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Einführung in die Thematik dieses Kurses

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Academic year: 2022

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"Phonatory & Articulatory Settings" in der sprachlichen Kommunikation

Stephanie Köser (M.A.) E-Mail: skoeser@coli.uni-saarland.de http://www.coli.uni-saarland.de/~skoeser/

Büro: Campus C7 2, R. 5.03

Kursvoraussetzungen, Link-Tipps und Materialien

Institut für Phonetik, Universität des Saarlandes

Einführung in die Thematik dieses Kurses

(2)

31.10.2007 Stephanie Köser

Worum geht es?

• Was fällt Euch bei diesem Sprecher auf?

– Klingt er so 'eigentümlich', weil die Phonation anders ist als bei einer 'normalen' Stimme?

– Oder sind es Veränderungen im supralaryngalen Bereich, die diese Stimme nicht 'normal' klingen lassen?

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Was sind 'artikulatorische' und 'phonatorische' Settings?

1. artikulatorische Settings:

• Verengungen/Erweiterungen der cross-sectional area wird im Vergleich zum neutralen Setting verlagert z.B. Kieferanhebung/-absenkung oder alveolarised/palatalised/velarised/... voice

• Vokaltrakt wird verlängert/verkürzt z.B.

Kehlkopfanhebung/-absenkung oder Lippenvorstülpung

• velopharyngale Veränderungen nasalvs. denasal voice

(3)

31.10.2007 Stephanie Köser WiSe 2007/08

Artikulatorische Settings bei dem Einstiegsbeispiel

• Tendenz zum u-Setting (velaren Setting)

• stark gehobener Kehlkopf

• Rachenenge

• nasal

31.10.2007 Stephanie Köser

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Was sind 'artikulatorische' und 'phonatorische' Settings? (2)

2. phonatorische Settings = Phonationstypen:

modal voice

falsetto

creaky voice

breathy voice

whispery voice

...

3. dritte Gruppe: Settings der allgemeinen Spannung im Vokaltrakt (tensevs. lax voice)

Das Einstiegsbeispiel wurde mit hoher Anspannung im Kehlkopf gesprochen.

Laver nennt insg. ca. 40-50 Settings/Komponenten, mit denen man eine Stimme beschreiben kann

(4)

31.10.2007 Stephanie Köser

Was ist überhaupt ein 'Setting'?

• Über eine längere Zeitspanne genutzte Konfiguration der Sprechwerkzeuge.

• Eckert & Laver (1994, 119): "Ein Setting durchzieht wie ein roter Faden jede stimmliche Äußerung."

• D.h. eine Gruppe von Segmenten, die für das

entsprechende Setting empfänglich sind, teilen sich diese Eigenschaft

Beispiel 'nasal voice': über mehr als ein Segment werden z.B. Vokale nasaliert; Plosive sind davon nicht betroffen, da sie ansonsten zu einem Nasalkonsonanten würden

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Ist 'Setting' dasselbe wie 'Stimmqualität'?

Unterschiedliche Auffassung von 'Stimmqualität' bzw. 'voice quality'

– eng: nur Phonationstypen

– weit: Phonationstypen + artikulatorische Settings + allg. Spannung in Larynx und Vokaltrakt

Laver (1991, 185): "overall auditory colouring of an individual speaker's voice to which both laryngeal and supralaryngeal features contribute"

(5)

31.10.2007 Stephanie Köser WiSe 2007/08

Warum sind Settings interessant?

• In vielen Sprachen sind phonatorische Settings linguistisch distinktiv

z.B. dreifacher Kontrast zwischen modal

voice, creaky voice und breathy voice Vokalen in Jalapa Mazatec

Quelle: http://hctv.humnet.ucla.edu/departments/linguistics/VowelsandConsonants/vowels/

chapter12/mazatec.html

31.10.2007 Stephanie Köser

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Warum sind Settings interessant? (2)

• Interferenzen im Fremdsprachenerwerb basieren z.T. auf Tendenzen zu unterschied- lichen Settings in den jeweiligen Sprachen z.B. ist für einen engl. Muttersprachler das Französische sehr weit vorne artikuliert - im palatalen Bereich (siehe Laver, 1980)

Beispiel aus Eckert & Laver (1994): Hindi mit

retroflexem Setting

(6)

31.10.2007 Stephanie Köser

Warum sind Settings interessant? (3)

• 'Paralinguistisch' spielen Stimmqualitäten eine große Rolle

z.B. Behauchung als Zeichen von Vertrautheit z.B. Nasalität als Ausdruck von Hochnäsigkeit, Arroganz (siehe Eckert & Laver)

• In der Stimmpathologie können best. Settings Aufschluss über Erkrankungen der Stimmlippen geben

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Wie werden wir an die diversen Settings in diesem Kurs herangehen?

• Nur eine Auswahl der 40-50 Settings.

• Betrachtung unter folgenden phonetischen Aspekten:

1. artikulatorisch: Physiologische Grundlagen, Position der Artikulatoren etc. --- inklusive eigenen Artiulationsübungen

2. akustisch: Spektrale Eigenschaften etc. ---

inklusive gelegentlichen Übungen als Hausaufgabe 3. perzeptiv: Wie 'klingt' ein Setting? Woran erkenne

ich ein Setting? --- inklusive Hörübungen

(7)

31.10.2007 Stephanie Köser WiSe 2007/08

Abschließendes Hörbeispiel

• Was fällt Euch auf?

.

• Auflösung nach Eckert u. Laver (1994):

– Zunge zurückgezogen, aber nicht ständig nach oben – Rachenenge

– starke Anspannung im Kehlkopf – Flüsterstimme

Institut für Phonetik, Universität des Saarlandes

Organisatorisches,

Scheinvoraussetzungen etc.

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31.10.2007 Stephanie Köser

Kursprogramm

Klausur 14.

Übung für die Klausur 13.

angehobener und gesenkter Kehlkopf 12.

pharyngale Settings; Kiefer-Settings; nasale Settings 11.

Zungen-Settings 10.

Überblick über supralaryngale Settings; labiale Settings 9.

Spannungs-Settings 8.

compound phonation types; Wiederholung von phonatorischen Settings 7.

Flüsterstimme; Behauchung 6.

Falsettstimme; Creak 5.

Methoden der Messung und Analyse von phonatorischen und supralaryngalen Settings

4.

Überblicks-Artikel (Laver, 1991) und grundlegende Überlegungen zur Verwendung und Beeinflussung von Stimmqualitäten

2.+3.

Kursplan und Scheinvoraussetzungen, kurze Einführung in das Thema 1.

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Kursprogramm

5. Falsettstimme; Creak:

Am 28. November habe ich von 15-17 Uhr keine Zeit mögliche Ausweichtermine:

17-19 Uhr

anderer Wochentag

Verschiebung des Kursplanes um eine Woche und somit Klausur in der ersten vorlesungsfreien Woche

(9)

31.10.2007 Stephanie Köser WiSe 2007/08

Referate

• Mit Handout!

• Referate sollen beinhalten:

– artikulator., akustische Beschreibung des/der Settings

– Audiobeispiele (auch eigene Fundstücke möglich; bzw. eigene Produktion der Settings, wenn möglich)

– Soweit möglich, Nachweis der genannten akust. Merkmale an dem Audiobeispiel

– Anleitung zur eigenen Produktion durch die Zuhörer

– Evtl. Aussagen über Wirkung/Funktion/Verwendung der Settings – Referat zu angebobenem/abgesenktem Kehlkopf: Möglichkeit

der Zusammenarbeit mit Eva Lasarcyk, die diese Settings mit einem artikulatorischen Synthesizer variiert hat

• Gibt es schon Freiwillige für bestimmte Themen?

31.10.2007 Stephanie Köser

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Primäre Literatur

• Hartwig Eckert und John Laver (1994): Menschen und ihre Stimmen.

• John Esling (2006): Voice Quality. In: Encyclopedia of Language and Linguistics.

• John Laver (1980): The phonetic description of voice quality.

• John Laver (1991): The gift of Speech. Kap. 12 "The Description of Voice Quality in General Phonetic Theory".

• Francis Nolan (1983): The phonetic bases of speaker recognition. Kap. 4 "Long term quality".

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31.10.2007 Stephanie Köser

Scheinvoraussetzungen (für 4 SP, Grundstudium)

• regelmäßige und aktive Teilnahme (max.

zweimaliges Fehlen!)

• Lesen von Überblicksartikeln und Durchführen gelegentlicher Hausaufgaben

• Referat

• Abschlussklausur

• Gesamtnote: Mitarbeit + Referat + Klausur

Stimmqualitäten WiSe 2007/08

Hausaufgaben (Abgabe bis kommenden Dienstag 12.00 Uhr)

Wozu dienen Stimmqualitäten? Was bedingt sie?

Was fällt Euch spontan dazu ein?

recherchiert ein wenig im Internet oder in Grundlagenliteratur

Wie könnte man herausfinden, welche

Stimmqualität vorliegt? (Mit welchen Methoden?)

denkt dabei v.a. an die allgemeinen phonet.

Methoden, die man in den Grundlagenvorlesungen

kennen gelernt hat

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31.10.2007 Stephanie Köser WiSe 2007/08

Hausaufgaben (2)

• Lesen des folgenden Textes bis 14.11.:

John Laver (1991): The gift of Speech.

Kap. 12 "The Description of Voice Quality

in General Phonetic Theory".

Referenzen

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