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Therapie von Internetnutzungsstörungen
Aktuelle Einblicke in die stationäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen
Vortrag / Workshop 10.11.2021
Dr. Moritz Noack
LWL-Universitätsklinik Hamm
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Gliederung
• Vorstellung des Therapieangebotes
• Mediennutzung vor und in der Corona-Pandemie
• Zukünftige Klassifikation im ICD-11
• Einblicke in die stationäre Behandlung
• Fallvignetten
• Gemeinsame Diskussion
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Geographische Einordnung – Hamm / Westfalen
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https://classic-maps.openrouteservice.org
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LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik
•
Versorgungsverpflichtung für 1,5 Millionen Einwohner
•
110 vollstationäre Behandlungsplätze
•
6 Tageskliniken mit Ambulanzen in Bergkamen, Hamm, Gütersloh, Soest, Rheda-Wiedenbrück, Warendorf
Stationäres Suchttherapie-Programm Klinische Behandlung (14
–18 Jahre)
•
Suchttherapeutische Ambulanz
•
Qualifizierte Entzugsbehandlung
•
Suchtspezifische Psychotherapie- Station
Langzeittherapie (15
–21 Jahre)
•
Suchtmedizinische Rehabilitation (Jugendliche und junge Erwachsene)
www.drug-out.lwl.org
www.lwl-uk-hamm.de
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LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik
Cooldown in Spielersprache:
• „Der
Cooldown beschreibt die Zeit, die vergehen muss, bis eine Fähigkeit
erneut eingesetzt werden kann.“
(Quelle: Gamersprache, Wikipedia)
•
Im Sport
(„Abtrainieren) und auch beiSozialen Medien
(„Digitale Auszeit“)aus der Anspannung, der exzessiven Nutzung
•
Nicht primär Abstinenz - sondern
vermehrte Kompetenz im Umgang mit den Medien als Therapieziel
www.lwl-uk-hamm.de
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LWL-Universitätsklinik Hamm der Ruhr-Universität Bochum
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik
• Multiprofessionelle Behandlung im Rahmen eines spezialisierten
vollstationären kinder- und jugendpsychiatrischen Therapieprogramms
• Zusammenarbeit mit amb. Therapeut:innen, Beratungsstellen, Jugendämtern
• Anmeldung und Information durch ambulante Vorgespräche
• Diagnostik und Therapie von komorbiden psychiatrischen Störungen
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Erste Behandlungskonzepte in Hamm (Modellprojekt 2008)
Ansatzpunkte für spezifische Konzeptbehandlung heute
- Digitalisierung in allen Lebensbereichen - Erhöhte Beschäftigung mit Online-,
Videospielen und Sozialen Netzwerken in der Corona-Pandemie
- Erhöhte Prävalenzen von
problematischen oder suchtartiger Mediennutzung in kinder- und jugendpsychiatrischen
Behandlungspopulationen
- Problematischer Medienkonsum als häufiges Symptom in der KJP
- Gleichzeitiges Auftreten von komorbiden psychiatrischen Störungen
- Neuauflage: ICD-11 ab Januar 2022
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Anlaufstellen für problematischen Medienkonsum bei Kindern- und Jugendlichen
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Schule
Jugend hilfe Pädiatrie / KJP
Psychosomatik
Suchthilfe
• Erziehungsberatung
• Kinder- und Jugendschutz
• Ambulante / stationäre Erziehungshilfen
• Elternschulen
• Niedergelassene Th./Ärzte
• Ambulante / stationäre Angebote
• Komorbide Störungen
• Prävention
• Suchtberatung
• Rehabilitation
• Eltern-/Selbsthilfe
• (Klassen-)Lehrer:innen
• Pädagogische Fachkräfte
• Schulsozialarbeit
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Digitale Mediennutzung vor und in der Corona-Pandemie
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Photo by bruce mars on Unsplash / Photo by Uriel Soberanes on Unsplash
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„Mediensucht während der Corona - Pandemie“
Ergebnisse der DAK-Längsschnittstudie von 2019 und 2021 zu Gaming und Social Media mit dem UKE Hamburg
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13 https://www.dak.de/dak/bundesthemen/mediensucht-steigt-in-
corona-pandemie-stark-an-2508248.html#/
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„Mediensucht während der Corona - Pandemie“
Ergebnisse der DAK-Längsschnittstudie von 2019 und 2021 zu Gaming und Social Media mit dem UKE Hamburg
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit
14 https://www.dak.de/dak/bundesthemen/mediensucht-steigt-in-corona- pandemie-stark-an-2508248.html#/
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„Mediensucht während der Corona - Pandemie“
Ergebnisse der DAK-Längsschnittstudie von 2019 und 2021 zu Gaming und Social Media mit dem UKE Hamburg
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit
15 https://www.dak.de/dak/bundesthemen/mediensucht-steigt-in-corona- pandemie-stark-an-2508248.html#/
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„Mediensucht während der Corona - Pandemie“
Ergebnisse der DAK-Längsschnittstudie von 2019 und 2021 zu Gaming und Social Media mit dem UKE Hamburg
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https://www.dak.de/dak/bundesthemen/mediensucht-steigt-in-corona- pandemie-stark-an-2508248.html#/
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Prävalenz der Internetnutzungs-Störungen bei Jugendlichen in Deutschland - Selbsteinschätzung
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Autoren Messinstrument Stichprobe Prävalenz
DAK/forsa/DZSKJ -Studie (2020)
Gaming Disorder Scale-Adolescents Social Media Disorder Scale
1.250 (10-19 Jahre)
4,1%
4,6%
DAK/forsa/DZSKJ -Studie (2020)
Gaming Disorder Scale-Adolescents Social Media Disorder Scale
1.221 (10-17 Jahre)
2,7%
3,6%
Müller, Dreier et al.
(2017)
Skala zum Onlinesuchtverhalten 9.294 (12-19
Jahre) 2,6%
Müller, Glaesmer et al. (2014)
Skala zum Onlinesuchtverhalten 2.512 (14-95
Jahre) 2,1%
Festl et al.
(2013)
Game Addiction Scale (Computerspielsucht)
4.500 (14-90
Jahre) 0,2%
Bischof et
al. (2013) Compulsive Internet Use Scale 2.937 (14-24
Jahre) 2,4%
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Klassifikation – DSM V
VORLÄUFIGE KRITERIEN „INTERNETGAMING DISORDER“
• Computerspielnutzung als dominierende Beschäftigung
• Entzugssymptome bei Konsumverhinderung
• Toleranzentwicklung
• Kontrollverlust
• Interessenverlust
• Fortführung des Konsums trotz negativer Konsequenzen
• Verheimlichung des Nutzungsausmaßes
• Emotionsregulation durch die Computerspielnutzung
• Gefährdung wichtiger zwischenmenschlicher Beziehungen Kriterien sollen über 12 Monate vorhanden sein
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ICD -11 (ab Januar 2022)
NEUES KAPITEL:
„Störungen aufgrund von Substanzgebrauch oder Suchtverhalten“
Neue Suchtverhaltensstörungen nach ICD-11:
Gambling Disorder (im ICD-10 noch Impulskontrollstörung)
Gaming Disorder
(Computerspielstörung – neue Diagnose)
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https://www.who.int/news-room/q-a-detail/gaming-disorder
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Klassifikation - ICD-11
„GAMING DISORDER“ (Code: 6C51)
Anhaltendes oder periodisch wiederauftretendes Nutzungsverhalten von online oder offline Computerspielen. Dieses ist gekennzeichnet durch:
1. Verminderte Kontrolle über die Verhaltensausführung 2. Überhöhte Bedeutung des Spielens, welches andere
Interessensfelder und Alltagsaktivitäten verdrängt
3. Fortgeführte Nutzung trotz damit zusammenhängender negativer Folgen
Das Verhalten führt zu einer anhaltenden Beeinträchtigung des psychosozialen Funktionsniveaus.
Die Symptome halten über einen Zeitraum von 12 Monaten an, wobei die Diagnose in begründeten Fällen auch früher gestellt werden kann.
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Photo by Uriel Soberanes on Unsplash
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Das Henne – Ei - Problem
Was war zuerst da: Pathologische Mediennutzung oder eine andere psychische Störung?
Gibt es das reine Störungsbild der Medien- und Internetabhängigkeit ohne eine Komorbidität im Kindes- und Jugendalter?
Oder entwickelt sich immer eine Pathologie im Spielen erst durch ein anderes Störungsbild, z.B. Depression, Ängstlichkeit?
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Computerspielstörung und Komorbiditäten
• In der Literatur ähnlich hohe Komorbiditäten wie substanzgebundene Abhängigkeitserkrankungen
• ADHS
• Angststörungen (Soziale Phobie)
• Depressionen
• Autismus-Spektrum-Störung
• Dissoziale Störungen
• Somatische Beschwerden
• Übermäßiger Konsum stoffgebundener Suchtmittel wie Cannabis, Alkohol und Nikotin
(Morioka et al., 2017; van Rooij et al., 2014; Walther et al., 2012)• Im Übergang zum Erwachsenenalter – Persönlichkeitsstörungen
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Photo by Ahmed Atef on Unsplash
Ho et al., 2014; Paschke et al., 2020; Leo & Lindenberg, 2021
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Stationäre Konzeptbehandlung
„ Cooldown “ - Station B2
• Integration in ein multiprofessionelles jugendpsychiatrisches Setting
• Altersspektrum 14 – 17 Jahre
• Therapeutisches Fallmanagement
• Bezugspflege / Medienpädagogik
• Fachtherapien, Klinikschule
• Eltern-Einbezug
• Diagnostik
• Einzel- und Gruppentherapie
• Spezifische Indikationsgruppe
• Manuale:
• Mainzer Medientraining (KIJU-Gruppe)
• „Lebenslust statt Onlinefrust“
• „Git Gud in Real-Life“
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Stationäre Konzeptbehandlung
„ Cooldown “ - Station B2
Diagnostik-/Initialphase:
• Aufbau von Tagesstruktur / Tag-/Nachtrhythmus
• Umgang mit Medien, Alternativen zum Medienkonsum
• Hygiene, Teilnahme an den Mahlzeiten
• Auftragsklärung, Diagnostik
• Integration in die Patientengruppe
Therapieeinstieg:
• Motivationsklärung und Beziehungsaufbau
• Funktionalität des Medienkonsums
• Zielsetzung Eltern und Jugendlichen
• Behandlung psychiatrischer Komorbiditäten
• Überprüfung des Helfersystem (Jugendamt, Therapie)
Therapievertiefung:
• Umgang mit Medien (phasenweise Abstinenz / Kontrolle)
• Beschäftigungsalternativen verstärken
• Soziale Kontakte erhöhen, Selbstwirksamkeit
• Neuorientierung in den Familien unterstützen
Entlass-/Überleitungsphase:
• Rückfallprävention und Reflexion des Medienkonsums
• Überleitung in nachstationäre Unterstützung
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Eingesetzte Messinstrumente
Skala zum Onlinesuchtverhalten bei Kindern und Jugendlichen
(OSVk-S, Wölfling et al., 2011)
• Kategorisierung des Ausmaßes des Onlinesuchtverhaltens in der Freizeit in
- „unauffälliges Onlineverhalten“
- „moderat abhängiges Onlineverhalten“
- „abhängiges Onlineverhalten“
• Kernkriterien zur Substanzabhängigkeit (Kontrollverlust, Toleranz, Fortführung des Konsums und Craving)
• 16 Items, Anlehnung an die
Diagnosekriterien des DSM-IV und ICD-10
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GADIS A - / GADIS P (ICD-11 Kriterien)
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Verfügbar: www.computersuchthilfe.info
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10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit 27
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„Lebenslust statt Onlineflucht“
Kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm für Jugendliche
Behandlungsziele:
•
Verbesserung der exekutiven
Kontrollfunktionen (v.a. Emotionsregulation)
•
Abwägung kurz- und langfristiger Konsequenzen in der Entscheidung
•
Korrektur kognitiver Verzerrungen in Bezug auf die Internetnutzung
Therapeutische Methoden:
•
Psychoedukation
•
Motivierende Gesprächsführung
•
Verhaltenstherapeutische Methoden
(Selbstbeobachtung, Aktivitätenaufbau, Situationale Kontrolle, Expositionstraining, Aufbau sozialer Kompetenz,
Rückfallprophylaxe)
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit 28
Moll, Thomasius: Kognitiv- verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm für Jugendliche mit abhängigem Computer- oder Internetgebrauch, Hogrefe, 2019
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„ Behandlungsmanual Videospiel- und Internetabhängigkeit “
Verhaltenstherapeutisch-orientierte
Gruppenbehandlung zur Teilabstinenz10 Module Gruppentherapie
(+ Fokus Einzeltherapie / Angehörigensitzung)
Modul 1: Kennenlernen und Zielsetzung
Modul 2: Formen der Abhängigkeit und Kriterien Modul 3: Genres, bindende Faktoren und Kunst Modul 4: Teufelskreis Sucht
Modul 5: Tagesstruktur und alternative Aktivitäten Modul 6: Entstehung der Abhängigkeit und
Begleiterkrankungen Modul 7: Angehörige
Modul 8: Sport und Freizeit (Bouldern)
Modul 9: Fühlen, Denken, Handeln und Emotionsregulation Modul 10: Peergroup, Suchtverschiebung und Dranbleiben
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit
29 Illy, Florack: Behandlungsmanual Videospiel- und
Internetabhängigkeit, Elsevier, München / Urban & Fischer, 2021
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Handy-Nutzung im Rahmen von Kontingenzmanagement
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Kontingenzmanagement im stationären Setting
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Umfeld-Einbezug: Mediennutzungsvertrag
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit
32 Die Internetseite www.mediennutzungsvertrag.de ist ein
gemeinsames Angebot der EU-Initiative klicksafe (www.klicksafe.de) und des Vereins Internet-ABC (www.internet-abc.de).
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Familientherapeutische Interventionen
Die erfolgreiche Einbeziehung von Eltern bzw. deren eigene Therapie verbessern die Behandlungsprognose
(Morgenroth, 2010)Ziele der Familientherapie:
• Klärung der familiären Rollen (-zuschreibungen)
• Kränkungen und Verletzungen ansprechen
• Positive Veränderungen in der Therapie herausarbeiten
• Zukünftige Erwartungen – Absprachen finden
• „Wenn die Familie gut funktionieren soll, dann müssen Eltern und Kinder die Tatsache akzeptieren, dass der differenzierte Einsatz von Autorität für das elterliche Subsystem notwendig ist…“ (Minuchin, Familie und Familientherapie, 1984)
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Bildquelle: pixabay.com
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Zukünftig geplant: Multifamilientherapie
• Intensiver, gemeinsamer Austausch mehrerer Familie
• Eigene Probleme und Fragestellungen werden angesprochen
• Gastfreundschaft, Bewirtung, Einbezug der Familien
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„Familien mit schwer zu bewältigenden Problemen, dysfunktionalen
Interaktionsmustern und chronifizierten
interpersonellen
Schwierigkeiten profitieren gut von ähnlich betroffenen Familien und deren
Sichtweisen“ (Riediger &
Handerer, 2017)
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Cooldown - Rehabilitation
Behandlung medienbezogener Störungen in der suchtmedizinischen Rehabilitation
• Altersspektrum 15 – 21 Jahre, federführend DRV-Westfalen
• Behandlung medienbezogener Störungen im Rahmen eines auf Teilhabe am Leben angelegten suchtmedizinisch orientierten Therapiekonzepts
• Fokus auf Schul-, Ausbildungs- und Berufsfähigkeit
• Soziale Kontakte, Umgang in der Familie, alternative Interessen aufbauen
• Diagnostik und Therapie von komorbiden psychiatrischen Störungen
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Fallvignette: Justin, 17 Jahre
•
Anmeldung durch die ambulante Therapeutin: Vernachlässigung von Schule, Kontakten in der Familie, Freundeskreis und Hobbies durch Konsolenspiele
•
Viele Versuche seit 2 Jahren, Videospiele durch Absprachen unter Kontrolle zu bringen
–zuletzt war die Playstation im Keller eingeschlossen
•
Hoher Leidensdruck in der Familie, Videospiel als Reizthema, Eltern sehr besorgt
•
Konsole und Handynutzung 8-10 Stunden am Tag mind., Schlaf gestört
•
Emotionale Anspannung bei Entzug
–jedoch auch zunehmend beim Spielen
•
ADHS seit Grundschule, Trichotillomanie seit mehreren Jahren, Soziale Angst in der Diagnostik
•
Spezifische Diagnostik:
GADIS-A (Selbsteinschätzung)
-
Cut-Off-Werte für Gaming Disorder nicht erreichtGADIS-P (Fremdeinschätzung) - Cut-Off-Werte für Gaming-Disorder (deutlich) erreicht
•
Lieblingsspiel: FIFA
–Ultimate Team
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit 36
Photo by JESHOOTS.COM on Unsplash
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Fallvignette: Caro, 14 Jahre
• Anmeldung durch Psychotherapeutin und Fachärztin für KJP
• Ambulante Familienhilfe für Caro und Eltern, Jugendamt involviert
• Caro war es wichtig, zu sagen – dass sie sich keinen Klinikaufenthalt vorstellen könne
• Anhaltend hoher Medienkonsum über mehrere Jahre mit exzessiver Beschäftigung mit sozialen Medien am Handy (Telefonieren, Whatsapp, Tiktok) sowie am Ipad (Twitch, Youtube) – oft bis zu 18 Stunden am Tag
• Folgen anderer Personen, insbesondere „meinem Idol“ (Influencer auf YouTube)
• Posten von Nachrichten, Hosten von Foren, Aufnehmen von Videos zum Unterstützen des Idols
• Hoher zeitlicher Aufwand, Verlust von Kontrolle über Konsum, Vernachlässigung von Schule, Familie, anderer Interessen – absolute Priorisierung der sozialen Netzwerke
• Absolute Ablehnung von Regeln und ambulanten Interventionen (Ausnahme: Idol)
• Hohe Verzweiflung in der Familie, Ratlosigkeit des ambulanten Systems
• Ablehnung von Klinikbehandlung
• Stationäre Jugendhilfe als Perspektive?
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Weitere Informationen zum Therapieangebot in Hamm:
www.lwl-uk-hamm.de
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
LWL-Universitätsklinik Hamm Heithofer Allee 64
59071 Hamm Tel.: 02381 893-0 Fax: 02381 893-1119 lwl-uk-hamm@lwl.org
Internet: www.lwl-uk-hamm.de und www.lwl-drug-out.de Facebook und Instagram: LWL.Universitaetsklinik.Hamm
Twitter: LWL-Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie (@lwl_kjp) / Twitter
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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Ihre Fragen – Ihre Anmerkungen – Diskussion Herzliche Einladung!
10.11.2021 Fachverband Medienabhängigkeit 40
Therapie von
Internetnutzungsstörungen
Aktuelle Einblicke in die stationäre Behandlung von Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen
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