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Ulrike Growe, Telefon Josef Albers

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Das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop erwirbt eine Gruppe von 28 Fotomontagen von Josef Albers.

Wichtige Stiftungen fördern den Ankauf.

Präsentation/Festakt: 21. September 2016, 19 Uhr

Josef Albers Museum Quadrat Bottrop, Im Stadtgarten 20, 46236 Bottrop, Pressekontakt: Dr. Ulrike Growe, Telefon 02041/996-808

Josef Albers. Fotomontagen. Begleiter vom Bauhaus bis zu den späten Reisen.

Ein Erwerb von 28 Fotomontagen für die Sammlung des Josef Albers Museums in Bottrop

Bedeutender Ankauf schließt Sammlungslücke

Dieser Ankauf umfasst fotografische Montagen, deren erste Josef Albers während seiner Tätigkeit am Bauhaus in Dessau Ende der zwanziger Jahre schuf. Albers nutzte das Medium der Fotografie fast lebenslang, immer wieder hat er während längerer Arbeitsphasen intensiv fotografisch gearbeitet:

nach der Zeit am Bauhaus und der Emigration in die USA auch zwischen 1935 und 1950 in Mexiko und Peru und schließlich 1953/54 in Süddeutschland, als er an der Hochschule für Gestaltung in Ulm unterrichtete.

Das fotografische Werk von Albers ist weniger bekannt als seine Malerei, gleichwohl von großer Bedeutung für seine Kunst. Es berührt ästhetische Fragen, die er auch in anderen Medien auf- greift. Zugleich stellt es einen eigenen Beitrag zur Geschichte der Fotografie im 20. Jahrhundert dar.

Sein Interesse gilt besonders der Natur und Architektur, dem Portrait und der sakralen Kunst. Dabei dient die Untersuchung formaler Fragen immer auch der Klärung lebensweltlicher Phänomene. Bei dem erworbenen Konvolut handelt es sich ausnahmslos um Unikate, da Albers diese Montagen nie in einer Auflage von mehreren Exemplaren geschaffen hat.

Mit dem Ankauf wird eine Leerstelle geschlossen, erst jetzt ist es möglich Albers’ künstlerischen Nach- lass – bestehend aus Malerei und Studien auf Papier, Glasarbeiten, Gravuren und Druckgrafik – in Bottrop umfassend vorzustellen. Zugleich bedeuten die Fotografien eine Bereicherung der europäischen Museumslandschaft, die solche Werke bisher nicht verwahrt hat.

Die Werkgruppe konnte erworben werden mit Unterstützung der Kunststiftung NRW, der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung und des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Mittel kommen von den Sparkassen in Westfalen-Lippe und der Kulturstiftung der Sparkasse Bottrop. Ermöglicht wurde der Ankauf auch durch die Josef and Anni Albers Foundation in den USA, die den fotografischen Nachlass von Albers fast vollständig verwahrt und sich bereit erklärt hat, dem

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2 Albers Museum in Bottrop eine repräsentative Gruppe fotografischer Montagen zu überlassen. Mit dieser Teilschenkung, denn der Kaufpreis liegt weit unter dem Marktwert, geht auch der Wunsch einher, die einzige der Pflege von Albers‘ Werken gewidmete öffentliche Institution weiter zu stärken.

"Die Fotomontagen sind eine passgenaue Ergänzung der Bestände des Josef Albers Museums Bottrop. Das Vermächtnis des Mäzens und Unternehmers Ernst von Siemens sowie die großzügige Unterstützung der Siemens AG erlaubten es, die einzigartige Möglichkeit zum Ankauf entschlossen und kurzfristig wahrzunehmen“, freut sich Dr. Martin Hoernes der Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Das fotografische Werk von Josef Albers

Während seiner Zeit am Bauhaus kommt Albers mit dem Medium Fotografie erstmals in engeren Kontakt. Sein Hauptfokus liegt auf der Lehre und Gestaltung – etwa von Möbeln, Geschirr oder Typografie –, und fast beiläufig beginnt er Ende der 1920er Jahre zu fotografieren. Erst nach seinem Tod 1976 wurden das umfangreiche fotografische Werk, Kontaktabzüge und Fotomontagen, im Nachlass entdeckt.

Am Bauhaus fotografiert Albers Kollegen und Freunde, etwa Wassily Kandinsky, Paul Klee oder El Lissitzky. Auf Reisen entstehen in diesen Jahren auch Landschafts- und Architekturbilder.

Albers‘ Fotografien haben ihre künstlerische Pointe nicht eigentlich im Einzelbild, sondern in der Montage mehrerer Abzüge unterschiedlicher Größe auf einem Karton. Dabei stärken sich die Foto- grafien in ihrer visuellen Wirkung gegenseitig: es entsteht ein Spiel zwischen Fläche und Raumtiefe und zwischen Hell und Dunkel. Dies ist eine Bildsyntax, die Albers später auch in seiner Malerei interessiert, denken wir an seine bekannte Serie Huldigung an das Quadrat, wobei dort die Farbe der Agent solcher optischen Veränderungen ist.

Die Fotografien aus der Zeit der Reisen nach Lateinamerika widmen sich intensiv Architekturen, antiken Anlagen ebenso wie europäisch beeinflussten Kirchen oder Städten. Albers Bildästhetik erfasst deren Monumentalität und Detailfreude gleichermaßen oder montiert aus Vergrößerungen und Kontakt- abzügen vielschichtige Bilderzählungen.

Einen besonderen Akzent setzen die späten Montagen, die mit Bildmaterial aus Süddeutschland arbeiten. 1953/54 war Albers erstmals wieder nach Deutschland zurückgekehrt, um in Ulm zu unter- richten, und er sucht, nicht überraschend, eine neuerliche Anbindung an sein Heimatland über die Kunst, die für ihn von jeher überzeitlichen Charakter hatte. In seiner freien Zeit besucht er in Süddeutschland Kirchen und Klöster und wird von deren alter Architektur und Kunst angezogen.

Lange Zeit waren Albers‘ Fotografien kaum bekannt. Ihre erste Ausstellung richtete das Museum of Modern Art in New York 1987 aus, ein Jahrzehnt nach dem Tod des Künstlers. Albers selbst hat seine Fotografie eher diskret behandelt, möglicherweise um seine öffentliche Wahrnehmung als Maler nicht zu verunklären. Gleichwohl sind diese Fotografien mehr als eine Randerscheinung in seinem Werk.

John Szarkowski, seinerzeit Kurator des MoMA, beschrieb nicht nur das besondere Gewicht dieser Arbeiten, sondern betonte auch, dass die Ablösung des Einzelbildes durch die Interaktion mehrerer Fotografien, wie Albers sie entwickelte, historisch tatsächlich ohne Vorbild war.

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