• Keine Ergebnisse gefunden

„Power of public health lies in strong health systems“

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "„Power of public health lies in strong health systems“"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Bayerisches Ärzteblatt 9/2009 405

BLÄK informiert

heitsschutz, Gesundheitsförderung und Ge- sundheitsmanagement; dazu zählen unter an- derem Aufgaben des Infektionsschutzes, der Umwelthygiene, der Sozialmedizin sowie etwa der Gesundheitsberichterstattung. Gerade die sozialmedizinischen, kompensatorischen Auf- gaben des ÖGD, das heißt Gesundheitsförde- rung und Prävention, aber auch Gesundheits- hilfe vor allem bei sozial begründet ungleichen Gesundheitschancen werden angesichts der globalen und regionalen wirtschaftlichen Ver- änderungen sowie der demografischen Ent- wicklung immer bedeutsamer.

Die Ausbildung richtet sich nach dem Curricu- lum Kursweiterbildung „Öffentliches Gesund- heitswesen“ (mindestens 720 Pflicht-Stunden) und erfolgt hier in München in Kooperation mit dem Master-Studiengang Public Health an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Das erfolgreiche Bestehen einer schriftlichen und mündlichen Prüfung ist eine Vorausset- zung zum Erwerb der Facharztbezeichnung Öf- fentliches Gesundheitswesen.

Die Ärzte des bayerischen ÖGD stehen in ihrer Verpflichtung für die Öffentliche Gesundheit in der historischen Tradition gerade eines Max von Pettenkofer, der uns eine so weitsichtige – auch moderne und zugleich nachhaltige – Definition gab: „Hygiene hat zum Ziel, die negativen Einflüsse unserer Umwelt auf unse- re Gesundheit auszuschalten, die positiven zu stärken. Ziel der Hygiene ist es, eine die Ge- sundheit fördernde Umwelt zu schaffen.”

Verstehen wir den Begriff Umwelt umfassend, dann richtet sich die der Definition innewoh- nende Aufforderung an alle Ärzte, ganz im Sinne der Berufsordnung für die Ärzte Bayerns, die uns alle verpflichtet „der Gesundheit des einzelnen Menschen und der Bevölkerung“ zu dienen.

Professor Dr. Günther F. Kerscher, Ministerialdirigent, Abteilung Gesundheit

im Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit

* Ein Beitrag über die aktuelle Lage und insbesonde- re die in Bayern vorgesehene Impfstrategie folgt in der Oktober-Ausgabe des „Bayerischen Ärzteblattes“.

Die weitere Entwicklung der neuen Influenza muss mit hoher Aufmerksamkeit verfolgt wer- den. Ob etwa durch nur wenige Punktmutati- onen eine Virusvariante weit höherer Pathoge- nität entsteht, kann weder vorhergesagt noch ausgeschlossen werden. Experten der WHO und des Robert Koch-Instituts (RKI) und an- dere sehen es als sehr wahrscheinlich an, dass in der kommenden Wintersaison eine schwe- re Krankheitswelle durch die neue Influenza auch Deutschland trifft. Sie warnen davor, die Gefahr zu unterschätzen und raten etwa Per- sonen mit bestimmten Grunderkrankungen dringend zur Impfung gegen die neue sowie, wenn indiziert, auch die saisonale Influenza.

Die Impfstoffbeschaffung und die Festlegung der Impfstrategie erfolgen derzeit.

Gerade die Ärzteschaft muss sich auf eine Vielzahl von Grippepatienten – etwa was Maß- nahmen des Arbeitsschutzes und der Ablauf- organisation in der Praxis anbelangt – verant- wortungsbewusst vorbereiten.

Das aktuelle Geschehen gibt Anlass, ein Schlaglicht auf den ÖGD als dritte Säule un- seres Gesundheitssystems zu werfen. Die Ge- sundheitsbehörden und die dort tätigen Ärz- tinnen und Ärzte erfahren vor allem in solchen Zeiten besonderer Herausforderungen Auf- merksamkeit; wie eben jetzt in Sorge vor einer schweren Influenza-Pandemie oder vor weni- gen Jahren beim Auftreten von SARS. Nicht nur diese Beispiele zeigen: Gerade moderne, hochmobile Gesellschaften in einer globalisier- ten Welt brauchen zwingend einen nachhaltig gesicherten ÖGD mit jederzeit ausreichender Krisenreaktionsfähigkeit. Dessen müssen sich alle Verantwortlichen auch jenseits von aktu- ellen Krisensituationen bewusst sein. Niemand würde, wenn es gerade nicht brennt, den Ab- bau der Feuerwehr beschließen. Die Stärke Öffentlicher Gesundheit liegt in einem starken Gesundheitssystem begründet. Dazu zählt ein starker ÖGD – unverzichtbar.

Auftrag und Aufgaben des ÖGD sind ärztlich hoch attraktiv; gleich, ob in den staatlichen oder kommunalen Gesundheitsämtern, mehr koordinierend in einer Bezirksregierung, betont wissenschaftlich ausgerichtet etwa im Baye- rischen Landesamt für Gesundheit und Lebens- mittelsicherheit (www.lgl.bayern.de) oder mit Steuerungsfunktionen und einem Schwerpunkt der Politikberatung in einem Gesundheitsmi- nisterium. Das Fachgebiet umfasst Gesund- Dr. Margaret Chan, die Generaldirektorin der

Weltgesundheitsorganisation (WHO), stellte dies bei der Vollversammlung der WHO in Genf am 22. Mai 2009 fest. Es hängt von der Stärke des Gesundheitssystems ab, wie sehr die Öf- fentliche Gesundheit von der neuen Influenza A/H1N1 09 betroffen ist. Die neue Shiftvarian- te des Influenzavirus hat sich rasant weltweit verbreitet. Die WHO hat deswegen am 11. Juni 2009 die höchste Pandemiestufe festgestellt.

Angesichts des moderaten Verlaufs der Erkran- kungen hat das Diskussionen ausgelöst. Aber auch individuell meist milde Verläufe dieser ersten Welle verursachen bei hoher Fallzahl enorm große Krankheits- und gesundheitsö- konomische Lasten sowie volkswirtschaftliche Schäden. Im Interesse der Öffentlichen Ge- sundheit braucht es daher eine leistungsfähige ambulante und stationäre Versorgung und ei- nen starken Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) als für den Infektionsschutz zentrale Public Health-Institution.

Dank effektiver Surveillance und professio- nellen Fallmanagements durch den ÖGD haben wir einen guten Überblick über die Ausbreitung des neuen Influenzavirus in Deutschland und in Bayern. Die intensiven Vorbereitungen in den vergangenen Jahren und Monaten auf eine Influenza-Pandemie haben sich gelohnt. In den vergangenen Wochen hat sich bei der neuen In- fluenza auch die gute Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen, Kliniken und Gesundheitsbehörden bestätigt. Erfolgreiche Kooperationen wie in der von der Landesarbeitsgemeinschaft Imp- fen (LAGI) kürzlich organisierten 1. Bayerischen Impfwoche tragen dazu sicherlich erheblich bei. Wenn nun im kommenden Spätherbst Imp- fungen gegen die neue Influenza durchzuführen sind, werden wir darauf aufbauen können*.

„Power of public health lies in strong health systems“

Professor Dr. Günther F. Kerscher

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für Public-Health-Studie- rende und Experten ist es ein umfassend einführendes Grundlagenwerk, für Klini- ker eine wichtige und span- nende Ergänzung – vor allem im Hinblick

„Gesundheit in allen Politik- bereichen“ (Health in all Policies) muss zur Priorität in Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft werden. Die Notwendigkeit, Public Health auf

experience, for example in research, in- novation, universal health coverage and social protection. Implementing what we already know from the evidence base can make a

The primary endpoints of the study after one year were an increase in total PA by accelerometry, an increase in aerobic fitness measured by the 20 m shuttle run, a decrease in

Das Unterrichtsprogramm des Universitätslehrgangs „Health Care Management – Master of Science“ für die Fachvertiefung „Gesundheitsmanagement und Public Health“

Wir müssen dafür Sorge tragen, dass unsere Kollegen gut strukturierte Arbeits- aufgaben, eine entsprechende Arbeitsorganisation, eine gute Arbeitsumgebung und soziale

Dieser Studiengang findet unter Federführung der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld in Kooperation mit den Universitäten Berlin und München statt..

2.2 Akademische Zuordnung Dem erklärten Ziel einer Erhal- tung und Förderung der Gesundheit entsprechend kann eine Postgra- duierten-Qualifikation in „Öffent- liche