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Jugendberatung Bezirk Meilen. Dienstleistungs- und Budgetvereinbarung 2021 inkl. Controllingbericht Verein Samowar Bezirk Meilen

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Academic year: 2022

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(1)

Jugendberatung Bezirk Meilen

Dienstleistungs- und Budgetvereinbarung 2021 inkl. Controllingbericht 2019

zwischen der Gemeinde

...

als Leistungsbestellerin und dem

Verein Samowar Bezirk Meilen

als Leistungserbringer

(2)

Leistung:

Samowar Jugendberatung Bezirk Meilen

Grundlageninformationen

Gesamtziel / Erwartete Wirkung

Für Heranwachsende und deren Familien, Eltern und Bezugspersonen ist die Adoleszenz mit ihren körperlichen, seelischen und sozialen Veränderungen eine oft belastende Zeit des Übergangs und der Neuorientierung. Die Beratungsstelle motiviert Jugendliche, junge Erwachsene und deren Bezugspersonen, bei Schwierigkei- ten und Problemen möglichst frühzeitig persönliche und/oder professionelle Hilfe zu beanspruchen und "Hilfe holen" als eine Stärke zu verstehen.

Mit niederschwelligen Beratungsangeboten unterstützt die Beratungsstelle die Betroffenen in dieser Übergangszeit, Probleme und Konflikte auf konstruktive Weise zu bewältigen und gleichzeitig Ressourcen zu entdecken resp. zu entwickeln, um mit zukünftigen Schwierigkeiten und Krisen besser zurechtzukommen. Damit soll nach Möglichkeit einer Verschärfung und v.a. einer unnötigen Psychiatrisierung von Adoleszenzproblemen vorgebeugt werden.

Leistungsbeschrieb

Kommstruktur: Niederschwellige, unentgeltliche, ressourcenorientierte und an systemischen Ansätzen orientierte psychologische Beratung und Kurztherapie auf freiwilliger Basis: Einzelgespräche für Jugendliche und junge Erwachsene. Familiengespräche. (Erziehungs-)Beratung für Eltern. Fachberatung/Coaching von Be- zugspersonen wie Lehrpersonen, BerufsbildnerInnen etc. Beratungsgruppen für Jugendliche und junge Erwachsene sowie deren Eltern. Telefonberatungen. E-Mail- Beratungen für Jugendliche und junge Erwachsene. Fachberatung von Institutionen und MultiplikatorInnen. Triage zu weiterführenden/spezialisierten Hilfsangeboten.

Gehstruktur: Themen- und zielgruppenspezifische Projekte für Jugendliche und junge Erwachsene (Klasseneinsätze u.ä.) sowie für Eltern, Bezugspersonen und MultiplikatorInnen (Vorträge, Workshops etc.); Vernetzung mit zuweisenden Instanzen und Mitarbeit in Fachgruppen. Öffentlichkeitsarbeit.

Stellenetat seit 1.1.2004: 160 Stellenprozente verteilt auf 2-3 Fachpersonen. Zusätzlich: Gemeinsames Sekretariat mit der Suchtpräventionsstelle à total 60 Stellen- prozente (Anteil JB: 23.4%), ab 1.7.2019 Sekretariat neu total 63 Stellenprozente (Anteil JB: 24.6%).

LeistungsempfängerInnen

Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 12 und ca. 25 Jahren.

Deren Familien, Eltern und Bezugspersonen (Lehrpersonen, SchulsozialarbeiterInnen, BerufsbildnerInnen etc.).

Behörden, Institutionen und MultiplikatorInnen (Jugendhäuser, Schulen, Lehrbetriebe etc.).

Externe Einflussfaktoren

Bevölkerungsstruktur und geografische Lage der Beitragsgemeinden.

Überweisungskultur der Beitragsgemeinden und der relevanten Institutionen (Schulsozialarbeit, Sozialdienste, Schulen, Jugendhäuser etc.).

Aktuelle gesellschaftliche Trends und Entwicklungen, v.a. im Jugendbereich (Arbeitsmarkt, Jugendkulturen, Konsumtrends etc.).

Sozialpolitische Entwicklungen auf kantonaler und/oder kommunaler Ebene.

(3)

Leistungsentwicklung in der Periode 2019

A. Kommstruktur / Beratungen

Überblick:

Die Nachfrage nach den Beratungsangeboten der Jugendberatung war 2019 erneut sehr hoch, vergleichbar zu 2018. Die Zahl der Fälle (von 207 auf 210) und die Zahl der Beratungseinheiten (von 1206 auf 1285) lagen sogar etwas höher: Sowohl die Telefon- und Online-Beratungen (von 177 auf 213), als auch die persönlichen Beratungen (von 1027 auf 1072) haben zugenommen. Demgegenüber sank der Beratungsaufwand leicht von 1862 auf 1809 Stunden. Dies erklärt sich primär aus dem Umstand, dass diejenigen Beratungssettings zugenommen haben (Telefon- und Onlineberatungen, aber auch die Beratungseinheiten in der Gruppe), die weni- ger Zeitaufwand je Beratungseinheit verursachen. Damit lag der Anteil der Kommstruktur am gesamten Arbeitsaufwand zwar um 1.7% tiefer als 2018, aber im Mehr- jahresvergleich immer noch auf sehr hohen 52.5%. Die die Nachfrage nach den Beratungsangeboten war über den ganzen Jahresverlauf wieder unregelmässiger als im 2018. Der Januar, das ganze 2. und insbesondere das 4. Quartal waren sehr arbeitsintensiv. Das 3. Quartal war dagegen etwas ruhiger. Dank grosser Flexibi- lität des Teams gelang es trotz den relativ grossen Auslastungsschwankungen wieder in 97% der Fälle innerhalb einer Woche einen Termin anzubieten (2018 «nur»

91%). Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die steigenden Anmeldungen am Ende des Jahres 2019 sich Anfang 2020 noch weiter akzentuiert haben. Das machte ausserordentlich Massnahmen nötig (Einführung einer Warteliste).

Die hohe Nachfrage nach niederschwelligen psychologischen Beratungsangeboten war auch auf anderen Jugendberatungsstellen im Grossraum Zürich zu beobach- ten. Zu erklären ist diese hohe Auslastung vielleicht durch die Unterversorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie (vgl. Bass-Studie, 2016), den höheren (Leistungs-)Druck auf dem Hintergrund von Globalisierung und Digitalisierung, aber auch durch weltweite Verunsicherungen wie Klimawandel, Flüchtlings- und Fi- nanzkrisen. Es bleibt festzuhalten, dass die Nachfrage nach dem Beratungsangebot der Jugendberatung der letzten zwei Jahre in der Mehrjahresperspektive auf sehr hohem Niveau liegt. Der Spielraum, um eine weitere Zunahme der Nachfrage bei gleicher Qualität aufzufangen, ist nicht mehr gross.

Die wichtigsten Kennzahlen:

• Fälle 2019 = 210 (2018 = 207 / 2017 = 201 / 2016 = 207).

• Beratungseinheiten 2019 = 1285 (2018 = 1206 / 2017 = 1142 / 2016 = 1273); davon: Persönliche Beratungen 2019 = 1072 (2018 = 1027 / 2017 = 949 / 2016 = 1113); davon Telefon- und Onlineberatungen 2019 = 213 (2018 = 177 / 2017 = 193 / 2016 = 160 / 2015 = 157).

• Aufwand 2019 für Beratungsarbeit in Std. (inkl. Fallbearbeitung, Supervision/Intervision, Konzeptentwicklung) = 1809 (2018 = 1862 / 2017 = 1644 / 2016 = 1684).

Sich selbst anmeldende Jugendliche:

Der Anteil sich selbst anmeldender Jugendlicher lag mit 25% im Bereich des Vorjahres (26%). Bei den 16-25-Jährigen lag er bei 35.1%. Dies ist ebenfalls vergleich- bar zu den Vorjahren (2018 = 34.9% / 2017 = 37.5% / 2016: 36%). Er liegt damit weiter unter dem Sollwert von 40%. Zu erklären ist dieser langjährige Trend damit, dass das Umfeld von Jugendlichen heute sensibler und v.a. früher reagiert (oft vor den Jugendlichen selbst) und Hand bietet, Beratungsangebote zu organisieren. In dieser positiven Entwicklung zeigen sich nicht zuletzt die erfolgreichen Bemühungen im Bereich der Früherkennung und Frühintervention.

Beratungsgruppen:

„Pubertät – Kein Grund zur Panik!“: Die fortlaufende Elterngruppe wurde bereits 2018 eingestellt, weil die Nachfrage und die Verbindlichkeit der Teilnehmenden zu immer mehr zurück ging (vgl. BuDv 2020 / Controlling 2018). Dadurch konnte auch Raum für neue Angebote geschaffen werden, wie das folgende:

„Lost in Cyberspace!“: Gemeinsam mit der Suchtprävention haben wir für Eltern von Kids mit einem problematischen Medienkonsum ein Gefäss angeboten, um sich mit anderen Eltern auszutauschen und neue Ideen zu entwickeln im Umgang mit ihren Kids und deren Medienkonsum. Aus den drei geplanten Abenden wurden schliesslich 5, da bei einem Teil der Teilnehmenden der Bedarf nach weiterem Austausch gross war.

(4)

Leistungsentwicklung in der Periode 2019

SchlauerPower-Selbstbehauptungstrainings je für Boys und Girls: Die beiden Gruppen, die im 2018 nicht (Boys) resp. nur knapp (Girls) zustanden gekommen sind, erfreuten sich 2019 wieder grosser Nachfrage und konnten beide wie geplant und voll besetzt durchgeführt werden. Die Rückmeldungen Kurse waren sehr positiv.

Die Kurse sind für selbstunsichere Jugendliche mit Ausgrenzungserfahrungen ein sehr hilfreiches Angebot. Wir werden die Kurse deshalb im 2020 erneut anbieten.

Evaluation Gruppenangebot für Jugendliche mit problematischem Medienkonsum: Wir haben geprüft, ob es sinnvoll wäre, ein Gruppenangebot anzubieten, mit dem Ziel, Jugendliche für ihren problematischen Medienkonsum zu sensibilisieren. Die Erfahrungen aus einem ähnlichen Projekten – etwas dem «Virtublick» der Sucht- präventionsstelle Winterthur – haben gezeigt, dass solche Gruppen auf freiwilliger Basis kaum zustande kommen, da die Jugendlichen ihren Medienkonsum meist als wenig problematisch einschätzen. Für eine Zuweisung z.B. durch Schulen, fehlt die gesetzliche Handhabe, wie sie etwa bei der Jugendanwaltschaft gegeben ist, die z.B. jugendliche Cannabiskonsumenten zu einem «Cannabis-Kurs» verpflichten kann. Wir haben uns daher entschieden, zu diesem Thema kein Gruppenange- bot anzubieten. Für betroffene Jugendliche und deren Eltern steht aber die Jugendberatung mit seinem ganzen Beratungsangebot zur Verfügung.

Leistungsqualität:

Aufgrund des Stellenwechsels im Beratungsteam, wurden die Möglichkeiten für Weiterbildung sowie Supervision/Intervision im 2019 nicht ausgeschöpft. Dadurch wurden die entsprechenden Leistungsindikatoren nur teilweise erfüllt. Das wird sich im 2020 wieder einspielen.

B. Gehstruktur

Der Arbeitsaufwand für die Gehstruktur lag mit 14.4% erneut leicht tiefer als im Vorjahr (16.8%), und damit weiter unter dem (Maximal-)Soll von 25%, wie immer in den vergangenen Jahren. Den im langfristigen Trend steigende Beratungsaufwand konnten wir immer wieder durch eine effizientere Umsetzung der Gehstruktur auffangen (Pufferfunktion). Die Gehstruktur lag 2019 auch so tief, weil der Aufwand für die Internen DL aufgrund der beiden Stellenwechsel so hoch waren (siehe unten).

2019 konnten wir die Jugendberatung an 12 Schulen in 53 Klassen/Gruppen v.a. der 1. Oberstufe (in allen Gemeinden des Bezirks!), aber auch in den Klassen der Tempus (10. Schuljahr) und der Kantonsschule Küsnacht persönlich vorstellen. In einer Klasse leisteten wir einen themenspezifischen Einsatz (Pubertät) und im BZZ waren wir an zwei Veranstaltungen für total 8 Klassen in 2 Gruppen beteiligt («Im Beruf angekommen!?»). Wir erreichten damit ca. 1130 Jugendliche. Das waren nur leicht weniger als 2018.

In 9 Veranstaltungen waren wir mit ca. 500 Eltern und MultiplikatorInnen im persönlichen Kontakt. Wir haben Vorträge zu folgenden Themen durchgeführt: „Umgang mit digitalen Medien“ (3 x; in Zusammenarbeit mit der Jugendintervention der Kantonspolizei), «Pubertät. Achtung Baustelle!» (2 x), «Mobbing ist kein Kinderspiel» (2 x), «Null Bock – Jugendliche durch Motivationskrisen begleiten» (1 x), «Probleme in der Lehre ansprechen» (im Rahmen der Ausbildung zur BerufsbildnerIn an der EB Zürich). Die Rückmeldungen waren durchgehend positiv.

Öffentlichkeitsarbeit:

Gemeinsam mit der Suchtprävention: Alle wichtigen und wiederkehrenden Gefässe wie Jahresbericht, Newsletter, Jahrgang-Mailings etc. sind solide aufgestellt und konnten auch im 2019 schlank und effizient umgesetzt werden.

Printmedien: Der Samowar hatte insgesamt 8 Auftritte (Jugendberatung und Suchtprävention). Mit den zunehmenden Zusammenschlüssen in der Lokalpresse und der Zentralisierung der Redaktionen wird es nicht einfacher, unsere nur beschränkt tagesaktuellen Themen medial zu platzieren.

Newsletter: Jugendberatung und Suchtprävention vermailten 2019 gemeinsam 5 Newsletter, v.a. an unsere Zusammenarbeitspartner im Schul- und Jugendbereich.

Das Konzept, die Nerwsletter möglichst spezifisch an der Zielgruppe auszurichten bewährte sich sehr.

(5)

Leistungsentwicklung in der Periode 2019

Jahrgangs-Versände: Seit 2017 schreiben wir nicht nur Eltern der 13-Jährigen im Bezirk an (Brief und Flyer), sondern neu auch die 16-Jährigen (an Eltern und Ju- gendliche) und 19-Jährigen (nur an die jungen Erwachsenen). Die Adressen werden uns jeweils einmalig von den Gemeinden zur Verfügung gestellt. Damit errei- chen wir auch Jugendliche, die nicht in öffentliche Schulen im Bezirk gehen. 2019 haben wir erneut ca. 3000 Haushalte mit Jugendlichen in Übergangssituationen (Primarschule > Sekundarschule; Oberstufe > Lehre & weiterführende Schulen; Lehre & Matur > Arbeitswelt & Studium) angeschrieben und sie auf unser Bera- tungsangebot aufmerksam gemacht. Dass der prozentuale Anteil der älteren Jugendlichen seit 2017 höher liegt als noch 2016 (+ 6%), dürfte mitunter eine Folge dieser Mailings sein und verweist auf deren Wirksamkeit. Dem Versand an die 13er legen wir seit 2018 auch die Flyer für die Selbstbehauptungskurse bei. Auch hier erfolgen Anmeldungen aus dem Versand. Kurz: Die Jahrgang-Mailings haben sich als effiziente Möglichkeit bewährt, viele Jugendliche und Eltern zu erreichen und auf unser Angebot aufmerksam zu machen. Wir werden die Versände weiterhin nutzen. Je nach Situation kann der Zeitpunkt des Versandes angepasst werden.

Jugendberatung.me: Die gemeinsame Website der Jugendberatungsstellen im Grossraum Zürich und der zugehörige Flyer, um auf diese aufmerksam zu machen, helfen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die über die Bezirksgrenzen hinweg unterwegs sind (GymnasiastInnen, BerufsschülerInnen, Lernende), schnell die passende Jugendberatung im Grossraum Zürich zu finden. Es ist auch eine Plattform, um Gruppenangebote der einzelnen Stellen auch über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt zu machen, und damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass die Gruppen auch zustande kommen.

Vernetzung:

Der Kontakt zu den Schulsozialarbeitenden und Schulleitenden konnte im vergangenen Jahr insbesondere über die Austauschgefässe der Suchtprävention (SSA- und SL-Treff) gepflegt werden. Die Zusammenarbeit bei Überweisungen und bei den gemeinsamen Fällen war konstruktiv.

Wir haben den Kontakt zu den relevanten Institutionen und Ansprechgruppen im Bezirk Meilen gepflegt. Im 2019 insbesondere durch Vernetzungstreffen mit: SPBD Bezirk Meilen, Jugendanwaltschaft See/Oberland, Sozialpädagogischen WGs und Heimen im Bezirk Meilen, BIZ Meilen, Forum Berufsbildung, Regionale Jugend- arbeitende, Jugendberatungsstellen im Grossraum Zürich.

C. Interne Dienstleistungen:

Der Aufwand für die Internen DL lag mit 33.2% deutlich höher als im Vorjahr (29.1%) und damit auch über dem Maximal-Soll von 30%. Diese Zahlen sind auf zwei Wechsel im kleinen Samowar-Team zurückzuführen: Je eine Mitarbeiterin der beiden Abteilungen kündete im vergangenen Jahr, weil sie sich beruflich verändern wollten. Deren Abschlüsse plus die Bewerbungsverfahren für deren Nachfolge sowie die Einarbeitung der beiden neuen Mitarbeiterinnen banden 2019 sehr viele Interne Ressourcen. Zusätzlich erschwerend kam dazu, dass die Kündigung in der Jugendberatung relativ kurzfristig per Ende Juli erfolgte. Die Nachfolgerin konnte erst drei Monate später per Anfang Oktober anfangen. In diese Lücke fiel unglücklicherweise auch noch ein nicht mehr verschiebbarer vierwöchiger DAG-Urlaub des anderen Mitarbeiters. Dies machte es nötig, für einige Wochen eine Stellvertretung zu organisieren: Glücklicherweise gelang es uns, den ehemaligen Samowar- Mtarbeiter, Enrico Zoppelli, aus dem Ruhestand zu reaktivieren. Das bedeutete einerseits eine grosse Entlastung in der Beratung der KlientInnen, anderseits war damit aber auch ein zusätzlicher interner Aufwand verbunden. Und es verlangte von allen beteiligten Mitarbeitenden ein hohes Mass an Flexibilität.

Dank den in den vergangenen Jahren optimierten Organisationsstrukturen und -prozesse konnte der durch die personellen Veränderungen verursachte Mehrauf- wand in den Internen DL aber in überschaubaren Grenzen gehalten werden, und zwar ohne bei den Beratungsdienstleistungen Abstriche machen zu müssen. Auf- grund der grossen Belastung fehlte zwar die Zeit, unsere Organisationanpassungen eingehender zu evaluieren, aber man kann sicher sagen: Sie haben die «Feuer- taufe» bestanden und sich als sehr praxistaugliche Instrumente erwiesen.

(6)

Leistungsentwicklung in der Periode 2019

D. Wirtschaftlichkeit

Aufwandverteilung:

Das Verhältnis von Kommstruktur zu Gehstruktur zu Internen DL lag 2019 bei = 52.5% (min. 45%) : 14.4% (25%) : 33.1% (max. 30%) (Soll in Klammern) (2018 = 54.2% : 16.7% : 29.1% / 2017 = 48.1% : 17.4% : 34.5% / 2016 = 48.0% : 19.6% : 32.4% / 2015 = 50.8% : 17.8% : 31.4%).

Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeit:

Gesamtaufwand und Personalaufwand lagen 2019 trotz der beiden Stellenwechsel und dem entsprechend erhöhten Aufwand für Interne DL nicht höher als im 2018 und erneut unter den budgetierten Werten.

• Gesamtaufwand 2019 = CHF 146.– / «Soll» = CHF 150.– (2018 = 147.– / 2017 = CHF 158.– / 2016 = CHF 144.–)

• Personalaufwand 2019 = CHF 115.– / «Soll» = 118.– (2018 = 117.– / 2017 = CHF 123.– / 2016 = CHF 112.–)

Entwicklungsschwerpunkte:

Kurzfristig: • Kontinuität des Beratungsangebotes sicherstellen; Bewältigen der grossen Nachfrage und Nachfrage-Schwankungen.

(2021) • Schwerpunkt Qualitätssicherung: Die im 2020 zu erarbeitenden Ideen zur Optimierung der Qualitätssicherung in der Komm- und Gehstruktur werden umgesetzt.

• Weiterer Durchgang des SchlauerPower-Boys, wenn der Kurs 2020 zustande kommt. Sollte die Nachfrage nicht mehr gegeben sein, müsste geklärt werden, ob das Angebot eingestellt oder durch ein anderes Gruppenangebot ersetzt werden soll.

• Weiterer Durchgang des SchlauerPower Girls, wenn der Kurs 2020 zustande kommt. Sollte die Nachfrage nicht mehr gegeben sein, müsste geklärt werden, ob das Angebot eingestellt oder durch ein anderes Gruppenangebot ersetzt werden soll.

• Weiterer Durchgang des Elternworkshops «Lost in Cyberspace», wenn er 2020 durchgeführt werden kann. Sollte die Nachfrage nicht gegeben sein, müsste das Angebot eingestellt oder durch ein passenderes Gruppenangebot ersetzt werden.

• Referate, Workshops, Elternabende auf Anfrage zu aktuellen Jugendthemen wie Digitale Medien, Pubertät, Risikoverhalten, Früherkennung, Mobbing, Motivationsprobleme, Jugendsuizid, Gesprächsführung etc.

• Pflege der persönlichen Kontakte zu den Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit.

• Gemeinsam mit der Suchtprävention: Aktualisierung der Leistungsvereinbarungen (Rahmenvereinbarung sowie Budget und Dienstleistungsverein- barungen) gemäss dem Entscheid der SVK Bezirk Meilen.

Mittelfristig: • Kontinuität des Beratungsangebotes sicherstellen; Bewältigen der grossen Nachfrage und Nachfrage-Schwankungen.

(2022-2024) • Aufgreifen aktueller Themen.

(7)

Budgetinformationen

RE 18 VA 19 RE 19 VA 20 VA 21 VA 21 +/-10

Aufwand:

Budgeterhö- hung resp.

Budgetsenkung um CHF 35'600.–

• Betrieb Jugendberatung 358'250.58 359'000.00 349'876.80 363'000.00 356'000.00

Total Aufwand 358'250.58 359'000.00 349'876.80 363'000.00 356'000.00

Ertrag:

• Verrechnete Dienstleistungen 1'900.00 0.00 2’750 0.00 0.00

• Beiträge der Gemeinden an die Jugendberatung (akonto) 359'000.00 359'000.00 359'000.00 363'000.00 356'000.00

Total Ertrag 360'900.00 359'000.00 361'750.00 363'000.00 356'000.00

Aufwand- / Ertragsüberschuss

Aufwand- / Ertragsüberschuss: 2’649.42 0.00 11'873.20 0.00 0.00

Gemeindebeiträge

• Beiträge der Gemeinden an die Jugendberatung (akonto) 359'000.00 359'000.00 359'000.00 363'000.00 356'000.00

• Abzugleichender Aufwand- resp. Ertragsüberschuss -2’649.42 0.00 -11'873.20 0.00 0.00

• Beiträge der Gemeinden an die Vereinskosten 8'000.00 8'000.00 8'000.00 8'000.00 8'000.00

Total Beiträge der Gemeinden (effektiv) 364'350.58 367'000.00 355'126.80 371'000.00 364'000.00 Beiträge der einzelnen Gemeinden (gemäss Kostenschlüssel, Beiträge gerundet)

Zumikon Zollikon Küsnacht Erlenbach Herrliberg Meilen Uetikon a.S Männedorf Stäfa Oetwil a.S.

Hombrechtikon

19’046.00 41’309.00 50’778.00 17’453.00 20’467.00 44’672.00 20’971.00 40’184.00 57’544.00 16’799.00 35’127.00

14'815.00 40'536.00 45'403.00 18'731.00 20'387.00 56'259.00 19'945.00 41'473.00 53'908.00 17'833.00 37'708.00

15'142.00 43’359.00 41'891.00 16'988.00 17'838.00 51'053.00 24'739.00 38'643.00 53'810.00 16'607.00 35'055.00

19’394.00 42’063.00 51’705.00 17’772.00 20’841.00 45’487.00 21’353.00 40’918.00 58’595.00 17’105.00 35’768.00

15'521.00 44'443.00 42'938.00 17'413.00 18'284.00 52'328.00 25'357.00 39'608.00 55'155.00 17'022.00 35'931.0011

Kostenschlüssel VA 2019 / 2020 / 2021 Kostenschlüssel RE 2018 / 2019

½ EinwohnerInnen im Rechnungsjahr-2 ½ EinwohnerInnen im Rechnungsjahr

½ Anteil Externe DL im Rechnungsjahr-2 ½ Anteil Externe DL im Rechnungsjahr

® Akontozahlungen im RJ: 75% (März), 25% (Juli) ® Schlussabrechnung im RJ+1 (Juli)

(8)

Leistungsinformationen

Ziele Indikatoren / Standards RE 18 VA 19 RE 19 VA 20 VA 21 VA 21 +/-10%

Leistungsqualität

B – 10 %:

Abbau des Stel- lenetats um ca.

20 Stellenpro- zente. Die gros- se Nachfrage nach den Bera- tungsangeboten wäre nur durch Massnahmen wie Aufnahme- stopps, lange Wartezeiten und/

oder den Abbau von Dienstleis- tungen in der Gehstruktur zu bewältigen.

B + 10 %:

Aufstockung des Stellenetats um 20 Stellen- prozente.

Damit könnten im Bereich der Beratungen die wachsende Nachfrage ohne Qualitätseinbus- se bewältigt, neue Gruppen- angebote lanciert sowie das Enga- gement in der Gehstruktur intensiviert wer- den.

Die Mitarbeitenden sind gut qualifiziert und bilden sich weiter

Grundausbildung Uni oder Fachhochschule (P = Psychologie, SP = Sozialpädagogik, SA

= Sozialarbeit / SW = Sozial Wissensch.

T = Therapeutische Zusatzausbildung Therapeut. Berufserfahrung MA in Jahren Weiterbildungstage pro Jahr

P & T P & T SW & T 25 / 13 Ø = 1.1 pro 10 Stellen%

P & T P & T

min. 3/MA 1 pro 10 Stel- len%

P & T P & T P & T 26 / 14 / 11 Ø = 0.6 pro 10 Stellen%

P & T P & T

27 / 12 1 pro 10 Stellen%

P & T P & T

min. 3/MA 1 pro 10 Stel- len%

Die Beratungsarbeit wird re-

gelm. professionell reflektiert Anzahl Stunden Fall-Supervision und Intervi-

sion je MitarbeiterIn und Jahr 3.6 pro 10

Stellen% min. 4 pro

10 Stellen% 3.0 pro 10

Stellen% min. 4 pro

10 Stellen% min. 4 pro 10 Stellen%

Das Beratungsangebot ist für Jugendliche und junge Er- wachsene niederschwellig

Anteil an Neuanmeldungen durch über 16- jährige Jugendliche und junge Erwachsene selbst in % (in Klammern: alle Selbstmelder)

34.9%

(26%)

> 40% 35.1%

(25%)

> 40% > 40%

Kundenzufriedenheit in der Gehstruktur

Rückmeldungen über Veranstaltungen (ab 3 Std. obligatorisch): “gut“ oder “sehr gut“ in %

11 Veranst.

100% > 80%

9 Veranst.

100% > 80% > 80%

Leistungsumfang

Das Beratungsangebot wird gut genutzt

Anzahl Fälle pro Jahr Anteil Neuanmeldungen in %

Anzahl durchgeführte Beratungseinheiten pro Jahr (Pers., Telefon & Online)

Beratungsaufwand in Std. pro Jahr (Pers., Telefon & Online, Fallbearbeitung, Super- vision/Intervision, Konzeptentwicklung)

207 71%

P = 1027 TO = 177 Tot = 1206 1862

180

> 60%

~ 1100

~ 200

~ 1300

~ 1570

210 77%

P = 1072 TO = 213 Tot = 1285 1809

180

> 60%

~ 1100

~ 200

~ 1300

~ 1570

180

> 60%

~ 1100

~ 200

~ 1300

~ 1570

Die Beratungsangebote sind für die KlientInnen rasch und niederschwellig verfügbar

Erreichbarkeit (Tage pro Woche)

Beratungstermine ausserhalb der allgemeinen Bürozeiten (alle MA zusammen)

% Fälle: Terminangebot innert 7 Arbeitstagen 4

> 5 Abende pro Woche 91%

4 5 Abende pro Woche 100%

4

> 5 Abende pro Woche 97%

4 5 Abende pro Woche 100%

4 5 Abende pro Woche 100%

(9)

Ziele Indikatoren / Standards RE 18 VA 19 RE 19 VA 20 VA 21 Wirtschaftlichkeit

Die Produktivität ist hoch Anteil KlientInnen bezogener Arbeitsstunden am Total der Betriebsarbeitsstunden

Kommstruktur = Gehstruktur = Total Externe DL = Total Interne DL = Gesamtaufwand durch Total der geleisteten Arbeitsstunden in der Komm- und Gehstruk- tur (Externe DL) in Franken

Personalaufwand durch Total der geleiste- ten Arbeitsstunden in der Komm- und Geh- struktur (Externe DL) in Franken

54.2 % 16.7 % 70.9 % 29.1 %

147.–

117.–

45 % 25 % 70 % 30 %

150.–

118.–

52.5 % 14.4 % 66.9 % 33.1 %

146.–

115.–

45 % 25 % 70 % 30 %

151.–

119.–

45 % 25 % 70 % 30 %

148.–

117.–

(10)

Begleitende Informationen I

Gemeindespezifische Kennzahlen zur Beurteilung der Effizienz und Effektivität

Gemeinde Soll

in % Aufwand

Ext. DL in % Aufwand Geh-

struktur in % Aufwand Bera-

tungen in % Beratungs-

einheiten BE Beratungs-

fälle BF Überwei-

sungen ÜW Empfeh- lungen E

Kommentar 1) 2) 3) 4)

Jahr 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019 2018 2019

Zumikon 5.2 5.4 3.3 7.5 4.3 4.8 3.0 46 21 7 7 1 0 2 0

Zollikon 12.4 10.2 12.0 9.3 10.0 10.4 12.6 103 134 13 19 2 1 1 7

Küsnacht 13.8 14.1 9.8 15.5 14.3 13.7 8.5 146 66 27 18 6 3 5 3

Erlenbach 5.3 4.2 4.3 4.1 5.9 4.2 3.8 42 30 12 12 0 1 1 2

Herrliberg 6.1 5.1 3.9 5.6 5.3 4.9 3.5 45 29 11 7 2 0 1 0

Meilen 13.6 10.9 15.1 14.6 13.9 9.8 15.5 91 166 21 35 1 6 4 6

Uetikon am See 5.9 5.6 8.0 6.4 8.1 5.4 8.0 50 84 12 12 0 0 4 3

Männedorf 10.8 11.3 11.0 10.3 8.7 11.6 11.7 117 115 25 22 4 2 1 1

Stäfa 14.0 17.7 16.3 11.5 11.8 19.6 17.6 197 185 44 37 5 3 9 10

Oetwil am See 4.6 4.6 4.8 3.7 3.9 4.9 5.0 48 59 9 11 2 1 1 3

Hombrechtikon 8.3 10.9 11.4 11.7 13.8 10.6 10.8 113 134 19 20 3 7 3 1

Andere / Bezirk – – – – – – – 29 49 7 10 2 1 0 4

Total 100

%

2436 Std.

2303 Std.

574 Std.

495 Std.

1862 Std.

1808 Std.

1027 BE

1072 BE

207 BF

207 BF

28 ÜW

25 ÜW

32 E

40 E

Kommentar / Erläuterungen

1) Der Aufwand für die Externen Dienstleistungen (Komm- und Gehstruktur) entspricht im Idealfall der prozentualen Verteilung der Bevölkerung auf die Gemein- den, die in der Spalte Soll in % aufgeführt ist (auf Basis Bevölkerung 2019, gemäss Stat. Amt Kt. ZH, Stand Feb. 2020). Diese Kennzahl sowie die Einwohner- Innenzahl gehen je zur Hälfte in den Kostenschlüssel des Rechnungsjahres ein. Der Arbeitsaufwand der Spalte Andere/Bezirk wurde proportional zur Einwoh- nerInnenzahl auf die Gemeinden verteilt.

(11)

2) 63% des Aufwandes in der Gehstruktur fielen 2019 für Leistungen an, die dem ganzen Bezirk zugute kommen. Dieser Anteil wurde proportional zu den Ein- wohnerInnenzahlen zum individuellen Aufwand für die einzelne Gemeinde dazugerechnet. Der Aufwand der Spalte Andere/Bezirk wurde ebenfalls proportional zur EinwohnerInnenzahl auf die Gemeinden verteilt. Die Schwankungen von Jahr zu Jahr sind mitunter deshalb relativ gering.

3) Der Arbeitsaufwand für die Beratung (Kommstruktur) umfasst neben den persönlichen Gesprächen auch die Telefon- und Email-Beratungen sowie den Auf- wand für Fallbearbeitung, Supervision/Intervision und Konzeptentwicklung Beratung. Die Spalte Andere/Bezirk sowie der Aufwand für Supervision/Intervision, und Konzeptentwicklung wurden proportional zur EinwohnerInnenzahl auf die Gemeinden verteilt.

Die Fallzahlen und die Beratungseinheiten (Beratungsgespräche) umfassen dagegen nur die persönlichen Gespräche (ohne Telefon und Online). Die Anzahl Fälle und die Zahl der Beratungseinheiten sind nicht immer proportional zum effektiven Aufwand eines Falles. Dieser kann sich je nach Umfang der Fallbear- beitung erheblich unterscheiden.

Die Beanspruchung der Jugendberatung durch die Bevölkerung unterscheidet sich z.T. erheblich von Gemeinde zu Gemeinde, aber auch von Jahr zu Jahr.

Zum einen sind dies Zufallsschwankungen, zum anderen spielen hier auch externe Einflussfaktoren wie Standort, Konzept der Schulsozialarbeit oder die

«Überweisungskultur» einer Gemeinde eine Rolle. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Schule/Schulsozialarbeit und dem Samowar kann Stand- ortnachteile zumindest teilweise kompensieren (vgl. etwa Hombrechtikon).

4) Die Überweisungen und Empfehlungen beziehen sich auf die Neuanmeldungen im 2019 (n = 162). Sie können als Indikatoren für die «Überweisungskultur»

und/oder die Zusammenarbeit mit einer Gemeinde verstanden werden. 2019 nahmen die Überweisungen leicht ab, die Empfehlungen etwas deutlicher zu.

Begleitende Informationen II

Kennzahlen zur Beurteilung der Effizienz & Effektivität RE 18 RE 19 Kommentar / Erläuterungen Anteil KlientInnen bis 18 Jahre in %

Anteil KlientInnen über 18 Jahre in % Fachberatungen in %

65 32 3

64 33 3

Die Veränderungen zum Vorjahr sind minim. Der grösste Teil der Bera- tungen (2/3) betrifft nach wie vor die unter 18-Jährigen.

Anzahl Fälle in % mit 1-5 Gesprächen 6-10 Gesprächen 11-20 Gesprächen über 20 Gesprächen Durchschnittliche Gespräche pro Fall

71 17 6 4 5.0

67 22 9 2 5.1

Im 2019 ging die Zahl der kurzen Beratungen etwas zurück, während die mittellangen Beratungen zunahmen. Dadurch erhöhte sich auch die durchschnittliche Zahl der Beratungsgespräche pro Fall und Jahr leicht.

Die Zahlen können dahingehend interpretiert werden, dass die präsen- tierten Probleme tendenziell etwas schwieriger werden.

Verteilung des Gespräche Jugendliche Beratungsaufwandes Gespräche Bezugspersonen nach Setting in % Familiengespräche Gruppengespräche Fachberatung Fallbearbeitung Telefonberatungen Online-Beratungen Supervision / Intervision Konzeptentwicklung

35.8 14.5 9.9 6.2 0.6 17.9 7.9 0.5 3.1 3.7

35.2 13.0 10.0 5.9 0.4 19.7 9.5 0.5 2.7 3.2

Die Einzelberatungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bilden traditionell den Hauptfokus der Jugendberatung. Die Verteilung auf die verschiedenen Settings war sehr ähnlich wie im Vorjahr. Der Aufwand für die Fallbearbeitung war etwas höher als die die letzten Jahre, was eben- falls den Eindruck bestätigt, dass die Fälle nicht einfacher werden.

(12)

Erläuterungen externe Einflussfaktoren: VA 2021 ff.

Aktuelle Entwicklungen im Jugendbereich • Das Thema Jugend/Kinder und Digitale Medien gewinnt aufgrund der grossen Verbreitung von Smartphones sowie des nicht mehr zu kontrollierenden Zugangs zum Internet weiter an Bedeutung und bringt sowohl im Bereich der Prävention als auch im Bereich der Beratung eine Nachfrage nach entsprechenden Angeboten für Eltern und Jugendliche mit sich.

• Das Engagement im Bereich der Früherkennung und Frühintervention bedingt ein nachgeschalte- tes Beratungsangebot für verschiedene Ziel- und Risikogruppen.

• Vermehrt sind Kinder und Jugendliche (und auch Erwachsene) übergewichtig. In der öffentlichen Debatte dominieren medizinische und ernährungsberaterische Ansätze, während psychologische Überlegungen weniger Beachtung finden.

• Die Suizidrate in der Schweiz ist hoch, v.a. bei Jugendlichen. Besonders gefährdet sind z.B. homo- sexuelle Jugendliche oder auch Jugendliche, die im Spannungsfeld widersprüchlicher Kulturen aufwachsen. Der Kanton Zürich hat 2017 ein Schwerpunktprogramm Suizidprävention lanciert mit dem Ziel, Suizide und Suizidversuche zu senken. Die Kampagne hat z.B. beim Tel. 147 zu deutlich mehr Anrufen zum Thema Suizidalität geführt. Siehe auch: www.suizidpraevention-zh.ch.

• Zunehmende Erosion traditioneller Familienstrukturen aufgrund von hohen Scheidungsraten, Mobi- lität und Migration. Veränderung und Vervielfältigung von Familienmodellen. Während Dreigenera- tionen-Haushalte abnehmen, gibt es immer mehr Alleinerziehende und Patchworkfamilien.

• Auf dem Hintergrund von Globalisierung und Digitalisierung wird der Druck für Kinder und Jugend- liche, eine höhere Bildung zu erwerben zunehmend grösser. Immer mehr Jugendliche drängen deshalb ans Gymnasium, oft auch gepuscht von den Eltern (im Bezirk Meilen besonders spürbar).

Der hohe Leistungsdruck führt bei Jugendlichen vermehrt zu Überforderung bis hin zum Burn-out.

• Jugendliche und junge Erwachsene bleiben im Durchschnitt länger finanziell abhängig von den Eltern (längere Ausbildungen, erschwerter Zugang zur Arbeitswelt etc.). Gleichzeitig werden Ju- gendliche sozial immer früher selbständig. Das gibt oft Spannungen.

• Viele Eltern, v.a. auch Alleinerziehende, fühlen sich in der Erziehung Jugendlicher gefordert, oft auch allein und überfordert.

• Vermehrt kommen Jugendliche als Asylsuchende in die Schweiz. Nach positivem Asylentscheid und mit zunehmender Integration in der Schweiz werden die betroffenen Jugendlichen auch psy- chosoziale Beratungsangebote brauchen und beanspruchen, z.B. zur Aufarbeitung von Traumati- sierungen im Heimatland resp. auf der Flucht oder bei interkulturellen Belastungen und Konflikten.

• Globale Entwicklungen und Bedrohungen wie Klimawandel, Coronavirus, Flüchtlings- und Finanz- krisen etc.lösen bei vielen Menschen Verunsicherungsgefühle aus, die in Kombination mit individu- ellen Belastungen auch psychische Probleme und Krisen akzentuieren können.

(13)

Entwicklungen im sozialpolitischen Bereich • Die Bass-Studie von 2016 stellt fest, dass speziell im Kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich eine Unterversorgung besteht und dass es aufgrund des grossen Koordinations- und Vernetzungs- aufwandes in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Finanzierungsproblem gibt. Sie stellt auch fest, dass neben Schamgefühlen und Angst vor Stigmatisierung v.a. lange Wartezeiten und fehlende niederschwellige Angebote dazu führen, dass Menschen sich keine Unterstützung holen.

Unsere Erfahrung: In der Praxis ist es auch für Fachleute schwierig, psychologisch/psychiatrische Abklärungs- und Therapieplätze für Jugendliche zu finden.

• Im politischen Prozess verzögert sich die Einführung eines Anordnungsmodells für nichtärztliche PsychotherapeutInnen, das ihnen erlauben würde, ihre therapeutischen Dienstleistungen direkt über die Grundversicherung abzurechnen. Dies wäre eine hilfreiche Massnahme, um die aktuelle Unterversorgung zu bekämpfen.

• Die Einwanderung von Menschen ausländischer Herkunft ist im Bezirk Meilen zunehmend spürbar.

Ein grosser Teil der Zuwanderung am rechten Zürichsee-Ufer betrifft Personen mit gehobenem Bildungsniveau und oft mit Deutsch oder Englisch als Muttersprache. Diese finden vergleichsweise leicht den Zugang zu den sozialen Angeboten, bringen aber auch spezifische Problemstellungen und Bedürfnisse mit.

• Das Psychiatriezentrum Männedorf wurde von der Clienia-Gruppe aus finanziellen Gründen per Juni 2018 geschlossen. Eine Clienia Gruppenpraxis kann einen kleineren Teil der ambulanten Auf- gaben weiterführen. Fachleute im Bezirk bedauern den Abbau ausserordentlich und befürchten, dass die Gruppenpraxis, die niedergelassenen PsychiaterInnen und PsychotherapeutInnen sowie das Psychiatriezentrums Wetzikon und die Psychiatrische Universitätsklinik nur einen Teil des Be- darfs werden abdecken können.

Standortvor- und -nachteile der Beitragsgemeinden

Überweisungskultur der Beitragsgemeinden

• Bei einer guten Überweisungskultur kommen viele Jugendliche auf Anregung von Erwachsenen in den Samowar. Dabei kommt neben den Eltern vor allem der Schule eine Schlüsselrolle zu, und in der Schule in erster Linie der Schulsozialarbeit (SSA). Je nach konzeptioneller Ausrichtung und dem Umfang der SSA sowie dem persönlichen Kontakt der Mitarbeitenden von Samowar und SSA kommt es zu mehr oder weniger Überweisungen von Jugendlichen. Die Pflege persönlicher Kon- takte, insbesondere zu den SSA, ist daher wichtig für eine gelingende Zusammenarbeit.

(14)

Genehmigung

a) Durch die Gemeinde: ...

Vertreten durch: ...

Unterschrift: ...

Ort und Datum: ...

b) Durch den Leistungserbringer: Samowar Bezirk Meilen

Vertreten durch: Brigitte Stucki Weiss

Präsidentin Verein Samowar Bezirk Meilen

Unterschrift: ...

Ort und Datum: Meilen, den 30. Juni 2020

Referenzen

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