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Unterstützung von KMU in Lateinamerika durch Sifem | Die Volkswirtschaft - Plattform für Wirtschaftspolitik

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Monatsthema

29 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 10-2010

Ein gesunder Privatsektor ist ein Schlüssel für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

Das gilt für Schwellen- und Entwicklungs- länder ebenso wie für hoch entwickelte Län- der. Der Grossteil der Privatwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern lässt sich der Kategorie kleiner und mittelgrosser Unternehmen (KMU) zuordnen. Gegenwär- tig kursiert eine Vielzahl unterschiedlicher und umstrittener Definitionen von KMU.

Generell können sie als jene Gruppe von Unternehmen definiert werden, die zu gross sind, um in die Kategorie der informellen Mikrofinanz zu fallen, aber zu klein, um als

Gesellschaften zu gelten. KMU sind die trei- bende Kraft zur Schaffung regulärer Stellen sowie für den Transfer und die Einführung neuer Technologien. Sie erweitern die Steu- erbasis, spielen eine wichtige Rolle bei der regionalen und globalen Wirtschaftsintegra- tion und tragen mit ihrem Angebot an Gü- tern und Dienstleistungen zur Steigerung des Lebensstandards der Bevölkerung bei.

Rolle des Seco bei der KMU-Finanzierung Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Se- co) hat die Bedeutung der KMU in Schwel- len- und Entwicklungsländern erkannt und fördert die langfristige KMU-Finanzierung durch den Swiss Investment Fund for Emerging Markets (Sifem AG). Konzipiert in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre innerhalb des Ressorts Privatsektorförderung, wuchs die KMU-Förderung des Seco bis 2005 zu einem Portfolio von 179 Mio. US-Dollar. Mit dem raschen Wachstum dieser Projekte wur- de es zunehmend schwierig, das Manage- ment innerhalb des Seco sicherzustellen. Der steigende Bedarf an Ressourcen und Infra-

Unterstützung von KMU in Lateinamerika durch Sifem

Adele Tilebalieva Investment Officer, Swiss Investment Fund for Emerging Markets SIFEM, Bern

Trotz der entscheidenden Rolle von KMU als Treiber des Wirt- schaftswachstums sind diese in ihrer Entwicklung mit zahlreichen Hindernissen konfrontiert – allen voran dem mangelnden Zugang zu langfristigem Kapital. Die lokalen und internationalen Finanzie- rungskanäle in Schwellen- und Entwicklungsländern sind übli- cherweise den grossen Gesell- schaften und multinationalen Konzernen vorbehalten und somit für KMU verschlossen. Die blü- hende Mikrofinanzindustrie ist ihrerseits auf viel kleinere, infor- melle Geschäfte und Einzelper- sonen ausgerichtet. Die KMU bil- den somit eine Art «fehlende Mit- te», da sie punkto Finanzierung viel höheren Einschränkungen ausgesetzt sind als Unternehmen der beiden anderen Kategorien.

Hier springt Sifem in die Lücke.

Eines der endbegünstigten KMU von Sifem-Investitionen ist das in Nicaragua und El Salvador tätige Unternehmen Tecnosol. Das Unternehmen, von dem der Fonds 2009 einen Kapitalanteil von 35% erwarb, entwirft, verkauft und installiert erneuerbare Energiesysteme, insbesondere Solaranlagen. Bild: Caseif II

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Monatsthema

30 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 10-2010

eingehenden Überprüfung und übernimmt nach der Verpflichtung der Fonds eine aktive Rolle in ihrem Management. Für Private- Equity-Funds intergriert Sifem typischer- weise die Erfüllung ökologischer, sozialer und Corporate-Governance-Anforderungen (so genannte ESG1) in rechtliche Überein- künfte und nimmt – als Teil der Corporate- Governance-Kriterien – Einsitz in den Auf- sichts- und Verwaltungsräten der Fonds.

Das Sifem-Investment-Team reist regel- mässig in die Regionen, um die Fonds und die begünstig ten Unternehmen zu besuchen.

Zusätzlich zum Jahresbericht sowie den vier- tel- oder halbjährlichen Finanzberichten ver- langt Sifem von den Fonds einen jährlichen ESG-Compliance-Bericht. Bei Krediten an KMU- oder Mikrofinanzbanken sowie ande- re Finanzinstitute baut Sifem Best-Practice- Kreditklauseln in ihre rechtlichen Überein- künfte ein und verpflichtet die Institute, über die Einhaltung dieser Klauseln vierteljährlich Bericht zu erstatten. Alle zwei Jahre über- prüft Sifem die Entwicklungseffekte ihrer Projekte mit Hilfe des GPR, eines Instru- ments der Deutschen Investitions-und Ent- wicklungsgesellschaft (DEG). GPR kann ent- weder vor der Investition zur Abschätzung der zu erwartenden Entwicklungswirkungen angewendet werden oder nach der Investi- tion, um die erzielten Resultate festzustellen.

Es misst Entwicklungen in Gebieten wie Ar- beitsmarkt, Ausbildung, industrielle Durch- dringung oder Unternehmensentwicklung bezüglich Strategie, Corporate Governance, Buchführung und Reporting.

Sifem in Lateinamerika

Das Portfolio des Seco in Lateinamerika geht zurück auf die Investition in Profund, dem weltweit ersten Mikrofinanz-Private- Equity-Fund im Jahr 1995. Seither ist der Anteil in Südamerika auf rund 16% des Gesamtportfolios angewachsen (ca. 64 Mio.

US-Dollar im Jahr 2009). Die Schwerpunkt- länder von Sifem in Lateinamerika sind Boli- vien, Kolumbien, Peru und die Länder Mit- telamerikas ausser Mexiko. Investiert wurde in sechs Private-Equity-Funds, die auf KMU spezialisiert sind, drei Mikrofinanz-Institute, die eine breite Palette von Kreditprodukten für lateinamerikanische Mikrofinanzinstitu- tionen (MFI) anbieten, sowie zwei Finanz- institutionen (eine Bank und eine Leasingge- sellschaft).

In den Andenstaaten Peru und Kolum- bien hat Sifem den Aufbau eines der ersten Private-Equity-Funds unterstützt und damit zum Aufbau der Private-Equity-Industrie beigetragen, welche den Weg für lokale und internationale Investoren geebnet hat. So ge- struktur führte schliesslich zur Gründung

von Sifem, die heute als Investment Advisor für das KMU-Finanzierungsportfolio des Seco fungiert. Sifem ist in Bern ansässig und verfügt über eine schlanke Organisations- struktur mit zehn Mitarbeitenden, angeführt von Managing Director Claude Barras. 2009 umfasste das Seco-Investitionsportfolio En- gagements von über 400 Mio. US-Dollar in mehr als 30 Ländern Afrikas, Asiens, Latein- amerikas sowie Ost- und Südosteuropas. Da- von profitieren über 360 KMU verschiedener Branchen.

Effiziente Lösungen mit dem Geschäfts- modell des Dachfonds

Eine Vielzahl von Studien identifizieren den Zugang zu Kapital – insbesondere Wachstumskapital – als wichtige Hürde der Finanzierung von KMU. Gleichzeitig bergen direkte Kapitalinvestitionen in aufstrebenden Märkten bedeutend höhere Risiken als solche in hoch entwickelten Volkswirtschaften. Sie benötigen oft eine permanente Präsenz vor Ort und Kenntnisse der lokalen Gegeben- heiten. Um der Nachfrage der KMU nach langfristigem Wachstumskapital effizient nachkommen zu können, hat Sifem das Mo- dell der indirekten Investition über einen Private-Equity-Dachfonds gewählt.

Sifem beaufsichtigt die lokalen Private- Equity-Manager und investiert Kapital in de- ren Fonds, die ihrerseits Gelder von Sifem zur Bereitstellung von langfristigem Wachs- tumskapital verwenden. Diese Fonds haben normalerweise eine Lebensdauer von 10–12 Jahren, wobei Neuinvestitionen in den ersten 4–6 Jahren getätigt werden. Die restliche Zeit wird dafür verwendet, die Unternehmen wachsen zu lassen und für den Ausstieg zu positionieren. Die Optionen sind dabei der Verkauf an einen anderen Investor oder an die Eigentümer und – bei genügend starkem Wachstum für eine Notierung – der Börsen- gang. In den meisten Fällen erhält Sifem beim Ausstieg zusätzlich zu ihrem inves- tierten Kapital einen Gewinnanteil, sofern ein solcher nach Abzug des Honorars für den Fonds-Manager des laufenden Geschäfts erzielt werden kann. Auf diese Weise kann Sifem KMU in Schwellenländern nachhaltig und effizient unterstützen, ihre schlanke Or- ganisationsstruktur in Bern beibehalten und das lokale Know-how ihrer Fonds-Manager vor Ort nutzen.

Ein ganzheitlicher und umfassender Investitionsansatz

Sifem unterzieht alle potenziellen Investi- tionen vor der endgültigen Auswahl einer

Kasten 1

Triple Bottom Line Investment:

Die Raison-d’être von Sifem

Die Investment-Philosophie von Sifem ist vom Glauben geleitet, dass Investitionen in KMU aus Schwellen- und Entwicklungsländern nachhaltige, langfristige Entwicklungseffekte auf lokale Gesellschaften ausüben kann.

Gleichzeitig ist es das Ziel, dem Risiko ent- sprechende Gewinne zu erzielen und damit privates Kapital anzuziehen, das an die Stelle der Sifem-Finanzierung tritt. Sifem sieht sich also als Triple-Bottom-Line-Investor, der in all seinen Projekten finanzielle, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit anstrebt.

Das Mandat des Seco für Sifem besteht da- rin, ein umfassendes Portfolio mit Kapitalbe- teiligungen an Pivate-Equity-Funds in Märk- ten der Schweizer Entwicklungszusammenar- beit aufzubauen. Die Organisation kann auch als Co-Investor in den untergeordneten Port- folio-Gesellschaften ihrer Private-Equity- Funds fungieren und Direktinvestitionen in Finanzinstitutionen mit Fokus auf KMU- oder Mikrofinanzkredite tätigen. Alle Sifem- Investitionen mit Seco-Mandat sollen die Pro- fitschwelle erreichen und müssen zusätzlich folgende Kriterien erfüllen:

Leverage: Risiko- und Gewinnbeteiligung von privaten Investoren bei Maximierung des privaten Investitionsflusses in Rich- tung der Zielländer;

Subsidiarität: Zielunternehmen ohne Zu- gang zu Kapitalmärkten zu vernünftigen Konditionen;

Additionalität: Steigerung der Investment- Performance durch aktives Bereitstellen von Managementwissen an die Portfolio- Unternehmen, Einführung geeigneter Ma- nagementpraktiken sowie Verbesserung von Buchführung, Corporate Governance, Reporting, Qualitätskontrolle, Marketing und Strategie;

Nachhaltigkeit: Festhalten an sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsprinzipien.

1 Environmental, social and corporate governance compliance.

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Monatsthema

31 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 10-2010

Caseif II – Beispiel einer Investition in Lateinamerika

Im Jahr 2007 hat Sifem 5 Mio. US-Dollar in den Central American Small Enterprise Investment Fund II (Caseif II) investiert, ein Private-Equity-Fund, der den wachsenden Bedarf an Kapital von zentralamerikanischen KMU bedient. Als einer der ersten Investoren war Sifem von Beginn an bei Caseif II enga- giert und half mit, die Investment-Strategie zu verfeinern, das Management mit der An- stellung eines zusätzlichen Private-Equity- Spezialisten zu verstärken und die ESG- Einhaltung bei allen Operationen der Gesellschaft zu festigen. Mit den Mitteln von Sifem war Caseif II in der Lage, ihr operatio- nelles Team zu erweitern: einerseits mit einem Accoutant Controller, der alle Part- nergesellschaften bei ihren Finanzberichter- stattung unterstützt, und andererseits einem ESG-Consultant, der aktiv mit den Partnern bezüglich der Implementierung und Verbes- serung ihres ESG-Systems oder der entspre- chenden Standards zusammenarbeitet. Zu- sätzlich zu seinem Engagement mobilisierte Sifem eine Fazilität für technische Unterstüt- zung des Seco in der Höhe von 170 000 US- Dollar, das Begünstigten von Caseif II hilft, ihre Geschäfte in Bereichen wie Strategie, Corporate Governance und ESG zu formali- sieren. Bis heute ist Sifem aktiv am Invest- ment Committee und am Verwaltungsrat von Caseif II beteiligt.

Caseif II investiert in nicht notierte KMU in den zentralamerikanischen Ländern Cos- ta Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama und der Dominika- nischen Republik. Der Fonds investiert hauptsächlich in Unternehmen bis zu 100 Mitarbeitenden und 5 Mio. US-Dollar Um- satz; bis zu 30% des Bestandes können aber auch an mittelgrosse Unternehmen (100–

300 Mitarbeitende, 5–10 Mio. US-Dollar Umsatz) fliessen. Er hält bedeutende Min- derheitsanteile (mindestens 30%, 250 000 bis 3 Mio. US-Dollar) sowie wandelbare und nicht wandelbare Anleihen. Da Caseif II dringend benötigte Mittel für KMU zur Ver- fügung stellt, sind fast alle begünstigten Un- ternehmen Familienbetriebe mit grossem Bedarf an Institutionalisierung und weiterer Formalisierung. Der Fonds sucht deshalb die praktische und aktive Zusammenarbeit mit den begünstigten Unternehmen in Bereichen wie strategische Entwicklung, Corporate Governance und Unternehmensorganisati- on. Aufgrund der familiären Besitzstruktur vieler unterstützter Firmen setzt Caseif II seine technische Unterstützungsfazilität zur Verbesserung der Corporate Governance ein und führt jedes Jahr entsprechende Ausbil- hörte der Seaf Trans Andean Fund 2002 zu

den ersten Private-Equity-Funds in Peru.

Dieser Fonds war der Testfall des von den Behörden entwickelten Private-Equity-Rah- mens, der lokalen Pensionskassen erstmals erlaubte, in diese Anlageklasse zu investieren.

Lokale Pensionskassen gehören neben Sifem zu den Investoren von TAF-Peru und dessen Nachfolge-Fonds. Heute ist Private Equity eine florierende Industrie in Peru geworden, zumal andere Private-Equity-Funds institu- tionelle Anleger gewinnen konnten und so die Abhängigkeit des Landes von volatilem ausländischem Kapital zu reduzieren ver- mochten.

In 1000 USD

Landwirtschaft, Fischerei, Jagd, Forstwirtschaft Bauwirtschaft

Elektrizitäts-, Gas-, Wasserversorgung Finanzdienstleistungen

Gesundheit, Soziales, Bildung, Freizeit Hotels, Restaurants, Catering Handwerk

Bergbau

Immobilien, Vermietung, Unternehmensaktivitäten 3056

826

3353

463582 2485

4065 929 2275 In %

Asien Lateinamerika

Afrika

Global Europaa

100

0 80

60

40

20

Dez. 2002 Dez. 2003 Dez. 2004 Dez. 2005 Dez. 2006 Dez. 2007 Dez. 2008 Dez. 2009 März 2010

Quelle: Sifem / Die Volkswirtschaft Quelle: Sifem / Die Volkswirtschaft

Grafik 2

Investitionsvolumen nach Sektor, 31.12.2009 Grafik 1

Aktive Beteiligungen nach Region, Dezember 2002–März 2010

a Zentral- und Osteuropa, GUS.

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Monatsthema

32 Die VolkswirtschaftDas Magazin für Wirtschaftspolitik 10-2010

nen CO2-Äquivalenten quantifiziert werden kann (nicht produzierte Tonnen CO2). 2008 bis 2009 betrug dieser Wert rund 14 600 Ton- nen CO2, 2010 noch 10 400. 2010 war Tecno- sol Finalist der London Ashden Awards für innovative und erfolgreiche nachhaltige En- ergieinitiativen. Zudem wurde V. Delagneau beim World Economic Forum in Cartagena de Indias (Kolumbien) als lateinamerika- nischer Social Entrepreneur of the Year aus- gezeichnet.

Fazit

Die Investitionstätigkeit von Sifem stellt den KMU, der vernachlässigten «fehlenden Mitte», auf nachhaltige und operationell effi- ziente Art und Weise dringend benötigtes langfristiges Kapital zur Verfügung. Die da- mit erzielten Expansionen und Kapazitätser- weiterungen generieren Wachstum. Sie stär- ken zudem die Beschäftigung, fördern die Formalisierung des Geschäftsablaufs in den Bereichen Corporate Governance, Accoun- ting und Reporting, ermöglichen die Aus- und Weiterbildung lokaler Arbeitskräfte und begünstigen den Nord-Süd- sowie Süd-Süd- Technologietransfer. Das Wirtschaftswachs- tum, zu dem Sifem beiträgt, resultiert folg- lich aus zwei Aspekten: einerseits der Verbesserung des Lebensstandards mit der Stärkung der lokalen Produktion von Gütern und Dienstleistungen, und andererseits aus der stärkeren lokalen und globalen Integra- tion, indem die Exportgüter auf den inter- nationalen Märkten konkurrenzfähiger wer- den. Die Dachfonds-Struktur von Sifem mit dem Einbezug starker lokaler Partner, welche die Fonds verwalten, sorgt für eine effiziente Allo kation der Ressourcen des Seco bei der Finanzierung von KMU in Entwicklungs-

ländern.

dungsprogramme für alle begünstigten Un- ternehmen durch.

Tecnosol – ein Endbegünstigter von Sifem-Geldern

Eine der Investitionen, in der Caseif-II- Gelder von Sifem platziert hat, ist das in Ni- caragua und El Salvador tätige Unternehmen Tecnosol. Das Unternehmen, von dem der Fonds 2009 einen Kapitalanteil von 35% er- warb, kann als gutes Beispiel eines Endbe- günstigten der Sifem-Finanzierung herange- zogen werden.

Tecnosol wurde 1998 vom heutigen CEO Vladimir Delagneau, einem Elektroingenieur mit Fachbereich erneuerbare Energien, und seiner Frau gegründet. Es entwirft, verkauft und installiert erneuerbare Energiesysteme und Zubehör in ländlichen Gebieten und verkauft/installiert Solaranlagen in städ- tischen Zonen. In den 12 Jahren seiner Exis- tenz hat Tecnosol über 40 000 Solaranlagen in Gegenden installiert, die von Versorgungs- unternehmen nicht berücksichtigt werden.

Seit 2005 ist das Unternehmen stark gewach- sen und hat eine beeindruckende Durchdrin- gung des Marktes für erneuerbare Energien in Nicaragua erreicht. Durch Tecnosol wird die lokale Bevölkerung über die Vorzüge und Potenziale der Solaranergie informiert. 2009 begann das Unternehmen mit der Expansion nach El Salvador. Caseif II stellte das drin- gend benötigte Kapital für ein Wachstum ausserhalb des Heimmarktes zur Verfügung.

In El Salvador installierte Tecnosol mittler- weile bereits über 800 Solaranlagen in länd- lichen Gebieten.

Die Tätigkeit von Tecnosol hat einen deutlichen Entwicklungseffekt in den von ihr versorgten Gemeinden. Dieser Effekt besteht einerseits in der Anhebung der Lebensquali- tät, indem arme Familien ohne Anschluss ans Stromnetz eine Energieversorgung erhal- ten. Andererseits leistet das Unternehmen ei- nen aktiven Beitrag zur Entwicklung der Ge- meinschaft, indem es Sportanlässe unterstützt oder ländlichen Ortschaften mit Schulsa- chen, Lampen und Solarpanels versorgt. Im Jahr 2009 beschäftigte Tecnosol 87 Mitarbei- tende; 57% davon waren Frauen und 55%

junge Mitarbeitende im Alter von 18–30 Jah- ren. Das Unternehmen beteiligt sich ausser- dem dauerhaft an lokalen Schulen, Universi- täten und technischen Instituten, um das Know-how bezüglich alternativer Energielö- sungen zu verbreitern.

Die von Tecnosol installierten erneuer- baren Energiesysteme ersetzen Anlagen, wel- che auf fossilen Energiequellen basieren. Das Unternehmen hat somit eine positive Wir- kung auf die Umwelt, die in ersetzten Ton-

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