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Luchse brauchen vernetzte Lebensräume

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

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Nürnberg, 05.06.2019 PM 66-19, LFG Naturschutz

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Bestandszahlen des Luchses in Deutschland

Luchse brauchen vernetzte Lebensräume

Heute wurden die neuen Bestandszahlen zum Luchs durch das Bundes- amt für Naturschutz veröffentlicht, wonach im Monitoringjahr 2017/18 85 Luchse durch Deutschlands Wälder streiften. Das sind einige Luchse mehr als im vorangegangenen Berichtszeitraum. Richard Mergner, Vorsit- zender des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) freut sich besonders über den ersten Luchsnachweis im Allgäu seit 150 Jahren, der im März im Bergwald bei Bad Hindelang mit einer Wildkamera gelang. „Wir freuen uns sehr über die leicht positive Entwicklung des Luchsbestandes. Doch die Situation ist weiterhin besorgniserregend: Es sind noch immer sehr wenige Tiere in kleinen, isolierten Teilpopulationen. Damit diese langfris- tig überlebensfähig sind, müssen die Luchsvorkommen in Deutschland besser vernetzt werden.“

Erfreulich ist die Entwicklung im Umfeld des Bayerischen Waldes, wo nun mehr Luchse unterwegs sind. Einer der Gründe dafür könnte sein, dass die dort seit Jah- ren grassierenden illegalen Tötungen endlich zurückgehen. Dazu Mergner: „Die konsequente strafrechtliche Verfolgung der jüngsten Fälle von illegalen Luchstö- tungen durch die Staatsanwaltschaft Regensburg und die Polizei sowie deren en- gagierte Aufklärungsarbeit zeigt offenbar Wirkung.“

Die Hauptbedrohung der Luchse ist die Zerstückelung ihrer Lebensräume durch Straßen, viele Luchse werden überfahren. Hinzu kommen illegale Tötungen und Krankheiten. Wie fragil die kleinen Luchsvorkommen sind, zeigt ein Beispiel in Hessen, wo ein Bestand von bis zu zehn Tieren mit regelmäßigem Nachwuchs durch die Räude, eine Hauterkrankung von Wild- und Haustieren, fast komplett verschwand. Wegen der geringen Zahl von Tieren muss zudem in allen Populatio- nen mit genetischen Problemen gerechnet werden.

In Bayern gibt es viele geeignete Luchslebensräume (Spessart, Rhön, Frankenwald, Oberpfälzer Wald mit Steinwald, Fichtelgebirge, Bayerisch-Böhmisches Grenzge- birge sowie die bayerischen Alpen mit Anbindungsmöglichkeiten an Luchsvorkom- men in den West- und Ostalpen). Doch Jungluchse wandern meist nur 50 km weit ab und viele werden bei ihren Wanderungen überfahren. Deswegen ist eine Etab- lierung von Luchsbeständen in diesen Lebensräumen durch abwandernde Tiere derzeit sehr unwahrscheinlich.

Mergner fordert deswegen die Freisetzung von Luchsen in geeigneten Lebensräu- men in den bayerischen Mittelgebirgen und den Alpen. Nur so könne das 2008 von der Bayerischen Staatsregierung im „Managementplan Luchs“ definierte Ziel einer „vitalen Luchspopulation, die alle geeigneten Lebensräume Bayerns besie- delt“ erreicht werden. Auch andernorts in Deutschland, z.B. dem Luchs-Wiederan- siedlungsprojekt im Pfälzerwald, wird dieser Weg gegangen. „Mit einer Wiederan- siedlung könnten wir der Gefahr eines erneuten Aussterbens wirkungsvoll entge- gen treten“, so Mergner.

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Für Rückfragen:

Prof. Dr. Kai Frobel, BN-Artenschutzreferent, Tel. 0911/8187818, E-Mail: kai.frobel@bund-natur- schutz.de

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