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Rheumatoide Arthritis

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100DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2017 | www.diepta.de

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twa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung lei- det an einer rheu- matoiden Arthritis – sie ist damit die häufigste ent- zündliche Gelenkerkrankung.

Frauen sind etwa zwei- bis drei- mal so häufig betroffen wie Männer. Meist tritt die Er- krankung zwischen dem 40.

und dem 60. Lebensjahr erst- mals auf. Sie kann vergleichs- weise langsam und mild vo- ranschreiten, aber auch rasch einen aggressiven Verlauf neh- men.

Typischerweise sind zu Be- ginn der Erkrankung zunächst die kleinen Gelenke von Fin- gern und Zehen betroffen: Sie schmerzen, schwellen an und sind vor allem morgens nur schlecht beweglich. Die Be- schwerden treten meist symme- trisch auf. Zunehmend können mehr und größere Gelenke beteiligt sein. Daneben können sich auch die Sehnenscheiden entzünden, und auch die Hals- wirbelsäule und die Schleim- beutel können betroffen sein.

Mögliche Allgemeinsymptome

sind Abgeschlagenheit, Fieber und Nachtschweiß. Etwa jeder fünfte Patient entwickelt Rheu- maknoten vor allem an den Fingern und den Ellenbogen.

Typisch ist ein schubförmiger Verlauf der Krankheit. In schweren Fällen können die Gelenke mit der Zeit vollstän- dig zerstört werden.

Ursache Auch wenn man die Entstehung der Erkrankung bislang nicht vollständig ver- standen hat, so steht doch außer Frage, dass eine Fehlregulation

des Immunsystems die Ursache ist, und dass sowohl eine erb- liche Veranlagung als auch Um- weltfaktoren zusammenkom- men müssen, damit die Krank- heit ausbricht. Man vermutet, dass früh im Krankheitsgesche- hen Autoantikörper gegen ci- trullinierte Proteine (ACPA) eine wichtige Rolle spielen. Die Folge dieser Fehlregulation des Immunsystems ist eine chro- nische Entzündungsreaktion:

Weitere Immunzellen wandern in die Gelenke ein, greifen dort körpereigene Strukturen an und schädigen die Gelenke zu- nehmend.

Diagnose Zusätzlich zu den in der Anamnese und der klini- schen Untersuchung erfassten Symptomen fließen auch La- borparameter in die Diagnose ein. Dazu gehören Entzün- dungswerte und der Nachweis von Rheumafaktoren im Blut.

Der Nachweis von ACPA ist sehr spezifisch für die rheuma- toide Arthritis, und zugleich stellt er einen Marker für ei- ne ungünstige Prognose dar.

Schließlich ist die Bildgebung essenziell für die Darstellung von erosiven Gelenkverände- rungen.

Therapie Die Behandlung der rheumatoiden Arthritis teilt sich auf in die nicht-medika- mentöse und in die medika- mentöse Therapie. Die nicht- medikamentöse Therapie um- fasst Krankengymnastik, physi- kalische Therapie, Ergotherapie und orthopädische Maßnah- men. Dazu kommen psycholo- gische Therapien und sozial- medizinische Beratung, etwa zum Erhalt des Arbeitsplatzes.

Disease Modifying Antir- heumatic Drugs (DMARDs) Die medikamentöse Therapie der rheumatoiden Arthritis er- folgt mit DMARDs, also Me-

PRAXIS RHEUMATISCHE ERKRANKUNGEN

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung. Erstmals seit fast zehn Jahren werden mit den JAK-

Inhibitoren neue Medikamente für die Therapie verfügbar.

© Astrid860 / iStock / Thinkstock

Rheumatoide

Arthritis

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DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2017 | www.diepta.de 101 dikamenten, die nicht nur die

Symptome lindern, sondern auch den Verlauf der Erkran- kung beeinflussen. Diese las- sen sich in verschiedene Klas- sen aufteilen: konventionelle DMARDs (cDMARDs: vor allem Methotrexat, Lefluno- mid, Sulfasalazin), biologische DMARDs (bDMARD: TNF- alpha-Inhibitoren etc.) und – ganz neu – die Januskinase (JAK)-Inhibitoren. Diese hem- men wie die Biologika die Ent- zündungskaskade, allerdings mit einem anderen Wirkme- chanismus: Während die meis- ten Biologika extrazellulär ent- weder ein Zytokin oder seinen Rezeptor blockieren, inhibieren JAK-Inhibitoren intrazellulär die Signalkaskade, die durch diese Zytokin-Rezeptor-Bin- dung ausgelöst wird. Dabei ha- ben Biologika immer nur ein Zielmolekül; ein und dieselbe Januskinase kann dagegen an der Signalübertragung mehre- rer Zytokine beteiligt sein – daher können JAK-Inhibitoren auch die Signalübertragung mehrerer Zytokine hemmen.

Und: JAK-Inhibitoren werden oral als Tablette eingenommen (Biologika werden subkutan oder intravenös verabreicht).

Seit kurzem sind Baricitinib (Hemmung von JAK1 und JAK2) und Tofacitinib (Hem- mung von JAK1 und JAK3) in Europa für die Therapie der mittelschweren bis schweren rheumatoiden Arthritis zuge- lassen.

Treat-to-target Während es früher üblich war, die Therapie der rheumatoiden Arthritis mit den schwächsten Medikamen- ten zu beginnen und den Ein- satz der wirksameren Medi- kamente so lange wie möglich hinauszuzögern, hat man in- zwischen gelernt, dass sich langfristig die besten Therapie- erfolge erzielen lassen, wenn

man die Krankheitsaktivität so früh wie möglich und so weit wie möglich unterdrückt. Das bedeutet, dass die Therapie mit einem DMARD möglichst in- nerhalb von drei Monaten nach Beginn der Erkrankung begin- nen sollte. Allerdings ist dies in Deutschland – auch weil es nicht ausreichend ausgebildete Rheumatologen gibt – nicht immer der Fall. Das übergeord- nete Therapieprinzip lautet so- dann „Treat-to-target“. Damit ist gemeint, dass Arzt und Pa- tient vor Therapiebeginn das gemeinsame Therapieziel fest- legen – in der Regel eine Re- mission oder zumindest eine sehr niedrige Krankheitsaktivi- tät. Normalerweise beginnt die Therapie dann mit einem cD- MARD (meist Methotrexat) in Kombination mit einem Gluko- kortikoid. Nach einem vorher vereinbarten Zeitraum von drei bis sechs Monaten wird über- prüft, ob das Ziel erreicht wurde. Falls ja, wird die Thera- pie fortgesetzt. Falls nicht, wird sie auf die nächste Stufe eska- liert. Diese ist die Kombination mit einem weiteren cDMARD oder – wenn ungünstige prog- nostische Marker wie ACPA vorliegen – direkt die Hinzu- nahme eines bDMARDs oder eines JAK-Inhibitors. Falls auch damit das Therapieziel nicht er- reicht werden kann oder das Therapieansprechen sekundär wieder verloren geht, sollen zeitnah andere Präparate in- nerhalb der bDMARDs bezie- hungsweise JAK-Inhibitoren verwendet werden. Diese Prin- zipien sind in den Empfeh- lungen der European League Against Rheumatism (EULAR) festgelegt, die gerade in aktuali- sierter Fassung erschienen sind. ■

Dr. rer. nat.

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