen letztendlich aber an ihre räumlichen Kapazitätsgrenzen: so gibt es keine geeigneten Räume für eine Schulmensa, es fehlen Räume für AGs, Schulsozialarbeit, Beratung und außerschulische Begegnung.

• Der erst kürzlich aus Mitteln der „Sozialen Stadt“ fertig gestellte neue Schulhof der o.g. Schulen mit seinen attraktiven Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten sollte durchgängig für die KiezbewohnerInnen geöffnet sein; bisher fehlt es an geeignetem Aufsichts- und Betreuungspersonal zur Sicherung dieses Angebots. Auch deshalb wird - falls erforderlich - die Hausaufgaben- und Lernhilfe der Kinder entweder von den jeweiligen Familien privat initiiert, von den drei Kinder- und Jugendeinrichtungen über (temporäre) Projekte angeboten oder im Rahmen des Netzwerks Schülerhilfe des Vereins MORUS 14 e.V. außerhalb der Schulgebäude organisiert. Nach Aussagen des Vereins nehmen derzeit bis zu 100 Rollberger GrundschülerInnen dieses Angebot an: Ehrenamtliche Helfer – vorwiegend aus bildungsorientierten Haushalten – kommen bis zu 2x wöchentlich in den Rollberg und betreuen i.d.R. zwei bis drei SchülerInnen. Dabei stößt der Verein an seine Kapazitätsgrenzen und kann nicht alle Anfragen berücksichtigen.

• Mit der Umsetzung der Schulreform (Umstrukturierung aller Schulen zu Ganztagsschulen) wird sich auch die Bildungslandschaft im Rollberg verändern und möglicherweise werden dadurch eine Reihe der vorgenannten Probleme und Angebotsdefizite abgebaut (Hausaufgaben werden dann grundsätzlich in der Schule erledigt, die Nachhilfe wird aus zeitlichen Gründen abgebaut). Aber die Raum- und Platzprobleme bleiben vorerst ungelöst.

Mit empirica wurde ein Träger gefunden, der das Gebiet die kommenden zweieinhalb Jahre beim Aufbau eines lokalen Bildungsnetzwerkes konzeptionell begleiten wird. Grundlage für die Arbeit wird eine zielgenaue und differenzierte Analyse der Ist-Situation und der Bedarfe aus Sicht der betroffenen Zielgruppen sein. Die lokale Bildungskonferenz am 4. November 2010 führte als Auftaktveranstaltung alle Beteiligten nochmals an einen Tisch, klärte Verantwortlichkeiten und verabredete einen verbindlichen Aktionsplan auf dem Weg zu einem Bildungsverbund. Als die wichtigsten Handlungsfelder wurden die Themen „Übergänge zwischen den Einrichtungen“, „Erreichbarkeit der Eltern“ und „Zukunft des Standortes Rollberger Kiez-Schule“ herausgearbeitet. Zu den ersten beiden Themenfeldern wird es Anfang des nächsten Jahres einen Workshop unter der Federführung des Familienkompetenzzentrums geben und am 22. November 2010 wird die neue Bildungsstadträtin Frau Giffey einen Vor-Ort-Termin mit den drei Schulen wahrnehmen, um dort über die Zukunft des Schulstandortes und seiner strukturellen Ausgestaltung und Weiterentwicklung mit den SchulleiterInnen zu diskutieren.

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2.5 Wichtigste Ergebnisse im Handlungsfeld „Bewohneradäquate Stadtteilkultur“ (Z5)

Feste, gemeinsam begangene Feiertage und kulturelle Veranstaltungen trugen auch in 2010 dazu bei, die QuartiersbewohnerInnen unterschiedlichster Ethnien, Kulturen und Altersgruppen zusammenzubringen. Speziell das kulturelle Leben im Rollberg zeichnet sich durch eine Vielzahl von Festen und Aktivitäten aus, die sich jedoch nach wie vor inhaltlich oft überschneiden und von verschiedenen Akteuren getrennt voneinander angemeldet und gefeiert werden. Der vom Quartiersmanagement initiierte Veranstaltungskalender war hilfreich bei der Vermeidung von Doppelveranstaltungen und diente der Ressourcenbündelung.

Darüber hinaus sollten sich an der Planung einer Veranstaltung immer mehrere Kooperationspartner beteiligen, um auf diese Weise die Vernetzung der Akteure noch weiter voranzubringen. Durch die strengeren Auflagen bei der Vergabe von Fördermitteln durch die Rollberger Gremien für die Bewirtung konnte die inhaltliche Qualität der Veranstaltungen deutlich gesteigert werden. Dieser Kurs soll auch in 2011 fortgesetzt werden.

Folgende Veranstaltungen waren im Jahr 2010 u. a. Bestandteil des Veranstaltungskalenders:

ƒ Internationaler Frauentag am 8. März 2010

ƒ Frühjahrsputz am 27. März 2010 auf dem Falkplatz (siehe auch Z3)

ƒ Ostereier suchen am 4. April 2010

ƒ Fest zum 1. Mai – „Fußball statt Steine“ in der Lessinghöhe

ƒ Einweihung des neuen Schulhofgeländes der Kiehlhorn- und Zuckmayerschule am 4. Mai 2010

ƒ „Rettet die Holzfiguren“ am 4. Juni 2010 mit John C. Barry

ƒ Blumenfest am 10. Juni 2010 in der KITA Mini Mix

ƒ 11. Juni – 11. Juli 2010 WM in der Lessinghöhe

ƒ „48 STUNDEN NEUKÖLLN“ im Rollberg 25.– 27. Juni 2010 (siehe auch Z9)

ƒ Mieterfest/ Nachbarschaftsfest am 2. Juni 2010 im Gemeinschaftshaus (Morus 14 e. V.)

ƒ Auszeichnung der Rollberger Superschüler am 5. Juli 2010

ƒ 12.– 30. Juli 2010 Sommeruni auf dem Falkplatz

ƒ Fastenbrechen am 25. August 2010 im Gemeinschaftshaus

ƒ Zuckerfest am 10. September 2010 in der St. Clara

ƒ Sportfest 16. September 2010 in der Kita Mini Mix

ƒ Kiez-Kicker-Cup am 17. September 2010

ƒ „Die rollende Prinzessin“ (Rollbergatelier) 16.–18. September 2010

ƒ „1. Neuköllner Suppenfete“ am 18. September 2010 auf dem Kindl-Areal

ƒ Hofserenaden/ Mieterfest der STADT UND LAND am 1. Oktober 2010

ƒ „Tag der Familie“ am 29. Oktober 2010

ƒ 6. November 2010 „NACHTUNDNEBEL“ im Rollberg

ƒ 2. Dezember 2010 Weihnachtsfest der Kita Mini Mix (geplant)

ƒ 7. Dezember 2010 Lesung im Rollbergatelier (geplant)

ƒ Kinderweihnachtsfeier am 10. Dezember 2010 und Jugendweihnachtsfeier in der Lessinghöhe am 17. Dezember 2010 (geplant)

Referenzen

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